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Veröffentlicht am 06.11.2022

Schnapsidee

Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn
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In diesem Regionalkrimi lernen wir die Kommissarin Tanja Terholte kennen. Sie ist aber nicht nur Kommissarin, sondern sie unterhält auch zusammen mit ihrem Bruder Rudi und ihrer Mutter einen kleinen Hof ...

In diesem Regionalkrimi lernen wir die Kommissarin Tanja Terholte kennen. Sie ist aber nicht nur Kommissarin, sondern sie unterhält auch zusammen mit ihrem Bruder Rudi und ihrer Mutter einen kleinen Hof mit Wagyu-Rindern. Außerdem tüfftelt sie in ihrer Freizeit zusammen mit ihrem Nachbarn Vossenkuhl an der Produktion von Schnaps, was allerdings bisher eher nicht so ganz gelungen ist. Jetzt allerdings wird sie von einem interessanten und eigentlich zufälligen Leichenfund in Beschlag genommen. Dieser Krimi ist schon sehr speziell und obwohl es spannend ist, habe ich mich beim Lesen auch oft amüsiert. Denn die Personen sind alle irgendwie besonders und haben ihre Eigenheiten. Sei es der Metzger, der so nebenbei mal als Professor einspringt und Leichen begutachtet oder der leicht verschrobene Aliensucher. Aber sie waren mir alle irgendwie total sympathisch, denn sie kommen ziemlich authentisch rüber. Es gibt im Leben eben viele verschiedene Charaktere und das Leben ist oft voller Überraschungen. Und davon erleben wir hier auch genug. Denn die Ermittlungen sind wohl doch nicht so einfach wie gedacht und auch die anfänglichen Nebenschauplätze gewinnen an größerer Bedeutung. Es macht jedenfalls Spaß den abwechslungsreichen Ereignissen zu folgen. Die Protagonisten sind hier immer im Einsatz und es wird eben privates mit dem dienstlichen verknüpft. Obwohl Rudies Einsatz schon grenzwertig ist. Denn das würde wohl in der Realität nicht durchgehen. Aber hier finde ich es sehr amüsant und das ist für mich bei solch einem "Landkrimi" auch sehr wichtig. Denn hier können die seltsamen Zufälle und die Ideen der Leute richtig gut umgesetzt werden. Der Text lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Man lernt interessante Menschen kennen und kann einen mysteriösen Fall lösen. Und das ganze in einer ländlichen, aber nicht immer idyllischen Umgebenung. Mir hat dieser Fall in dem kleinen Dorf mit den ganzen Verstrickungen und Gaunereien sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

ein Regionalkrimi mit Musik

Sein letzter Witz
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In diesem Regionalkrimi lernen wir nicht nur einige Orte in Bochum und Umgebung kennen, sondern auch den selbsternannten Privatdetektiv Mike Müller. Ich habe ihn sofort gemocht, denn alleine seinen Gedankengängen ...

In diesem Regionalkrimi lernen wir nicht nur einige Orte in Bochum und Umgebung kennen, sondern auch den selbsternannten Privatdetektiv Mike Müller. Ich habe ihn sofort gemocht, denn alleine seinen Gedankengängen zu folgen, hat mir Spaß gemacht. Aber er ist eben ein sehr authentisch dargestellter Mann und so erlebt man nicht nur einen cleveren Privatdetektiv, sondern auch einen Mann mit Zweifeln und manchmal chaotischen Gedankengängen. Das hat mir sehr gut gefallen. Die einzelnen Kapitel werden immer aus der Sicht von den verschiedenen Protagonisten erzählt. Der Titel beinhaltet dann den Namen des Ich-Erzählers. Ich finde das sehr interessant, denn so kann man viele Handlungen besser nachvollziehen, denn man erlebt ja die Gedankgengänge mit. Das kann manchmal sehr amüsant sein, wie ich festgestellt habe. Aber der zu lösende Fall ist alles andere als amüsant, denn es geht um einen Mord mit brutalen Verstümmelungen. Und das ist nicht Lustig. Auf den ersten Blick scheint der Täter für die Ermittler der Polizei schon festzustehen. Zum Glück gibt es aber die coole Anwältin, die unseren Privatdetektiv Mike mit der Aufklärung des Mordes beauftragt oder zumindest ihren Klienten zu entlasten. Und wie es der Zufall so will, kennen sich die Protagonisten alle schon lange Zeit und daher klappt es mit der Zusammenarbeit meist gut. Aber nicht nur der aktuelle Fall beschäftigt den Leser, denn man wird ja auch in die Privatleben der Protagonisten eingeführt. Auch wenn sich da natürlich oft privates mit dem beruflichen vermischt. Aber genau diese Mischung macht es auch aus. Es treffen verschiedene Charaktere mit den unterschiedlichsten Berufen und Ambitionen aufeinandert. Sie kennen einander und haben so ihre Netzwerke aufgebaut. Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich. Es wird alles sehr detailreich erzählt und so kann man sich alles gut vorstellen. Ich war überrascht, was im Laufe der Handlung auch alles so ans Licht kommt. Von wegen ein klarer Mord...aber alles passt gut zueinander und das Ende hat mich überzeugt. Es ist kein blutrünstiger Krimi, sondern man erlebt eine sehr authentische Realität mit fast normalen Menschen. Das macht es auch so glaubwürdig. Die menschlichen Abgründe gibt es hier sicher, aber es werden keine außergewöhnlichen Superhelden dargestellt, sondern man kann sich mit den Menschen identifizieren. Die bösen Personen kommen genauso vor wie die netten Leute von Nebenan. Es hat mir jedenfalls Spaß gemacht die Protagonisten zu verfolgen. Und gerade die lebensnahen Schilderungen machen das ganze Buch so lesenswert. Der Text lässt sich gut und flüssig lesen. Interessant ist natürlich die Playlist am Ende des Buches und die fixe Idee von Mike, alles mit Liedern zu verbinden. Das ist mal was ganz anderes und vielleicht lernt besonders der jüngere Leser ja auch mal neue Lieder kennen. Ich kenne die vorgestellten Lieder jedenfalls und habe die Playlist als Anregung genommen und mir die alten Lieder nochmals mit Begeisterung angehört.

Ich hatte jedenfalls eine schöne und spannende Lesezeit mit diesem Buch und kann es mit guten Gewissen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 20.10.2022

Jeder hat so sein Schicksal zu tragen

Zitronensommertage
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Nachdem ich das Buch gelesen habe, kann ich den Titel "Zitronensommertage" viel besser verstehen. Die Geschichte handelt nämlich nicht nur über einen glücklichen und sorglosen Sommer, sondern der etwas ...

Nachdem ich das Buch gelesen habe, kann ich den Titel "Zitronensommertage" viel besser verstehen. Die Geschichte handelt nämlich nicht nur über einen glücklichen und sorglosen Sommer, sondern der etwas säuerliche Zitronensaft gibt dem ganzen Sommer etwas Schärfe hinzu. Es ist nämlich nicht immer alles leicht und flockig im Leben und das haben die beiden Protagonisten Nuria und Xavi leider selber erfahren müssen. Beide haben in ihrem Leben Ereignisse durchgemacht, die ihren Blick auf die Welt geändert haben. Und beide haben ihre Konsequenzen daraus gezogen. Nuria zieht zu ihren Großeltern an die Costa Brava und versucht sich vor allen äußeren Einflüssen zu verstecken. Sie will irgendwie ihr Leben neu ordnen und zum Glück lässt ihr Beruf auch eine freie Standortwahl zu. Nuria wirkt auf den ersten Blick sehr verloren und zerbrechlich, aber ich habe sie als sehr stark empfunden. Sie sucht einfach noch ihren Weg und braucht Zeit dazu. Mir war sie sofort sehr sympathisch und ich konnte ihre Handlungen gut nachvollziehen. Der Leser wird auch sehr tief in ihre Gefühlswelt hineingezogen und man spürt ihre Trauer und Verlorenheit. Es ist eine gute Idee, ihre persönliche Entwicklung zu den tragischen Ereignissen, durch die Fortschreibung in dem Instagramm nachvollziehbar zu machen. Man erlebt dort auch ihre Veränderung hautnah mit. Und dann gibt es natürlich die Geschichte um Xavi. Sie hat wohl einen anderen Charakter, aber Xavi ist auch an einem Wendepunkt angekommen. Er lässt genausowenig jemanden an sich heran wie auch Nuria. Seine persönlichen Erlebnissen sind für ihn der Grund, sein Leben zu ändern. Aber ist es wirklich der richtige Weg für ihn? Das fragt sich der Leser jedenfalls schnell, nachdem man über seine Vergangenheit informiert ist. Das Buch ist eine schöne positive Geschichte, die auch noch in einer wunderbaren Umgebung spielt. Die beiden Protagonisten sind interessante Persönlichkeiten und eigentlich auch sehr unterschiedlich. Daher ist ihr Zusammentreffen immer spannend zu verfolgen. Es gibt einige Hindernisse zu überwinden und die Hilfe von Außen wird nicht so richtig angenommen. Auch das Umfeld der beiden jungen Leute ist interessant. Man erfährt viel über die Familie von Nuria und darf auch Menschen aus der Vergangenheit von Xavi kennenlernen. Manche sind einem sympathisch und andere kommen nicht so gut an. Aber ich fand die Beschreibungen immer sehr authentisch und ich habe mich am Tisch mit Nurias Familie wohl gefühlt. Das Buch lässt sich wirklich gut und flüssig lesen. Die Geschichte ist ansprechend und kommt sehr lebensecht rüber. Die Beschreibungen sind sehr detailreich und ich konnte mir alles gut vorstellen. Sogar den Hund Petita konnte ich mir lebhaft vorstellen. Es ist ein Buch mit einer positiven Einstellung und das aus schlimmen Ereignissen auch noch irgendwann gute Aspekte rauskommen können. Es hat Spaß gemacht zu lesen und vor allen Dingen, die persönliche Entwicklung der Protagonisten so gut verfolgen zu können. Ich hatte jedenfalls eine schöne Lesezeit und kann das Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 13.10.2022

starke Frauen der Lüfte

Die Fliegerinnen
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In diesem Buch wird die Geschichte einiger junger Frauen aus Russland erzählt, die Kunstfliegerinnen sind und während des zweiten Weltkriegs als Kampfpilotinnen ausgebildet werden. Alleine das Thema ist ...

In diesem Buch wird die Geschichte einiger junger Frauen aus Russland erzählt, die Kunstfliegerinnen sind und während des zweiten Weltkriegs als Kampfpilotinnen ausgebildet werden. Alleine das Thema ist schon sehr interessant, denn wer kennt schon Erlebnisse von Frauen, die in der Roten Armee als Pilotinnen im zweiten Weltkrieg tätig waren. Wir lernen die unterschiedlichsten Frauen und ihre Schicksale kennen. Sie haben alle so ihre Vergangenheit und ihre Geheimnisse. Sogar ihre Motivation ist sehr unterschiedlich. Was sie allerdings alle verbindet, ist die Liebe zur Fliegerei. Katja, Lysan, Natascha oder Sascha - um nur einige zu nennen, wird der Leser gut kennenlernen. Mir waren die Protagonistinnen eigentlich fast alle durchweg sympathisch. Denn auch wenn ihre Handlungen nicht immer gut sind, so haben sie doch ihre eigenen Gründe für ihr Tun. Es ist sicher nicht einfach ihre Handlungen gut zu heißen, aber wenn man ihre unterschiedlichen Geschichten näher betrachtet, ist es besser nachvollziehbar. Es ist kein leichtes Buch, denn es handelt nunmal von einem brutalen Krieg und seinen schrecklichen Auswirkungen. Auch die Frauen werden immer wieder in Konflikte kommen, sei es aus privaten Gründen oder einfach aus menschlichen Gesichtspunkten. Die Schilderungen sind sehr detailreich und daher nicht immer was für schwache Nerven. Besonders gut hat mir aber die Darstellung der Frauen gefallen. Ihre Gedanken, Gewissensbisse, Nöte, Ängste, aber auch die positiven Gesichtspunkte wie Freundschaft, Zughörigkeitsgefühl, Liebe und Hoffung kommen sehr gut rüber. Man kann einiges nachvollziehen und sich hineinversetzen, aber trotzdem bleibt es zumindest für mich, eine fremde Welt. Außerdem hatte ich auch Schwierigkeiten die Namen immer richtig zuzuordnen. Es hat mir sehr imponiert, wie sich diese Frauen gegen alle Widerstände behauptet haben. Frauen in einer Armee und zwar nicht als Krankenschwester, sondern sogar auch noch als Fliegerinnen, dass gab es vorher nicht. Die Ablehnung der Männer war groß und ich finde diese Frauen sehr mutig. Sie haben ihren Traum vom Fliegen und ihren Wunsch, ihrem Land zu helfen verwirklicht. Ich fand die Geschichte sehr spannend und man konnte auch alles gut nachvollziehen. Für mich war es eine interessante Lektüre.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

nix mit dörflicher Idylle

Am Ende zu viel
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Dieses Buch bringt uns in ein Dorf im Sauerland. Aber auch wenn es so nach Außen aussieht, hier ist nicht alles nur dörfliche Idylle. Hier lernen wir Anton kennen. Er ist alt und auf Hilfe angewiesen, ...

Dieses Buch bringt uns in ein Dorf im Sauerland. Aber auch wenn es so nach Außen aussieht, hier ist nicht alles nur dörfliche Idylle. Hier lernen wir Anton kennen. Er ist alt und auf Hilfe angewiesen, aber auf den Kopf gefallen ist er nicht. Anton kann zwar nicht mehr gut laufen, aber trotzdem lässt er sich nicht von eigenen Nachforschungen bezügl. dem Tod eines Bänkers abbringen. Denn er wird vom Bestatter auf Ungereimtheiten bei dem Toten aufmerksam gemacht. Und das muss ja dann geklärt werden. Behilflich ist ihm dabei seine nette polnische Pflegerin Zofia. Sie lässt sich vom Eifer des Rentners anstecken und hilft ihm bei seinen Ermittlungen. Aber es gibt auch offizielle Ermittlungen. Und die darf sein Sohn Thomas durchführen, der bei der Dortmunder Polizei arbeitet. Eigentlich wollte dieser, nach einem aufreibenden Fall Urlaub in seinem Heimatort machen, aber wenn man schonmal vor Ort ist.. Es hat mir Spaß gemacht, über diese Ereignisse in dem Dorf zu lesen. Erstmal sind mir die Protagonisten sehr sympathisch. Ein sturer Anton, der gerne seinen Willen durchsetzt, aber dabei irgendwie doch immer freundlich und zuvorkommend wirkt. Er ist natürlich gut vernetzt in der Gegend und das bringt die Ermittlungen gut voran. Seine Tipps helfen auch seinem Sohn weiter. Thomas wirkt auf mich erst etwas genervt von den Aktionen seines Vater, aber er profitiert doch davon und er nimmt es dann einfach mal so hin. Aber er ist ein guter Polizist und ich denke, er versucht gerade mit sich und seiner Situation ins Reine zu kommen. Zofia ist eine nette und sympathische junge Frau. Sie will immer nur das Beste für Anton und ihr Verhältnis zu Thomas ist ausbaufähig. Bei ihr hat mich nur ihr Dialekt etwas gestört. Hier hätte ich auf die falsche Aussprache verzichtet. Sehr lebensnah sind auch die anderen Personen dargestellt. Die meisten mit Spitznamen, die noch aus ihrer Jugendzeit stammen. Das ganze Drumherum ist wirklich sehr detailreich beschrieben. Sogar der Bratwurstverkauf auf dem Fussballplatz fehlt nicht. Aber nicht nur die dörflichen Aktivitäten werden geschildert, auch die vielen Netzwerke unter den Leuten werden aufgezeigt. Jeder kennt jeden und weiß etwas über ihn zu berichten. Obwohl es hier doch einige Geheimnisse zu entdecken gibt. Sie bringen schlimme Dinge ans Tageslicht und man merkt, dass auch hier viel unter der Oberfläche brodelt. Der Fall war sehr interessant dargestellt und die Vorgehensweise der beruflichen sowie der privaten Ermittler sind lesenswert. Mir hat dieser Regionalkrimi sehr gut gefallen. Der Fall war nicht so einfach wie gedacht und auf die Auflösung wäre ich so nicht gekommen. Ein schöner und lesenswerter Regionalkrimi mit interessanten Protagonisten. Ich hoffe, wir werden noch mehr Fälle mit Anton und Zofia erleben.

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