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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2023

Trotz fesselnder Schreibweise kann der Roman nicht überzeugen

Twisted Dreams
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Als ich das erste Mal etwas von dem Buch gehört habe, habe ich noch das erste Cover gesehen und es erst einmal beiseitegelegt. Mit dem neuen Cover, dem floralen, violetten Einband, habe ich mich optisch ...

Als ich das erste Mal etwas von dem Buch gehört habe, habe ich noch das erste Cover gesehen und es erst einmal beiseitegelegt. Mit dem neuen Cover, dem floralen, violetten Einband, habe ich mich optisch etwas in das Buch verliebt und wollte es gerne lesen. Hier hat die neue Verkleidung eindeutig viel bewirkt und sieht viel besser aus. In diesem Fall bin ich leider auf ein schönes Gesicht reingefallen. Der Inhalt konnte nicht mit der Verkleidung mithalten und hatte überhaupt nichts Blümchenhaftes.

Der Roman startet zunächst wie so viele Collegeromane. Ich mochte es, dass Ava zunächst so authentisch gewirkt hat. So viele junge Menschen haben noch keinen perfekten Plan fürs Leben oder treffen immer nur gute Entscheidungen. Das hat mir sie direkt sympathisch gemacht. Auch hat die Autorin ein großes Talent Situation anschaulich und spannend zu beschreiben. Ich war von dem Schreibstil von der ersten Seite an gefesselt. Somit ist mir der Einstieg in den Roman sehr leicht gefallen. Wenn jedes Buch so starten würde, dann würde ich definitiv noch mehr Lesen als ich es ohnehin schon tue.

Ich könnte noch viel über die Charakterentwicklung oder die Wendungen in dem Buch schreiben. Allerdings hätte dies keine Auswirkungen auf meine Meinung zu dem Roman. Egal wie die Handlung war, es gibt einen Punkt, der für mich ausschlaggebend war, dass es von mir keine Leseempfehlung gibt. Es geht um den Umgang mit Ava und wie sie als Frau dargestellt wird.

In meinen Augen ist dies kein Roman, den junge Erwachsene lesen sollten. Das Frauenbild, das hier vermittelt wird, ist nicht mehr aktuell und sollte so auch nicht mehr weitergegeben werden. Auch wenn dies nur beim Sex oder als Vorspiel ist, beleidigt Alex Ava am laufenden Band. Ava scheint zwar damit zufrieden zu sein, dass er sie abfällig behandelt, aber das ist kein schöner Umgang. Außerdem wird Ava immer wieder bemuttert – sowohl von ihrem Bruder als auch von ihrem Freund – und darf keine eigenständige Entscheidungen treffen. Emanzipation ist da noch nicht angekommen. Wenn Frauen so in Büchern behandelt werden, kann irgendwann der Eindruck entstehen, dass dies auch im realen Leben in Ordnung ist. Jede Frau hat eine bessere Behandlung verdient.

Das Miteinander der beiden Hauptpersonen und vor allem das Frauenbild haben mir schlussendlich das Lesevergnügen komplett genommen. Ich denke nicht, dass ich noch einmal ein weiteres Buch der Autorin lesen werde.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Ein netter Ausflug in das kleine Bücherdorf, wenn auch weniger „buchig“

Das kleine Bücherdorf: Frühlingsfunkeln
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Mit „Winterglitzern“ ist der Leser bereits in das kleine, schottische Bücherdorf mit den vierzehn alten Buchhandlungen entführt worden. Ich mochte da die Atmosphäre und die ganzen urigen Winkel sowie die ...

Mit „Winterglitzern“ ist der Leser bereits in das kleine, schottische Bücherdorf mit den vierzehn alten Buchhandlungen entführt worden. Ich mochte da die Atmosphäre und die ganzen urigen Winkel sowie die besonderen Dorfbewohner. So gerne wäre ich einige Stunden durch „The Reading Fox“ gelaufen und hätte mir neue Bücher empfehlen lassen. Ein bisschen traurig war ich, dass es kein wirkliches Swinton-on-Sea gibt und man dieses Dorf wohl nie besuchen kann. Die tolle Atmosphäre hat mich dazu bewogen auch die Fortsetzung zu lesen. Außerdem hatte ich gehofft, dass ich nun erfahren, welcher Dorfbewohner die schönen Bilder und Buchillustrationen geschaffen hat, die Vicky so liebt.

Der zweite Teil handelt von Grahams Schwester Shona, die bereits im ersten Teil als eher verschlossene Persönlichkeit bekannt ist. Sie leitet ein kleines Café in dem Bücherdorf und ist etwas verbittert, seitdem ihre Jugendliebe verstorben ist. Sie würde sich gerne ein eigenes Häuschen kaufen, aber benötigt dafür noch etwas Startkapital, welches sie gerne über den Gewinn bei einem Backwettbewerb erhalten würde. Früher war sie ebenfalls gut mit Nathan befreundet, der nun als Autor arbeitet. Nach dem Erfolg seines Debütromans hat er nun Zweifel, ob er mit seinem zweiten Buch an den Erfolg anschließen kann.

Mit den Voraussetzungen, die über den Klappentext geschaffen werden, habe ich ein sehr gefühlvolles Buch erwartet. Beide Charaktere haben viel erlebt und ein faszinierendes Innenleben. Leider hatte ich den Eindruck, dass dieses Potenzial kaum genutzt wird. Mir war bis zum Ende nicht richtig klar, warum Shona so verschlossen ist und auch die Veränderung, die sie durchlebt war für mich nicht komplett nachvollziehbar. Das war für mich sehr schade, weil es den Charakteren deutlich mehr Tiefgang gegeben hätte.

Außerdem war ich etwas enttäuscht, dass die buchige Atmosphäre gefehlt hat. Shona liest noch nicht mal gerne und hat in ihrem Leben gerade einmal zehn Bücher gelesen. Nathan ist zwar Autor, aber auch zu dem Schreibprozess bekommt der Leser kaum Einblicke. Es gibt somit keine weiteren Besuche im „Reading Fox“ oder weitere Teilnahmen am Lesezirkel. Auch wenn der Titel wieder „Das kleine Bücherdorf“ heißt, könnte die Handlung auch in jedem anderen Dorf stattfinden. Die anderen Dorfbewohner trifft der Leser zwar wieder, aber ihr Anteil ist nicht ganz so groß, wie im Auftakt.

Insgesamt war der Roman ganz in Ordnung, weil es eine nette Geschichte ist. Allerdings waren mir die Charaktere zu oberflächlich und die gewünschte Atmosphäre gab es leider nicht. Das war nicht die Rückkehr in das schottische Bücherdorf, die ich erwartet hatte.

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Veröffentlicht am 20.12.2022

Nach dem grandiosen ersten Teil leider eine große Enttäuschung

Prison Healer 2: Prison Healer. Die Schattenrebellin
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Der erste Teil von „Prison Healer“ hatte so ein besonderes Setting und so starke Charaktere, sodass ich mich wirklich auf die Fortsetzung gefreut habe. Ich hate schon im Vorhinein einige Bedenken, dass ...

Der erste Teil von „Prison Healer“ hatte so ein besonderes Setting und so starke Charaktere, sodass ich mich wirklich auf die Fortsetzung gefreut habe. Ich hate schon im Vorhinein einige Bedenken, dass der zweite Band nicht mit dem Auftakt mithalten kann, aber ich dachte mir, dass bekanntlich die Hoffnung zuletzt stirbt. Für dieses Hörbuch hat der Hoffnungsschimmer leider nicht genügt.

Das Setting in diesem Buch ist deutlich anders. Kiva ist dem Gefängnis entkommen und lebt nun bei Prinz Jaren und seiner Familie. Gleichzeitig hält sie allerdings auch noch Kontakt zu den Rebellen, die die Königsfamilie stürzen wollen. Sie muss sich bald entscheiden, auf welcher Seite sie steht. Ich mochte es tatsächlich sehr, dass die Autorin hier wieder viele Grauzonen zeichnet und es nicht immer alles nur schwarz und weiß ist. Das war schon im ersten Teil der Fall, dass ja auch nicht alle Gefängnisinsassen auch Verbrecher waren. Hier ist nicht immer klar, wer eigentlich die Guten sind oder wer für die richtige Sache kämpft.

Was mir allerdings nicht gut bei dem Buch gefallen hat, war die Darstellung von Kiva. Bisher war sie immer eine toughe Frau, die genau wusste, was sie wollte und wie sie überleben kann. Ansonsten hätte sie ja auch niemals die Elementarprüfung geschafft. Nun weiß sie allerdings gefühlt gar nichts mehr – noch nicht einmal, wem sie vertrauen soll. Sie wirkt sehr naiv und traut sich nicht mehr irgendwelche Entscheidungen zu treffen. Das war für mich nicht stimmig und sie war mir hier eindeutig zu farblos.

Das andere, was mich massiv gestört hat, ist dass hier kein Spannungsbogen aufkommen mochte. Zunächst dachte ich, dass ich mich nur in dem anderen Setting einfinden muss und die Zeit am königlichen Hof eben anders vergeht, aber als ich nach der Hälfte des Hörbuchs immer noch nicht das Gefühl hatte richtig in der Handlung angekommen zu sein, habe ich mir meine Gedanken gemacht. Am Ende gibt es zwar noch einen Cliffhanger und etwas Action, aber in Summe hatte ich damit das Gefühl wieder ganz am Anfang zu stehen. Irgendwie dreht sich der Leser bei diesem Buch nur im Kreis, wodurch dieses Buch eigentlich nur eine Intermission ist und die Reihe nicht so richtig weiterbringt. Das fand ich ziemlich enttäuscht. Mit dieser Erfahrung habe ich auch – trotz Cliffhanger – wenig Lust den nächsten Band zu lesen.

Gelesen wird das Hörbuch wieder von Nina Reithmeier. Die Sprecherin macht ihren Job auch wieder richtig gut und bringt die einzelnen Emotionen grandios wieder. Allerdings konnte auch sie damit dem Buch nicht mehr Handlung geben. Auch wenn die Geschichte im Auftakt richtig gut gestartet ist, war die Fortsetzung nur eine Enttäuschung. Die Spannung fehlte und die Charakterentwicklungen passten nicht zu dem ersten Band. Für mich endet damit die Reise von Kiva und Jaren.

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Leider kein Vergleich zum ersten Teil

A Touch of Ruin
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„A Touch of Darkness“ hat mich restlos begeistert und das war für mich ein wahres Lesehighlight. Vielleicht lag es daran, dass es etwas so Neuartiges war, dass einmal eine griechische Mythologie in die ...

„A Touch of Darkness“ hat mich restlos begeistert und das war für mich ein wahres Lesehighlight. Vielleicht lag es daran, dass es etwas so Neuartiges war, dass einmal eine griechische Mythologie in die Moderne transferiert wird. Bei Märchen hatte ich so etwas schon mehrfach gesehen, aber Persephone und Hades haben mich hier echt überrascht. Die Messlatte lag somit recht hoch als ich die Fortsetzung bekommen habe. Leider hatte sich der Reiz des Neuen abgenutzt und in meinen Augen ließ die Handlung zu wünschen übrig.

Persephone und Hades führen nun ganz offiziell eine Beziehung, was es für Persephone immer schwieriger macht zu verheimlichen, dass sie eigentlich eine Göttin ist. Außerdem muss sie sich überlegen, ob sie lieber ihr Leben in der Unterwelt oder in der modernen Welt verbringt. Irgendwie waren das auch schon die wesentlichen Themen in dem ganzen Roman und aus meiner Sicht war das leider nicht genug Inhalt. Die Beziehung und relativ viel Drama drum herum standen ganz eindeutig im Mittelpunkt. Da dies scheinbar nicht gereicht hat, um knapp über fünfhundert Seiten zu füllen, gab es besonders viele Sexszenen. Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn ein Buch erotisch wird, aber dann sollte es nur ein Bestandteil des Romans sein und nicht die Hauptkomponente. Somit war dies wohl für mich das erste Buch mit zu vielen Schlafzimmerszenen.

Erst zum Ende hin wird ein neuer Konflikt vorgestellt, der allerdings nicht mehr gelöst werden kann. Den ganzen zweiten Teil hätte man somit bestimmt auch in zwei oder drei Kapitel zusammenfassen können und dann direkt mit dem Konflikt weitermachen können. Alles in allem war dies für mich ein fünfhundert Seiten langes Intermezzo, das bei Weitem nicht an der grandiosen Auftakt herankam. Da die Handlung im ersten Teil eigentlich auch gut in sich abgeschlossen war, würde ich jedem raten den ersten Band zu lesen und danach entspannt mit der Reihe aufzuhören.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Leider die schlechteste Geschichte von Brittainy C. Cherry

Über die dunkelste See
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Als ich den Klappentext von „Über die dunkelste See“ gelesen habe, habe ich mich bereits gefragt, ob die überhaupt ein Buch für mich ist. Zwei wildfremde Personen werden durch ein Testament dazu gezwungen, ...

Als ich den Klappentext von „Über die dunkelste See“ gelesen habe, habe ich mich bereits gefragt, ob die überhaupt ein Buch für mich ist. Zwei wildfremde Personen werden durch ein Testament dazu gezwungen, sich für sechs Monate zu verheiraten. Warum sollte das jemand machen, vor allem wenn sie eigentlich eine richtige Beziehung führt? Das klang für mich sehr bei den Haaren herbeigezogen und überhaupt nicht nach einer tiefgründigen, realistischen Geschichte, die Brittainy C. Cherry ansonsten schreibt. Aufgrund meiner bis dato durchweg positiven Erfahrungen mit Romanen der Autorin, habe ich den Klappentext ignoriert und das Buch begonnen. Ich hätte definitiv auf meine erste Eingebung hören sollen.

Besonders zu Beginn der Geschichte arbeitet die Autorin sehr stark mit Gegensätzen. Der Leser lernt Stella kennen, die in jeder Situation gut gelaunt ist und sehr gerne redet – zur Not auch einfach nur mit sich selbst. Damian ist immer mürrisch, mag Menschen nicht besonders und liebt die Stille. Als er Stella das erste Mal auf der Beerdigung seines leiblichen Vaters trifft, ist er nicht begeistert von der quasseligen Person. Noch schlimmer wird es, als er sie dann heiraten soll. Er überlegt wirklich, wie er Stella am besten in der großen Villa aus dem Weg gehen kann. Stella hat hier allerdings andere Vorstellungen von dem gemeinsamen Zusammenleben. Für mich war eine der wenigen positiven Aspekte, dass die Charaktere nicht immer nur Schwarz und Weiß sind, sondern sich irgendwann wie bei Ying und Yang etwas vermischen.

Nach dem etwas krassen Aufeinandertreffen der Hauptpersonen durchleben beide eine relativ rasante Entwicklung, die für mich allerdings nicht plausibel war. Das bin ich anders von der Autorin gewohnt und das gefällt mir auch sonst bei keinem Buch. Ich möchte verstehen, was eine Veränderung auslöst und diese Schritt für Schritt miterleben. Hier war es so, als ob Damian an einem Morgen aufwacht und plötzlich ein anderer Mensch ist. Schnell waren die beiden ganz andere Menschen als zu Beginn. Am Ende waren sie schließlich Bestanteil eines richtigen Kitschromans.

Schön war lediglich, dass der Schreibstil nach wie vor fesselnd war und dass in diesem Buch Connor und Aaliyah aus „Gegen den bittersten Sturm“ einen relativ große Nebenrolle spielen. Ich mag es immer, wenn man erfährt, wie es mit Charakteren nach der letzten Seite eines Romans weitergeht. Allerdings hatte ich auch hier den Eindruck, dass sie deutlich eindimensionaler als in ihrem Buch dargestellt wurden. Die beiden kleinen Aspekte haben das Buch noch lange nicht zu einem Genuss gemacht und ich kann nur resümieren, dass dies der mit Abstand schlechteste Roman der Autorin ist. Alle anderen Bücher waren wirklich lesenswert, aber dieser ist es leider nicht.

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