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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2022

Gelungene Romanbiografie

Ingeborg Bachmann und Max Frisch – Die Poesie der Liebe
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Paris, 1958: Der Schweizer Dramatiker und der Literaturstar Ingeborg Bachmann begegnen sich und verlieben sich ineinander. Sie ziehen zusammen und leben eine Liebe, die von beiden sehr unterschiedlich ...

Paris, 1958: Der Schweizer Dramatiker und der Literaturstar Ingeborg Bachmann begegnen sich und verlieben sich ineinander. Sie ziehen zusammen und leben eine Liebe, die von beiden sehr unterschiedlich wahrgenommen wird – sind sie doch beide auch sehr unterschiedliche Menschen.

Bettina Storks hat dieses Buch geschrieben und betont, für sie war das eine „Herzenssache“. Es handelt sich um einen Roman, keine Biografie, wiewohl sich die Erzählung eng an die tatsächlichen Geschehnisse anlehnt. Der Leser kommt ganz nah an die Protagonisten heran, erfährt Max Frisch‘ Eifersucht aus nächster Nähe und Ingeborg Bachmanns Angst vor Abhängigkeiten. Es ist ein Leben auf der Rasierklinge, ein Austarieren von Nähe und Distanz, das beide Liebenden oft sehr fordert. Jeder der beiden Schriftsteller zeigt seinen Standpunkt, und doch ist es immer wieder schwierig, sich gemeinsam zu finden. Diese Ambivalenz wird sehr gut herausgearbeitet.

Diese gelungene Annäherung an zwei Schriftsteller und ihre fünf gemeinsamen Jahre empfehle ich sehr gerne weiter. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Die besten Tipps der Online-Omi

So mach ich das immer!
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Die Online-Omi gibt Tipps für den Haushalt und für die Beziehung zwischen den Eheleuten. Mit ihren 82 Jahren und ihren vier verstorbenen Ehegatten hat sie da einiges mitzuteilen.

Als Hausfrau gibt es ...

Die Online-Omi gibt Tipps für den Haushalt und für die Beziehung zwischen den Eheleuten. Mit ihren 82 Jahren und ihren vier verstorbenen Ehegatten hat sie da einiges mitzuteilen.

Als Hausfrau gibt es immer was zu tun. Da hat Renate Bergmann einige Tipps auf Lager, wie man sich so manche Arbeit vereinfachen kann – oder wo man besonders draufgucken muss. Die Tipps sind ganz nach Renate-Bergmann-Manier geschrieben, immer wieder mit einem kleinen mehr oder weniger dezenten Hinweis auf die Beziehung zwischen den Eheleuten, alles wie man das von ihr so kennt. Ein Büchlein, das sich besonders empfiehlt als Hochzeitsgeschenk für Frischvermählte und natürlich für alle Fans von Renate Bergmann. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Typisch Torsten Sträter

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
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Torsten Sträter erzählt Geschichten aus der Zeit, die von Corona geprägt ist. Man kennt ihn bereits von seiner Fernsehshow, die von viel Wortwitz und so mancher Spitzfindigkeit geprägt ist. So erzählt ...

Torsten Sträter erzählt Geschichten aus der Zeit, die von Corona geprägt ist. Man kennt ihn bereits von seiner Fernsehshow, die von viel Wortwitz und so mancher Spitzfindigkeit geprägt ist. So erzählt er in diesem Buch querbeet über eigene Erfahrungen und Beobachtungen und lenkt den Blick auf Details, die so mancher vielleicht übersehen würde.

Das Buch enthält erstaunlich viel private Erlebnisse, die Torsten Sträters Lebensweg geprägt haben. Das steht nicht im Fokus der Erzählungen, weil der ja ohnehin bei seinen Erzählungen immer wieder wandert. So gibt es auch so manches Erinnern an die Zeiten von Corona, an den Lockdown, an eine Zeit, die für alle völlig verstörend daherkam. So manches Lachen brach sich bei mir Bahn, während andere Sequenzen eher auf Nachdenklichkeit zielen. Manches war mir dann auch zu weit hergeholt, das kann auch mal passieren. Ich habe festgestellt, dass mir kleine Häppchen Torsten Sträter mehr liegen als das Buch in einem Zug durchzulesen.

Wer Torsten Sträters Stil mag, wird um dieses Buch nicht drumrumkommen. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Beklemmend und düster

Elternhaus
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Yvette Winkler erfüllt sich einen Traum, als sie mit ihrer sechsköpfigen Familie nach Hamburg zieht und eine alte leerstehende Villa kauft. Sie will dort ihren Traum vom perfekten Zuhause umsetzen. Doch ...

Yvette Winkler erfüllt sich einen Traum, als sie mit ihrer sechsköpfigen Familie nach Hamburg zieht und eine alte leerstehende Villa kauft. Sie will dort ihren Traum vom perfekten Zuhause umsetzen. Doch das Haus hat eine Geschichte, und diese ist verbunden mit dem Barpianisten Tobias Hansen, den es immer wieder zu dieser Villa zieht. Er freundet sich mit den Winklers an und geht bald dort ein und aus. Keiner ahnt, was ihn wirklich bewegt. Bis eines Abends Yvette mit den Kindern allein im Haus ist…

Mit diesen Zutaten lässt die Autorin Jennifer Mentges einen Thriller entstehen, der von der ersten Seite an „Gefahr!“ schreit, auch wenn man als Leser nur nach und nach erkennt, was genau es damit auf sich hat. Denn eigentlich lässt sich alles ganz wunderbar an, wenn Yvette auf der Villa besteht, um mit ihrem Mann mehr Zeit verbringen zu können und ihren Kindern ein wunderschönes Zuhause zu bieten. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht ganz leicht, denn die verschiedenen Handlungsfäden waren etwas unübersichtlich, doch als ich hier klarsehen konnte, bin ich eingetaucht in ein Buch, das mit viel Beklemmung und Düsternis arbeitet. Verschiedene Zeitebenen lassen auch Rückblicke in die Vergangenheit entstehen, so dass sich nach und nach ein Bild ergibt, das dem Leser Schauer über den Rücken laufen lässt. Die Auflösung ist einerseits vorhersehbar, andererseits aber mit überraschenden Details gespickt, auf die ich nie gekommen wäre.

Insgesamt ist das Buch ein Thriller, der mit wenig Blut auskommt, dafür aber mit psychischer Gewalt, die äußerst beklemmend wirkt. Man überlegt sich, ob man je wieder Sympathie für eine schöne alte Villa empfinden wird… Mir hat das Buch unheimliche und spannende Lesestunden beschert, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Der Titel ist Programm

Wenn ich das kann, kannst du das auch!
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Dank ihrer griechischen Wurzeln liebt Linda Zervakis das Essen. Doch das Kochen will ihr so recht nicht gelingen. Während der Pandemie beschließt sie, das zu ändern. Zusammen mit ihrer Freundin Eli stellt ...

Dank ihrer griechischen Wurzeln liebt Linda Zervakis das Essen. Doch das Kochen will ihr so recht nicht gelingen. Während der Pandemie beschließt sie, das zu ändern. Zusammen mit ihrer Freundin Eli stellt sie Rezepte zusammen und bittet prominente und nicht-prominente Freunde und Experten um Hilfe. Entstanden ist eine sehr persönliche Rezeptsammlung, erweitert um so manchen guten Tipp und gespickt mit Anekdoten aus der Küche und aus ihrem Leben.

Hier ist der Titel Programm: Die Rezepte sind einfach umzusetzen, viele von ihnen griechisch angehaucht. Doch durch die Rezeptergänzungen ihrer Freunde gerät das Buch zu einer interkulturellen Sammlung. Teilweise sind die Rezepte äußerst einfach geraten, dafür versprechen sie eine absolute Gelinggarantie. Das Buch eignet sich damit besonders für Kochanfänger, wie ja auch die Autorin selbst das Kochen erlernen und umsetzen will. Die Rezepte sind gut beschrieben und durch Fotos ergänzt, so dass das Nacharbeiten gut gelingt. Viele der Rezepte sind allerdings so einfach nachzuarbeiten, dass man das Kochbuch nicht unbedingt dazu nicht gebraucht hätte. Der Reiz des Buches liegt in meinen Augen eher an den ergänzenden Anekdoten, die das Buch umso persönlicher geraten lassen.

Für Kochanfänger ist dieses Buch sicher gut zu empfehlen, sicher auch für Anhänger von Kochbüchern der etwas anderen Art, von daher vergebe ich 4 von 5 Sternen.

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