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Veröffentlicht am 24.10.2022

Der chinesische Glückskeks

Glüxkeks
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Zusammenfassung
Mailin reist nach Deutschland in den Schwarzwald um Hendrik wiederzufinden. Denn sie vermisst ihn und möchte ihm sagen, was der vergangene Quarantäne-Sommer gebracht hat. Einen Sohn für ...

Zusammenfassung
Mailin reist nach Deutschland in den Schwarzwald um Hendrik wiederzufinden. Denn sie vermisst ihn und möchte ihm sagen, was der vergangene Quarantäne-Sommer gebracht hat. Einen Sohn für Hendrik. Jahzen heißt der Kleine. Doch mit der Offenbarungen ändert sich die Gesamtsituation. Die Wiedersehensfreude wird recht schnell zur Planung einer geheimen Einreise von Hendrik nach China. Denn dieser will seinen Sohn kennenlernen und bei Mailin sein. Doch diese haben die chinesischen Behörden ganz genau ihm Blick. Immerhin ist sie ein sehr wichtiger Mensch für die chinesische Forschung.

Schreibstil
Til Jorgson hat einen sehr detailierten und bildhaften Schreibstil. Leider stellte sich bei mir nur kein Lesefluss ein, sodass ich recht lange an diesem Buch zu lesen hatte.

Charaktere
Mailin ist Autistin und in China eine angesehene Wissenschaftlerin. Sie arbeitet mit einem Quantencomputer und verliert sich oft in der Arbeit. Sie wirkte auf mich sehr ungefiltert, da sie meist die Aussagen Anderer nicht hinterfragt oder selber auch nicht darauf achtet, wie ihre Ansichten und Verhaltensweisen bei Anderen ankommen. Ich empfand sie als einen sehr erfrischenden Charakter.

Shenmi ist die jüngere Schwester Mailins und das komplette Gegenteil. Sie ist eher kühl und berechnend, hat keine Lust selber arbeiten zu gehen und befasst sich den gesamten Tag mit ihrem Lieblingsthema: Schwangerschaft und Nachwuchs. Shenmi versucht krampfhaft selber schwanger zu werden. In der Zeit, in der es nicht funktioniert widmet sie sich ihrem Neffen Jahzen und ihrem Blog.

Hendrik war ebenfalls ein sehr gut ausgearbeiteter Charakter. Ich mochte die Art und Weise, wie er mit Mailin umging und sich immer mehr an seine Rolle als Vater einfand. Er entwickelte sich im Verlauf des Buches weiter und übernahm Verantwortung für seine Familie.

Da dies der zweite Band ist, konnte ich einige Nebencharaktere, welche bereits im ersten Band vorgestellt wurden, nicht richtig greifen. Man kann das Buch dennoch unabhängig vom ersten Band lesen.

Fazit
Die Handlung ist insgesamt recht spannungsgeladen, egal ob Erotik oder Handlungsstrang der Geschichte. Für mich war es eins der ersten Erotikbücher und ich empfinde es als gutes Buch auch für Leser, die das Genre mal testen wollen. Es war nie zu viel drüber und die Haupthandlung lief immer nebenher. Dennoch muss ich sagen, dass (und das ist persönliches Empfinden) mir zeitweise die erotischen Sequenzen etwas zu häufig auftauchten.


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Veröffentlicht am 28.07.2022

Eine Überraschung

Love - Fünf Geschichten über die Liebe
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3 / 5 Sterne

Love ist ein Sammelband mit 5 Kurzgeschichten. Jede Geschichte findet auf je ca. 50 Seiten ihren kleinen Raum. Zugegebenermaßen haben mich nicht alle Kurzgeschichten überzeugen können. Es ...

3 / 5 Sterne

Love ist ein Sammelband mit 5 Kurzgeschichten. Jede Geschichte findet auf je ca. 50 Seiten ihren kleinen Raum. Zugegebenermaßen haben mich nicht alle Kurzgeschichten überzeugen können. Es geht viel um das erste richtige Verliebt sein und darum, dass es nicht immer erwidert wird. Es geht um die Verarbeitung der Trennung und des gebrochenen Herzens, aber auch um die verschiedenen Geschlechter und Arten jemanden zu lieben. Von der romantischen Liebe über die Vorstellung wie es sein müsste bis zur freundschaftlichen Liebe ist alles dabei. Besonders die letzte Geschichte hat mir gut gefallen. Sie trägt den Titel: Liebe in Zeiten von Corona. Hier begleiten wir eine Familie in Quarantäne. Ihre beiden Kinder gehen zur Schule und haben dementsprechend Homeschooling. Fynn fällt langsam die Decke auf den Kopf. Um überhaupt raus zu kommen, setzt er sich auf die Dachterrasse und lässt seine Drohne fliegen. Es beruhigt ihn so etwas am leben da draußen teilhaben zu können. Auf einer Dachterrasse fällt ihm dann jemand auf. EIn Junge in seinem Alter stellt eine Box auf und beginnt zu tanzen. Fynn gefällt es so sehr, dass er Kontakt aufnimmt. Eine Weile schreiben die Beiden und Fynn merkt, dass sich bei ihm mehr als nur eine Freundschaft entwickelt...

Diese geschichte hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ich habe nach den ersten Geschichten ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass so eine süße LGBTQIA+ -Story in dieser Sammlung vorkommt.

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Veröffentlicht am 11.06.2022

guter Debütroman

Zwei Herzen unter acht Millionen
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Zusammenfassung
Franny ist Interior Designer, sie richtet Räume nach den Wünschen ihrer Kunden ein. Doch als das Start-Up, für dass sie arbeitet, sie urplötzlich kündigt, steht sie vor einer großen Existenzfrage. ...

Zusammenfassung
Franny ist Interior Designer, sie richtet Räume nach den Wünschen ihrer Kunden ein. Doch als das Start-Up, für dass sie arbeitet, sie urplötzlich kündigt, steht sie vor einer großen Existenzfrage. Völlig aufgelöst packt sie ihre Sachen an der Arbeit zusammen und macht sich auf den Weg nach Hause. Doch als wäre ihr tag noch nicht schlimm genug passiert in der U-Bahn noch ein riesiges Missgeschick, sodass sie auf die Hilfe von anderen Leuten angewiesen ist. Tatsächlich kommt ihr er gutaussehende Hayes Montgomery zu Hilfe. Doch die Begegnung der Beiden bleibt nicht unentdeckt, sodass sie sich noch einmal über den Weg laufen müssen.

Schreibstil & Gestaltung
Der Schreibstil von Kate Spencer ist wirklich sehr humorvoll und flüssig. Die knapp 460 Seiten waren sehr schnell ausgelesen. Das Cover gefällt mir recht gut. Die abgebildete Skyline wird auch zu Anfang jedes Kapitels noch einmal als Lineart aufgegriffen. Die Kapitel werden abwechselnd aus Sicht von Franny und Hayes erzählt.

Charaktere
Franny ist ein sehr aufgewecktes Mädchen, was sich wirklich auch für die kleinen Dinge im Leben interessieren kann. Hayes dagegen leitet eine Firma und braucht in jedem Tag seine Routine. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein. Franny lässt Gefühle zu und zeigt sie offen, während Hayes jede Gefühlsregung unter Verschluss hält. Auch in der Ausarbeitung der Charaktere gibt es große Unterschiede. Von Franny bekommen wir als Leser sehr viel aus dem Leben und ihrem Hintergrund mit. Hayes ist dagegen recht platt gestaltet. Hier erfahren wir nichts aus der Vergangenheit und was ihn zu dem Menschen hat werden lassen. Auch der Grund für seinen Drang zur Routine bleibt uns verborgen, was ich wirklich sehr schade fand.
Die Nebencharaktere, vor allem die beiden besten Freundinnen von Franny, haben mir recht gut gefallen, auch wenn mir auch hier die Ausarbeitung nicht ausgereicht hat.

Zusammenfassung
Die Geschichte beginnt recht abrupt. Man befindet sich direkt in der Situation, dass Franny ihr letztes Gespräch mit ihren Vorgesetzen hat. Franny gefiel mir recht gut als Hauptcharakter, ihre Einstellung und ihr Humor haben mich sehr unterhalten. Die Geschichte basiert hauptsächlich auf Klischees und Zufällen, welches das Buch zwar unterhaltsam aber auch unrealistisch wirken lässt. Insgesamt hat mir das Buch recht gut gefallen. Es ist ein schönes Buch für Zwischendurch und ein guter Debütroman.

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Veröffentlicht am 13.04.2022

spannende Geschichte mit Potential, leider verrät der Klappentext zu viel

Chester
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Zusammenfassung
"Chester" Hoseok Yoon lebt in einem industriellen Stadtteil von L.A. Er arbeitet als Designer für Poster und Cover. Die Bilder hierfür schließt er mit seiner alten Leica, welche er als ...

Zusammenfassung
"Chester" Hoseok Yoon lebt in einem industriellen Stadtteil von L.A. Er arbeitet als Designer für Poster und Cover. Die Bilder hierfür schließt er mit seiner alten Leica, welche er als Andenken von seinem Vater hat. Auch sein Vater war Reporter. Mit seiner Leica konnte er die "Wahrheit" sehen, die Dämonen, die ein jeder in sich trägt. Doch gerade weil er diese Wahrheit sehen konnte, musste sein Vater sterben. Auch Chester fängt an diese Wahrheit zu sehen, als sein bester Freund stirbt. Die Fotos der vergangenen Nacht zeigen Chester die Ursache. Chester begibt sich auf die Jagd nach den Tätern und stößt hierbei auf eine Drogengang.
Parallel hierzu begleiten wir Detective Jeremy White und seinen Kollegen Barry bei den Ermittlungen. Eine neue, gefährliche Droge ist auf dem Markt und macht langsam in L.A. die Runde.

Charaktere
Die Geschichte wird aus zwei Sichtweisen erzählt. Einmal erleben wir die einsame, bedrohliche Welt von Chester und auf der anderen Seite die Auffassungen der Polizei. Mit Chester konnte ich mich persönlich leider nicht identifizieren. Er wirkt immer gehetzt und sehr in sich gekehrt. So als hätte er keine richtige Aufgabe, kein Ziel im Leben, bis die Fotos ihm die Wahrheit sagen und er eine Art Obsession entwickelt. Er sieht sich als Krieger und Rächer, da er einer der wenigen ist, die diese Dämonen sehen können. Aussagen seiner Ummenschen verstärken die bizarren Visionen nur noch. Am Beispiel Chester sieht man sehr gut, dass man sich die Aussagen der Anderen oft so zurecht legt, wie sie einem am Besten passen.
Jeremy war mir sehr sympathisch. Er handelt durchdacht und dennoch mit Herz. Bei dem ersten Zusammentreffen von Jeremy und Chester ist Chester jedoch in einer misslichen Lage. Jeremy kommt ihm zu Hilfe. Hierdurch hat Chester für Jeremy die Rolle des Jungen, der Keinem was tun kann, bekommen. Dies könnte ihm noch zum Verhängnis werden.

Schreibstil
Der Schreibstil von Matthias Clostermann ist sehr flüssig. Ich bin quasi durch das Buch geflogen. Die Handlung wurde sehr spannend erklärt. Allerdings wurden die Dialoge häufig sehr kurz gehalten. In der Ausschnitten von Chester finden zudem sehr selten Konversationen statt, da dieser ein richtiger Einzelgänger ist.
Der Klappentext nimmt leider schon ziemlich viel der Handlung vorweg.

Fazit
Das Buch hat auf jeden Fall Potential. Man wird zum Anfang direkt in das Geschehen geworfen, dass hat mir sehr gut gefallen. Man wird gut in die Handlung geführt. Leider hat sich Chester auf die Gang konzentriert und sieht die anderen Dämonen nicht sieht. Die Handlungen, welche Chester gegen die Dämonen ausführt, sind von ihm durchgeplant. Als Leser werden wir erstmal im Dunkeln gelassen und lesen dann die Durchführung, welche von äußerst viel Mut zeugen. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse. Als Leser bekommt man sehr wenig mit. Auf mich hat es sehr gehetzt gewirkt.
"Chester" von Matthias Clostermann zeigt zum Einen sehr gut, dass jeder seine Dämonen und Probleme hat, nur dass der Umgang hiermit unterschiedlich ist.
Zum Anderen zeigt das Buch wunderbar, was aus einem ruhigen, zurückgezogenen Menschen werden kann, wenn Umstände und Aussagen verschieden interpretiert werden.

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Komplexe Utopie

Die Flüchtigen
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Wir schreiben das Jahr 2040. Die Städte wurden an Konzerne verkauft, die sich wiederum ihre Dienstleistungen von den Bürgern bezahlen lassen. Die Gesellschaft wird in Klassen eingeteilt. Durch diese Klassen ...

Wir schreiben das Jahr 2040. Die Städte wurden an Konzerne verkauft, die sich wiederum ihre Dienstleistungen von den Bürgern bezahlen lassen. Die Gesellschaft wird in Klassen eingeteilt. Durch diese Klassen hat man mehr oder weniger Rechte und Zugänge innerhalb der Städte. Überwacht werden die Aktivitäten und Verhaltensweisen über einen Ring, den jeder an der Hand zu tragen hat. Wir begleiten allerdings Lorca. Er gehört zu den Wenigen, die es bevorzugen auch mal unerkannt durch die Stadt zu laufen. Zusammen mit seiner Frau Sahar leistet er gerne mal Wiederstand gegen das vorherrschende System. Doch als seine Tochter Tishka von heute auf morgen verschwindet, trennen sich die Beiden. Lorca will nicht glauben, dass Tishka eventuell tot sein könnte und stellt die Hypothese auf, dass sie eventuell bei den Flüchtigen untergekommen ist. Doch wie kommt man am besten an diese noch unbekannte Spezies? Man schließt sich den Leuten an, die sie jagen und erforschen. Gemeinsam mit Lorca, Saskia, Agüero, Nér und Arshavin dringend wir in die Welt der Flüchtigen ein.

Wir bekommen direkt einige fachliche Einblicke die Aufnahmeprüfung. Vor allem die ersten Kapitel waren für mich äußerst schwierig zu verstehen, da sie von Theorie nur so durchzogen waren. Mit der Aufnahmeprüfung wird man direkt reingeschmissen ohne eine konkrete Richtung zu haben. Die Grundidee finde ich unglaublich spannend und mitreißend. Die Umsetzung war mir leider zu theoretisch und zu viel auf einmal.

Die Handlung wird abwechselnd aus den verschiedenen Perspektiven der Charaktere erzählt. Die persönliche Signatur der jeweiligen Protagonisten ergibt sich durch wiederkehrende Zeichensetzung. Die Charaktere sind unfassbar gut ausgearbeitet. Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen und wächst im Verlauf des Buches über sich hinaus. Die Leute bleiben hierbei stets authentisch. Die zwischenmenschlichen Aspekte sind sehr gut ausgearbeitet, man füllt die ganze Zeit diese Zusammengehörigkeit.

Die Handlungsführung war logisch und größtenteils verständlich. Die Kapitel waren mir leider zu lang, die Kapitel hätten gut noch etwas eingekürzt werden. Leider wurde mein Lesefluss durch die viele Theorie, die Sprechweise der Flüchtigen und die Lektoriatsfehler behindert.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Buch einen äußerst interessanten Ansatz verfolgt. Die Schreibweise ist sehr komplex und anspruchsvoll, wodurch den Leseflow etwas ins Stocken kommen kann. Die Idee der Handlung ist dennoch neu, zumindest habe ich vergleichbares noch nie gelesen. Durch die Parallelen die man zur heutigen Gesellschaft ziehen kann, bin ich mir recht sicher, dass mich diese Utopie noch lange begleiten wird.

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