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Veröffentlicht am 22.10.2022

Nur nicht alles glauben

Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles
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Der Regenbogenfisch wird in seinem Nickerchen von einem Fisch gestört, der sich Humbrecht nennt. Der erzählt ihm, dass es irgendwo am Meeresgrund einen Stöpsel gibt, mit dem das gesamte Wasser abgelassen ...

Der Regenbogenfisch wird in seinem Nickerchen von einem Fisch gestört, der sich Humbrecht nennt. Der erzählt ihm, dass es irgendwo am Meeresgrund einen Stöpsel gibt, mit dem das gesamte Wasser abgelassen werden kann. Am nächsten Tag will er davon nichts mehr wissen, erzählt statt dessen, dass hinter dem Riff ein paar Schwärme sie bedrohen. Aber auch davon will er am nächsten Tag nichts mehr wissen. Nun soll es einen Wal geben, der ihnen ihre ganze Nahrung wegfressen wird. Aber die Fische glauben ihm nicht. Als Rotflosse und Regenbogenfisch Humbrecht eines Tages treffen, unterbreiten sie ihm ein Angebot...

Ich kannte die Geschichten vom Regenbogenfisch des Schweizer Autors und Illustrators Marcus Pfister bis heute nicht. Hier lernt der Regenbogenfisch mit den wunderbar glitzernden Schuppen was es bedeutet, wenn jemand wie hier Humbrecht Lügengeschichten erzählt um sich wichtig zu machen. Aber er hat auch einen Ausweg für den Flunkerer.

Eine tolle Geschichte in kindgerechter Sprache, die leicht zu verstehen ist. Die zum Nachdenken anregt und eine wichtige Botschaft enthält.

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Veröffentlicht am 22.10.2022

Geräusche selbst machen, macht richtig Spaß

ministeps: Wie klingt deine Welt?
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Obwohl unsere beiden Enkel mit ihren 1,5 und 4 Jahren dem Kleinkindalter schon entwachsen sind, lieben sie Geräusche-Bücher immer noch über alles. Und da schon einge ministeps-Bücher aus dem Ravensburger ...

Obwohl unsere beiden Enkel mit ihren 1,5 und 4 Jahren dem Kleinkindalter schon entwachsen sind, lieben sie Geräusche-Bücher immer noch über alles. Und da schon einge ministeps-Bücher aus dem Ravensburger Verlag in unserem Kinderbücherregal stehen, darf auch "Wie klingt die Welt" nicht fehlen.
Für Kinder ab 9 Monaten ist dieses Buch mit den 24 großen, dicken und bunt gestalteten Seiten von Martina Kohl richtig super aufgemacht. Mir persönlich gefällt es sehr gut, dass man hier keine Batterien oder Knöpfe findet, die gedrückt werden müssen. Die Geräusche macht jeder selbst. So erleben die Kinder auch, dass z.B. die Katze bei der Mama anders klingt als bei z.B. der Oma oder einem anderen Vorleser. Hier wird spielerisch die Sprachentwicklung gefördert und wir erfinden sogar kleine Geschichten zu den verschiedenen Situationen.

Unsere beiden Jungs werden bestimmt noch lange ihren Spaß mit den ministeps-Büchern haben und wild drauflos miauen und hupen.

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Veröffentlicht am 22.10.2022

Sehr interessant, grausam und irre spannend

Düsteres Wasser: Thriller
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Hat die Frau, die die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz auf ihrem Seziertisch liegen hat, wirklich Selbstmord begangen als sie ins eiskalte Wasser des Rheins gesprungen ist? Ein Abschiedsbrief deutet darauf ...

Hat die Frau, die die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz auf ihrem Seziertisch liegen hat, wirklich Selbstmord begangen als sie ins eiskalte Wasser des Rheins gesprungen ist? Ein Abschiedsbrief deutet darauf hin. Aber Julia entdeckt einige Anzeichen, die eindeutig auf Folter und Mord hindeuten. Richtig interessant wird es, als Julia einen ihrer Mitarbeiter dabei überrascht, wie er die Tote aus ihrem Kühlfach holt und sich etwas später ihre Habseligkeiten nicht nur anschaut.
Kriminalkommissar Florian Kessler und sein Kollege Martin Saathoff suchen den Mörder im Umfeld der Frau. Die leider nicht die einzige bleibt, die man aus dem Rhein zieht. Treibt hier ein Serienkiller sein perfides Spiel mit den Frauen und der Polizei?

Catherine Shepherd hat einen so packenden und fesselnden Schreibstil, der mich einfach immer wieder begeistert. Ich mag die Sichtweisen, wo sie sowohl Kommissar Florian Kessler und seinem Team, als auch seiner Partnerin im Privaten Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und sogar dem Täter eine Stimme gibt. Gerade da ich dem Täter immer wieder nahe komme, kann ich sehr gut mit ermitteln und meine Schlüsse ziehen. Diesmal war es mit meinen Ermittlungen aber nicht weit her und ich habe bis kurz vor Auflösung gebraucht um den wahren Täter zu identifizieren. Die Autorin hat einfach die Gabe, mir verschiedene Motive und verschiedene Tatverdächtige so nahe zu bringen, dass es sein könnte – oder auch nicht.
Das heizt auch die Spannung ab den ersten Seiten extrem an. Ich habe mich zwingen müssen, das Buch ab und zu mal aus der Hand zu legen.

Ich mag es auch sehr, wenn ich von den Ermittlern etwas Privates erfahre. Es hat zwar etwas gedauert, aber nun ist es raus: Es freut mich ganz besonders, dass sich bei Julia und Florian ein süßes Ereignis anbahnt. Diese positiven Ereignisse machen für mich die Grausamkeit des Falles bzw. wie hier der Fälle etwas erträglicher.

Wieder ein brillant konstruierter Thriller, den ich von der ersten bis zur letzten Seite genossen habe und der die vollen 5 Sterne absolut verdient hat.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

O'zapft is!

Herrschaftszeiten no amoi!
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Endlich beginnt heute nach zweijähriger Coronapause die Wies´n wieder. Doch es kommt zu einer Verzögerung. Der "Wurstkönig" Michael Hacklbaur junior wird in einer mit Saublut gefüllten Wanne ertränkt aufgefunden. ...

Endlich beginnt heute nach zweijähriger Coronapause die Wies´n wieder. Doch es kommt zu einer Verzögerung. Der "Wurstkönig" Michael Hacklbaur junior wird in einer mit Saublut gefüllten Wanne ertränkt aufgefunden. Die Münchner Reporterin Gundi Starck, gerade ohne Aufträge, sieht hier eine Verknüpfung mit einem ungelösten Wies´n-Mord aus dem Jahr 1985. Damals wurde Stadtrat Rudolf Strangassinger, der Hüter der korrekt eingeschenkten Wiesnbiermaß, mit einem Hendlspieß erstochen auf dem sogenannten Rauschberg oberhalb der Wies´n gefunden. Ist hier die Münchner Biermafia am Werk? Oder haben die beiden Morde ganz andere Hintergründe?

"Herrschaftzeiten no amoi" ist der erste Krimi, den ich von Autorin Katharina Lukas gelesen habe und ich bin absolut begeistert. Zwar habe ich hier keinen spannungsgeladenen Krimi bei dem ich mich davon abhalten muss an den Nägeln zu kauen vor mir. Trotzdem ist es so aufregend den Spuren von Gundi Starck bei ihren Ermittlungen zu folgen. Dabei erfahre ich so Vieles über die politischen Verhältnisse in der Mitte der 1980er Jahre. Über die Hetze gegen Asylsuchende und Ausländer, gegen Schwule, Drogenabhängige, Wohnungslose, Hausbesetzer und Prostutuierte. Die vielfältigen Verwicklungen zwischen den Regierenden und der Wirtschaft in München beleuchtet sie in ihren Recherchen genauso wie das bayerische Amigo-System. Ich bekomme einen kleinen Einblick hinter die Kulissen des Oktoberfestes und hinter die Bierpreisgestaltung, die ja jedes Jahr aufs neue für Diskussionen sorgt. Leider hat sich das herbeigesehnte Oktoberfest von früher im Lauf der Jahre zu einem Massenevent entwickelt, was nicht jedem Münchner gefällt.

Mir gefallen die sehr facettenreichen Menschen, die ich hier kennenlerne. Angefangen von Gundi Starck über ihren Freund Ferdinand "Ferdl" Freudenreich, Hoteldirektor im Viersternehotel Monarch, dem pensionierten Kommissar Julius Pettenkofer, Madame Sonja und ihrem Sohn Markus "Mack" Huber, Benedikt "Benz" Richter oder der Stargeiger Wiktor. Ich habe mich inmitten dieser illustren Schar sehr wohl gefühlt.

Die beiden Morde vom Oktoberfest im Abstand von 37 Jahren aufzuklären hat mich gerade auch wegen der vielen geschichtlichen Hintergründe, die ich dabei kennengelernt habe, sehr gut unterhalten. Aber auch die menschlichen Schicksale und zwischenmenschlichen Beziehungen, die hier dahinter stehen, haben mich teils aufgewühlt und schockiert.

Ein leiser und trotzdem äußerst spannender München-Krimi, den man nicht nur vor oder während der Wies´n unbedingt lesen sollte.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Wenn nichts ist, wie es scheint

Der Seebrückenteufel
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Sonntag Morgen kurz vor Sonnenaufgang wird Molly Bleck zu einem Tatort gerufen. Auf dem Steg in Höhe der „Süßen Seebrücke“ in Travemünde hat ein Hundehalter die Leiche einer Frau gefunden, mit einer Teufelsmaske ...

Sonntag Morgen kurz vor Sonnenaufgang wird Molly Bleck zu einem Tatort gerufen. Auf dem Steg in Höhe der „Süßen Seebrücke“ in Travemünde hat ein Hundehalter die Leiche einer Frau gefunden, mit einer Teufelsmaske auf dem Gesicht. Für 3 Morde dieser Art hatte Paulus Olsen 13 Jahre lang im Gefängnis gesessen. Nun ist er aus humanitären Gründen frei gekommen und soll schon wieder gemordet haben? Oder hat es die SoKo Mysterious hier mit einem Trittbrettfahrer zu tun, der Olsen diesen Mord anhängen will?
Molly Bleck und ihre Kollegen Malte Graf und Benjamin Fink haben alle Hände voll zu tun, um dem Maskenmörder auf die Spur zu kommen. Ein Fall, der sich nicht schnell und bequem lösen lässt.

Auch privat sieht es für Molly und ihren Mann Ole eigentlich sehr gut aus. Sie wollen sich ein zweites Mal das Eheversprechen geben. Doch Oles Herz macht ihnen einen Strich durch die Rechnung, als es ganz plötzlich für immer aufhört zu schlagen.


In dieser Geschichte habe ich mit Molly Bleck schon sehr mit gelitten. Wie schrecklich muss es sein, wenn man gerade seinen Liebsten wieder gefunden hat, ihn ein zweites mal heiraten will und dann die Nachricht erhält, dass er nicht mehr lebt. Für ihren starken Willen trotzdem zu funktionieren bewundere ich diese Frau außerordentlich.

Da auch dieser Fall in sich abgeschlossen ist, kann das Buch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Für neue Leser der Reihe stellt die Autorin das Stammpersonal vor Beginn der Ermittlungen kurz vor, was mir persönlich sehr gut gefällt.

Bei den Ermittlungen zu diesem aktuellen Fall komme ich mit 3 Frauen in Kontakt, die sich unter dem Namen „Prisoner´s Angels“ um Strafgefangene über deren Haftstrafen hinaus kümmern. Eine dieser Frauen hat auch den nun wieder ins Visier der Kripo gerückten Paulus Olsen nach seiner Entlassung bei sich aufgenommen. Ich finde es interessant zu lesen, zu welchen Komplikationen es hier von beiden Seiten aus kommen kann. Für mich wäre so ein Engagement jedenfalls nichts.

Den Fall an sich finde ich ebenfalls sehr interessant. Vor allem, weil er in eine ganz andere Richtung läuft, als ich zuerst gedacht hatte. Da hat mich die Autorin absolut gekonnt an der Nase herum geführt. Für mich war es mal wieder unbegreiflich, aus welchen Beweggründen der Täter hier handelt und wie bösartig und heimtückisch hier agiert wird. Aber die Hauptsache für mich: der Fall wird nachvollziehbar und konsequent geklärt.

Ein absolut spannender Fall mit sehr interessanten Personen, der mir einige Stunden sehr guter Unterhaltung geschenkt hat.

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