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Veröffentlicht am 24.10.2022

Familie war Alles für sie

Astrid Lindgren
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Zum Inhalt:
Das Buch beginnt mit dem Zeitpunkt als die junge 21-jährige Astrid Ericsson ihren Sohn Lasse von der Pflegefamilie aus Dänemark holt. Liebevoll erzählt Astrid ihrem Lasse immer neue Geschichten, ...

Zum Inhalt:
Das Buch beginnt mit dem Zeitpunkt als die junge 21-jährige Astrid Ericsson ihren Sohn Lasse von der Pflegefamilie aus Dänemark holt. Liebevoll erzählt Astrid ihrem Lasse immer neue Geschichten, die sie sich ausdenkt. Bald schon kann sie Lasse zu ihren Eltern nach Vimmerby, Hof Näs, bringen, damit auch er eine so glückliche Kindheit wie Sie sie hatte auf dem Land erfährt. Mit ihrem Arbeitgeber Sture Lindgren verbindet sie bald mehr als Freundschaft und nach ihrer Heirat holt Astrid ihren Lasse nach Stockholm zurück. Endlich kann sie sich voll und ganz auf ihre Mutterschaft konzentrieren und genießt es. Bald schon macht Töchterchen Karin das Glück perfekt. Doch es ziehen dunkle Wolken über das Glück.
Meine Meinung:

In dieser Romanbiografie von der Autorin Susanne Lieder aus der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe “ erfahren wir etwas mehr über die berühmte Schriftstellerin Astrid Lindgren, die stets darauf bedacht war, sehr wenig aus ihrem privaten Leben der Öffentlichkeit mitzuteilen. Das Buch ist in Zeitabschnitte gegliedert, die in ihrem Leben wichtige, prägende Rollen spielten. Und so durfte ich noch einmal in meine Kindheit abtauchen, als Astrid Lindgren in der Romanbiografie begann, ihre Geschichten aufzuschreiben und zu veröffentlichen. Voller Interesse habe ich dieses Buch über eine großartige Frau gelesen, die stets in ihrem Innern selbst Kind geblieben ist, die Kinderherzen mit ihren Büchern erfreute und sich sehr stark für die Interessen und Rechte der Kinder einsetzte. Und vielleicht sollte ich hin und wieder auch das Kind in meinem Inneren zum Vorschein bringen.

Fazit:
Eine gute Romanbiografie über eine starke Frau, die mich seit meiner Kindheit begleitet hat.

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Veröffentlicht am 14.10.2022

Marcellus bringt das Glück

Das Glück hat acht Arme
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Marcellus bringt das Glück
Zum Inhalt:
Die Witwe Tova Sullivan ist die älteste Mitarbeiterin im Aquarium von Sowell Bay. Jeden Abend beginnt sie ihre Arbeit damit, die Bewohner des Aquariums zu begrüßen, ...

Marcellus bringt das Glück
Zum Inhalt:
Die Witwe Tova Sullivan ist die älteste Mitarbeiterin im Aquarium von Sowell Bay. Jeden Abend beginnt sie ihre Arbeit damit, die Bewohner des Aquariums zu begrüßen, bevor sie die Abfalleimer ausleert und den Boden wischt. Eines Nachts entdeckt sie außerhalb seines Beckens, den pazifischen Riesenkraken Marcellus, der sich in Stromkabeln verheddert hat. Tova befreit ihn und ehe sie sich versieht, ist er wieder in seinem Becken verschwunden. Tova freundet sich mit Marcellus an und erzählt ihm aus ihrem Leben. Als eines Tages der 30-jährige Cameron Tova vertreten soll, erkennt Marcellus sofort ein Geheimnis. Nun liegt es an ihm, Tova darauf aufmerksam zu machen, es eilt, denn seine Zeit ist begrenzt.

Meine Meinung:
Einige Buchbesprechungen machten mich auf dieses Buch aufmerksam. Und vorsichtig näherte ich mich diesem Buch, ist das wirklich etwas für mich? Doch die Neugier siegte und ich begann mich auf dieses Buch einzulassen, dass von einem sehr intelligenten pazifischen Riesenkraken handelt, einer Frau im Rentenalter, die in ihrer Arbeit aufgeht, einem 30-Jährigen auf der Suche nach seiner Herkunft und dem etwas gesprächigen Lebensmittelhändler Ethan.
Das Buch beginnt im 1. Abschnitt mit den Worten: „1.299 Tag meiner Gefangenschaft“ und lässt uns gleich an Marcellus Gedankengänge teilhaben und versetzte mich in gespannter Erwartung. Fand ich Tova am Anfang nicht unbedingt sympathisch, änderte sich dies Seite um Seite. Sie hat schwer an ihren Schicksalsschlägen zu tragen, ihre Arbeit gibt ihr Halt und Struktur, doch sie erkennt auch, dass ihr Leben im Begriff ist sich zu wandeln. Cameron nervte mich manchmal wirklich mit seinem Gejammer, dass das Leben ihm etwas schuldet. Aber es steckt ein guter Kern in ihm.
Ethan ist da wirklich ein Lichtblick, der stets fröhlich und interessiert seinen Mitmenschen gegenübertritt. Marcellus war natürlich der Höhepunkt, der sich seine Gedanken macht, Zusammenhänge schnell erkennt und versucht Tova darauf aufmerksam zu machen.
Die einzelnen Abschnitte sind im Wechsel zwischen Marcellus, der in der Ich-Form berichtet, Tova und Cameron gegliedert. Schritt für Schritt beschreibt die Autorin in ihren Deputroman in einem flüssigen, ruhigen Schreibstil eine Geschichte über Trauer, Freundschaft, Alter, Familie und Liebe, dabei achtet die Autorin Shelby van Pelt auf die Ausgeglichenheit von traurigen und schönen Momenten. Auch wenn man schnell ahnt, worauf die Geschichte hinausläuft, so hat sie doch einen guten Unterhaltungsfaktor.

Fazit:
Eine liebevoll gestaltete Geschichte mit einem ungewöhnlichen Protagonisten.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Interessantes Zukunftsszenario

Freiheitsgeld
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Zum Inhalt:
2064, Maschinen verrichten die Arbeit der Menschen, nur wenige gehen einer geregelten Arbeit nach. Vor fast 30 Jahren wurde deshalb das sogenannte Freitheitsgeld eingeführt, damit jeder ein ...

Zum Inhalt:
2064, Maschinen verrichten die Arbeit der Menschen, nur wenige gehen einer geregelten Arbeit nach. Vor fast 30 Jahren wurde deshalb das sogenannte Freitheitsgeld eingeführt, damit jeder ein menschenwürdiges Leben führen kann.
Kurz vor den Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag wird der ehemalige Bundeskanzler a.D. Robert Havelock, der damals das Freiheitsgeld eingeführt hat, Tod in seiner Wohnung aufgefunden, vermutlich Suizid. Fast gleichzeitig wird sein damaliger journalistischer Widersacher, ermordet. Stehen diese Vorkommnisse im Zusammenhang? Nur Ahmad Müller, der seit kurzen in der Abteilung für Gewaltverbrechen tätig ist, vermutet eine Verbindung der Todesfälle und dem Freiheitsgeld. Als seine Nachforschungen behindert werden, ahnt er, dass er sich mit mächtigen Gegenspielern auseinandersetzen muss.

Meine Meinung:
Eine Zukunftsvision, die mit den Themen und Gedankengängen der Gegenwart spielt. Die Gesellschaft entwickelt sich weiter, jedoch erfindet sie sich nicht neu. Während die einen mit ihrem Freiheitsgeld zufrieden sind und keiner Arbeit nachgehen, versuchen andere verzweifelt welche zu finden. Wenige arbeiten in den systemrelevanten Berufen, die ein extrem hohes Einkommen erzielen und gewisse Vorteile haben, aber mit ihrem hohen Steuersatz auch die „Freiheit“ ihrer Mitmenschen finanzieren. Natürlich gibt es auch die „Reichen und Mächtigen“, die in ihren abgeriegelten Oasen leben. Eschbach versteht es mit seinen Protagonisten aus den unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und den verschiedenen Handlungssträngen ein realistisches Zukunftsbild zu zeichnen, in dem er ökologische und gesellschaftliche Themen gut integriert und gedanklich weiterentwickelt. Beweggründe und Handlungen der Protagonisten werden in einem nüchternen Schreibstil anschaulich dargestellt, hier vermisste ich etwas mehr Spannung. Eschbach gibt neue Denkanstöße und vorgefasste Meinungen müssen neu überdacht werden, so befasst man sich schon während des Lesens mit dem Für und Wider wichtiger Punkte, die einen aber auch noch im Nachhinein beschäftigen. Fragt man mich, welchen Protagonisten ich sympathisch fand, so würde ich zu Ahmed tentieren, der versucht Licht in das Dunkel zu bringen und sich bis zur Lösung durchkämpft. Doch konnte mich das Ende überzeugen? Hier war ich etwas enttäuscht und doch ist es vermutlich das Realistischste. Das Buch eignet sich hervorragend für einen Buddy-Read, denn Redebedarf besteht jederzeit.
Fazit:

Realistisch dargestellte Fiktion, die zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Tödliches Geheimnis

Blinde Furcht
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Zum Inhalt:
Eine junge Frau wird im Motel in Painters Mill ermordet aufgefunden. Als Kate Burkholder zum Tatort kommt, ist sie entsetzt, sie kannte die junge Frau von früher.
Rachel Schwartz war ein rebellisches ...

Zum Inhalt:
Eine junge Frau wird im Motel in Painters Mill ermordet aufgefunden. Als Kate Burkholder zum Tatort kommt, ist sie entsetzt, sie kannte die junge Frau von früher.
Rachel Schwartz war ein rebellisches Mädchen und erinnerte Kate stets an sich selbst. Doch warum ist Rachel, die damals der amischen Gemeinde und ihrer Familie den Rücken kehrte, zurückgekommen? Niemand scheint von ihrer Anwesenheit gewusst zu haben, außer der Täter, der mit brutaler Wut ihrem Leben ein Ende setzte. Bei ihren Ermittlungen stößt Kate auf unschöne Seiten von Rachel und lassen die junge Frau nicht nur als Opfer dastehen. Doch wo muss Kate den Mörder suchen, unter der amischen Gemeinde oder war der Täter ein Englischer?

Meine Meinung:
Linda Castillo beginnt in dem 13. Fall von Kate Burkholder mit dem brutalen Mord an Rachel Schwartz und baut so die Spannung auf, die leider zwischendrin etwas abflaute. Der Spannungsbogen nahm erst wieder Fahrt auf, als das Handy und der Laptop der Toten ausgewertet wurden. Die rückblickenden Erzählungen, was Rachel und ihre Freundin Loretta als junge Mädchen erlebt haben, waren für mich interessant, zeigt es doch auf, wie schwer es manchmal für junge Menschen ist, sich strengen religiösen Vorschriften unterzuordnen. Linda Castillo schreckt auch nicht davor zurück, die Sprache der amischen Gemeinde „Deitsch“ einfließen zu lassen, um dem Leser das Ganze näherzubringen. Zusammen mit Kate versucht man die Puzzleteile, die sich bei den Ermittlungen ergeben zusammen zu setzen, um einige Überraschungen und Wendungen zu erleben, die ich als Beobachter von außen jedoch schnell erahnt habe. Letztendlich hat mir Rachel, die mir nicht gerade sympathisch war, leidgetan, da sie durch ihre Erlebnisse vielleicht zu dem gemacht wurde wie sie war.

Fazit:
Linda Castillo hat wieder einmal einen guten, soliden Krimi abgeliefert, der aber ruhig etwas mehr Nervenkitzel vertragen hätte.

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Veröffentlicht am 11.08.2022

Klaras Rückblick

Die karierten Mädchen
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Zum Inhalt:
Klara, mittlerweile 90 Jahre alt und blind, beschließt ihre Lebenserinnerungen auf Band zu sprechen. Sie stellt sich ihrer Vergangenheit und einem lang gehüteten Geheimnis.
1929 erhält Klara ...

Zum Inhalt:
Klara, mittlerweile 90 Jahre alt und blind, beschließt ihre Lebenserinnerungen auf Band zu sprechen. Sie stellt sich ihrer Vergangenheit und einem lang gehüteten Geheimnis.
1929 erhält Klara eine Anstellung als Hauswirtschaftslehrerin in der Kinder-Lungenheilanstalt Oranienbaum. Als eines Tages ein Baby abgegeben wird, kümmert sich Klara um die kleine Tolla wie eine Mutter. Rasch spitzt sich die wirtschaftliche Lage zu und dem Haus droht die Schließung. Klara, inzwischen die Leiterin des Heims, wendet sich an die neuen Machthaber. Die Nationalsozialisten bieten Klara die Gelegenheit aus dem Heim eine Bildungsstätte für junge Frauen zu machen, in dem junge Frauen dazu herangezogen werden, sich ganz der Familie als Mutter und dem Volk zu widmen. Um die Zukunft des Heims zu retten lässt sich Klara darauf ein, nicht ahnend wie schnell ihre neuen Arbeitgeber zu einer Gefahr für sie und die kleine Tolla werden. Denn Tolla, die sie inzwischen als ihre Tochter ausgibt, ist jüdischer Abstammung.

Meine Meinung:
Alexa Hennig von Lange schreibt diese fiktive Geschichte, inspiriert durch die Lebenserinnerungen ihrer Großmutter, in einem flüssigen, aber auch nüchternen Schreibstil, der dennoch eine gewisse Spannung beinhaltet.
Bereits ab der ersten Zeile fühlte ich mich in das Geschehen hineingezogen. Anschaulich wird die politische und gesellschaftliche Entwicklung anhand der Protagonistin und den Figuren dargestellt. Klara, die sich nicht für Politik und die Entwicklung interessiert reagiert zunächst naiv auf die Warnungen ihrer Freundin Susanne. Erst später merkt sie auf wen und was sie sich, in ihren Bemühungen das Heim und die Arbeitsplätze zu erhalten, eingelassen hat. Zwar teilt sie innerlich nicht die Ideologie der Nationalsozialisten aber ist dennoch stolz auf ihre Leistung als Leiterin der Bildungsstätte, das als Vorzeigeobjekt fungiert und ihr Ansehen im Regime einbringt. Und so wird Klara eine Mitläuferin, die schon bald mit den Machthabern paktiert um nicht aufzufallen und macht sich somit Mitschuldig. Auch wenn es hier hauptsächlich um Klaras Leben geht, so möchte man als Leser doch unbedingt wissen was mit Tolla passiert ist. Manches Verhalten von Klara konnte ich nicht nachvollziehen, gerade in Bezug auf Tolla. Und so erwarte ich voller Spannung den fiktiven 2. Teil der Trilogie.

Fazit:
Ein Buch das sicherlich zu Diskussionen über Schuld oder Unschuld anregt

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