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Veröffentlicht am 13.11.2022

Herrlich schräger Landkrimi

Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn
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Auch in diesem zweiten Krimi von Bent Ohle um die Kommissarin und Nebenerwerbslandwirtin Tanja Terholte und ihrem Bruder Rudi, dem Metzger, geht es um aufgefundene Leichenteile.

In der ländlichen Kleinstadt ...


Auch in diesem zweiten Krimi von Bent Ohle um die Kommissarin und Nebenerwerbslandwirtin Tanja Terholte und ihrem Bruder Rudi, dem Metzger, geht es um aufgefundene Leichenteile.

In der ländlichen Kleinstadt Horstmar bei Münster hat Achim, ein Verschwörungstheoretiker und Metallsucher, ein Metallstück auf dem Acker von Bauer Lüdke-Bredtscheid gefunden, dass sich bald als ein künstliches Kniegelenk herausstellt. Wie kommt das auf den Acker? Leider werden weitere Leichenteile zutage gefördert und nun beginnen fieberhafte Ermittlungen. Nebenher benötigt auch die betagte Frau van Delgen Tanjas Hilfe. Sie glaubt, bei ihr sei jemand im Haus gewesen. Und als würde er es ahnen, ist wieder Mal ist der Bulle Gunnar ausgerückt, um einer Schlachtung zu entgehen.

Das alles hört sich nicht nur nach Spannung, sondern auch nach ganz viel Spaß an. Und richtig, der Leser kommt auf seine Kosten. Bent Ohle schreibt mit viel Augenzwinkern und Humor. Die ländliche Lokalität und die Menschen zeichnet er liebevoll authentisch. Tanja und ihren Bruder Rudi nebst Mutter und Freundin muss man einfach mögen. So haben Mutter Elisabeth und Schwägerin in spee Silke ein neues Hobby entdeckt, das Malen. Aber auch Tanja selber und ihr Nachbar Vossenkuhl versuchen sich in ihrer Freizeit auf einem neuen Gebiet. Sie brennen ihren eigenen Schnaps, mit mehr oder weniger großem Erfolg.
Tanjas Vorgesetzter Herr Zaunholz nimmt sich wie immer wichtig und glänzt mit spitzfindigen Bemerkungen über ihr Tanjas Auto. Nicht zu vergessen der dilettantische Gerichtsmediziner Dr. Schulze-Brennigkemper. Ebenfalls eine interessante Nebenfigur ist der geistig etwas abgedriftete Erich-Däniken-Jünger Achim.

Fazit: Angenehm zu lesen, mit viel Lokalkolorit und herrlich schrägen und skurrilen Charakteren. Ein Landkrimi der für gute Unterhaltung sorgt.




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Veröffentlicht am 12.11.2022

Frau Appeldorn ermittelt

Frau Appeldorn und der tote Maler
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Die Chefsekretärin Mareike Appeldorn sieht sich plötzlich in den Ruhestand katapuliert. Nachdem der Seniorchef verstoben ist, hat der Junior keine Verwendung mehr für sie und komplimentiert aus ihrem ...



Die Chefsekretärin Mareike Appeldorn sieht sich plötzlich in den Ruhestand katapuliert. Nachdem der Seniorchef verstoben ist, hat der Junior keine Verwendung mehr für sie und komplimentiert aus ihrem geliebten Job. Das versetzt ihrem Selbstwertgefühl einen heftigen Schlag. Sie, die als die rechte Hand des Chefs galt, auf die man sich verlassen konnte, bei der alles wie am Schnürchen lief. Nun eröffnet sich vor Frau Appeldorn erst Mal ein tiefes Loch. Es muss schleunigst eine Aufgabe her. Eine neue Herausforderung findet sie schließlich im örtlichen Kulturverein. Frau Appeldorn stürzt sich voller Enthusiasmus in dieses Ehrenamt. Aktuell organisiert sie eine Kunstausstellung mit vielen regionalen Künstlern. Am Ende des Tages wird der Maler Martin Borger tot aufgefunden. Was für ein Desaster. Die Citymanagerin Frau Dammer gilt als Hauptverdächtige. Wie sich herausstellt, ist sie die Tochter ihres Nachbarn Herrn Büyüktürk, der ihr täglich mit seinem Mercedes die Einfahrt blockiert. Frau Appeldorn ist eigentlich gar nicht gut auf diesen Herren zu sprechen, was auf Gegenseitigkeit beruht, aber nun müssen sie sich die beiden zusammentun, um den Mörder des Malers zu finden, und die Tochter zu entlasten.

Ein herrliches Vergnügen. Vera Nentwich schreibt mit viel trockenem Humor. Ich konnte mir die beiden Hauptprotagonisten bildlich vorstellen, die schrullige Frau Appeldorn und der alte Macho Herr Büyüktürk. Beide haben ihre Macken und Kanten und doch erweisen sie sich als ein perfektes Team. Frau Appeldorn ist es gewohnt, resolut und entschlossen vorzugehen. Und Herr Büyüktürk, der ehemalige Professor für Germanistik, kann ebenfalls mit seinem Erfahrungsschatz zur Lösung des Falles beitragen. Ein unwiderstehliches Paar, um für viel Humor und Schmunzeln beim Lesen zu sorgen.

Fazit: Für Leser die nicht ganz ernstzunehmende Krimis lieben. Unterhaltsam und flüssig zu lesen.

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Blut im Kehlsteinlift

Mord am Kehlsteinhaus
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Auch der zweite Fall für den junge Kommissar und Polizeibergführer Simon Perlinger und seiner Kollegin Luisa führt uns zu einem geschichtsträchtigen Schauplatz: Den Obersalzberg und das sagenumwitterte ...



Auch der zweite Fall für den junge Kommissar und Polizeibergführer Simon Perlinger und seiner Kollegin Luisa führt uns zu einem geschichtsträchtigen Schauplatz: Den Obersalzberg und das sagenumwitterte Kehlsteinhaus mit seiner NS-Vergangenheit.

Dem Liftwart Klaus Brunner bietet sich eines Morgens beim Betreten der Kabine des legendären Kehlsteinlifts ein schauriger Anblick. Überall ist Blut. Viel Blut. Es stellt sich schnell heraus, dass dies vom verschwundenen Unternehmer Golo Gruber stammt, einem der drei Inhaber der Grubermilch AG. Doch von Gruber selber keine Spur. Wenig Tage später stürzt sein Bruder bei einer Klettertour zu Tode. Was zuerst wie ein Bergunfall aussieht erweist sich bald als Mord. Es wurde nachgeholfen.

Der neue Regionalkrimi von Felix Leibrock kommt in einer sehr schönen Aufmachung daher. Der grüne Schnitt macht das Buch zu was Besonderem und sieht sehr wertig aus. Positiv ist auch das Personenregister am Anfang des Buches. Der Prolog ist geheimnisvoll und macht neugierig. Der Autor schreibt fesselnd. Ich liebe diesen Schreibstil, der sich leicht und flüssig liest und nebenbei erfährt man sehr viel über die Gegend und dessen Historie.

Die beiden sympathischen Ermittler Simon Perlinger und seine Kollegin Luisa sind als Hauptprotagonisten authentisch gezeichnet. Sie machen auch in diesem zweiten Band einen tollen Job. Die beiden verstehen sich nicht nur gut, sie ergänzen sich auch glänzend als Team. Auch die Nebenfiguren sind Charaktere aus Fleisch und Blut. Man scheint ihnen schon mal irgendwo begegnet zu sein. Der Lokalkolorit ist gut beschrieben. Ich fühlte mich als Leser mitten in die Bergwelt versetzt.

Fazit: Ein spannender Alpenkrimi, mit sympathischem Ermittlerteam und wunderschönen Lokalkolorit.

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Skandinavisch Häkeln, echt hyggelig

Skandinavisch Häkeln für die Kleinsten
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Zuerst fällt das wunderschöne Coverbild in den warmen Blautönen mit dem süßen kleinen Jungen ins Auge. Außerdem besticht das großformatige und schwere Buch durch seine angenehme Haptik. Das Buch wurde ...




Zuerst fällt das wunderschöne Coverbild in den warmen Blautönen mit dem süßen kleinen Jungen ins Auge. Außerdem besticht das großformatige und schwere Buch durch seine angenehme Haptik. Das Buch wurde mit viel Liebe zum Detail hergestellt, denn das ist beim Stiebner-Verlag Programm. Und was ebenfalls positiv zu vermerken ist, es ist wurde nach einem umweltschonenden Verfahren hergestellt.

Zum Inhalt:
Die Häkeldesignerin Charlotte Kofoed Westh präsentiert allerliebste Modelle für unsere Kleinsten in bezaubernden Mustern. Da schlägt jedes Handarbeitsherz vor Freude Purzelbäume. Die Modelle sind bewusst schlicht gehalten, aber sie vermitteln dennoch einen exzellenten Stil. Und was das Beste ist, sie sind ohne große Schwierigkeiten nachzuarbeiten. Die Anleitungen sind gut und verständlich beschrieben. Genial finde ich persönlich, die vom Halsausschnitt nach unten gehäkelten Raglan- oder Rundpassenmodelle. Fast alle Projekte sind ohne große Schwierigkeiten nachzuarbeiten.

Die Autorin verrät uns Tipps aus ihrem reichen Erfahrungsschatz. Schon als kleines Mädchen hat Charlotte Kofoed Westh von ihrer Oma Agnes das Häkeln gelernt. Mit großem Eifer fertigte sie aus Wollresten für ihre Puppen die ersten Designerkleidchen. Ihre Fantasie und Kreativität kannte keine Grenzen. 40 Jahre später ist sie immer noch von Wolle besessen und hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. Mit Erfolg!

Ich habe übrigens festgestellt, dass sich die Pullover mit ein wenig Geschick auch leicht auf Erwachsenengröße erweitern und umgestalten lasse. Ich werde den Versuch wagen und einen Raglanpullover für mich nacharbeiten.

Fazit: Mir gefällt das Buch richtig, richtig gut. Ich liebe den schlichten und dennoch raffinierten skandinavischen Stil.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Wigald und die Philosophie des Wanderns

Der Fußgänger
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Im Regelfall verfügt der wanderwillige Mensch über zwei Beine.

Blau blühen die Kornblumen, passend zum Himmel und meiner Wanderkrawatte.

‚Der Fußgänger‘ beeindruckt zuerst durch seine hochwertige Aufmachung ...


Im Regelfall verfügt der wanderwillige Mensch über zwei Beine.

Blau blühen die Kornblumen, passend zum Himmel und meiner Wanderkrawatte.

‚Der Fußgänger‘ beeindruckt zuerst durch seine hochwertige Aufmachung und schöne Haptik, besonders der Schutzumschlag wirkt sehr edel. Und schon das Titelfoto entlockte mir ein Schmunzeln. Okay, wenn es einer tragen kann, dann doch wohl Wigald. Es passt zu ihm.

Wigald hat viele Artens des Wanderns ausprobiert, z. B. Barfußwandern. Er erzählt wie sich die verschiedenen Untergründe anfühlen und was er damit für Erfahrungen gemacht hat. Der Verzicht auf Schuhe hat erstaunlicherweise bei manchen Mitmenschen Empörung ausgelöst. Schlimmer noch, er hat sich auch im Nacktwandern versucht. Ein geeigneter Wanderweg ist der13 km langer ‚Harzer Naturistenstieg‘, Deutschlands ältester Nacktwanderweg. Was es nicht alles gibt? In Stöckelschuhen erstieg er die Zugspitze. Er ist mit Flipflops, Holzschuhen, Zylinder und Gehrock bei Wind und Wetter unterwegs. Wigald erstieg die höchsten Berge der deutschen Bundesländer. Ja, auch in Hamburg gibt es einen Berg zu erklimmen, den Hasselbraeck mit 116 Metern, in Berlin den 120 Meter hohen Arkenberge, in Schleswig-Holstein den 167 Meter hohen Bungsberg, um nur einige zu nennen.

Ein durch und durch ernstzunehmender, aber humorvoller Ratgeber für Wanderer und die es werden wollen. Es macht Spaß mit Wigald durch die deutschen Lande zu wandern. Genießen wir die uns gegebene Fähigkeit, uns aus eigener Kraft vom berühmten Fleck zu bewegen und dabei glücklich zu sein. Es gibt so viel in der Natur zu entdecken, selbst vor der eigenen Haustür. Lasst uns die Trampelpfade ins Glück finden.

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