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Veröffentlicht am 30.10.2022

Düsterer Ort

Talberg 1935
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Der Dorfschullehrer Steiner hat auf dem Berg einen Turm bauen lassen, angeblich um seine Frau dort hinunter zu werfen. Doch in eines Nachts liegt er selbst unter dem Turm mit zerschmettertem Schädel. Wer ...

Der Dorfschullehrer Steiner hat auf dem Berg einen Turm bauen lassen, angeblich um seine Frau dort hinunter zu werfen. Doch in eines Nachts liegt er selbst unter dem Turm mit zerschmettertem Schädel. Wer hatte mit ihm eine Rechnung offen und warum? Die Frage ist auch, wer nun den Hof erbt, den er nie haben wollte. Was wird aus seiner Frau und seinem ungeliebten Bruder, der im Krieg seinen Arm verloren hat und dort auch jegliche Menschlichkeit gelassen hat?

"Talberg 1935" ist der erste Band der Trilogie in dem kleinen abgelegenen Ort Talberg.

Zu Beginn habe ich etwas gebraucht, um mich mit dem Schreibstil anzufreunden. Er war recht gewöhnungsbedürftig mit leicht bayrischem Dialekt. Spannung wollte auch noch nicht so recht aufkommen. Der Autor verlor sich ganz gerne immer wieder in ausschweifenden Erzählungen über die Rückblenden in die Vergangenheit der einzelnen Hauptprotagonisten. Sie sollten vermutlich dazu dienen, die Protagonisten besser kennenzulernen, aber dadurch ist die Spannung etwas auf der Strecke geblieben. Erst ab der zweiten Buchhälfte wurde es spannender.

Die Perspektivwechsel waren sehr gut gelungen, dadurch war die Story ein wenig abwechslungsreicher. Zudem hat der Autor es geschafft eine düstere Atmosphäre zu schaffen, dadurch dass die Handlung viel im dunklen Wald gespielt hat und es viel geregnet hat.

Die Story konnte mich nicht so ganz fesseln, auch wenn ich mitgerätselt habe wer der Täter sein könnte. Aber mir war es dazu zu wenig Ermittlungsarbeit und das Ende kam sehr abrupt.

Mein Fazit:
Auch wenn es mich nicht so ganz fesseln konnte, war es eine recht solide Story.

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Veröffentlicht am 22.10.2022

Mitten ins Herz

Feindesopfer
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Der erfolgreiche Geschäftsmann Zetterborg wird tot in seiner Wohnung in Helsinki aufgefunden, ermordet. Zuvor hatte er angekündigt zahlreiche Mitarbeiter entlassen zu wollen und hat sich damit Feinde gemacht. ...

Der erfolgreiche Geschäftsmann Zetterborg wird tot in seiner Wohnung in Helsinki aufgefunden, ermordet. Zuvor hatte er angekündigt zahlreiche Mitarbeiter entlassen zu wollen und hat sich damit Feinde gemacht. Als Jusuf die Ermittlungen überstimmt, scheint das Mordmotiv klar zu sein. Doch im weiteren Verlauf stellt sich heraus, dass Zetterborg auch noch ganz andere Feinde hatte. In seiner Wohnung findet er ein altes Foto. Neben dem Ermordeten sind darauf noch zwei Männer zu sehen, ihre Gesichter zerkratzt bis zur Unkenntlichkeit. Wer sind diese zwei Männer und schweben auch sie in Gefahr? Nebenher ist Jessica Niemi wieder gezwungen sich ihren Dämonen aus der Vergangenheit zu stellen.

"Feindesopfer" ist der dritte Band mit der Ermittlerin Jessica Niemi. Es ist empfehlenswert auch die Vorgängerbände zu kennen, da einem sonst das Vorwissen zu den Protagonisten fehlt und wie sie zueinander stehen.

Die kurzen Kapitel und die rasant wechselnden Perspektiven halten die Spannung hoch und lassen einen durch die Seiten fliegen. Der flüssig zu lesende Schreibstil (bis auf die finnischen Ortsnamen) trug ebenfalls dazu bei. Die Cliffhänger an den Kapitelenden lassen den Leser immer wieder erwartungsvoll und mit Neugierde auf das was als Nächstes passieren wird zurück. Für einen Thriller fehlte mir aber ein bisschen mehr Nervenkitzel.

Der Krimifall war sehr gut und Jusuf hat für sein Debüt wirklich tolle Ermittlungsarbeit geleistet. Außerdem gab es immer wieder falsche bzw. auch neue Fährten. Immer wieder dachte ich jetzt der/die Schuldige wurde gefunden, aber dann entwickelte sich der Fall nochmal neu. Der Schluss hat mich allerdings mit Fragezeichen zurückgelassen. Ohne viel zu verraten fand ich das etwas verwirrend und an den Haaren herbeigezogen.

Ein zusätzlicher Kritikpunkt habe ich noch, dass immer ziemlich schnell Personen erschossen worden sind, ohne sie vorher handlungsunfähig zumachen, dass man etwaige Hintergründe von ihnen noch erfahren hätte.

Mein Fazit:
Ein Thriller mit guter Ermittlungsarbeit und vielen falschen Fährten. Mir hat der Nervenkitzel etwas gefehlt und das Ende hat mich mit Fragezeichen zurückgelassen, dafür gibt es Punktabzug. Leseempfehlung nur, wenn man die beiden Vorgängerbände bereits kennt.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Verschwunden auf See

Die Passage nach Maskat
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m Spätsommer 1929 macht sich der junge Kriegsveteran und Fotoreporter Theodor Jung mit seiner Frau Dora und ihrer Familie auf eine Seereise nach Maskat auf der Champollion. Jung soll für die Berliner Illustrierte ...

m Spätsommer 1929 macht sich der junge Kriegsveteran und Fotoreporter Theodor Jung mit seiner Frau Dora und ihrer Familie auf eine Seereise nach Maskat auf der Champollion. Jung soll für die Berliner Illustrierte eine Reportage machen. Seine Frau Dora entstammt der Hamburger Kaufmannsfamilie Rosterg. Sie wollen in Maskat für ihr Unternehmen Gewürze handeln. Er kommt mit ihrer Familie nicht sonderlich gut klar und er hofft, dass die Reise ihre Ehe neu entfacht. Doch nur nach wenigen Tagen ist Dora auf einmal spurlos verschwunden. Damit beginnt der Albtraum, denn alle Passagiere und Besatzungsmitglieder behaupten Dora nie gesehen zu haben, selbst die eigenen Familienmitglieder.

Den Grundgedanken hinter dem Plot fand ich sehr interessant. Ich hatte mir dabei die Frage gestellt, wie kann das sein, dass Dora auf einmal verschwunden ist. Die Handlung war sehr logisch aufgebaut und auch recht interessant bis zum Schluss. Nur leider kam mir das Ende recht konstruiert vor und ein bisschen schade, dass der Fall nicht komplett aufgeklärt worden ist. Ich hätte da ganz gerne noch mehr Hintergrundwissen gehabt.

Der Einstieg in die Handlung fiel mir etwas schwer, die Personen und Beziehungen zueinander direkt am Anfang einander zuzuordnen. Durch viel großes Gerede war es ein bisschen langatmig und zäh, es passierte nichts.

Den Schreibstil fand ich ganz gut, vor allem die tollen Beschreibungen. Mit seinen ausführlichen Beschreibungen hat der Autor den Luxus und Glamour zur damaligen Zeit auf dem Ozeandampfer so richtig gut in Szene setzen können.

Den Hauptprotagonisten Jung fand ich etwas naiv und gutgläubig. Er hat irgendwie immer noch die Augen verschlossen vor der Ehekrise und hat noch an das Unabwendbare geglaubt. Seine Frau Dora, die zweite Hauptprotagonisten, die zwar die meiste Zeit verschollen war, fand ich auch recht blass und oberflächlich dargestellt, dafür, dass es die ganze Zeit um sie ging.

Mein Fazit:
Ein recht durchwachsener Krimi mit kaum Spannung. Er zeichnet sich hauptsächlich durch seine ausführlichen Beschreibungen der damaligen Zeit aus. Sollte jeder selbst wissen, ob er das Buch lesen möchte oder nicht.

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Veröffentlicht am 18.09.2022

#inkürzetot

Stille blutet
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Vor laufender Kamera kündigt die Nachrichtensprecherin Nadine Just ihre Ermordung an. Nur wenige Stunden danach ist sie tot. Dem Blogger Gunther Marzik ergeht es ebenso. Der Hashtag #inkürzetot wird zum ...

Vor laufender Kamera kündigt die Nachrichtensprecherin Nadine Just ihre Ermordung an. Nur wenige Stunden danach ist sie tot. Dem Blogger Gunther Marzik ergeht es ebenso. Der Hashtag #inkürzetot wird zum Trend in der österreichischen Medienwelt. Nachahmer-Beiträge fluten das Netz und machen es der jungen Ermittlerin Fina Plank und ihrem Team schwer hier von einem Fake-Post und der richtigen Spur zu unterscheiden. Der Ex-Freund, Tibor Glaser, von Nadine Just rückt in den Vordergrund der Ermittlungen...

"Stille blutet" ist der Auftakt in eine neue Thriller-Serie mit der Ermittlerin Fina Plank. Von der Spannung her war es für mich aber ein ruhiger Krimi als ein Thriller, denn der Nervenkitzel und das Gänsehautfeeling fehlten mir hier komplett.

Fina Plank als Ermittlerin fand ich sehr sympathisch, doch allerdings auch sehr klischeebehaftet. Sie war die einzige Frau in einem Männerteam, musste sich beweisen und ihre Meinung wurde immer nur belächelt - "sie ist ja nur eine Frau". Auch durch ihren etwas fülligeren Körperbau musste sie manche Kommentare einstecken und hatte zum Teil Selbstkomplexe. Dadurch fand ich sie nicht ganz so stark.

Der zweite Hauptcharakter Tibor Glaser war auch recht klischeebehaftet. Ein aalglatter Werbeagenturmensch und dazu noch ein Weiberheld. Sein Handeln als er schon unter Verdacht stand, konnte ich nicht so ganz nachvollziehen.

Gefallen haben mir die unterschiedlichen Erzählperspektiven in der Handlung. Wobei aber teilweise hier auch die Spannung verloren ging, wenn die Folgeperspektive in die Vergangenheit zurückgesprungen ist, um auf das Ende der vorhergegangenen Perspektive anzuknüpfen.

Der Ansatz mit dem selbstangekündigten Tod in den Medien fand ich sehr interessant. Hier wurde das brandaktuelle Thema um die Social Media auch super eingebunden. Für meinen Geschmack hätte man daraus aber noch mehr machen können. Ich hätte es ein wenig anders gestaltet.

Ansonsten fand ich den Schreibstil noch sehr flüssig zu lesen, auch wenn die Handlung an der ein oder anderen Stelle etwas zäh war.

Mein Fazit:
Recht solider Auftakt in eine neue Reihe. Für mich aber mehr ein Krimi gewesen, denn für einen Thriller fehlte der Nervenkitzel. Hat noch Potenzial nach oben.

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Veröffentlicht am 03.09.2022

Schweigen ist Silber

72 Stunden - Fürchte die Stille
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Nachdem ihr kleiner Sohn verschwunden ist, ist Bea nicht mehr wie vorher. Als der Moderatorin bei einer Live-Sendung ein peinlicher Aussetzer passiert, entscheidet sie sich ein Schweigeseminar in einem ...

Nachdem ihr kleiner Sohn verschwunden ist, ist Bea nicht mehr wie vorher. Als der Moderatorin bei einer Live-Sendung ein peinlicher Aussetzer passiert, entscheidet sie sich ein Schweigeseminar in einem abgelegenen Schloss zu besuchen. Dort angekommen erscheint ihr alles sehr kurios und die Methoden der Seminarleiterin sind auch nur mehr als seltsam. Am ersten Abend findet Bea einen Schuh ihres Sohnes auf dem Kopfkissen. Weiß jemand von den Seminarteilnehmern mehr über das Verschwinden ihres Sohnes? Noch ehe sie mehr herausfinden kann, geschieht schon der erste Mord an einer Teilnehmerin.

Das Buch "72 Stunden - Fürchte die Stille" konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Die Idee dahinter fand ich sehr gut, aber das Potenzial wurde hier leider nicht ganz ausgeschöpft. Die Handlung kam recht verworren und gestelzt daher. Der rote Faden ging manchmal verloren und dadurch viel es mir sehr schwer mich überhaupt auf die Geschehnisse zu konzentrieren. Vieles war zudem aus dem Kontext gerissen oder war total widersprüchlich zum eigentlich Plot.

Gut fand ich auf jeden Fall die unterschiedlichen Perspektiven und die unterschiedlichen Zeitebenen. Das hat die Handlung abwechslungsreich gestaltet. Ich hatte gehofft, dass dadurch auch die Spannung angeheizt wird, aber leider Fehlanzeige. Spannung und Nervenkitzel fehlten mir für ein Thriller hier definitiv. Erst auf den allerletzten Seiten kam ein wenig mehr Spannung auf.

Der Schreibstil und die Charaktere konnten mich im weiteren Verlauf der Handlung leider ebenso nicht mitnehmen. Schade eigentlich, denn dabei fand ich den Beginn recht interessant und vielversprechend.

Mein Fazit:
Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen, schade, denn ich hatte mir hier einen Thriller mit Nervenkitzel erhofft. Doch leider war mir die Handlung zu wirr und widersprüchlich. Selbst am Ende blieben noch Fragen offen. Hier kann ich leider keine Leseempfehlung geben.

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