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Veröffentlicht am 29.09.2022

Ursulas Geschichte geht weiter

Ulla und die Wege der Liebe
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Heinrich Dehmel, die große Liebe von Ursula kehrt nach Kriegsende nach Hause zurück.
Die Beiden planen eine gemeinsame Zukunft.
Doch Ursula, die mittlerweile Ulla genannt wird befürchtet, dass sie als ...

Heinrich Dehmel, die große Liebe von Ursula kehrt nach Kriegsende nach Hause zurück.
Die Beiden planen eine gemeinsame Zukunft.
Doch Ursula, die mittlerweile Ulla genannt wird befürchtet, dass sie als Ehefrau ihre Eigenständigkeit verliert und sich künstlerisch nicht mehr so frei entfalten kann.
Die Liebe ist so groß, dass Ulla den Schritt wagt.
Gleichzeitig genießt Ulla zusammen mit Vera und ihrer Künstlerclique die schillernden 1920er Jahre.
Als ihre Tochter Fine geboren wird kann ihr Glück kaum größer sein.
Doch es ziehen Wolken über dem Familiehimmel auf.

„Eine Familie in Berlin: Ulla und die Wege der Liebe “ ist der 3. Band der Familiensaga „Eine Familie in Berlin“ von Ulrike Renk.
Die Künstlerfamilie Dehmel ist eine so interessante Familie, die durch Ursula Stolte, die Heinrich Dehmel heiratet bereichert wird.

In diesem Band begleiten wir die Familie durch die Jahre 1919 – 1924.
Ulla hat ihr Kunststudium erfolgreich beendet und möchte sich jetzt künstlerisch entfalten.
Heinrich Dehmel der nach dem Krieg nach Hause zurückgekehrt ist gibt ihr die Möglichkeit einen Sonderband vom „Grünen Haus“, den er nach dem Tod seiner Mutter veröffentlichen möchte zu illustrieren.
Die Beiden verbindet eine große Liebe und bald schon werden sie ein Ehepaar und sie gründen eine Familie.

Heinrich, bei dem der Krieg schwere Spuren hinterlassen hat entscheidet sich nach seinem Medizinstudium noch Psychologie zu studieren.
Das bedeutet aber auch finanzielle Auswirkungen auf die Familie.
Heinrich kann während seines Studiums die Familie nicht ernähren.
Dass führt oft zu Streitigkeiten zwischen Ulla und Heinrich.

Mit Vera verbindet Ulla eine innige Freundschaft.
Zusammen mir ihnen und der Künstlerclique erleben wir die aufregenden 1920er Jahre.

Die Protagonisten sind sehr lebensnah beschrieben.
Ulla ist ein toller und liebenswerter Charakter.
Um so mehr habe ich mich gefreut als ich gesehen habe, dass Ulrike Renk Ulla mehrere Bände widmet.

Ich habe mich sehr gefreut die Familie Dehmel wieder zutreffen. Der Tod von Paula hat mich sehr berührt.
Paula habe ich seit dem ersten Band verehrt.
Und wie die Familie so vermisse auch ich sie schmerzlich.

Ulrike Renk erzählt die Geschichte wunderschön und authentisch.
Ihre Erzählung ist bunt und facettenreich.
Die Zeit der Handlung wird exzellent widergespiegelt.
Einmal mit dem Buch angefangen wird man wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen und erwacht erst wieder wenn die Geschichte zu Ende ist.

Am Ende gibt die Autorin ihren LeserInnen einen Überblick über die Dinge, die der Realität entspringen oder sich ähnlich zugetragen haben.
Natürlich hat Ulrike Renk sich auch die eine oder andere künstlerische Freiheit erlaubt.
Doch ihre Fiktionen hat sie so fein mit der Realität verwebt, dass man sie nicht zu trennen vermag.

„Eine Familie in Berlin: Ulla und die Wege der Liebe“ ist ein wunderschöne Fortsetzung der Geschichte über die Familie Dehmel.
Ich freue mich schon auf den 4. Band „Eine Familie in Berlin: -Fine und die Zeit der Veränderung der im Februar 2023 erscheinen soll.

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Veröffentlicht am 28.09.2022

Sehnsuchtsort Cornwall

Cornwall-Küsse im kleinen Cottage
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Melissa wird von ihrem Chef in der Londoner Werbeagentur nur ausgenutzt.
Auch in ihrem Umfeld kriselt es. Ihr Freund meckert nur und ihre Freundinnen machen Kariere.
Ihre Patentante führt in Cornwall einen ...

Melissa wird von ihrem Chef in der Londoner Werbeagentur nur ausgenutzt.
Auch in ihrem Umfeld kriselt es. Ihr Freund meckert nur und ihre Freundinnen machen Kariere.
Ihre Patentante führt in Cornwall einen Tierschutzhof und braucht nach einem Unfall dringend Hilfe.
Hier sieht Melissa eine Chance zur Ruhe zu kommen.
In einem kleinen Cottage denkt Melissa über ihr Leben nach.
Sie vergleicht die Kleinstadt Porthlynn mit London.
Kann sie die Großstadt hinter sich lassen und in Cornwall glücklich werden?
Je länger sie mit Jake zusammenarbeitet je mehr kann sie sich ein Leben in Cornwall vorstellen.
Da ist aber auch noch der Journalist Brandon für den sie Gefühle hegt.
Als Tiere vom Hof ausbrechen ist plötzlich alles in Gefahr.

„Cornwall-Küsse im kleinen Cottage “ ist der zweite Band der
Sehnsucht nach Cornwall Reihe von Cara Lindon.
Cara Lindon ist das Pseudonym der Autorin Christiane Lind die mich schon mit vielen tollen Büchern begeistert hat.
Auch dieses Buch wieder ein Kleinod für mich.

Das Setting ist mit Cornwall einer meiner Sehnsuchtsort, ich möchte schon lange einmal dorthin Reisen.
Cara Lindon beschreibt die schöne Landschaft so richtig idyllisch:
Man fühlt sich schon fast richtig nach Cornwall versetzt.
Die schöne Landschaft, das Cottage und der Tierschutzhof geben der Geschichte ein wunderschönes Fundament

Melissa hat mir gleich gut gefallen.
Sie wird von der Großstadt London in das kleine und idyllische Porthlynn versetzt.
Hier kommt sie endlich etwas zur Ruhe.
Sie findet sich selbst und macht eine sehr positive Entwicklung durch.

Aber auch aktuelle Themen wie Tierschutz und das Achten aufeinander werden in die Geschichte eingewebt.

Cara Lindon hat einen klaren und leicht verständlichen Schreibstil.
Sie packt viele Emotionen in ihre Geschichte.
„Cornwall-Küsse im kleinen Cottage“ ist die perfekte Lektüre für die kalte Jahreszeit.
Mit einer heißen Tasse Tee kann man richtig Abtauchen und alles um sich herum vergessen.
Ein Buch zum Wohlfühlen.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Maarten S. Sneijder trifft Walter Pulaski

Todesrache
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Das Team von BKA-Profiler Maarten S. Sneijder ist bei seinem letzten Einsatz fast vollständig ums Leben gekommen.
Auch Sneijder ist nur knapp dem Tod entronnen.
Am meisten leidet er unter dem Verlust seiner ...

Das Team von BKA-Profiler Maarten S. Sneijder ist bei seinem letzten Einsatz fast vollständig ums Leben gekommen.
Auch Sneijder ist nur knapp dem Tod entronnen.
Am meisten leidet er unter dem Verlust seiner Kollegin Sabine Nemez.
Sneijder hat schon seine Stelle beim BKA gekündigt, da ergibt sich plötzlich ein Hinweis, dass Sabine noch am Leben sein könnte.
Es gibt allerdings keinerlei Hinweise wo sie festgehalten wird.
Unter Hochdruck stellt Sneijder ein kleines Team zusammen und will Sabine aufspüren.
Bei der Suche gerät Sneijder in die Wirren eines Falls mit ungeahnten Ausmaßen.
Dabei kreuzt er den Weg mit dem exzentrischen Leipziger Kripoermittlers Walter Pulaski.

„Todesrache“ ist schon der 7. Band der Thriller-Reihe mit Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez.

Nachdem der 6. Band „Todesschmerz“ mit dem wohl fiesesten Cliffhanger der Thrillergeschichte geendet hatte konnte ich das erscheinen dieses Buches kaum erwarten.

Der 7. Band schließt nahtlos an den 6. Band an.
Sneijder ist noch immer im Badezimmer, die Pistole liegt noch bereit. Er hat gerade ein Telefongespräch beendet.
Er ist sich ziemlich sicher, dass der Anruf, der nur kurz gedauert hatte von Sabine kam.
Er weiß nicht wo Sabine ist, er ahnt nur, dass sie schon wieder in Lebensgefahr steckt.
Da er sein Team beim letzten Einsatz fast vollständig verloren hat muss er in aller Eile ein neues Team zusammenstellen.
Der IT-Spezialist Marc Krüger ist der einzige der aus seinem Team noch übrig ist.
Dazu holt er Miyu Nakahara, eine Kriminalkommissaranwärterin die von Sabine ausgebildet wird mit in sein Team.
Dann beginnt die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Die ersten Spuren führen in den Osten Deutschlands. Hier kreuzt Sneijder den Weg mit dem Leipziger Kripoermittler Walter Pulaski. Von nun an ermitteln sie gemeinsam in diesem Fall.
Treue Andreas Gruber Leser kennen Pulaski aus der Walter Pulaski-Reihe.

Die Charaktere sind einfach genial.
Maarten S. Sneijder ist, milde ausgedrückt ein recht schwieriger Charakter.
Er sticht aus der Vielzahl der Ermittler, die es in all den Krimis und Thrillern gibt deutlich heraus und ist irgendwie einzigartig.
Er hat immer seine Akupunkturnadeln dabei und ein Joint darf auch nicht fehlen.

Auch die neu hinzugekommene Miyu ist ein interessanter Charakter.
Als Autistin zeigt sie keine Gefühlsregungen und nimmt alles gesagte wörtlich.

Walter Pulaski vom Kriminaldauerdienst in Leipzig stößt bei den Ermittlungen dazu.
Pulaski hat mir schon in seiner eigenen Reihe gut gefallen.
Ihn hier in den Fall miteinzubeziehen ist genial.
Sneijder und Pulaski sind eigentlich recht verschieden und doch ähneln sie sich in ihrer Art.
Ich musste schon schmunzeln wenn der eine Sturkopf den anderen Sturkopf einen „Kotzbrocken“ nennt.

Der Fall nimmt dann doch ungeahnte Ausmaße an und die Ermittlungen führen bis nach Polen.
Dabei gibt es immer kurze Rückblicke die schildern, was mit Sabine passiert ist.
Somit sind die LeserInnen Sneijder im Wissen etwas Voraus.

Andreas Gruber ist ein Meister darin Spannung aufzubauen.
Er versteht es auch die Spannung über das gesamte Buch aufrecht zu halten.
Wie durch einen Sog wird man in die Story hineingezogen.
Mir war es kaum möglich das Buch zur Seite zu legen.
Somit war der langersehnte Band in zwei Tagen ausgelesen.
Jetzt heißt es wieder warten bis Maarten S. Sneijder wieder ermittelt.
Ich freue mich schon.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Eine aufwühlende Familiengeschichte

Die Überlebenden
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Am Abend vor der Beerdigung ihrer Mutter erfahren die Brüder Benjamin, Pierre und Nils, dass die Asche ihre Mutter im Waldsee verstreut werden soll.
Jenem See an dem die Familie früher ihre Sommer verbracht ...

Am Abend vor der Beerdigung ihrer Mutter erfahren die Brüder Benjamin, Pierre und Nils, dass die Asche ihre Mutter im Waldsee verstreut werden soll.
Jenem See an dem die Familie früher ihre Sommer verbracht hatte.
Zwei Jahrzehnte waren die Brüder nicht mehr in dem Ferienhaus am See gewesen.
So machten sich die Brüder auf zu einer Reise durch die unberührte Natur Skandinaviens und durch ihre Vergangenheit.
Als Kinder haben sie sich gegenseitig aufgerieben um die Zuneigung ihrer Mutter zu gewinnen.
Heute sind sie sich fast fremd geworden.
Besteht die Hoffnung, dass die Brüder wieder aufeinander zugehen?

„Die Überlebenden“ ist eine aufwühlende Familiengeschichte von Alex Schulman.

Die Geschichte beginnt um 23:59 Uhr und endet um 0:00 Uhr.
Dazwischen wird die Geschichte vom Aufbruch bis zur Ankunft im Haus am See rückwärts erzählt. Wobei immer wieder Erinnerungen und Fragen aus der Kindheit aufkeimen.

Der zweite Handlungsstrang erzählt von der Kindheit der Brüder.
Von zum Teil glücklichen Zeiten am See.
Als sie klein waren haben sie sich aufeinander verlassen können.
Das änderte sich je älter sie wurden.
Aufgewachsen sind sie in einer dysfunktionalen Familie.
Der Vater streng, die Mutter oft sehr abweisend und grob.
Die Brüder haben sich gegenseitig aufgerieben um die Liebe der Mutter zu gewinnen.
Dabei haben sie sich irgendwie selbst verloren.

Die Geschichte ist genial aufgebaut.
Als Außenstehender bekommt man keinen vollständigen Einblick in die Familiengeschichte.
Man erfährt nur die Sequenzen die in der Erinnerung der Brüder aufkeimen.
Das reicht aber auch aus um sich ein Bild zu machen, um die Ausmaße zu erahnen.

Alex Schulman erzählt die Geschichte sehr aufwühlend.
Die Atmosphäre in der Geschichte ist recht düster.
Seine zurückhaltenden Worte lassen das Gelesenen in mir noch lange nachklingen.
Ich konnte den inneren Schmerz der den Brüdern bis heute anhaftet spüren.
Aber es gab auch die Hoffnung, dass die Brüder sich wieder annähern.

„Die Überlebenden“ ist ein ergreifender und auch ein genialer Roman der lange nachhallt.

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Veröffentlicht am 24.09.2022

Neues von der Queen of Crime

Einsame Nacht
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Covertext:
Mitten in den einsamen North York Moors fährt eine junge Frau allein in ihrem Wagen durch eine kalte Dezembernacht. Am nächsten Morgen findet man sie ermordet auf, in ihrem Auto, das fast zugeschneit ...

Covertext:
Mitten in den einsamen North York Moors fährt eine junge Frau allein in ihrem Wagen durch eine kalte Dezembernacht. Am nächsten Morgen findet man sie ermordet auf, in ihrem Auto, das fast zugeschneit auf einem Feldweg steht. Es gibt eine Zeugin, die beobachtet hat, dass ein Mann unterwegs bei ihr einstieg.
Ihr Freund? Ein Fremder? Ihr Mörder?

Kate Linville beginnt mit ihren Ermittlungen und ist schnell auf einer Spur, die in die Vergangenheit führt, zu einem Cold Case, in dem Caleb Hale damals ermittelt hat und der nie gelöst werden konnte.

„Einsame Nacht“ ist der 4. Band der Kate-Linville-Reihe von Charlotte Link.
Auch diesmal hat sich das lange Warten auf den neuen Band wieder gelohnt.

Kate-Linville habe ich in den vorherigen Bänden ja schon kennen und lieben gelernt.
Sie ist hochbegabt und hat eine einzigartige Kombinationsgabe.
Sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten ist eine Freude und wie immer mit viel Spannung verbunden.

Der Fall führt uns LeserInnen in die North York Moors.
Charlotte Link hat die tolle Begabung ihre Handlungsorte sehr atmosphärisch zu Beschreiben.
Man fühlt sich schnell in den Norden Englands versetzt.
Die düstere und winterliche Atmosphäre alleine rufen schon Nervenkitzel hervor.
Dazu kommt noch, dass Kate-Linville in echte Gefahr gerät.

Charlotte Link versteht es wie nur wenige AutorInnen die Spannung über das ganze Buch zu verteilen.
Dabei stellt sie ihren LeserInnen immer sehr gekonnt Fallen, erfindet Irrwege und führt sie auf die falsche Fährte.
So bleibt die Frage nach dem Täter und natürlich auch die Spannung bis zum Ende erhalten.

Für mich ist Charlotte Link eine der besten Autorinnen für Kriminalromane Made in Germany und ich freue mich auf jedes neue Buch von der Autorin.

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