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Veröffentlicht am 18.12.2022

Harte Kost

Das letzte Versprechen
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Die Bestseller-Autorin Hera Lind hat mit ‚Das letzte Versprechen‘ erneut einen zutiefst berührenden Tatsachenroman geschrieben. Die Autorin hat nach eigener Aussage, lange gezögert, diesen Stoff zu verarbeiten. ...



Die Bestseller-Autorin Hera Lind hat mit ‚Das letzte Versprechen‘ erneut einen zutiefst berührenden Tatsachenroman geschrieben. Die Autorin hat nach eigener Aussage, lange gezögert, diesen Stoff zu verarbeiten. Zu grauenhaft sind die Erinnerungen der Anni Eckhart, die sie selbst in Tagebüchern niedergeschrieben hatte und die als Grundlage zu diesem Roman dienten. Über sieben Jahre lag das goldene Tagebuch bei Hera Lind im Schreibtisch, bevor sie Anni persönlich kennenlernte und die Autorin die traumatisierten Erinnerungen dieser Frau zu einem Roman verwandte.

Die 5jährige Anni wächst behütet als Kind einer Donauschwäbischen Minderheit im Banat auf. Und doch befindet sich Europa in Krieg. Weihnachten 1944 bricht in dem kleinen Dorf die Hölle los. Die Familie wird jäh auseinandergerissen. Annis Mutter verschleppt man mit anderen Frauen in ein sibirisches Straflager. Das kleine Mädchen wird den Großeltern entrissen und in ein jugoslawisches Kinderheim abtransportiert. Doch Annis Großmutter Barbara hat der Mutter versprochen auf Anni aufzupassen, so lässt sie die 5-Jährige unter Einsatz ihres Lebens nicht allein. Heimlich fährt sie mit. Gleichzeitig wird der Großvater in einem Gefangenenlager in Rudolfsgnad interniert. Dort versucht man sich der Menschen durch Aushungern zu entledigen. Was folgt sind einfach unvorstellbare Vorkommnisse und Gräuel, für die einem die Worte fehlen. Leider bleibt auch nach dem Krieg Anni in ihrem Leben nichts erspart.

Das Buch ist kein Unterhaltungs- und Wohlfühlbuch. Ich konnte es nicht in einem Rutsch lesen, musste immer mal wieder Pause machen. Dennoch hat es mich gefesselt. Über die Protagonisten gibt es nicht viel zu sagen. Sie haben alle sehr viel Leid erlebt. Was mich jedoch an Anni beeindruckt hat, war ihr starker Wille und ihre trotz allem Leid, positive Lebenseinstellung.

Ich muss gestehen, dass war das härteste Buch, dass ich in letzter Zeit gelesen habe. Ich hatte das nicht erwartet. Es hat mich emotional sehr betroffen gemacht. Die Geschichte geht unter die Haut. Wieviel Leid ist ein Mensch imstande zu tragen?
Mein Dank gilt der Autorin Hera Lind, die sich dieses schweren Themas angenommen hat. Es ist wichtig davon zu erfahren. Mir sind einige Dinge klar geworden. Ich bin unendlich dankbar, so behütet aufgewachsen zu sein.

Fazit: Keine leichte Kost und dennoch sehr wichtig. Man darf auch heute nicht wegschauen.

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Veröffentlicht am 30.11.2022

Volkfest in Brunngries

Prost, auf die Gaukler
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Ach, wie habe ich mich gefreut wieder im Brunngries zu sein und gemeinsam mit Hauptkommissar Tischler und seinem Kollegen Fink zu ermitteln.

Volksfest in Brunngries. Die Stimmung ist bombig im Bierzelt. ...



Ach, wie habe ich mich gefreut wieder im Brunngries zu sein und gemeinsam mit Hauptkommissar Tischler und seinem Kollegen Fink zu ermitteln.

Volksfest in Brunngries. Die Stimmung ist bombig im Bierzelt. Für Unterhaltung sorgt der gefeierte Volksmusiksänger Ron Goldinger. Er hat hier seinen großen Auftritt. Okay, auch nach seiner Darbietung bekommt er Aufmerksamkeit. Der Star liegt von einem Pfeil im Hals getroffen hinter dem Festzelt.

Meine Meinung:
Ich habe mich gefreut, alle liebgewordenen Bekannten in Brunngries wieder zu treffen. Mir gefällt der humorige Schreibstil von Friedrich Kalpenstein sehr. Und in Brunnries fühle ich mich fast schon Zuhause. Ich mag die beiden Ermittler Tischler und Fink mit ihren Eigenarten und vor allem wegen ihren sich gegenseitig auf die Schippe nehmen und ihrer unschlagbaren Ironie. Ihre Dialoge sind einfach köstlich. Ich musste oft Schmunzeln. Die Tätersuche gibt Rätsel auf. Es gibt jede Menge Verdächtige. »Nur weil ein Lied nicht gefällt, bringt man doch nicht gleich den Sänger um!« Mit von der Partie ist wie immer Dackeldame Resi. Sie ist schon eine kleine Diva.

Fazit: Ein rundum gelungener Unterhaltungskrimi mit tollen Charakteren.



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Veröffentlicht am 27.11.2022

Charmante Dilettanten und ihr großer Coup

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
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Ich liebe die Bücher des Autorenduos Volker Klüpfl und Michael Kobr. Mir sind das Allgäu und Kommissar Kluftinger richtig ans Herz gewachsen. Nun haben die Autoren mit ihrer Gaunerkomödie ‚Die Unverbeserlichen‘ ...


Ich liebe die Bücher des Autorenduos Volker Klüpfl und Michael Kobr. Mir sind das Allgäu und Kommissar Kluftinger richtig ans Herz gewachsen. Nun haben die Autoren mit ihrer Gaunerkomödie ‚Die Unverbeserlichen‘ den Schauplatz an die malerische Côte d’Azur verlegt. Da kommt schon mal Urlaubsfeeling auf.

Das Cover verspricht französische Leichtigkeit und die drei Lesebändchen in den Farben Blau, Weiß, Rot entsprechen den Farben der Trikolore Frankreichs. Positiv ist auch das Glossar am Ende des Buches.

Inhalt:
Monsieur Guillaume Lipaire hält sich mir kleinen Gaunereien über Wasser. Er ist der Verwalter vieler Ferienhäuser und Wohnungen in Port Grimaud, einem Städtchen am Mittelmeer. Schlitzohrig wie er ist, benutzt er seinen Job auch für ein kleines Zubrot von dem die Besitzer der Immobilien nichts ahnen. Und es läuft. Eigentlich ist Monsieur Lipaire Deutscher und heißt Wilhelm Liebherr, aber der charmante Lebemann gibt sich gerne als Franzosen aus. Früher hatte er ein großes Haus und Apotheken besessen, bevor er in die Insolvenz schlitterte. Sein junger Freund Karim hilft ihm oft bei seinen Aktionen. Karim ist ihm fast schon wie ein Sohn. Eines Tages entdecken sie in der Villa der Vicomtes einen Toten. Eile ist geboten, denn die Besitzer treffen bald ein, folglich muss der Tote verschwinden. Karim behält sich das Handy des Toten zurück. Und bald schon dämmert den beiden, dass hier was zu holen ist. Es geht um den Familienschatz der reichen südfranzösischen Adelsdynastie der Vicomtes. Lipaire ist leider auf Hilfe angewiesen und so wächst sein Team gegen seinen Willen Peu à peu gesellen sich neben dem Wassertaxifahrer Karim auch noch die Eisverkäuferin Jacqueline, der Ex-Fremdenlegionär Paul, Delphine, die den örtlichen Handyladen betreibt, und die 84-jährige Lebedame Lizzy zu seinem Team hinzu. Zusammen sind sie die Unverbesserlichen von der Côte d’Azur.

Meine Meinung:
Ein bisschen erinnert mich die Truppe um Monsieur Lipaire an die dänische Olsenbande. Da waren auch Dilettanten am Werk und ihre Coups waren leider nicht vom Glück verfolgt. Ob es Lipaires Truppe anders ergeht wird nicht verraten. Auf jeden Fall sind es herrlich skurrile Charaktere. Man muss sie mögen, mit ihren Macken und Besonderheiten. Ihre Protagonisten sind excellent gezeichnet. Auch die Gegenspieler der Unverbesserlichen, die Vicomtes, kommen authentisch rüber. Die Autoren haben es drauf. Man fühlt sich beim Lesen sofort an die sonnige Côte d’Azur versetzt. Sie beschreiben den Schauplatz so atmosphärisch, dass es Sehnsucht weckt. Zudem ist das ganze humorvoll verpackt. Ich musste sehr oft schmunzeln. Auch wenn es in der Mitte es Romans einige unnötige Längen gab, so hat mich der Roman doch sehr gut unterhalten.

Fazit: Eine spannende und humorvolle Gaunerkomödie mit herrlich skurrilen Protagonisten.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Journal für Dezemberträume

Dezember Journal
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Respekt! Mit dem ‚Dezember-Journal‘ hat die Autorin Theresa Baumgärtner zusammen mit dem Brandstätter-Verlag einen wundervollen Begleiter durch den letzten Monat des Jahres herausgebracht.

Es macht ...



Respekt! Mit dem ‚Dezember-Journal‘ hat die Autorin Theresa Baumgärtner zusammen mit dem Brandstätter-Verlag einen wundervollen Begleiter durch den letzten Monat des Jahres herausgebracht.

Es macht Freude, das Buch in die Hand zu nehmen und darin zu blättern. Und noch mehr Freude wird es machen, sich im Dezember damit zu beschäftigen. Das Cover ist sehr hochwertig gearbeitet und besticht mit seinem roten Leineneinband. Insgesamt bietet das Buch eine angenehme Haptik und eine ansprechende Ausgestaltung. Es lädt zum Träumen und kreativ aktiv werden ein. Für jeden Tag des Monats gibt es eine Doppelseite, zum kreativen Gestalten, Geschichtenschreiben und -lesen, Basteln, Malen und Zeichnen, es gibt festliche Rezepte und Dekoideen, Gedichte und vieles mehr. Theresa Baumgärtner zauberhaften Inspirationen und kreative Ideen beflügeln unsere Kreativität und machen den Dezember zu einem ganz besonderen Monat.

Fazit: Ein überraschender und spannender Dezember liegt vor uns.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Pfiffige Rezepte

Bohnen, Linsen und Co
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Die dänische Foodbloggerin Marie Melchior hat ihr Kochbuch den Hülsenfrüchten gewidmet. Für mich mutet ‚Bohnen, Linsen & Co – Rezepte mit dem Proteinkick‘ fast schon exotisch an. Denn tatsächlich fanden ...



Die dänische Foodbloggerin Marie Melchior hat ihr Kochbuch den Hülsenfrüchten gewidmet. Für mich mutet ‚Bohnen, Linsen & Co – Rezepte mit dem Proteinkick‘ fast schon exotisch an. Denn tatsächlich fanden Hülsenfrüchte bisher kaum Verwendung in meiner Küche. Das soll sich nun definitiv ändern.
Doch zuerst ein Wort zum Cover und der ansprechenden Haptik. Der Verlag ist glücklicherweise nicht dem neuen Trend, Kochbücher im ungeschützten Pappcover herauszubringen, gefolgt. Das verdient schon mal einen fetten Pluspunkt. Ich schätze es, mein Kochbuch feucht abwischen zu können, ohne dass es Schaden nimmt, oder das ein unglückseliger Wassertropfen, dass Cover zerstört (leider schon bei einem anderen Kochbuch passiert).

Im Innern des Buches überzeugen die ganzseitig bebilderten Rezepte, d.h. links ist das Foto, rechts die gutgliederte und leichtverständliche Anleitung.

Der klassische Hummus darf natürlich bei den Rezepten nicht fehlen. Lecker sieht der Kichererbsensalat aus, und auch der Blumenkohlreis mit Kichererbsen lässt mir das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Ich bin total erstaunt über die pfiffige Rezeptauswahl und ihre optische Umsetzung, da macht das Nachkochen und Ausprobieren richtig Spaß. Gespannt bin ich auf meine ersten ‚Falafel‘. Für dieses Rezept müssen die Kichererbens für 8-10 Stunden eingeweicht werden.

Die gewürzte Linsenmischung und das nachfolgende Rezept dazu sind geschmacklich vom Feinsten. Positiv fällt mir auf, dass die verschiedenen Hülsenfrüchte vorgestellt werden und zwar nach: Herkunft, Arten, Geschmack und Eigenschaften, Verwendung und Zubereitung, sowie der Lagerung.

Einziger Kritikpunkt sind für mich die fehlenden Macroangaben und Nährwerte. Aber darüber will ich hinwegsehen, weil das Buch tatsächlich mit seiner Rezeptsammlung aus der Masse heraussticht und die Anleitungen auch für Kochunerfahrene leicht nachzuarbeiten sind.

Fazit: Unbedingt empfehlenswert!

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