Profilbild von Kiki-Stella

Kiki-Stella

Lesejury Star
offline

Kiki-Stella ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kiki-Stella über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2017

Verschenktes Potential

Sie zu strafen und zu richten
0

„Sie zu strafen und zu richten“ ist der 4 Teil einer Reihe um DI Sean Corrigan. Ich habe den Thriller ohne Vorkenntnisse in der Reihe gelesen, leider werden immer wieder Anspielungen und Verknüpfungen ...

„Sie zu strafen und zu richten“ ist der 4 Teil einer Reihe um DI Sean Corrigan. Ich habe den Thriller ohne Vorkenntnisse in der Reihe gelesen, leider werden immer wieder Anspielungen und Verknüpfungen zu den alten Fällen gezogen, so dass sich der unwissende Leser schon fragt, was denn da vorgefallen ist.

Das Cover ist genauso wie der 2. Und 3. Teil der Reihe gehalten, wodurch die Bücher auch eine optische Verbindung erhalten. Der erste Band weicht leicht noch leicht ab. Der Hintergrund wirkt von der Farbe her wie ein heller Stein, auch die Unebenheiten erinnern an einen solchen. Die Verfasserangabe variiert bei den 3 Büchern der Reihe farblich. Bei „Sie zu strafen und zu richten“ ist sie in orange gehalten, die Titelangabe ist bei allen drei Büchern in Anthrazit bis Schwarz abgedruckt. Alle Textangaben stehen in Majuskeln auf dem Buch. Lediglich die abgedruckte Genrebezeichnung wird „Rechtschreibkonform“ mit einer Majuskel begonnen und mit Minuskeln fortgesetzt. Den Rand des Covers bildet ein schwarzer Rahmen, der nach innen verwischt. Meines Erachtens passt dieser Stil sehr gut zu diesem Genre, da er bereits unruhig und „unglatt“ wirkt, so wie die Täter agieren und die Ermittlungen zumeist verlaufen.

Der Text ist flüssig zu lesen, allerdings sind einige Längen in der Spannung aufzufinden, die es einem dann schwerer machen, dranzubleiben. Manche Sätze sind sehr lang gehalten, sodass man sich beim Lesen konzentrieren muss. Auch wirkt die Handlung leider zum Teil sehr konstruiert. Ob diese Schwierigkeiten der Übersetzung geschuldet sind oder dem Stil von Delaney entsprechen, kann ich leider nicht beurteilen.

An manchen Stellen wurden Handlungsstränge angerissen, die sich spannend hätten entwickeln können und andere, die fehl am Platz wirkten. Aufgelöst wurden diese leider nicht. Dadurch waren so manche Zeilen leider komplett überflüssig und man fragt sich, weshalb hier überhaupt drauf eingegangen worden ist. Auch hierbei kann es sein, dass das durch Kenntnis der gesamten Reihe oder durch eventuell folgende Bände schlüssiger wird.

Die Charaktere sind manchmal etwas schwierig zu verstehen, was aber durchaus daran liegen kann, dass ich keine Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden hatte. Corrigan wirkt sehr ehrgeizig, was aber als Detective mit Sicherheit nicht verkehrt ist. Allerdings ist es wohl eher unvorteilhaft das Private zu vernachlässigen, denn ein Ausgleich ist gerade in diesem belastenden Beruf nötig. Er stellt sich hier nicht unbedingt als Sympathieträger dar.
Bei seinem Kollegen Donelley ist es sehr gelungen, dass die schottische Abstammung sich regelmäßig durch den Sprachgebrauch deutlich macht. Der Journalist Jackson wirkt ebenso ehrgeizig, genau wie der Assistant Commissioner Addis. Hier prallen diverse Persönlichkeiten mit ihren eigenen Interessen aufeinander, dass dies nicht auf Dauer gut geht ist nur natürlich. Ebenso muss man zwischenzeitlich doch sehr an Jacksons Verstand zweifeln, da seine Handlungen nicht gerade durchdacht sind.

Corrigan ist unter Druck: Ein Killer ist hinter Mitarbeitern der Finanzbranche her. Vor laufender Kamera straft er sie für die Finanzkrise, die viele Bürger persönlich betroffen hat. Die Bürger mussten als Kunden der Banken Verluste hinnehmen, während den Mitarbeitern dennoch große Boni ausgezahlt wurden. Für diese Ungerechtigkeiten lässt der Killer über die von ihm auserwählten richten. In der Jury sitzen alle Zuschauer, die den Stream verfolgen.
Als ob dieser Fall an sich nicht genug wäre, macht der Vorgesetzte Dampf. Die Finanzbranche leidet unter den Vorgehen, Angst bremst sie. Der Fall soll schnell gelöst werden. Ein Anliegen, dass auch aus der Politik an den Assistant Commissioner herangetragen wird. Um seinen DI zu kontrollieren schleust er daher eine Psychologin in das Team ein, welche die Teammitglieder auch bereits kennt. Man merkt, dass verschiedene Personen im Team noch eigene Probleme haben, die sie aus den Ermittlungen nicht vollständig heraushalten können. Sie sind auch „nur“ Menschen, Vergangenheit und das Umfeld können sie beeinflussen.

„Sie zu strafen und zu richten“ ist ein Thriller mit Stärken und Schwächen. Ohne die Vorbände zu kennen, können die Charaktere und Handlungen manchmal schwer nachvollziehbar sein. Dennoch ist der Fall an sich sehr gut ausgearbeitet und fesselnd. Es wird mit der öffentlichen Jury der kleine Voyeur in den Menschen angesprochen. Durch eben diesen Erzählstrang regt der Thriller aber auch sehr dazu an, selbst zu reflektieren und zu überlegen, wie man selbst handeln würde. Das Buch hat eindeutig Potential, war aber leider nicht völlig überzeugend. Auch ist es als Reihenteil nicht gut alleine zu lesen. Daher nur drei Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Originalität
  • Authentizität
Veröffentlicht am 05.07.2017

Hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben

Ich bin die Nacht
1

Die Serienmörder Francis Ackerman junior liebt es mit seinen Opfern Spielchen zu spielen. Seiner Meinung nach haben diese dann eine gute Chance, auch zu überleben. Doch in Wahrheit ist es für diese äußerst ...

Die Serienmörder Francis Ackerman junior liebt es mit seinen Opfern Spielchen zu spielen. Seiner Meinung nach haben diese dann eine gute Chance, auch zu überleben. Doch in Wahrheit ist es für diese äußerst schwierig. Wer kann ihn aufhalten?

Die Leseprobe hatte mich überzeugt. Sie war lebhaft beschrieben, sodass man unweigerlich mit den Opfern mitleiden musste. Man spürt ihre Angst und ist schockiert und irritiert von Ackermans Denkmustern.

Nachdem ich dann jedoch mit dem gesamten Buch begonnen hab wurde ich doch etwas enttäuscht. Zu Beginn folgen so viele unterschiedliche Handlungen, viele unterschiedliche Personen werden zusammenhanglos eingeführt, sodass man sich unweigerlich fragt, wo der rote Faden ist.

Auch im Weiteren gibt es viele Wendungen, die das Buch zwar rasant machen, aber es sind so viele, dass es einfach schon zuviel ist. Die Handlung wirkt viel zu konzipiert. Die Mischung mit der Politik, die Verbindung zum Präsidenten, hätte meines Erachtens ganz anders aufgebaut werden können. Dass dieser, wie bereits seine Vorgänger, jedoch sich eine Truppe von Selbstjustiz übenden Polizisten hält, wirkt wie an den Haaren herbeigezogen und (auch wenn in einem Buch nicht alles reell seien muss) sehr unglaubwürdig.

Ackermans Charakter an sich wirkt wesentlich ausgearbeiteter als alle anderen Figuren in diesem Roman. Bei ihm bekommt der Rezipient den größten Einblick in seine Motivationen, seine Handlungsgrundlagen. Man erfährt viel über seine Vergangenheit und die Grausamkeiten seines Vaters, während das Umfeld der anderen eher im Dunkeln bleibt. Lediglich beim Scheriff und bei Marcus erhält man einen kleinen Einblick, aber längst nicht ausreichend. Möglich, dass hierzu weitere Ausarbeitungen der Charaktere in den nachfolgenden Teilen der Serie folgen.

Das schwarze Cover mit dem schwarzen Buchschnitt passt sehr gut zum düsteren Inhalt des Buches.

Das Buch lässt mich zwiegespalten wie selten zurück. Einerseits bin ich nach der guten Grundidee vom Inhalt enttäuscht, andererseits möchte ich dennoch erfahren wie es weitergeht, wo die Reise der Figuren hingeht. Da das Buch mit einem recht offenen Kapitel geendet hat, und auch bereits vorher einige Frage offen blieben, regt es trotz allem zum Weiterlesen an.

Alles in allem hätte Cross aus seiner Idee definitiv mehr herausholen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 15.05.2017

In bekannter Form

Der und kein anderer
0

Inhalt:
Gracie Snow hat eine undankbare Aufgabe vor sich: Sie soll den widerspenstigen und äußerst attraktiven Footballspieler Bobby Tom Denton dazu bringen, seinen Filmvertrag zu erfüllen. Bobby Tom ...

Inhalt:
Gracie Snow hat eine undankbare Aufgabe vor sich: Sie soll den widerspenstigen und äußerst attraktiven Footballspieler Bobby Tom Denton dazu bringen, seinen Filmvertrag zu erfüllen. Bobby Tom allerdings hat ziemlich gute Gründe, sich nicht an seine vertraglichen Pflichten zu halten.

Ein einfacher Inhalt, der nicht zu sehr den Kopf anstrengt. Die beiden Hauptcharaktere sind durchaus sympathisch, aber manchmal möchte man sich bei ihren Handlungen auch einfach an den Kopf schlagen. Da fehlte dann doch etwas die Tiefe. Das Buch ist gut lesbar. Ein typischer SEP für die schnelle und leichte Lektüre.

Veröffentlicht am 14.05.2017

Viele Abenteuer aber schwer zu lesen

König Arthur und die Ritter der Tafelrunde
0

Die Vielfalt des Inhalts, der Abenteuer und Kämpfe die in dem Buch geschehen sind beeindruckend. Der Mythos ist äußerst faszinierend und alleine deshalb lesenswert, auch wenn viel Geduld und Anstrengung ...

Die Vielfalt des Inhalts, der Abenteuer und Kämpfe die in dem Buch geschehen sind beeindruckend. Der Mythos ist äußerst faszinierend und alleine deshalb lesenswert, auch wenn viel Geduld und Anstrengung nötig ist.

Da das Original aus dem 15. Jahrhundert stammt, ist der Text wie erwartet schwer zu lesen. Eine modernere Fassung wäre toll. Aber immerhin ist die Übersetzung nicht in Mittelhochdeutsch geschrieben ;)

Veröffentlicht am 25.04.2017

Gut lesbar, aber leider kann es nicht mit der vorherigen Reihe mithalten

Sonea 1
0

"Zwanzig Jahre sind seit den Ereignissen in der Bestseller-Trilogie Die Gilde der Schwarzen Magier vergangen, und aus der einstigen Rebellin Sonea ist die mächtigste Magierin von Kyralia geworden. Dennoch ...

"Zwanzig Jahre sind seit den Ereignissen in der Bestseller-Trilogie Die Gilde der Schwarzen Magier vergangen, und aus der einstigen Rebellin Sonea ist die mächtigste Magierin von Kyralia geworden. Dennoch ist sie nicht imstande, Lorkin, ihren eigenen Sohn, zu beschützen. Denn der junge Mann will endlich aus dem Schatten seiner Mutter treten. Doch der Weg, den er dazu wählt, führt ihn direkt in die Arme der Schwarzen Magier von Sachaka – Soneas schlimmsten Feinden …"

"Die Hüterin" ist der Auftakt einer weiteren Reihe von Trudi Canavan.

Aber für mein Empfinden war die Gilde der schwarzen Magier stärker und besser als die Sonea-Reihe. Zudem bin ich mir unsicher, ob der Reihenname so glücklich gewählt, da es ja um alle Figuren geht und nicht nur um Sonea. Sie wirkt eher wie eine Randfigur. Auch wirkt es so, als hätte die Autroin zum Teil den Bezug zu ihren Figuren verloren. Leider sind die Charaktere nur oberfläch beschrieben worden, der Tiefgang feht völlig. Der Spannungsbogen ist leider auch nicht komplett gelungen, auch wenn der Inhalt eigentlich relativ interessant ist.