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Veröffentlicht am 02.12.2022

Düster und beklemmend

Erdschwarz
1

Die Polizistin Eira Sjödin wird mit ihrem Kollegen zu einem verlassenen Haus im Wald geschickt, nachdem eine Zeugin sich gemeldet und berichtet hat, dass sie auf den von ihr aufgenommenen Fotos des Hauses ...

Die Polizistin Eira Sjödin wird mit ihrem Kollegen zu einem verlassenen Haus im Wald geschickt, nachdem eine Zeugin sich gemeldet und berichtet hat, dass sie auf den von ihr aufgenommenen Fotos des Hauses eine menschliche Hand entdeckt hat. Die beiden Polizisten finden im Keller des Hauses einen Toten, der augenscheinlich verhungert ist. Bei den Ermittlungen stoßen die Beamten auf einen weiteren Mann, der zwar ebenfalls eingeschlossen wurde, aber das Glück hatte, rechtzeitig gefunden zu werden. Als eine weitere Person verschwindet, wird die Sache für Eira persönlich. Die Zeit drängt, denn Verdächtige sind nicht in Sicht.

Dies ist der zweite Teil der Trilogie um die Polizistin Eira Sjödin. Der erste Teil konnte mich nach einem holprigen Start begeistern und auch dieses Buch hat mich letztendlich überzeugt. Ich empfehle davor die Lektüre des ersten Teils, da dieses Buch zwar nicht vorrangig darauf aufbaut, es aber genug Hinweise auf vergangene Ereignisse gibt und zum Ende hin einen Cliffhanger, der mit diesen zusammenhängt. Ein roter Faden zieht sich durch die Bücher und auch wenn der Fall im vorliegenden Buch abgeschlossen wird, so würden für neue Leser zu viele Fragen offenbleiben, die mit vergangenen Geschehnissen zu tun haben.

Der Fall selbst war interessant und knifflig, die Ermittlung spannend. Es war ein sehr ruhiger Kriminalroman, der ohne viele Schockmomente auskommt. Der Fokus liegt hier auf der Laufarbeit, bei der nach und nach die Puzzleteile passen und der Zufall eine große Rolle spielt. Ich mag die Figur der Polizistin Eira sehr, ihre Ecken und Kanten, ihre Denkweise und ihre Integrität. Der Cliffhanger am Ende lässt mich auf ein interessantes und hoffentlich rasantes Finale hoffen, das ich kaum erwarten kann und auf das ich mich sehr freue. Viereinhalb Sterne gibt es dafür von mir und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Eiskalt erwischt

Kalt und still
1

Hanna Ahlander steht vor einem Scherbenhaufen, zuerst hat ihr Chef ihr mitgeteilt, dass sie nicht mehr willkommen ist und sich einen neuen Job suchen soll, zu Hause erwartet sie eine weitere Hiobsbotschaft, ...

Hanna Ahlander steht vor einem Scherbenhaufen, zuerst hat ihr Chef ihr mitgeteilt, dass sie nicht mehr willkommen ist und sich einen neuen Job suchen soll, zu Hause erwartet sie eine weitere Hiobsbotschaft, denn Hannas Lebensgefährte trennt sich von ihr und schmeißt sie förmlich aus seiner Wohnung raus. Da trifft es sich gut, dass Hannas Schwester Lydia ihr das Ferienhaus in Åre anbietet, in dem sie erst einmal zur Ruhe kommen soll. Im Bergdorf angekommen, lässt sich Hanna von der Aufregung anstecken, dass die achtzehnjährige Amanda verschwunden ist. Da zurzeit Temperaturen von minus 20 Grad herrschen, zählt jede Minute. Hanna bietet der örtlichen Polizei ihre Hilfe an, verschweigt dabei aber ihre beruflichen Differenzen.

Beim vorliegenden Buch handelt es sich um den Start einer neuen Krimireihe und damit den ersten Fall für die Polizistin Hanna Ahlander, wobei der Kriminalkommissar Daniel Lindskog hier eine ebenso große Rolle gespielt hat wie Hanna. Mit der ruhigen Erzählweise war es für mich mehr Roman als Krimi, die zwischenmenschlichen Beziehungen nahmen sehr viel Raum ein. Dies hat mir gut gefallen, denn es war perfekt, um die Hauptpersonen kennenzulernen und ein Gespür für die Charaktere zu bekommen. Das Privatleben der beteiligten Polizisten nahm ebenfalls viel Raum ein, aber auch das mag ich in einem Krimi sehr.

Die Autorin schreibt sehr bildlich, fast schon ausschweifend, was dazu führte, dass die Atmosphäre umso stärker spürbar war, ich die Kälte fast in meinen Knochen spürte und viele Geschehnisse geradezu vor den Augen hatte. Die Sprünge zwischen den Personen waren klug gewählt, so entstand eine permanente Spannung und die ein oder andere Ungeduld meinerseits, die mich fast vorblättern ließ. Die Wendung, die der Fall nahm, hat mich zusätzlich frösteln lassen, so viel Kaltschnäuzigkeit und Frechheit ist schon selten. Das Finale war dramatisch, die Auflösung schlüssig und ich freue mich bereits sehr auf weitere Fälle mit Hanna und Daniel. Gerne vergebe ich viereinhalb Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 23.11.2022

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Das Profil
1

Als Kinder einen Toten im Sandkasten finden, ist Kriminalkommissarin Franka Erdmann entsetzt; der Mann wurde nackt bis zum Kehlkopf im Sand eingegraben, sein Genick scheint gebrochen. Mit dem ihr gegen ...

Als Kinder einen Toten im Sandkasten finden, ist Kriminalkommissarin Franka Erdmann entsetzt; der Mann wurde nackt bis zum Kehlkopf im Sand eingegraben, sein Genick scheint gebrochen. Mit dem ihr gegen ihren Willen neu zugewiesenen Kollegen Alpay Eloglu, der frisch von der Universität kommt, ist sie mitten in den Ermittlungen, als die Meldung über eine weitere Tote hereinkommt. Eine junge Influencerin wurde überfallen und brutal in ihrer Wohnung ermordet, es gibt keine Spuren. Als Hinweise auftauchen, die beide Morde miteinander verbinden, drängt die Zeit, weil allen schnell klar ist, dass der Täter nicht so schnell wieder aufhören wird.

Dies ist das Debüt von Hubertus Borck, was ich nach Beendigung des Buches kaum glauben kann. Als Thriller würde ich das Buch zwar nicht bezeichnen, aber als unterhaltsamen und sehr spannenden Krimi, der mich mit der guten alten Laufarbeit überzeugen konnte. Bei den beiden Hauptfiguren Franka und Alpay habe ich etwas gebraucht, bis ich mit ihnen warm wurde, aber letztendlich habe ich besonders Franka in mein Herz geschlossen. Schade fand ich hierbei, dass der Fokus überwiegend auf Franka lag, über ihren Kollegen habe ich noch nicht so viel erfahren dürfen. Dies ändert sich hoffentlich im weiteren Verlauf der Buchreihe. Die Dynamik zwischen den beiden unterschiedlichen Charakteren fand ich klasse, die feinen Spitzen und den ironischen Unterton passend. Dabei wurde es aber nie übertrieben und so richtig unter die Gürtellinie ging es ebenfalls nie.

Der Fall war außergewöhnlich und es hat mir viel Spaß gemacht, den Ermittlern bei der Verfolgung der vielen Fährten über die Schulter zu schauen. Die dazwischen eingestreuten Abschnitte über den Täter fand ich anfangs etwas holprig, aber im Laufe der Geschichte wurden diese kurzen Einblicke immer besser und interessanter. Das Finale war dramatisch, die Auflösung stimmig und bereits jetzt freue ich mich auf ein Wiedersehen mit Franka und Alpay, das glücklicherweise nicht lange auf sich warten lässt, denn bereits im März 2023 erscheint der zweite Teil mit den beiden Ermittlern. Von mir gibt es viereinhalb Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.11.2022

Zahn um Zahn

Stille blutet
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Die Nachrichtensprecherin Nadine Just liest während der Nachrichten eine Ankündigung des eigenen Todes vor, aus Ungläubigkeit ist sie nicht in der Lage, sich live zu bremsen, sodass diese Sequenz kurze ...

Die Nachrichtensprecherin Nadine Just liest während der Nachrichten eine Ankündigung des eigenen Todes vor, aus Ungläubigkeit ist sie nicht in der Lage, sich live zu bremsen, sodass diese Sequenz kurze Zeit später auf allen Kanälen zu sehen ist. Als Nadine zwei Stunden später von ihrem Ex-Freund Tibor tot aufgefunden wird, ist noch nicht klar, dass dies nur der Anfang einer bizarren Mordserie ist. Die junge Ermittlerin Fina hat indes eine schweren Stand als Neuling und einzige Frau in der Mordkommission. Es bleibt abzuwarten, ob sie sich durchsetzen und dabei auf ihr Bauchgefühl hören kann, das oft einer anderen Meinung ist, als der ihr zugeteilte Kollege.

Dies ist der erste Teil einer neuen Buchreihe von Ursula Poznanski, aber bereits jetzt kann ich eine Fortsetzung kaum abwarten. Die Ermittler hatten Ecken und Kanten und besonders Fina habe ich ins Herz geschlossen. Ich bin sehr neugierig darauf, wie es bei ihr beruflich, aber gerne auch etwas mehr im privaten Bereich weitergeht. Den Fall selbst fand ich sehr interessant und die Art und Weise der Ausführung raffiniert. Bis zuletzt hatte ich nicht den Hauch einer Ahnung, welche der Personen in Betracht kommen könnte, die Morde begangen zu haben. Die Auflösung war überraschend, hat mich aber auch etwas traurig zurückgelassen, denn die Opfer waren keine netten Menschen und auch wenn sie natürlich keinen Tod verdient hatten, so gab es bei mir ein wenig Verständnis für die Wut, die sie ausgelöst haben, wenn auch nicht für die Taten an sich.

Obwohl es in der Mitte einen kleinen Hänger gab, was die Spannung angeht, konnte mich das Buch im letzten Drittel erneut abholen und fesseln. Von mir gibt es dafür viereinhalb Sterne und natürlich eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Der erste Fall für Katz und Meusel

Der Cosplay-Mord
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Eine Elfe ist tot, mit einem Pfeil niedergestreckt und auf einer Lichtung im Wald liegen gelassen. Die Kommissare Martin Katz und Lisa Meusel werden mit dem Fall betraut und so mit der ihnen unbekannten ...

Eine Elfe ist tot, mit einem Pfeil niedergestreckt und auf einer Lichtung im Wald liegen gelassen. Die Kommissare Martin Katz und Lisa Meusel werden mit dem Fall betraut und so mit der ihnen unbekannten Welt des Cosplay konfrontiert, denn natürlich steckt in dem Elfenkostüm ein echter Mensch, nämlich die junge Charlotte Scharf. Meusel kannte die Tote, lässt sich deswegen aber von den Ermittlungen nicht abhalten; da hat es Katz etwas schwerer, er muss nämlich seinen imaginären Freund Ulrich bändigen, der ebenfalls zur Aufklärung beitragen möchte.

Bereits beim Klappentext war mir klar, dass dieser Kriminalroman Spuren von Humor enthalten könnte, spätestens bei der Erwähnung von Ulrich habe ich befürchtet, dass es nicht ernst genug wird. Diese Befürchtung hat sich nicht erfüllt, denn der tolle Humor, der sich durch das Buch zieht, ist fein dosiert und zieht das ernste Thema, nämlich den Mord an einer jungen Frau, nicht durch den Kakao, wie man so schön sagt. Zwar war mir Ulrich anfangs etwas zu präsent, aber im Laufe des Buches hat der Autor eine gute Balance gefunden, ihn nicht übermäßig auftreten zu lassen. Das hat dazu geführt, dass der Fall mich relativ schnell gepackt hat und ich durch das Buch gerauscht bin, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht. Die Auflösung war schlüssig und lässt mich zufrieden zurück. Ich wäre dann bereit für den nächsten Teil! Von mir verdiente viereinhalb Sterne und eine Leseempfehlung.

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