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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2023

Zu wenig Highlights

Stealing Infinity
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Natasha Clarkes Leben wird auf den Kopf gestellt! Heute noch an der Highschool und morgen Anwärterin für die mysteriöse Gray Wolf Academy. Dort stößt sie auf außergewöhnliche Lehrfächer, undurchsichtige ...

Natasha Clarkes Leben wird auf den Kopf gestellt! Heute noch an der Highschool und morgen Anwärterin für die mysteriöse Gray Wolf Academy. Dort stößt sie auf außergewöhnliche Lehrfächer, undurchsichtige Regeln, distanzierte Mitschüler und den charismatische Braxton, der ihr an der Academy kaum von der Seite weicht.

„Stealing Infinity“ las sich vom Klappentext her fantastisch und auch die Leseprobe hatte es mir auf Anhieb angetan. Für mich war dies nicht das erste Buch mit derartigen Themen, und in der Regel verschlinge ich solche Geschichten im Handumdrehen.

Allerdings blieben meine erwarteten Begeisterungsstürme rückblickend aus. Die Idee der Autorin konnte mich absolut begeistern (und kann es aktuell immer noch), doch die Umsetzung war nicht ganz nach meinem Geschmack. Den plakativ angekündigten Zusammenhang mit der Numerologie vermisse ich bis heute, da dieser für mich nur in Ansätzen erkennbar war. Zudem wirkten Natashas Denkwege bei der Lösung ihrer Rätsel und die in diesem Zusammenhang gezogenen Verbindungen zwischen Astrologie, Orakelkarten, usw. etwas verworren und künstlich verkompliziert. Diesbezüglich wurde mir auch die Geschichte über die Herkunft ihres Wissens zu dürftig thematisiert – selbst für einen Auftakt-Band, der Neugier für den Nachfolger wecken soll. Im Grunde konnte mich die gesamte Handlung nur mittelmäßig mitreißen, weil mir schlicht und einfach Highlights fehlten und die Figuren keine wirkliche Tiefe aufwiesen. Erst gegen Ende der Geschichte wurde mein Interesse geweckt, als zusätzliche Spieler auf den Plan traten.

Um der Idee mehr Pfiff zu geben, hätten, meiner Meinung nach, die Figuren etwas aufgemöbelt werden können. Die Protagonisten wirkten seltsam unvollständig in ihren Persönlichkeiten und in ihren Beziehungen zueinander, zudem unnahbar, und vor allem Natasha wurde mir mit ihren Entscheidungen und ihrer Art im Laufe der Zeit immer unsympathischer. Darüber hinaus kam mir die Fokussierung auf Klamotten und Aussehen, was ständig im Raum stand, angesichts diverser brisanter Situationen, ziemlich unpassend und unerheblich vor.

Letztlich hatte ich mir von diesem ersten Band mehr versprochen. Gesamt gesehen, hatte ich den Eindruck, innerhalb der knapp 600 Seiten wäre nicht viel passiert, was jedoch so nicht stimmt. Mir ging die Geschichte einfach zu schleppend voran und Emotionen stellten sich nur selten bei mir ein. Trotzdem gebe ich der Idee noch eine Chance und lese ganz bestimmt auch Band 2. / 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Hat mich gut unterhalten, aber nicht restlos begeistert

Die Siegel des Todes
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Schwarzwald, 1325: Elias ist Waise und hat keine Erinnerungen an seine Kindheit. Nur ein kupfernes Medaillon mit lateinischer Inschrift, welches er immer bei sich trägt, könnte auf seine Herkunft hinweisen. ...

Schwarzwald, 1325: Elias ist Waise und hat keine Erinnerungen an seine Kindheit. Nur ein kupfernes Medaillon mit lateinischer Inschrift, welches er immer bei sich trägt, könnte auf seine Herkunft hinweisen. Interessanterweise scheinen einige Leute im Hinblick auf das Schmuckstück mehr zu wissen und wollen Elias in ihre Gewalt bringen. So sucht er unter anderem Sicherheit in der Anonymität einer Gauklertruppe, die allerdings nur eine von vielen Stationen auf seiner Reise ausmachen wird. Als er dann nach vielen Jahren auf die junge Ärztin Ranghild trifft, offenbart sich unverhofft ein weiteres Puzzlestück seines Lebens.

Schon das Cover deutet die Atmosphäre der Geschichte an, die ich fast das gesamte Buch über als unglaublich düster empfunden habe. Stellenweise fand ich die Geschehnisse sogar sehr heftig und brutal, wobei mich vor allem das Ausgeliefertsein der Protagonisten an Schurken jeglicher Art doch sehr bedrückt hat. Die Idee um den Waisenjungen fand ich indessen großartig, wobei ich den Schreibstil des Autors sehr ansprechend fand. Mit Leichtigkeit ploppten Bilder vor meinem inneren Auge auf, ebenso wie meine Emotionen mühelos die Figuren auf ihrer Suche nach Identität und im Überlebenskampf begleiteten.

Die Handlung schien mir allerdings etwas unrund, woran vielleicht auch der Klappentext schuld war, da ich durch diesen einen etwas anderen Schwerpunkt in der Erzählung erwartet hatte. Das geheimnisvolle Medaillon wurde über lange Zeit lediglich ab und zu thematisiert, wobei mir hingegen eher ein langer und schwieriger Aufdeckprozess vorschwebte. Als sich die erhoffte Auflösung dann sehr knapp vor dem Ende des Romans aus ihrer Ecke bequemte, war ich leider sehr enttäuscht über die Umsetzung. Für mich gab es hier keinen spannenden Showdown, sondern ein seltsam konstruiertes, auf wenige Seiten gequetschtes, unbefriedigendes Szenario, das ich gefühlt fast überlesen hätte. Die Tragweite und Brisanz der Situation kam für mich eindeutig zu wenig zum Tragen.

Trotzdem habe ich „Die Siegel des Todes“ gerne gelesen. Die Welt von Elias und Ranghild wurde wunderbar dargestellt und die Aufmerksamkeit auf die Nöte der Zeit gelenkt. Ein historischer Roman, der zwar etwas düster ist, aber eine Fülle an Abenteuern verspricht. / 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 04.11.2022

Ich liebe die Idee!

The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz
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Zwei Welten, die nichts voneinander wissen. Der Prinz aus den Himmelsstädten stürzt auf die Erde, wo die letzte lebende Göttin auf die Erfüllung einer langersehnten Prophezeiung wartet. Beide gemeinsam ...

Zwei Welten, die nichts voneinander wissen. Der Prinz aus den Himmelsstädten stürzt auf die Erde, wo die letzte lebende Göttin auf die Erfüllung einer langersehnten Prophezeiung wartet. Beide gemeinsam haben die Macht ihre beiden Welten zu retten oder sie zu zerstören.

Die Idee der beiden Autorinnen hat mich sofort begeistert! Dieses Buch musste ich haben, trotz des schrecklichen Covers, und so konnte ich es kaum erwarten, mich so bald wie möglich ins Lesevergnügen zu stürzen.

Doch obwohl ich die detailreiche Beschreibung von Nimhs Heimat sehr gerne mochte, stellte sich bei mir recht schnell ein wenig Melancholie ein, die mich unterschwellig durch die ganze Geschichte begleitete. So nahm ich mit der Zeit auch die Protagonistin wahr. Sie wirkte zwar stark, bodenständig und freundlich auf mich, aber auch mit Schwermut gesegnet, was es mir nach und nach immer schwerer machte, das Buch wieder in die Hand zu nehmen und weiterzulesen.

Glücklicherweise zeigten sich aber auch sehr spannende Szenen, die sich allerdings mit langatmigen Episoden abwechselten. So richtig warm wurde ich damit nicht – nicht mit der Handlung und auch nicht gänzlich mit Nimh. North schien mir dagegen aufgeweckt, lebhaft und diplomatisch, trotz seiner Unsicherheit in dieser für ihn unbekannten Welt. Doch die Liebe der beiden zueinander konnte ich leider nur in Ansätzen wahrnehmen, Emotionen blieben für mich meist außen vor. Ferner konnte ich der Handlung, inklusive der rätselhaften Prophezeiung, manchmal nicht so recht folgen. Manche Szenen fühlten sich für mich daher etwas unklar an. Die Intrigen und Machtkämpfe um die Königswürde fand ich allerdings super spannend, wie auch den gewaltigen Showdown am Ende, einschließlich des fiesen Cliffhangers.

„The other side of the sky“ glänzte vor allem mit einer außergewöhnlichen Idee, dem bildhaften Schreibstil und einigen überaus spannenden Szenen. Nimh und North rückten für mich als Paar jedoch eher in den Hintergrund. So richtig rund fand ich die Geschichte nicht, werde aber trotzdem Band 2 lesen. Ich hatte den Eindruck, dass die Geschichte mit dem Ende von Band 1 lediglich den ersten Höhepunkt erreichte. / 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 17.08.2022

Aufreibend

Willkommen in Wisewood
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Die Schwestern Kit und Natalie stehen sich seit dem Tod ihrer Mutter nicht mehr sehr nahe. Trotzdem macht sich Natalie Sorgen, weil sie schon länger nichts mehr von Kit gehört hat, die sich auf einem sechsmonatigen ...

Die Schwestern Kit und Natalie stehen sich seit dem Tod ihrer Mutter nicht mehr sehr nahe. Trotzdem macht sich Natalie Sorgen, weil sie schon länger nichts mehr von Kit gehört hat, die sich auf einem sechsmonatigen Selbstfindungstrip in Wisewood befindet, einer Gemeinschaft auf einer abgelegenen Atlantikinsel. Als dann auch noch eine höchst mysteriöse E-mail auftaucht, in der man Natalie damit droht ihr Geheimnis zu offenbaren, lässt sie alles stehen und liegen, um sich davon zu überzeugen, dass auf Wisewood alles in bester Ordnung ist. Doch ihre unangekündigte Ankunft macht dort viele nervös.

Was hat Wisewood, das andere Therapieeinrichtungen nicht haben? Eine fiese Leiterin! Unter dem Deckmantel von Unterstützung und Wohlwollen lebt Rebekka ihre perfiden Machtspielchen an den freiwilligen Teilnehmern ihrer Therapiegruppe aus. Diese Geschichte war demnach ganz und gar nicht einfach. Die Story forderte mich heraus und kitzelte überraschend viele Emotionen aus mir hervor. Es war entsetzlich, die Manipulationen mitzuerleben, denen die Hilfesuchenden ausgesetzt waren. Gleichzeitig war ich beeindruckt vom Schreibstil der Autorin, der derart eindringliche Bilder hervorrufen konnte.

Der Aufbau des Thrillers wirkte ziemlich ausgeklügelt, denn in klar abgegrenzten Abschnitten konnte ich Erlebnisse aus der Sicht verschiedener Figuren miterleben und übergreifend auf das gesamte Buch den Werdegang einer geheimnisvollen Person. Den Anfang und das Ende des Buches empfand ich jedoch zu abrupt, ähnlich losen Fäden an beiden Enden, wobei mich der Anfang unwahrscheinlich neugierig machte, ich aber vom Ende eher enttäuscht war. Buchübergreifend gab es immer mal wieder ein Überraschungsmoment, das jedoch die Spannung auf Dauer nicht halten konnte, und der Mittelteil aufgrund seiner gefühlten Wiederholungen sogar stellenweise langatmig auf mich wirkte. Rückblickend muss ich sogar sagen, dass mich die vielen abscheulichen Beschreibungen von Rebekkas Tricks oder Manipulations-Maßnahmen fast schon gelangweilt haben.

Für die Figuren konnte ich hier wirklich keine Sympathiepunkte vergeben. Sie spielten fast ausnahmslos ein falsches Spiel, dabei standen Paranoia und Missbrauch an der Tagesordnung. Eine schrecklich bedrohliche Atmosphäre! Leider fehlte mir auch an manchen Stellen die Logik hinsichtlich Handlungen oder Entscheidungen mancher Charaktere, was in dem Moment auffallend konstruiert wirkte, wahrscheinlich um die Story in eine bestimmte Richtung voranzutreiben. Letztlich war mir der Thriller nicht rund genug.

„Willkommen in Wisewood“ hat mich von der Idee her überrascht, der Schreibstil begeistert, die Handlung entsetzt und das Ende überwiegend enttäuscht. Ein Thriller mit Längen, der an den Nerven zerrt und Platz für das eigene Kopfkino lässt. / 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Ausgezeichnete Thematik, aber unscheinbare Ermittler

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
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Die zweijährige Poppy ist bereits ein Social-Media-Star. Seit ihrer Geburt wird ihr Leben auf Schritt und Tritt in die Öffentlichkeit getragen – von den eigenen Eltern. Als Poppy eines Tages während eines ...

Die zweijährige Poppy ist bereits ein Social-Media-Star. Seit ihrer Geburt wird ihr Leben auf Schritt und Tritt in die Öffentlichkeit getragen – von den eigenen Eltern. Als Poppy eines Tages während eines Besuches bei ihrer Großmutter verschwindet, ist die Aufregung groß. Denn ihr Aufenthaltsort war kein Geheimnis. Wer steckt hinter der Entführung? Die Kommissarin Emer Murphy ermittelt in verschiedene Richtungen, wobei zeitgleich ihr eigenes Leben Kapriolen schlägt.

In erster Linie wollte ich dieses Buch lesen, weil mich die Thematik unwahrscheinlich ansprach und genau den Nerv der Zeit trifft. Das Cover mochte ich in diesem Fall weniger. Mir war es, die Geschichte betreffend, einfach nicht aussagekräftig genug.

Die Darstellung von Freud und Leid des Social-Media, bzw. des Internets als Dreh- und Angelpunkt fand ich großartig dargestellt. Vor allem die teils entsetzlichen Auswirkungen im Leben von Influencern hatten hier ihren Platz. Sehr gut gefallen hat mir auch der Aufbau der Kapitel, der durch E-Mail-Korrespondenz, Ausschnitte aus Kommentar-Threads verschiedener Blogs oder Nachrichten aus Twitter-Accounts aufgelockert wurden. Ich fand das unheimlich passend hinsichtlich des behandelten Stoffs.

Ganz anders sah es mit den Figuren aus. Während Rückblicke aus Kommissarin Murphys Vergangenheit für mich manchmal etwas deplatziert und ihre aktuelle mysteriöse, übersinnliche Entwicklung nicht ganz glaubwürdig wirkte, erfuhr ich von ihrem Partner Mons viel zu wenig. So war mir Emers Kurs zu negativ überladen, obwohl ich die Idee ihrer Persönlichkeit grundsätzlich ziemlich spannend fand. Gefühlt harmonierte für mich aber der Erzählstrang des Privatlebens nicht so richtig mit dem Fall.

Leider wurden gegen Ende manche Figuren einfach fallengelassen. Ich hätte mir eine Art Abschluss für einzelne Charaktere gewünscht, auch wenn sie für das Finale nicht mehr wirklich wichtig waren.

„Poppy“ ist meiner Meinung nach ein Buch, das man jedem nur ans Herz legen kann. Zwar unblutig, aber mit einer Menge von Denkanstößen und der Vorstellung einer gänzlich fehlenden Privatsphäre, bleibt mir der Thriller wohl noch eine Weile in Erinnerung. / 3,5 Sterne

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