Tradierter Aberglaube vs. Bildung - eine Reise in unsere Vergangenheit
Dieser neue Roman von Luca du Fulvio entführt die Leserschaft Leser ins 17.Jahrhundert in ein Alpendorf mit Namen Borgo San Michele. Hier verfolgt man den Werdegang des Waisenkindes Susanna und von Daniele, ...
Dieser neue Roman von Luca du Fulvio entführt die Leserschaft Leser ins 17.Jahrhundert in ein Alpendorf mit Namen Borgo San Michele. Hier verfolgt man den Werdegang des Waisenkindes Susanna und von Daniele, einem von seinem Vater verstoßenen Jungen. Beide Kinder verbindet eine geheimnisvolle Vergangenheit und je mehr man liesst, desto mehr Einblicke erhält man warum sich die Dinge so entwickelt haben, wie sie in der Gegenwart des Werkes dargestellt werden. Diese abwechslungsreiche Erzählweise ist zunächst verwirrend, da man auf viele Namen und Zusammenhänge stößt, die einem alles andere als klar sind, doch spätestens nach dem ersten Drittel kann man der abwechslungsreichen Darstellung durch den Zeitwechsel sehr gut folgen. Insgesamt geht es in dem Buch in einem größeren Teil um einen Inquisitionsprozess und das fand ich extrem interessant zu folgen, ist dies doch eine für uns völlig fremde und kaum vorstellbar perspektivlose Zeit gewesen, in denen die Menschen völlig abhängig von den kirchlichen Machenschaften waren. Langsam keimen in der Geschichte jedoch Wissenschaft und der damit verbundene Kampf gegen Aberglaube zu Tage, doch wie weit wir noch zu unserem jetzigen Rechtssystem, von Gerechtigkeit und Erkenntnissen entfernt sind, wird hierbei unterhaltsam vermittelt. Ich fand das Werk sehr unterhaltsam und informativ, ist es doch emotional geschrieben und sehr kurzweilig zu lesen. Tatsächlich gibt es für mich jedoch noch bessere Werke des Autoren, auch weil mir der teilweise etwas mystisch daherkommende Erzählstrang in dem historischen Roman nicht so zusagt, weswegen ich dieses Buch mit 4,5 von 5 Sternen bewerte.