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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2022

Sehr angenehme Krimikost, spannend und mit echtem unaufgesetztem Schmäh

Blanke Gier
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Chefinspektor Ruprecht geht im schönen Salzburg seiner Ermittlungsarbeit nach. Er ist ein ruhiger angenehmer Mensch mit Persönlichkeit und Ella, einer Spanieldame, die ihrem Herrchen so manche Türe öffnet, ...

Chefinspektor Ruprecht geht im schönen Salzburg seiner Ermittlungsarbeit nach. Er ist ein ruhiger angenehmer Mensch mit Persönlichkeit und Ella, einer Spanieldame, die ihrem Herrchen so manche Türe öffnet, denn sie ist ein wahrer Sonnenschein und für ein Leckerli immer zu haben. Diesmal wird Ruprecht mitten in der Nacht zu einem Fall gerufen, bei dem es erst einmal so aussieht, als ob es gar keiner ist. Ein anerkannter Kunstexperte wird tot aufgefunden. Es scheint Selbstmord zu sein, aber Ruprecht hat da von Anfang an so ein Gefühl. Und tatsächlich zeigt sich, da hat jemand nachgeholfen und die Ermittlungsarbeit beginnt. Und sie zieht Kreise, zu einem ungelösten Fall von vor 20 Jahren, zu einem Depot mit Kunstwerken ungeklärter Herkunft, zu einer Art Kunstmafia mit viel Macht und gefährlich, wenn man ihr auf die Füße tritt.
Eine spannende Geschichte wird uns hier geboten, nicht so 'das Übliche' und dass das Ganze mehr ist wie nur ein Krimi, dass ist Ruprecht und den teils sehr prägnanten Personen rund um ihn herum zu verdanken. Nicht nur sein Ermittlerteam, nein auch Menschen, die gar nichts mit diesem Metier zu tun haben, haben hier ihren Platz und ummanteln das abseitige Leben des Chefinspektors auf sehr angenehme Weise, wobei, irgendwie trägt jeder, indirekt oder ganz in Aktion, geradezu heldenhaft, zum Verlauf und dem sehr überzeugenden Ende des Kriminalfalls bei. Hier sieht man, es muss nicht alles aus dem Ruder laufen, es muss nicht gemeuchelt werden ohne Ende, der Ermittler muss nicht abgewrackt und total neben der Spur durchs Leben, pardon durch den Fall wandeln, es geht auch 'ziemlich normal'. Und das ist sehr wohltuend und liefert ein extrem unterhaltsames spannendes Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 21.10.2022

Nach dem Spiel kommt die Realität, das ist hier die Regel

Stay Alive – das ist kein Spiel
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Hier ist sie also, eine Gruppe von Gamern, die sich das, was jetzt kommt, verdient hat. Hunter, der im Laufe der Geschichte zu einer der Wegweisenden Personen wird, Jaden, Rebel, Maggie und Joey, sie ...

Hier ist sie also, eine Gruppe von Gamern, die sich das, was jetzt kommt, verdient hat. Hunter, der im Laufe der Geschichte zu einer der Wegweisenden Personen wird, Jaden, Rebel, Maggie und Joey, sie gehören mit einigen anderen Spielern dazu und nun geht die Sache in die zweite Runde. Das reale Leben ist jetzt angesagt, Reality-Action auf einer einsamen Insel. Ziemlich durchgewürfelt ist dieser Haufen und im Laufe der Geschichte lässt der ein oder andere seine unnahbare Fassade fallen. Diversität und Rassismus finden hier ihren angenehm unaufgeregten Platz. Im Vordergrund steht natürlich Action, das unterscheidet sich nicht von den entsprechenden Gaming-Strukturen. Es wird gekämpft, taktiert, manipuliert und am Ende sollten alle raus sein, außer eben der Sieger.
Die Geschichte ist sehr spannend gestaltet und wirft schon während der fortlaufenden Handlung jede Menge Fragen auf. Man fühlt sich herausgefordert, dies alles zu durchblicken. Denn irgendwie gibt es da noch eine Clou. Das hat man im Gefühl. Und das ist dann auch so. Spontan bucht man das Ende als überraschend ab, gelungen und absolut passend. Im Nachhinein hätte man es sich dann doch eigentlich denken können, - ich weiß, nachher ist man ja immer schlauer, könnte man hier sagen -, aber ich ganz persönlich habe ich mich nach 'Der Lösung' ein bisschen um meine Emotionen für die einzelnen Spieler betrogen gefühlt. Sie kamen alle weitgehend positiv und sympathisch rüber und man hat schon ordentlich mitgefiebert und teilweise auch mitgelitten. Insoweit, der Autor hat alles richtig gemacht, absolut durchdacht bis in die kleinsten Details. Und auch das geht einem erst danach wirklich auf. Besser wie in die meisten Games.

Veröffentlicht am 21.10.2022

Wenn ein Gast aus Frankreich kommt, soll es ihm auch schmecken

Nelly & Düse - Frühstück mit QUAK
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Nelly ist ganz aufgeregt, denn ihre Halbschwester Sophie und sie bekommen Besuch, eine Gastschülerin aus Frankreich, Elisa. Mit ihrem Freund Max und ihrem Terrier Düse, der versteht alles, denkt sie darüber ...

Nelly ist ganz aufgeregt, denn ihre Halbschwester Sophie und sie bekommen Besuch, eine Gastschülerin aus Frankreich, Elisa. Mit ihrem Freund Max und ihrem Terrier Düse, der versteht alles, denkt sie darüber nach, was Elisa wohl so isst. Da sie mal gehört haben, dass man in Frankreich Frösche und Schnecken mag, machen sich die drei auf den Weg, um einen Frosch zu fangen, damit ihr Gast abends etwas aufs Brot legen kann. Der Frosch ist dann zwar eine Kröte und die Schnecken, die sie finden, sind alle so nett, dass sie ihnen Namen geben, aber der Gast ist ja König, auch wenn es sie ganz traurig macht, dass diese freundlichen Wesen bald gegessen werden sollen. Zu Hause wird es dann ziemlich turbulent. Die Wachtel Perlfee, die von ihren Artgenossen gemobbt wird, ist, neben dem inzwischen eingetroffenen Gast, Sophie, Düse, Max und eben Nelly auch noch mit dabei und natürlich sind die Kröte Dicki und die Schnecken nicht zu vergessen. Es gibt viele Missverständnisse, es ist aber auch sehr lustig und am Ende ist Nellys nervige Schwester Sophie dann auch noch richtig nett und klärt die Dinge, so dass keiner mehr traurig sein muss. Und, soviel sei verraten, gegessen wird auch keiner.
Eine sehr schöne Geschichte für die Kleineren, mit vielen Abenteuern, die aber natürlich gut ausgehen. Und die Illustrationen dazu sind genauso lebendig wie die Geschichte selbst.

Veröffentlicht am 21.10.2022

Kindererleben auf dem Land und jede Menge Spaß

Karlchen hilft allen, ob sie wollen oder nicht
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Darf ich vorstellen, Karlchen, eigentlich Karla Özgül Elisabeth. Aber so ruft sie nur ihre Mutter, wenn Karlchen wieder mal hat helfen wollen und es schief gegangen ist. Dann muss sie nämlich ins Wäschezimmer ...

Darf ich vorstellen, Karlchen, eigentlich Karla Özgül Elisabeth. Aber so ruft sie nur ihre Mutter, wenn Karlchen wieder mal hat helfen wollen und es schief gegangen ist. Dann muss sie nämlich ins Wäschezimmer und Socken sortieren. Karlchen lebt auf einem Bauernhof, zusammen mit ihrem Vater und ihrer Mutter, dem Großvater und ihrem kleinen Bruder Johann. Gerade ist Sommer, der letzte, bevor Karlchen in die Schule geht und es gibt jeden Tag jede Menge zu erleben, in ihrem Baumhaus, mit ihrer Ziege, dem allerfreundlichsten Hängebauchschwein Umberto und dann ist da auch noch Sacramento, der gar nicht freundliche Hahn vom Nebenhof, vor dem man so richtig Angst haben muss. Eines Tages beschließt ihre Mutter, den alten Geräteschuppen zu einer Ferienwohnung umbauen zu lassen und dann, juhuu, ist es so weit. Die ersten Feriengäste haben sich angemeldet, Frau Stein und ihre beiden Kinder Alban und Pippa. Karlchen denkt sich schon mal aus, was sie mit ihren neuen Freunden alles unternehmen wird, aber da wird erst einmal nichts draus. Auf dem Weg zu ihnen werden die drei von dem wildgewordenen Sacramento 'überfallen', denn alles was gelb ist geht – ihr Auto- macht ihn noch angriffslustiger, vor Tieren haben die Stadtkinder sowieso Angst und mit Karlchen, 'du bist ja noch ein Baby', wollen sie auch nicht spielen. Aber Karlchen lässt sich natürlich nicht entmutigen und außerdem will sie ja nur helfen.
Ein tolle Geschichte, mit ganz viel herrlichem 'Land erleben' vollgepackt, wartet hier auf uns und das kommt auch in der Hörbuchform sehr erfrischend rüber.
Natürlich muss man sich als Stadtkind erstmal herantasten an all die Natur, wenn man in der Stadt nicht mal einen Baum vor dem Haus hat. Aber Karla bereitet ja freudig ihr Zuhause vor allen aus und der Opa mit Traktor und Co trägt auch seinen Teil bei zu den allertollsten Neue-Freunde-Ferien, die man sich nur vorstellen kann.

Veröffentlicht am 09.10.2022

Normale Alltagsgeschichten, fein, intensiv und mit viel Nachhall

Es ist zu kühl für diese Jahreszeit
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In diesem Buch finden sich Alltagsgeschichten, dreizehn an der Zahl. Sie stehen für Menschen, junge Frauen, die irgendewo ihr ganz normales Leben leben, vielleicht mit einem zusätzlichen kleinen Flackern ...

In diesem Buch finden sich Alltagsgeschichten, dreizehn an der Zahl. Sie stehen für Menschen, junge Frauen, die irgendewo ihr ganz normales Leben leben, vielleicht mit einem zusätzlichen kleinen Flackern im Gepäck, einem besonders traurigen Gedanken, einer unerwarteten Entdeckung, dem Gefühl von Ausgeschlossensein, von Angst oder auch, etwas häufiger, einer subtilen Aufgebrachtheit und Wut. Und obwohl hier eigentlich vielfach Heftigkeit und nach außen getragene Emotionen zu erwarten wären, verläuft jede dieser 'Storys', dieser Lebenssequenzen, sehr ruhig, selbstbeherrscht und tatsächlich alltäglich ab. Es sind kurze Geschichten, sehr fokussiert und intensiv, auf eine sehr sanfte, teilweise auch berührende Art und sie alle enden einfach an genau der Stelle, die für das Ende richtig ist. Und all das Ungesagte, es verharrt in der Luft und wartet darauf, vom Leser mitgenommen zu werden, individuell, für seine ganz eigenen Gedanken.
Ein faszinierendes Bändchen Erzählkunst mit viel Nachhall.