Sehr süße Frenemies-to-Lovers/Second-Chance-Romance
Varsity Heartbreaker: June & LucasMeine Meinung
Ich bin keine eBook-Leserin, so gar nicht. Ich verliere bei eBooks einfach mega schnell das Interesse. Aber »Varsity Heartbreaker« klang so gut, dass ich es einfach lesen MUSSTE. Auch wenn ...
Meine Meinung
Ich bin keine eBook-Leserin, so gar nicht. Ich verliere bei eBooks einfach mega schnell das Interesse. Aber »Varsity Heartbreaker« klang so gut, dass ich es einfach lesen MUSSTE. Auch wenn das nur in Form eines eBooks geht. Und Leute, ich habe es nicht bereut. Der Schreibstil, die Charaktere, die ganze Story hat mich sofort in ihren Bann gezogen und die Seiten flogen nur so dahin.
Lucas Fuller war Junes Ein und Alles, ihr bester Freund, ihr erster Schwarm - und ihr erster Kuss. Doch als June die Schule wechseln muss, ist plötzlich alles anders, und die beiden verlieren sich aus den Augen. Jetzt, zwei Jahre später, ist June wieder zurück an ihrer alten Highschool und hofft auf einen Neuanfang - auch mit Lucas, dem sie dort jeden Tag über den Weg läuft. Doch während sie versucht, die Funkstille zu brechen, hat Lucas nicht vor, June je wieder in sein Leben zu lassen. Kann es trotzdem eine Zukunft für die beiden geben?
Die Geschichte wird rein aus Junes Sicht erzählt, trotzdem bekommt man für beide Hauptcharaktere und ihre Persönlichkeit ein gutes Gefühl. June ist ein eher zurückhaltender Mensch, der nicht gerne im Mittelpunkt steht und größere Menschenmassen lieber meidet. Sie ist nicht völlig introvertiert, aber auch nicht unbedingt extrovertiert. Ihre beste Freundin Abby zwingt sie hin und wieder dazu, ihr Schneckenhaus zu verlassen und auch wenn das nicht immer im Guten endet, tut es June doch gut und sie lernt für sich selbst einzustehen.
Die gesamte erste Zeit merkt man, wie sehr die plötzliche und unerklärliche Funkstille zwischen ihr und Lucas June immer noch belastet. Gingers Scotts Schreibstil nimmt einen wirklich in die Szenen und die Gefühlswelt der Protagonisten mit. Mir ist besonders aufgefallen, wie authentisch und doch originell die Gestiken und Mimiken der einzelnen Charaktere immer wieder beschrieben wurde. Bis auf Ava. Avas Rolle fand ich ein bisschen schade, weil sie einfach nur das Klischee der Highschool-Zicke und Mobberin erfüllt. Hier hätte ich mir noch etwas Tiefe gewünscht.
Mit Lucas musste ich zugegeben erst warm werden. Am Anfang benimmt er sich wirklich völlig daneben und ist so kalt und abweisend und arrogant und einfach … bahh. Finde kein anderes Wort dafür. Aber sobald er diese Seite anfängt abzulegen und wieder mehr der zu sein, den June kennengelernt hat, konnte auch ich mich für ihn erwähnen. Und richtig mitgelitten mit ihm habe ich dann, als June endlich erfährt, warum er sie von heute auf morgen abgesägt hat.
Die Storyline an sich war auch richtig gut gemacht. Es ging nicht rein um Lucas und June und wie sie ihre Beziehung zueinander wieder kitten, sondern gab auch noch eins, zwei andere Fäden, die sich durch die Geschichte gezogen haben. Richtig gut gefallen hat mir, dass man dachte, man wüsste, was hinter alledem steckt (gut, ist halt die typische Teenie-Geschichte, ist halt Drama, auch wenn das irgendwie nicht so zu den Charakteren passt), aber dann wurde man doch überrascht und das Ende ist ganz anders ausgegangen als man erwartet hat. Und es passte auch viel besser zu den einzelnen Charakteren!
Das Einzige, was der Geschichte für mich persönlich einen faden Beigeschmack gegeben hat, ist der Spice. Der One Verlag steht für mich für cleane Young Adult Geschichten und war damit immer ein bisschen ein Safe Space, weil ich absolut nicht auf Spice stehe. Tja, das scheint sich nun langsam zu ändern. Auf Instagram wird damit geworben, dass dieses Buch für Spice-Einsteiger ist, aber für einen Einstieg enthält es schon zu viele erotische Szenen – zwei wirklich lange, detallierte und eine etwas kürzere. Da haben manche NA Bücher weniger Spice. Und das finde ich schade. Geschichten können auch gut ohne Spice sein, Varsity Heartbreaker hätte das nicht gebraucht. Gut, das ist ein übersetztes Werk, da konnte One nicht viel machen, aber dann hätte man es innerhalb der Bastei Lübbe Gruppe zu einem anderen Verlag schieben können, finde ich. Ansonsten, wie gesagt, aber eine großartige Geschichte.
Fazit
»Varsity Heartbreaker – June & Lucas« hat mein Young Adult Leserherz höher schlagen lassen. Die Charaktere sind authentisch ausgearbeitet und ich habe sie im Laufe der Geschichte alle in mein Herz geschlossen – die einen früher, die anderen später. June und Lucas sind in vielerlei Hinsicht ein typisches Highschool-Couple und natürlich gibt es in ihrem Leben einige Dramen. Aber die fand ich immer passend und nie überzogen oder nervig. In den meisten Fällen sind die beiden sogar recht reif damit umgegangen. Ginger Scotts Schreibstil hat mich mit dem ersten Absatz in seinen Bann gezogen, er ist genau die richtige Mischung zwischen Leichtigkeit und Tiefe, um auch ein etwas älteres Publikum anzusprechen und nicht nur die 14- bis 18-Jährigen. Einzig der Spice hat mir die Geschichte ein bisschen vermiest und ich finde schade, dass Varsity bei One und dann nicht zum Beispiel bei beHeartbeat veröffentlicht wurde. Da mir ansonsten aber alles daran gefallen hat, werde ich definitiv auch Band 2 lesen und Band 3 natürlich auch, sobald es einen ET gibt.