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Veröffentlicht am 25.12.2022

Volksfest in Wulzendorf

Volksfest
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Rezension zum Hörbuch !!!


In Wulzendorf ist Volksfest. Suchanek kommt nach jahrelanger Heimatflucht nach Hause. Er soll das Haus seiner Eltern samt Hund hüten, die für ein paar Tage an den Bodensee gereist ...

Rezension zum Hörbuch !!!


In Wulzendorf ist Volksfest. Suchanek kommt nach jahrelanger Heimatflucht nach Hause. Er soll das Haus seiner Eltern samt Hund hüten, die für ein paar Tage an den Bodensee gereist sind. Zum Glück kann er sich beim „Grasl“ was zum Rauchen besorgen und so steht er bereits in der Nacht bekifft auf dem Balkon und wird Zeuge einer Brandstiftung. Wie sich später herausstellt, mit Todesfall. Die Frau des Geschädigten und Feuerwehrhauptmanns wurde unter den Trümmern gefunden. Beliebt war sie ja nicht die ‚heilige Johanna‘. Es bleibt allerdings nicht bei der einen Toten, es gibt eine weitere Leiche.

Ich mag den österreichischen Dialekt ja sehr und habe keine Schwierigkeiten damit, ihn zu verstehen. Trotzdem empfand ich den Sprecher als etwas zu schnell. Es fiel mir schwer der Handlung zu folgen. Das lag vor allem an den vielen kaum zu unterscheidenden Personen und an deren Nummerierung. Da gab einen 5er, einen 6er, einen 9er… Das war für mich sehr verwirrend. Da war es auch nicht unbedingt hilfreich, dass gleich zu Anfang ein Personenregister vorgelesen wurde. Der dörfliche Charakter kam allerdings sehr gut rüber und ich musste über manche Situation heftigst Schmunzeln. Ich kann mir vorstellen, dass das „Volksfest“ als Print sicherlich große Klasse ist. Man kann im Personenregister nachschlagen. So schwarz auf weiß entgeht einem auch nicht so viel von der Handlung.


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Veröffentlicht am 28.11.2022

Pfarrerssohn

Falschgeld
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Matthias Matschke erzählt von seiner Kindheit und Jugendzeit in den 70iger/80igern des vergangenen Jahrhunderts. Der Pfarrerssohn wächst in einer hessischen Kleinstadt auf. Wir erleben mit ihm kleine ...


Matthias Matschke erzählt von seiner Kindheit und Jugendzeit in den 70iger/80igern des vergangenen Jahrhunderts. Der Pfarrerssohn wächst in einer hessischen Kleinstadt auf. Wir erleben mit ihm kleine und große Ereignisse, hören von Menschen, die ihn auf seinem Weg ins Leben begleiteten. Religion und Kirche spielen eine große Rolle. Denn schon sein Vater, ehemals Katholik konvertierte und wurde evangelischer Pfarrer. Matthias Matschke ist ein kluger, aber auch einsamer Junge.


Bei dem Buch handelt es sich um keine Biografie, es ist vielmehr eine Mischung von Wahrheit und Fiktion. Wieviel echter Matthias Matschke in diesem Buch enthalten ist, weiß sicherlich nur der Autor selbst. ‚Jede Geschichte braucht so viel Wahrheit, wie sie vertragen kann‘, heißt es an einer Stelle. Matthias Matschke spricht dieses Hörbuch selbst. Ich mochte die Art wie der Autor seine Geschichte erzählt, unsentimental, fast distanziert. Allerdings fiel es mir dadurch schwer Nähe zum Protagonisten aufzubauen. ‚Falschgeld‘ bietet dem Hörer keine Spannung. Da hätte ich mir mehr gewünscht. Die Erzählung plätschert ruhig dahin, so dass mitunter die Aufmerksam gelitten hat. Verwirrend fand ich die vielen Zeitsprünge und Rückblenden bzw. Vorgriffe in den Verlauf der Geschichte. Der Titel ‚Falschgeld‘ erklärt sich übrigens erst zum Schluss des Buches.


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Veröffentlicht am 01.11.2022

Alice und die Farben

Alle Farben meines Lebens
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Der neue Roman der Erfolgsautorin Cecelia Ahern greift in ihren neuen Roman das ungewöhnliche Phänomen des Farbensehens auf. Deshalb ist das farbenfrohe Cover des Buches auch sehr gut gewählt.

Alice ...


Der neue Roman der Erfolgsautorin Cecelia Ahern greift in ihren neuen Roman das ungewöhnliche Phänomen des Farbensehens auf. Deshalb ist das farbenfrohe Cover des Buches auch sehr gut gewählt.

Alice entdeckt bereits als Kind, dass sie den Gemütszustand der Menschen in deren Aura erkennen kann. Diese Fähigkeit verwirrt sie und macht sie zugleich für ihre Umfeld zu einer Außenseiterin. Viele halten sie für einen Freak, weil sie Berührungen vermeidet und sich mit einer Sonnenbrille vor den vielen Farben, die auf sie einstürmen, zu schützen versucht. Ihre Mutter kommt selbst mit dem Leben nicht klar, von ihr kann sie sich keine Hilfe erwarten. Im Gegenteil, diese Frau macht ihr Angst, ihre Aura ist beunruhigend und böse. Der Vater ist irgendwann gegangen und der Kontakt zu ihm ist abgerissen. Nur zu ihrem großen Bruder Hugh hat Alice ein enges Verhältnis. Die Farben ihres jüngeren Bruders hingegen gleichen sich immer mehr den Farben der Mutter an. Das macht Alice Sorgen.

‚Alle Farben meines Lebens‘ wird aus der Sicht von Alice in Ich-Perspektive erzählt. Cecelia Ahern beschreibt diese seltene Form der Synästhesie sehr eindrucksvoll. Alice kämpft gegen diese Gabe an, sie empfindet sie als Last. Dennoch bin ich mit diesem Buch nicht warm geworden. Ich empfand Mitleid mit der Protagonistin, und doch blieb sie mir eher fremd. Alice hat es nicht verstanden mich für sich zu gewinnen.

Fazit: Ein interessantes Thema, jedoch konnte mich die Umsetzung nicht fesseln.

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Faszinerend und abstoßend zugleich

Euphorie
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Inhalt:
Sylvia Plath und ihr Mann Ted Hughes ziehen 1960 nach England. Sie renovieren ein altes Pfarrhaus auf dem Land und gründen eine Familie. Doch Ted lässt sie immer öfter allein mit den Kindern ...



Inhalt:
Sylvia Plath und ihr Mann Ted Hughes ziehen 1960 nach England. Sie renovieren ein altes Pfarrhaus auf dem Land und gründen eine Familie. Doch Ted lässt sie immer öfter allein mit den Kindern und dem Haushalt. Er schreibt in seinem Arbeitszimmer, besucht tagelang Freunde in London, während Sylvia im Grunde nur eins will: Schreiben, leben, lieben, der Welt ihren Stempel aufdrücken. Aber wie aus dieser Situation heraus etwas schaffen, das bleibt?

Meine Meinung:
Ich habe vor Jahren einiges von Silvia Plath gelesen, zu meist Gedichte. Ich fand diese Frau faszinierend, diese Besessenheit vom Schreiben. Elin Cullhed legt mit ‚Euphorie‘ einen Roman über die Autorin Sylvia Plath vor, die durch ihren frühen selbstgewählten Tod zum einem Mythos wurde. Cullhed weist in ihrer Buchbeschreibung ausdrücklich darauf hin, dass es sich hier um keine Biografie, sondern um einen Roman handelt. Sylvia Plath ist in diesem Roman eine fiktive Figur und dient der Autorin als Projektionsfläche um ihre eigene ähnlich gelagerte Lebenskrise zu verarbeiten. Demzufolge kann sich Cullhed auch so authentisch und echt in Plaths Seelenwelt einfühlen. Ich hatte fast durchgehend den Eindruck, Cullhed beschreibt das letzte Lebensjahr der wirklichen Sylvia Plath.

Die Autorin schreibt sehr intensiv. Ihre Sprache ist ausdrucksstark, bildgewaltig und erdrückend. Elin Cullhed lässt Seelenbilder entstehen. Faszinierend und abstoßend zugleich.‚Euphorie‘ ist keine leichte Kost. Bereits der Prolog gibt dem Leser einen tiefen Einblick in die Todessehnsucht der Protagonistin. Ich war beim Lesen hin und her gerissen zwischen der wirklich mitreißenden Erzählkunst und kompletter Ablehnung. Die Stimmungsschwankungen der Protagonistin sind kaum auszuhalten und ziehen einem psychisch nach unten. Deshalb würde ich dieses Buch einer psychisch angeschlagenen Person nicht empfehlen.

Von mir nur eine eingeschränkte Leseempfehlung. Wer sich von der Sprache begeistern lassen möchte, der ist mit diesem Buch gut beraten. Doch Finger weg bei psychischen Problemen. Trigger-Gefahr.

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Veröffentlicht am 22.10.2022

Ein Stück Ankommen

Oomblik
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Ein bisschen beneide ich die Autorin fast. Wer träumt nicht davon sich in Südafrika ein Stück Land zu kaufen und sich darauf sein kleines Häuschen zu bauen?
Lina Mallon kauft sich ich kleines Stück Land ...


Ein bisschen beneide ich die Autorin fast. Wer träumt nicht davon sich in Südafrika ein Stück Land zu kaufen und sich darauf sein kleines Häuschen zu bauen?
Lina Mallon kauft sich ich kleines Stück Land und plant den Bau einer Cabin. Sie hat sich in Südafrika verliebt und will sich einen Ort schaffen, in dem sie dem Moment leben kann, weit weg von allen Ablenkungen der modernen.

Dass so ein Bau nicht ohne Hindernisse vor sich geht, muss Lina Mallon bald feststellen. Aber so ergeht wohl den meisten Bauherren und ist sicherlich nicht nur typisch für Südafrika. Sie findet eine Architektin, die ihren Traum ermöglicht und doch wird sie auch von ihr enttäuscht.

Lina Mallon ist freiberufliche Autorin, Kolumnistin, Bloggerin und Fotografin, die in Hamburg und Kapstadt lebt. Sie schreibt gut lesbar. Ich hatte mir von diesem Buch jedoch mehr Südafrika versprochen. Ich hätte gerne mehr über Land und Leute erfahren. Leider geht in dem Buch tatsächlich nur um den Hausbau. Zwar entschädigen mich die zwei wunderschönen Bilderstrecken im Buch und geben mir einen kleinen Eindruck. Die Umgebung des Standorts ihres Traumhauses beschreibt sie sehr jedoch atmosphärisch. Man spürt, dass sie sich in diese Gegend verliebt hat. Dennoch fehlte mir was, um für dieses Buch zu brennen.

Oomblik ist übrigens Afrikaans und steht für den Augenblick, den Moment.

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