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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2022

Raffiniertes modernes Märchen

Elefant
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Der Obdachlose Schoch traut seinen Augen nicht, als auf einmal ein kleiner, rosa leuchtender Elefant vor ihm steht. Schnell merkt er, dass jemand hinter diesem wunderlichen Geschöpf her ist, nämlich der ...

Der Obdachlose Schoch traut seinen Augen nicht, als auf einmal ein kleiner, rosa leuchtender Elefant vor ihm steht. Schnell merkt er, dass jemand hinter diesem wunderlichen Geschöpf her ist, nämlich der Genforscher Roux, der möglichst schnell sein geheimes und teures Forschungsobjekt wieder haben will. Ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Freundschaft und Ethik beginnt.

Ein raffiniertes modernes Märchen, das mit eigentlich klaren Fronten spielt, aber doch Platz für eigene Wertung lässt. Einfach und flüssig erzählt wird der Leser in den Bann des kleinen rosa Elefanten und seiner Freunde gezogen. Rückblenden und kapitelweise abwechselnde Erzählperspektiven machen das Buch so interessant! Für mich ein echter Page-Turner, der direkt ins Herz ging!

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Herzerwärmendes Buch zum Wohlfühlen!

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
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Linus Baker ist 40 Jahre alt, wohnt alleine mit seiner Katze Calliope, die ihn allerdings nicht wirklich zu mögen scheint, und arbeitet schon seit einer Ewigkeit als Sachbearbeiter bei der Behörde zur ...

Linus Baker ist 40 Jahre alt, wohnt alleine mit seiner Katze Calliope, die ihn allerdings nicht wirklich zu mögen scheint, und arbeitet schon seit einer Ewigkeit als Sachbearbeiter bei der Behörde zur Betreuung Magischer Minderjähriger. Strikt hält er sich an die „Vorgaben und Verordnungen“ und auch sonst passiert in seinem Leben nichts, was von seinem normgerechten Alltag abweicht. Wegen seiner sehr objektiven und ausführlichen Berichte wird dann eines Tages das Allerhöchste Management auf Linus aufmerksam und betraut ihn mit einem streng geheimen Auftrag. Er soll ein ganz besonderen Waisenhauses inspizieren, welches auf einer vom Rest abgeschotteten Insel liegt. Nichtsahnend, mit wem oder was er es genau zu tun haben wird, tritt Linus die Reise dorthin an und wird mit allerlei Überraschungen und Besonderheiten dieses Heimes konfrontiert. Schneller als ihm lieb ist steckt er in einem wahrlich magischen Abenteuer und seine sonst so akribische eingehaltene Distanz zu den Kindern beginnt zu wanken.

Nachdem ich längere Zeit keinen Fantasyroman mehr in der Hand hatte, fühlte sich dieses Buch ein bisschen wie nach Hause Kommen an. Linus habe ich schon auf den ersten Seiten in mein Herz geschlossen. Es ist toll, seine Entwicklung mitzuverfolgen, wie sein tristes Leben plötzlich kunterbunt wird und er sich selbst immer mehr kennenlernt und findet. Aber auch die anderen Charakter sind wundervoll und glaubwürdig ausgestaltet. Eine wirklich herzerwärmende, wunderschöne Geschichte, die mich das Buch nicht mehr aus der Hand hat legen lassen.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Das ist Kunst!

himmelhochjauchzend gedankenvertieft
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Allein der Titel macht es schon deutlich: Dieses Buch ist wortgewaltig. In drei großen Abschnitten führt uns Sarah Marie durch ihre Kunst. Mal traurig-melancholisch, mal hoffnungsvoll-glücklich widmet ...

Allein der Titel macht es schon deutlich: Dieses Buch ist wortgewaltig. In drei großen Abschnitten führt uns Sarah Marie durch ihre Kunst. Mal traurig-melancholisch, mal hoffnungsvoll-glücklich widmet sie sich in ihren Gedichten dem Sein, der Liebe und der Welt. Mit viel Gefühl in und zwischen den Zeilen trifft die Autorin direkt ins Herz. Bringt zum Lachen, bringt zum Weinen. Auf jeden Fall zum Nachdenken. Nicht ohne Grund habe ich dieses Buch bereits als Wegbegleiter verschenkt. Es ist ein poetischer Schatz und mein Lieblingsgedichtband, in dem ich immer und immer wieder gern blättere.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Eine außergewöhnliche und tiefe Liebesgeschichte

Wenn ich uns verliere
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Als Antonia Wesseling vor einiger Zeit ihr neues Buch ankündigte, kommentierte ich von meinem Privat-Account aus, dass ich mit „Wenn ich uns verliere“ meinen ersten New-Adult-Roman lesen werde. Also: Ich ...

Als Antonia Wesseling vor einiger Zeit ihr neues Buch ankündigte, kommentierte ich von meinem Privat-Account aus, dass ich mit „Wenn ich uns verliere“ meinen ersten New-Adult-Roman lesen werde. Also: Ich habe mein Versprechen gehalten!

Und was soll ich sagen? Maggie und Leo haben es mir wirklich angetan.

Ich habe ein paar Tage gebraucht, um meine Gedanken und Gefühle zu den beiden zu sortieren, bevor ich eine einigermaßen brauchbare Rezension verfassen konnte. Es war eine Achterbahnfahrt, die mich sprachlos zurückgelassen hat.

Ich hatte schnell eine Idee, was mit Maggie los sein könnte. Ich gebe zu, manchmal fiel es mir schwer, ihre Handlungen nachzuvollziehen, aber genau von dieser Ambivalenz konnte ich so viel zehren. Ich konnte all ihre Farben sehen. Besonders mochte ich ihre Schlagfertigkeit und ihren Mut. Und da muss ich die Autorin wirklich loben: Mit so viel Feingefühl schwere Themen zu einer Geschichte zu verweben, die zwischendurch so viel Leichtigkeit hat und dabei nicht platt wirkt, ist wirklich eine Kunst. Das Buch las sich schnell und flüssig, hervorzuheben ist der schöne Sprachstil, der dem Tiefgang atmosphärisch oft den letzten Schliff verliehen hat. Und dann ist da noch Leo. Der ist einfach toll. Er erinnert mich sehr an meinen Mann. Ich wünsche jedem so jemanden an seiner Seite. Man spürt seine bedingungslose Liebe förmlich, ich habe die Chemie zwischen ihm und Maggie sehr geliebt.

Mir bleibt nur zu sagen, dass dieses Buch einfach großartig ist. Und wichtig. Ich persönlich habe viel von Maggie lernen dürfen für mein jetziges Praktikum und meine spätere Arbeit mit Patienten in meinem Alltag als Psychotherapeutin. Eines meiner Jahreshighlights!

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Veröffentlicht am 29.02.2024

It's worth the hype!

Yellowface
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Nach ihrem gemeinsamen Abschluss an der Yale erhoffen sich June und Athena den großen literarischen Durchbruch. Während Athenas Debüt tatsächlich gefeiert wird, landet June einen Flop. Als die beiden Athenas ...

Nach ihrem gemeinsamen Abschluss an der Yale erhoffen sich June und Athena den großen literarischen Durchbruch. Während Athenas Debüt tatsächlich gefeiert wird, landet June einen Flop. Als die beiden Athenas teuren Netflix-Deal feiern wollen, erstickt die chinesisch-amerikanische Erfolgsautorin beim nächtlichen Pancake-Essen. June, die den Tod hautnah miterlebt, ergreift die Chance und steckt sich Athenas Manuskript in die Tasche. Sie macht sich den Entwurf zu eigen und veröffentlicht "Die letzte Front" unter ihrem neuen, asiatisch klingenden Künstlernamen Juniper Song. Der Roman über ein chinesisches Arbeiterkorps im ersten Weltkrieg geht durch die Decke und June erlebt den heiß ersehnten Erfolg einer Bestsellerautorin. Die wahre Geschichte muss jedoch mit aller Kraft geheim gehalten werden, doch das ist gar nicht so einfach, wenn plötzlich die ganze Literaturwelt auf dich aufmerksam wird.

Mit June haben wir eine sehr ambivalente und zugleich unzuverlässige Ich-Erzählerin, die Wahrheit und Lüge so miteinander vermischt, dass die Realität nicht immer klar erkennbar ist. Damit gelingt Rebecca F. Klang ein Kunstgriff, denn weder June noch Athena sind klar Gut oder Böse. Die Vielschichtigkeit der Charaktere, aber auch die besondere Erzählweise zwischen moralischer Verwerflichkeit und menschlichem Verständnis ist es, die einen als Leser immer wieder dazu auffordern, Haltung zu beziehen zu Themen, die vor allem in den sozialen Medien oftmals als nur schwarz oder weiß deklariert werden. Der Autorin gelingt zudem eine Kritik am Umgang auf Instagram, Tim Tok und co. und gewährt uns gleichzeitig in bitterböser Manier Einblicke hinter die Kulissen der Buchwelt.

Auch wenn ein paar Handlungsstränge für mich zu vorhersehbar waren und mich das plötzliche Ende nicht zufriedengestellt hat, so empfehle ich diesen wahrhaften Page-Turner uneingeschränkt weiter!

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