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Veröffentlicht am 18.11.2022

Schweinchen Kringel will wissen, was die Liebe ist – und erfährt: Liebe ist vielfältig

Kringel und die Liebe
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Kringel steht eines Tages vor seinem Spiegel und stellt fest, dass er sich selbst liebhat, weil er sich mag, wie er ist. Und natürlich hat er auch sein Kuscheltier Knuffel lieb. Draußen entdeckt er dann ...

Kringel steht eines Tages vor seinem Spiegel und stellt fest, dass er sich selbst liebhat, weil er sich mag, wie er ist. Und natürlich hat er auch sein Kuscheltier Knuffel lieb. Draußen entdeckt er dann zwei Schmetterlinge, die umeinander tanzen und fragt sich, ob die sich wohl auch liebhaben? Und überhaupt: Was IST Liebe überhaupt? Er beschließt, seine Freunde zu fragen. Also fragt er Jonathan Hahn, Kati Kuh, Hofhund Hannes, Entenmama Maxi und ihr Küken Mini, Kessy Katze, die Schafe Wolke und Schoko und auch noch den Bauern seines Hofs. Und jeder von ihnen erzählt ihm etwas anderes. Denn Liebe bedeutet für jeden etwas anderes: füreinander da sein, geduldig sein, trösten, lachen, glücklich sein, danke sagen, gern Zeit miteinander verbringen und noch viel mehr. Kringel geht glücklich nach Hause, nimmt seinen Knuffel ganz fest in den Arm – denn auch das ist Liebe.

SO ein zauberhaft süßes Buch! Es ist wirklich herzallerliebst. Die ganze Aufmachung, der Inhalt, die Botschaft. Die Texte sind kindgerecht und kurz und es wird mit zwei verschiedenen Schrifttypen gearbeitet: die „normale“ und dann eine größere, geschwungene, rote Schreibschrift. Die Illustrationen nehmen immer die gesamte Doppelseite ein und sind SO zuckersüß und perfekt passend zum Text. Da wird einem das Herzchen warm. Hier lernen schon die ganz Kleinen, wie schön es ist, andere einfach anzunehmen, wie sie sind, für sie da zu sein, mit ihnen zu lachen oder auch mal mit ihnen traurig zu sein. Lieben und geliebt zu werden ist einfach die schönste Sache auf der Welt! Kringel weiß das jetzt, seine Leser hoffentlich auch.

Hinten im Buch gibt es dann noch eine QR-Code, mit dem man auf die Seite von stayinspired.de kommt. Dort findet man zum Buch Ideen zum Download, Malen, Basteln und Philosophieren.

Rundum ein LIEBEvolles Buch oder auch ein Buch voller LIEBE. Ganz egal wie: es ist zauberhaft und zuckersüß und Kringel schafft es, sich sofort in die Herzen einzupflanzen. Daher natürlich ganz klar 5/5 Sterne.

Das Buch macht sich jetzt direkt auf die Reise zu meiner Stieftochter und unseren beiden Enkeln. Sie hat Bilder davon gesehen und war gleich ganz begeistert – sie lesen jeden Tag zusammen eine Geschichte und demnächst erkunden sie dann also gemeinsam mit Kringel die Liebe.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Frech, frivol und unanständig lustig – hier bleiben weder Auge noch Mund trocken

Tunten-Toast
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Der Autor erzählt seine Auswanderer- und Schwulen-Hotel-Betreiber-Erlebnisse in Spanien und krönt diese mit insgesamt 25 Rezepten (Kochen, Backen, Getränke). Das mag für den einen oder anderen nun nicht ...

Der Autor erzählt seine Auswanderer- und Schwulen-Hotel-Betreiber-Erlebnisse in Spanien und krönt diese mit insgesamt 25 Rezepten (Kochen, Backen, Getränke). Das mag für den einen oder anderen nun nicht gerade interessant klingen, doch ich versichere euch: ihr habt wahrscheinlich noch kein lustigeres Kochbuch gelesen! Mit frechem, aber niemals verletzendem Humor wird der eine oder andere Hotelgast seziert, die Schwulenszene gefeiert, Einblick ins Privatleben gewährt, Tierliebe großgeschrieben und das spanische Dolce Vita erklärt. Dabei nimmt sich der Autor selbst nicht so ernst, sondern auch gern mal auf die Schippe. Und alles mit einem Schreibstil, der vor Witz und Humor nur so sprüht, der frech und frivol und ein bisschen unanständig ist, dem dabei aber gleichzeitig so viel Wärme und Liebenswürdigkeit verströmt, dass es eine Freude ist.

Die Rezepte sind herrlich bodenständig und lesen sich alles sehr lecker. Sie sind so aufgebaut, dass es ein leichtes ist, sie nachzumachen. Neben den erforderlichen Zutaten (die man überall bekommt, also nichts Abgehobenes) steht die Zubereitung schön ausführlich (und oft zum Brüllen komisch) dabei. Nährwertangaben, Zubereitungszeit und dergleichen sucht man vergeblich. Allerdings vermisse ich diese auch nicht. Neben Bildern vom fertigen Gericht erwarten einen auch ganz viele private Bilder aus den Fotoalben des Autors, die die erzählten Anekdoten passend begleiten. Und diese Anekdoten haben es einfach in sich. Ich habe SO gelacht!

Jedem, der zum Lachen nicht in den Keller geht und auch sonst offen ist für pikanten, bösen, frechen und manchmal etwas derben Humor, allen offenen, lustigen, kochbegeisterten Menschen lege ich Tunten-Toast ans Herz. Ich liebe es! Und ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung! Von mir 5 Sterne plus ein Highlight-Sternchen – ich liebe es wirklich! Bücher, die mich zum Lachen bringen und mir dabei aber auch so ein wohliges, warmherziges Gefühl geben, stehen bei mir ganz hoch im Kurs. Und das ist hier absolut der Fall.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Aussöhnung mit dem eigenen Leben – UN.FASS.BAR berührend und schlicht brillant

Die guten Frauen von Safe Harbour. Ein lebensbejahender Roman über Freundschaft und Versöhnung
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Frances, 58 Jahre alt, lebt schon immer allein und arbeitet als Haushälterin und in diesem Zusammenhang auch ein bisschen als Ersatzmutter für die 16-jährige Edie. Frances hat gerade erfahren, dass sie ...

Frances, 58 Jahre alt, lebt schon immer allein und arbeitet als Haushälterin und in diesem Zusammenhang auch ein bisschen als Ersatzmutter für die 16-jährige Edie. Frances hat gerade erfahren, dass sie einen Hirntumor hat und sich entschieden, diesen nicht operativ zu behandeln. Sie möchte ihr Lebensende selbstbestimmt begehen und wählt den ärztlich begleiteten Suizid. Bis dahin setzt sie sich mit ihrem Leben auseinander, mit ihrer Vergangenheit, ihrer allerbesten Freundin Annie, die sie schon so viele Jahre nicht mehr gesehen hat, dem Tod ihrer Eltern, ihrer zwangsweise zur Adoption freigegebenen Tochter und eben ihrem Leben, dass eigentlich nur aus Einsamkeit bestand. Edie kontaktiert Annie und sie fahren zusammen zu ihr nach Safe Harbour, Frances´ Heimatort. Kann sie dort die Risse kitten, die in der Vergangenheit entstanden sind?

Dieses Buch hat mich eiskalt erwischt! Die Hauptfiguren, die sich in Herz und Hirn brennen sind dermaßen wundervoll gezeichnet, was dafür sorgt, dass mir die Story gleich noch näher ans Herz geht. Das so schwierige Thema (Einsamkeit, Depression, tödliche Krankheit, Suizid) wird hier auf eine Art und Weise behandelt, die wirklich an die Nieren geht, gleichzeitig aber so voller Wärme und Witz erzählt, wie ich es kaum in Worte fassen kann. Dass es sich hier um einen Debutroman handelt, ist kaum zu glauben. Ich begleite Frances an ihren letzten Wochen und Tagen, bei ihr zu Hause, während ihrer Arbeit (bis sie diese aufgibt), zu Hause allein auf ihrem Sofa oder im Bett und nehme an ihren Gedanken teil. Dabei erfahre ich viel über ihre Vergangenheit, ihre Kindheit und Jugend. Und so langsam wird mir bewusst, was für ein Mensch sie ist, warum sie so ist, wie sie ist und sie tut mir einerseits einfach nur leid, andererseits bewundere ich ihre Stärke. Die Story ist voller Wärme, Liebe und Gefühl, tieftraurig und voller (tragischer) Komik und seltsamerweise auch voller Leichtigkeit. Ich bin über die Seiten geflogen, habe mich in alle drei Frauen (Frances, Annie, Edie) verliebt, weil sie einfach unfassbar liebenswert sind und das Ende sowie auch einige Szenen zwischendurch waren ohne Taschentuch oder doch zumindest einen dicken, fetten Kloß im Hals nicht zu meistern. Ich bin noch immer total berührt von dem Buch und es geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf, sondern ist präsent, als würde ich es gerade noch immer lesen. Unter die Haut gehend, berührend, todtraurig dabei aber auch immer wieder voller Humor und schlicht ein echtes Juwel. Mich hat das Buch umgehauen! 5 + 1 Highlight-Sternchen. Was für ein Buch!

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Unfassbar fesselnd und historisch super interessant – ein Highlight!

Drachenbanner
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Adela und Bedric wachsen zusammen auf und lieben sich schon immer. Doch natürlich kann der Leibeigene Bedric niemals eine Edle zur Frau haben und so trennen sich ihre Wege. Adela heiratet den ihr bestimmten ...

Adela und Bedric wachsen zusammen auf und lieben sich schon immer. Doch natürlich kann der Leibeigene Bedric niemals eine Edle zur Frau haben und so trennen sich ihre Wege. Adela heiratet den ihr bestimmten Ritter Joshua und Bedric flieht vor dem hasserfüllten Lord Waringham (Adelas Bruder) nach London, um sich dort 1 Jahr und 1 Tag zu verstecken. Denn dann gilt er als freier Mann. Ihre Wege kreuzen sich wieder, ist Adela doch Hofdame von Lady Eleanor, der Schwester des Königs und Bedric hat sich freiwillig Simon de Montfort angeschlossen, Eleanors Ehemann und ein Kämpfer gegen die königliche Alleinherrschaft. Sie können ihre Liebe, die auf eine harte Probe gestellt wird, nicht öffentlich machen. Dann herrscht auch noch ein furchtbarer Krieg, es gibt viele Opfer und die Zeiten sind im Umbruch begriffen.

Eigentlich ist es ja eine Liebesgeschichte, die da auf den über 900 Seiten niedergeschrieben ist. Eine viele Jahre überdauernde sogar und eine, die so wunderschön und gleichzeitig so herzzerreißend traurig ist. Doch wer die Waringham-Saga kennt weiß, dass da noch so viel mehr drinsteckt. Gablé macht die frühe englische Geschichte lebendig, greifbar. Neben erfundenen Charakteren agieren hier historische Persönlichkeiten, es geht um Politik, um Herrschen und Macht, um Leben und Tod, um Standesdünkel und Verrat. Doch niemals trocken oder langweilig, ganz im Gegenteil. Gablé haucht ihren Figuren Leben ein, macht sie erlebbar, greifbar. Beim Lesen bekommt man ein so deutliches Bild von den damals herrschenden Zuständen, das war wirklich Kopfkino pur (zum Glück ohne Geruch, denn damals wars mit der Hygiene ja nicht so weit her). Ich habe so mitgelitten und mitgefiebert, war glücklich, traurig, angewidert, begeistert, entsetzt, fröhlich. Die ganze Gefühlspalette.

Den Schreibstil kann ich nur als brillant beschreiben. Ich bin durch die Seiten geflogen, wollte den Wälzer nicht aus der Hand legen, endlich wissen, wie es ausgeht und doch bitte niemals beenden. Das ist nun der 7. Band der Waringham-Saga (man kann allerdings jeden Band für sich lesen, es sind also nicht zwingend Vorkenntnisse der Saga nötig) und ich habe jedes davon genau so verschlungen. Rebecca Gablé kann es einfach! Und wie! Für mich ein absolutes Lesehighlight. Daher 5 plus 1 Highlight-Sternchen.

Wer sich nun fragt, was es mit dem Titel auf sich hat: die königliche Armee führt in einer wichtigen Schlacht ein blutrotes Banner mit einem goldenen Drachen darauf, eben das Drachenbanner. Das ist eine Botschaft an die Gegner, dass diese keine Gnade zu erwarten haben und keine Gefangenen gemacht werden. Überaus grausam also.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Schwarzhumorig, urkomisch, superspannend und voller Fantasie – perfekte Fortsetzung

This Charming Man
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Vampire gibt es nicht! Das ist die einhellige Meinung aller Wesen in Manchester. Blöd nur, dass jetzt welche in der Stadt ihr Unwesen treiben und erste Opfer fordern. Die Polizei wird auf diese ungewöhnlichen ...

Vampire gibt es nicht! Das ist die einhellige Meinung aller Wesen in Manchester. Blöd nur, dass jetzt welche in der Stadt ihr Unwesen treiben und erste Opfer fordern. Die Polizei wird auf diese ungewöhnlichen Morde angesetzt und auch die Truppe der Stranger Times hat ihre Finger mit im Spiel. Gemeinsam versuchen sie, das Geheimnis der Vampire zu ergründen und stoßen dabei auf Verbindungen zu einem sehr erfolgreichen Unternehmen, in dem Apps entwickelt werden und die etwas zu verschweigen scheinen. Zudem will irgendjemand Stranger Times Praktikantin Stella entführen, die auch über magische Kräfte verfügt. Doch wer? Und warum? Hannah und Banecroft versuchen, auch das herauszufinden. Dabei stoßen sie auf so manche Geheimnisse und Gefahren und stehen sich auch selbst immer mal wieder ein bisschen im Weg.

Herrlich! Ich liebe McDonnells Schreibstil, dieser typische englische, rabenschwarze und furztrockene Humor, die Dialoge und Szenen, die nur so vor Witz sprühen, die Charaktere, die skurril, nervtötend, liebenswert, abschreckend und einfach herrlich sind. Ich mag den Aufbau, der aus mehreren Strängen besteht, von denen sich ein paar (aber nicht alle) am Ende zusammenfügen und zu einer Auflösung führen, die für mich absolut nicht vorhersehbar war und mir sehr gut gefallen hat. Auch wenn noch einiges offenbleibt, was auf den nächsten Band hoffen lässt.

Zwischendurch gibt es völlig verrückte Artikel aus der Stranger Times. Die haben mit der Story nichts zu tun, sind aber immer umwerfend komisch. Die Charaktere, allen voran Chefredakteur Banecroft, der ein versoffener, ungepflegter Kotzbrocken ist, den man aber einfach gernhaben muss, sind mir noch ein Stück mehr ans Herz gewachsen. Genau so wie zwei weitere Figuren, die neu dazugekommen sind: Cogs und Zeke, zwei herrlich derbe magische Wesen, einer davon ein sprechender Hund.

Meinen Humor trifft auch diese Fortsetzung wieder absolut. Ich fühlte mich von vorne bis hinten bestens unterhalten, musste viel lachen, war aber auch gefesselt, weil die Story schon auch sehr spannend ist. Ich kann gar nicht anders, als die volle Punktzahl zu vergeben: 5 Sterne!

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