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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2022

Schwächer als erwartet

Die Flüsse von London
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3 Sterne von mir für "Die Flüsse von London" von Ben Aaronovitch ★★★

Der erste Teil der Reihe rund um "Peter Grant" nimmt den Leser mit auf eine Reise vom London, wie wir es kennen, in ein London, das ...

3 Sterne von mir für "Die Flüsse von London" von Ben Aaronovitch ★★★

Der erste Teil der Reihe rund um "Peter Grant" nimmt den Leser mit auf eine Reise vom London, wie wir es kennen, in ein London, das beseelt ist mit Magie und sowohl der Faszination als auch dem Schrecken, den sie auslösen können.
Peter Grant ist zunächst nichts weiter als einer von vielen frischgebackenen Police Constables. Nicht einmal ein besonders guter. Er lässt sich schnell ablenken und verliert sich in den erträumten Luftschlössern. Eine Tatsache, die ihm die Aussicht auf eine würdevolle und gute Zukunft bei der Londoner Polizei wohl durchaus verbaut hätte, wenn er nicht eines Tages einem Mann über den Weg läuft, der nichts anderes ist als ... ein Geist. Ja, ein Geist. Peter mag es am Anfang selbst nicht glauben, doch wenn man einem durchscheinenden Wesen gegenübertritt, das offensichtlich einer anderen Zeit entsprungen ist und gemäß den eigenen Recherchen längst verstorben sein soll, dann darf man wohl durchaus von einem Geist sprechen. Und von diesem Moment an beginnt für Peter ein Werdegang bei der Londoner Polizei, den er sich so wohl niemals vorgestellt hätte: Er wird im Kampf gegen böswillige Magie der erste Zauberlehrling Londons seit 50 Jahren.

Ich liebe Krimis. Ich liebe Fantasy. Da war es für mich zunächst so einfach wie 1+1=2. Ich würde dieses Buch auch lieben.
Am Anfang schien auch genau das einzusetzen. Ben Aaronovitch nimmt seinen Leser nach und nach mit in eine Welt, von der viele Freigeister wohl schon Dutzende Male gehofft haben, dass sie vor unser aller Augen verborgen existiert. Zauberlehrling sein und das auch noch im Namen des Gesetzes, in der wunderschönen Stadt London? Hut ab, ich war definitiv neidisch auf Peter Grant. Ohne zu zögern hätte ich mit ihm getauscht. Dann jedoch geriet der malerische Part der Magie für mich in den Hintergrund, machte der Gefahr Platz, die ebenfalls in ihr schlummert - und keine Sekunde später befindet man sich schon auf einer halsbrecherischen Hetzjagd, in einem Fall, der so kompliziert ist, dass ich zwischendurch nicht mehr wusste, wo mir der Kopf stand. Es wurde zu viel. Zu viele Charaktere, zu viele Beschreibungen. Absätze, die eigentlich überflüssig waren, es dem Leser durch ihre Anwesenheit aber schwerer machten, dem Erzählten zu folgen. Zwischendurch habe ich wirklich einzelne Satzreihen übersprungen, da sie keine Bedeutung hatten und mich auch nicht weiter interessiert oder gar gefesselt haben. Nicht falsch verstehen: Die Geschichte ist spannend, interessant und ein bisschen wie ... huh, ein Mix aus Harry Potter und CSI? Das Drumherum macht es einem zwischendurch nur schwer, dem Ganzen zu folgen, was auch Grund für die zwei Sterne Abzug ist. Ich finde leider, dass es der Story die Dynamik und dem Leser die Motivation gibt, wenn man zwischendurch nicht mehr versteht oder begreift, WOFÜR man eigentlich gerade etwas liest. Oder was es überhaupt mit dem Fall zu tun hat. OB es was mit dem Fall zu tun hat. Ich frage mich so oder so bereits, ob das im nächsten Buch der Reihe wohl genauso sein wird. Es steht bereits in meinem Bücherregal, und auch wenn ich mich durch's erste zwischendurch etwas zwingen musste, wird es definitiv gelesen.
Fazit demnach: Wer Krimis, London, verrückte Charaktere und Fantasy mag, der ist hier genau richtig. Man sollte sich nur bewusst machen, dass man ein wenig Durchhaltevermögen und Biss mitbringen muss, um sich durch die Zeilen zu schlagen. Die Geschichte ist es aber wert.

Veröffentlicht am 29.11.2022

Leider war es nicht meine Reihe

Plötzlich Fee - Frühlingsnacht
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Einerseits war das Buch ein ganz netter Abschluss - andererseits habe ich mich gefragt, ob es wirklich notwendig war. Diente es nicht vielleicht doch nur dazu, die vier Jahreszeiten als Titelgeber voll ...

Einerseits war das Buch ein ganz netter Abschluss - andererseits habe ich mich gefragt, ob es wirklich notwendig war. Diente es nicht vielleicht doch nur dazu, die vier Jahreszeiten als Titelgeber voll zu kriegen? Natürlich, es machte Sinn, dass Ash darum kämpft, an Meghans Seite zu sein... Aber die knapp 500 Seiten haben sich für mich einfach irgendwann gezogen. Zu viel hin und her, zu wenig Ash & Meghan, die die Bücher doch immer irgendwie ausgemacht haben. Mir fehlte ihre Liebe, die doch sonst allzeit so ein wichtiger Bestandteil war. Und dann auch noch diese Schwankungen seitens des Eisbubis zwischendurch... Autsch, ich hätte ihm am liebsten eine gepflegte Ohrfeige in sein hübsches Gesicht gegeben. Aber he, dann hat’s mich wohl doch irgendwo mitgenommen.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mithilfe der weiteren Bücher rund um das Feenkönigreich nochmal in diese Welt zurückkehren werde. Gerade sehne ich mich einfach nur nach etwas völlig anderem.

Veröffentlicht am 29.11.2022

Hmm...

Plötzlich Fee 2
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Dieses Buch hat durchweg gute Kritiken erhalten - von Menschen, mit deren Meinung mein Geschmack für gewöhnlich mitgeht. Trotzdem schaffte der zweite Teil von Plötzlich Fee es nicht, mich ebenfalls aus ...

Dieses Buch hat durchweg gute Kritiken erhalten - von Menschen, mit deren Meinung mein Geschmack für gewöhnlich mitgeht. Trotzdem schaffte der zweite Teil von Plötzlich Fee es nicht, mich ebenfalls aus den Socken zu hauen. Gut, vielleicht bin ich momentan noch etwas anspruchsvoll, da die Engelsfors-Trilogie, die ich zuvor gelesen habe, einfach absolut genial war... Aber so oder so hat mich das Buch erst nach knapp zweihundert Seiten so langsam überhaupt in seinen Bann gezogen. Zuvor hatte ich schlichtweg kein Interesse daran, weiterzulesen. Es hat mich für ganze zwei Monate in eine absolute Leseflaute geschickt.
Hattet ihr auch schon mal den Moment, dass einfach beim Lesen die Chemie zwischen euch und dem Hauptcharakter nicht gestimmt hat? So ging es mir anfangs mit Meghan. Anstrengend, naiv und nicht dazu in der Lage, zuzuhören - so erschien sie mir. Knappe zweihundert Seiten lang. Dann machte das Buch für mich urplötzlich einen Sprung und ENDLICH hatte ich wirklich Lust auf die Geschichte, die Charaktere, die Entwicklungen. Und ab da machte es auch wirklich Spaß. Die Kämpfe, sowohl körperlich als auch verbal, brachten eine gute Spannungskurve mit sich. Und das Ende... Wuhuuhuu, sagen wir es so, ich habe den zweiten Teil fein säuberlich in seinen Umschlag gepackt, ins Bücherregal gestellt und noch im selben Moment den dritten Band hervor geholt und angefangen zu lesen. Vielleicht fesselt der mich ja vom ersten Augenblick an etwas mehr, wer weiß.

Veröffentlicht am 29.11.2022

Habe mir etwas mehr erhofft

Das Fremde Meer
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Das fremde Meer... Ein Roman, bestehend aus mehreren Geschichten. Mir hat es das Buch nicht immer leicht gemacht. Im Prinzip sind die einzelnen Geschichten interessant und spannend, aber mir kam der Schreibstil ...

Das fremde Meer... Ein Roman, bestehend aus mehreren Geschichten. Mir hat es das Buch nicht immer leicht gemacht. Im Prinzip sind die einzelnen Geschichten interessant und spannend, aber mir kam der Schreibstil hin und wieder etwas langatmig vor. Zu gedehnt, zu gewollt. Zu... zu.
Auf den ersten Blick scheinen alle Geschichten alleine zu sein, unabhängig. Doch zwischen den Zeilen entdeckt man dann überraschend wiederkehrende Aspekte und man begreift, dass die Geschichten im Prinzip alle Teil eines großen Ganzen sind. Das hat mein Interesse wieder entfacht - aber auch nicht lang. Irgendwann überwog wieder das ominöse „zu“, das ich nicht genauer beschreiben kann.
Bis zu diesem Punkt, diesen Geschichten, würde das Buch wohl nur 2 Sterne von mir bekommen. Doch dann... dann kommt das Ende. WUMMS - mit einmal ist es da. Und es macht Sinn. Endlich versteht man das, was permanent nach Aufmerksamkeit heischend über dem Buch geschwebt ist aber trotzdem nie greifbar gewesen ist. Plötzlich begreift man - und man denkt nach, lässt Revue passieren, kombiniert, wiederholt gedanklich. Es bleibt eine Stimmung im Leser zurück, die nicht viele Bücher schaffen können. Kein leicht beflügeltes Grübeln wie nach dem Beenden eines locker-leichten Romans, einzig basierend auf dem überlegen, was man gut und was man schlecht findet. Dieses Buch löst sich mit seiner Vielschichtigkeit von sämtlichen Bewertungen und lässt noch viel mehr zurück als den Gedanken, ob es einem an sich gefallen hat.
4 Sterne gibts dafür von mir. Im Durchschnitt kommen wir damit auf die 3, die ich hier auch angegeben habe, dabei bleibe ich dabei, dass man das Buch eigentlich anders bewerten müsste. Vielleicht auch gar nicht, weil es nicht vergleichbar ist.

Veröffentlicht am 29.11.2022

Mal was anderes

Dunkelsprung
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Es fällt mir wirklich schwer, "Dunkelsprung" zu bewerten. Nach einer Weile des Grübelns habe ich mich nun mit mir selbst auf 3,5 Sterne geeinigt. Ich kann gar nicht genau erklären, warum es keine 4 Sterne ...

Es fällt mir wirklich schwer, "Dunkelsprung" zu bewerten. Nach einer Weile des Grübelns habe ich mich nun mit mir selbst auf 3,5 Sterne geeinigt. Ich kann gar nicht genau erklären, warum es keine 4 Sterne sind. Eigentlich bietet "Dunkelsprung" alles, was das Fantasy-Herz begehrt: Spannende, außergewöhnliche Gestalten, von denen man wünschte, dass sie einem eines Tages selbst über den Weg laufen. Verschrobene Charaktere, deren Werdegang einen über die rund 380 Seiten fesselt, fasziniert und begeistert. Eine Geschichte, die eben nicht der typischen Norm entspricht, die das Genre ansonsten oftmals mit sich bringt. Alles ein wenig verrückt, ein wenig seltsam, ein wenig kurios... Faszinierend, neu, anders... Sprunghaft. Sprunghaft, auf eine gute Weise. Auf eine flohhafte Weise. Ein großer Sprung, ja, genau. Leonie Swann schnappt sich die Hände des Lesers und zerrt ihn mit sich in die Höhe - für einen ganz anderen, weiten Sprung, fort von der Realität und in ein Abenteuer, das in Frage stellt, was wirklich ist und was nicht - und ob es überhaupt wichtig ist, was wirklich ist.