Sympathischer Regionalkrimi
List und LügeBritta Bendixens Reihe um die Kommissare Andresen und Weichert sind echte Regionalkrimis, denn sie zeichnen naturgetreu, Landschaft, Personen und Dialoge der nördlichen Region um Flensburg. Sowohl der ...
Britta Bendixens Reihe um die Kommissare Andresen und Weichert sind echte Regionalkrimis, denn sie zeichnen naturgetreu, Landschaft, Personen und Dialoge der nördlichen Region um Flensburg. Sowohl der örtliche Handballclub SG, als auch die Mundart bekommen ihren Raum, das ist inzwischen wahrscheinlich eine Art Markenzeichen. Diesmal bekommt aber ein recht unsympathischer Zeitgenosse eine Hauprolle: ein Unwesen namens Corona. Sehr ungern wurde ich an 2021 erinnert, aber ja, so war es nunmal. Maske auf, geimpft: ja oder nein, Test …, Ängste, Zwänge, Resignation, Ärger und Leid.
Der eigentliche Krimi entwickelte sich schlüssig, ich konnte wunderbar miträtseln, wurde immer wieder auf Abwege gelockt und hatte wirklich Spaß am Lesen. Die Männer-WG entwickelte unvorhersehbare Dynamik, die Kommissare folgten sowohl ihrer Intuition, als auch solider Ermittlungsarbeit. Alles sehr stimmig und gut ausgedacht.
Ich bewundere die Fähigkeit der Autorin so lebensechte Romane zu schreiben, ihre Figuren könnten wirklich jederzeit bei Eduscho auf einen Cafe reinschneien und auch als Nichtflensburgerin fühlte ich mich bald heimisch.
Mein Fazit: Für Liebhaber*innen relativ unblutiger Regionalkrimis mit viel Lokalkolorit und angenehm-leicht-lesbarer Romankost ist „List und Lüge“ genau das Richtige. Ideal für eine Ostsee-Urlaubsreise oder auch für abends vor dem Einschlafen. Dem nächsten Fall von Mirja, Andresen und Lutz würde ich gerne folgen.