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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2022

Süß aber zieht sich

Für euch
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Iris Sayram schreibt hier über die Beziehung zu ihrer Mutter und darüber wie sie ihre Kindheit erlebt hat.

Mir hat das Buch anfangs sehr gut gefallen, es ist in einem sehr nachvollziehbaren und liebenswertem ...

Iris Sayram schreibt hier über die Beziehung zu ihrer Mutter und darüber wie sie ihre Kindheit erlebt hat.

Mir hat das Buch anfangs sehr gut gefallen, es ist in einem sehr nachvollziehbaren und liebenswertem Tonfall geschrieben. Ich mag die Erzählstimme sehr und die Beschreibungen der Kindheit oder auch der jetzigen Situation mit ihrer Mutter. Sie schreibt warmherzig und sympathisch, versucht nicht so sehr zu beschönigen, sondern stellt ihre Geschichte einfach so dar, ohne zu werten oder zu entschuldigen. Ich mochte diese Art zu erzählen, ich mag die Akzeptanz daran und den Stolz, der es so einfach macht ihre Geschichte zu lesen.

Mit der Zeit nahm das Erzähltempo leider ab und die Geschichte verlor ein bisschen an Spannung. Gefühlt wurden Umgebung und Umfeld wiederholt erzählt und es wurde dann ein bisschen zäh beim Lesen.

Trotzdem ist hier ein sehr interessantes und wegen der Erzählstimme auch sehr sympathisches Buch gelungen!

Veröffentlicht am 30.10.2022

Spannende Neuinterpretation

Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald
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Im Buch geht es um die Weiterentwicklung der Geschcihte von Peter Pan und Wendy und ihrer Familie. Peter kommt zu der mittlerweile erwachsenen Wendy und bittet sie ihm zu helfen, denn seine Magie schwindet ...

Im Buch geht es um die Weiterentwicklung der Geschcihte von Peter Pan und Wendy und ihrer Familie. Peter kommt zu der mittlerweile erwachsenen Wendy und bittet sie ihm zu helfen, denn seine Magie schwindet und es verschwinden immer mehr Kinder.
Die Geschichte beginnt ganz spannend und ich finde es auch interessant dieses Märchen sozusagen in die Wirklichkeit zu übertragen und es auch in Teilen kritisch zu hinterfragen, aber im Mittelteil zieht es sich dann doch und hat sehr viele Längen. Da habe ich dann teilweise Seiten quergelesen und hatte meine Mühe damit.
Gegen Ende, wenn die Suche nach dem Schatten wieder ein wenig Fahrt aufnimmt, wurde das Tempo auch besser und es hat wieder mehr Spaß gemacht die Geschichte zu lesen.
Die Beziehung zwischen Wendy und Peter finde ich sehr gelungen. Ich mag ihre Chemie und wie die beiden Charaktere geschrieben sind.
Die anderen Figuren, besonders Jordan (über die ich übrigens viel lieber eine Geschichte lesen würde!) bleiben eher blass und auch Wendys Eltern sind eher Scherenschnitte, als runde Charaktere.
Alles in allem ein gelungenes Buch, das mit ein bisschen mehr Editing bestimmt noch sehr viel gelungener wäre.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Vielfältige Erzählungen

Miss Kim weiß Bescheid
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In 8 Erzählungen werden hier verschiedene Lebensgeschichten von verschiedenen Frauen erzählt. Das Cover passt für mich nicht so wirklich zun den Geschichten, es erinnert an britische Krimigeschichten und ...

In 8 Erzählungen werden hier verschiedene Lebensgeschichten von verschiedenen Frauen erzählt. Das Cover passt für mich nicht so wirklich zun den Geschichten, es erinnert an britische Krimigeschichten und das ist viel zu kurz gegriffen für die Erzählungen in diesem Buch.

Statt Krimigeschichte ist hier Lebensgeschichte, die ganz unterschiedliche Themen behandelt, enthalten.

Manche muten fast fantastisch an oder märchenhaft, andere haben eine ganz direkte Verbindung zu aktuellen Prozessen. Die Geschichten sind gleichzeitig sehr individuell und in ihren Themen auch sehr allgemein, was für mich zu den Stärken des Buches zählt.

Die Figuren haben jeweils ihre eigene Stimme und ihre eigenen Probleme, zeigen sich menschlich und haben manchmal trotzdem etwas schablonenartiges, was schon oft erzählt wurde.

Der Schreibstil bleibt trotz der unterschiedlichen Erzählerinnenstimmen harmonisch und verbindet die Geschichten miteinander.

Alles in allem eine durchaus empfehlenswerte Sammlung von Erzählungen, die Zeit brauchen, um gelesen und erfasst zu werden.

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Veröffentlicht am 17.08.2022

Interessant, aber bleibt oberflächlich

Auf See
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In 'Auf See' wird die Geschichte von Yada und von Helena erzählt, die in einer dystopischen Zukunft leben.
Das Buch erzählt von einer Zukunft, in der Yada in der Seestadt lebt, einer Art künstlicher Insel ...

In 'Auf See' wird die Geschichte von Yada und von Helena erzählt, die in einer dystopischen Zukunft leben.
Das Buch erzählt von einer Zukunft, in der Yada in der Seestadt lebt, einer Art künstlicher Insel vor der deutschen Küste, die von ihrem Vater erbaut wurde und in der alles strukturiert und festgelegt ist. Helena lebt in Berlin als Künstlerin ohne festen Plan oder Struktur.

Der Roman verbindet die Leben der beiden im Laufe der Geschichte miteinander und ist durchaus gut und spannend geschrieben. Er beschreibt vor allem die Sicht der Frauen in einer dystopischen Welt und das macht ihn durchaus interessant und neu. Allerdings werden teilweise eher bildungssprachliche Wörter benutzt, was das Lesen erschwert und eher anspruchsvoll und hochschwellig macht und eigentlich überhaupt nicht nötig ist.

Ich fand auch die Beschreibung der Welt in der die Figuren leben sehr kurz und skizzenhaft. Im Vergleich zu anderen Science-Fiction Romanen fehlt mir das Lebendige, was die Welt begreiflich und fassbar macht. Das Buch wirkt teilweise so, als könnte die Geschichte sehr fantasievoll und interessant werden, aber dann springt es sehr schnell weiter in der Geschichte und die spannenden Aspekte der Geschichte werden gar nicht auserzählt. Dadurch liest sich der Roman sehr schnell und flüssig, bleibt aber irgendwie oberflächlich und flach. Schade, denn der Schreibstil ist echt gut und die Geschichte auch durchaus interessant.

Das Cover ist ein echter Hingucker und sehr sehr schön gemacht!

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Der etwas andere Thriller

Real Easy
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Dies ist kein klassischer Thriller, sondern einer, der sich auf die Geschichte der Frauen, die in einem Stripclub arbeiten und von denen zwei ermordet werden, konzentriert. Er fokussiert sich weniger auf ...

Dies ist kein klassischer Thriller, sondern einer, der sich auf die Geschichte der Frauen, die in einem Stripclub arbeiten und von denen zwei ermordet werden, konzentriert. Er fokussiert sich weniger auf die in Thrillern oft beachtete Täterinnenperspektive, sondern stellt mehr die vielen verschiedenen Frauen in den Vordergrund. Auch die Ermittlerinnenperspektiven werden beschrieben, aber nicht auf die übliche Weise, in der ein eiskalter Cop sich von seiner Ehefrau entfremdet hat und jetzt nachts Verdächtige überwacht, sondern auf eine sehr angenehme, freundliche Art. Nicht jeder Cop ist schließlich ein einsamer Alkoholkranker, der mit sich und der Welt hadert.
Mir hat besonders gefallen, wie verschieden die Frauen beschrieben wurden und wie jede ihre eigene, nachvollziehbare Geschichte hatte. Zum einen Samantha, die einen Großteil der Geschichte erzählt und zum anderen Georgia, die im Verlauf immer mehr erzählt. Ich fand es toll, dass ganz nebenbei eine inter Person, eine lesbische und eine schwule Geschichte miteingeflochten waren.
Befremdlich ist mir allerdings aufgefallen, dass im Autor
innentext auf dem Einband von einem Mann und zwei Söhnen der Autorin die Rede ist, in der Danksagung die Autorin jedoch ihrer Partnerin dankt und ihr sagt, wie sehr sie sie liebt. In den Originalautor*innentexten ist immer von einer Familie der Autorin die Rede. Es kann sich also durchaus um einen heteronormativen Übersetzungsfehler handeln, der in diesem durchaus queeren Buch allerdings schräg wirkt.
Zurück zum Thriller, ich mochte diesen Thriller sehr, der mit den üblichen Regeln bricht und die Frauen in den Mittelpunkt stellt und nicht die Täterperspektive. Die wechselnden Erzählperspektiven haben mich dabei aber nicht gestört, ich fand sie dadurch, dass sie mehrheitlich von Samantha und später Georgia erzählt wurden auch recht übersichtlich. Ein Thriller der empfehlenswert ist und mit traditioneller Thrillererzählweise bricht und eine andere Perspektive zeigt!

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