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Veröffentlicht am 09.01.2023

Band 2 der "Uhrmacher-Saga" aus den Schweizer Bergen

Die Uhrmacherin − Schicksalsstunden
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In diesem Roman treffen wir die Protagonistin Sarah wieder, die sich ihren Traum erfüllt hat und eine Uhrmacherlehre beginnt. Der Band erzählt einen abgeschlossenen Fall, ich empfehle doch, die Vorgeschichte ...

In diesem Roman treffen wir die Protagonistin Sarah wieder, die sich ihren Traum erfüllt hat und eine Uhrmacherlehre beginnt. Der Band erzählt einen abgeschlossenen Fall, ich empfehle doch, die Vorgeschichte aus Band 1 ebenfalls zu lesen, man kommt nicht nur schneller in die Geschichte mit ihren verschiedenen Charakteren herein, (obwohl eine Aufstellung dazu im Buch vorhanden ist), man erfährt auch Genaueres zu Sarahs privater Vorgeschichte und erlebt einen weiteren spannenden Kriminalfall. Neben der Uhrmacherei ist nämlich Sarahs zweites "Standbein" und großes Hobby die Detektivarbeit, sie kann Ungerechtigkeit nicht leiden und greift liebend gerne den Landjägern unterstützend unter die Arme, teilweise mit sehr unkonventionellen Methoden. In diesem Buch gilt es, die Entführung und den Mord an einem aus einem Internat verschwundenen Jungen aufzuklären, als ein zweites Kind verschwindet...

Die Erzählung hat mich wieder bestens unterhalten, ich habe mit Sarah gezittert und gebangt. Geschickt hat die Autorin nicht nur die Ermittler sondern natürlich auch den gespannten Leser auf falsche Fährten geführt. Gleichzeitig erfährt man so einiges Interessante zum Uhrmacherhandwerk der damaligen Zeit, schön verpackt in einen entsprechenden historischen Schreibstil. Auch die Beschreibung der Gegend habe ich sehr genossen und dabei festgestellt, welche Schwierigkeiten die Menschen der damaligen Zeit insbesondere in den Bergen hatten, als weite Wege zu Fuss oder maximal mit einer Droschke zurückgelegt werden mussten, Seilbahnen noch ein Fremdwort waren und die Wege daher mehr als beschwerlich.

Ein empfehlenswertes Buch für Liebhaber historischer Krimis, ich freue mich auf den für das kommende Jahr von der Autorin angekündigten Folgeband, für weitere Ermittlungen wurde am Ende dieses Romans bereits ein wenig "vorgearbeitet".

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Wenn jeder sein Geheimnis hat

Die Rückkehr der Kraniche
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In diesem Roman treffen wir auf die 50jährige Grete, die mit ihrer Mutter Wilhelmine im norddeutschen Marschland lebt und sich dort beruflich dem Naturschutz sowie insbesondere der Vogelbeobachtung verschrieben ...

In diesem Roman treffen wir auf die 50jährige Grete, die mit ihrer Mutter Wilhelmine im norddeutschen Marschland lebt und sich dort beruflich dem Naturschutz sowie insbesondere der Vogelbeobachtung verschrieben hat. Als Wilhelmine schwer stürzt, kommen ihre zweite Tochter Freya sowie ihre Enkelin Anne -Gretes Tochter - ins Elternhaus zurück, um der Kranken beizustehen. Im Verlauf der Geschichte stellt sich heraus, dass jede der vier Frauen ein Geheimnis in sich trägt, welches innerhalb der Familie bisher immer verschwiegen wurde.

Diese wunderbare Geschichte hat mich sehr berührt. Tolle Landschaftsbeschreibungen, ein Schreibstil, der meistens sehr ruhig daher kommt, feingezeichnete, sehr unterschiedliche Charaktere, haben mich begeistert, aber auch recht nachdenklich zurückgelassen. Jeder mag aus diesem Roman seine eigene Botschaft für sich ziehen, ich kann nur empfehlen, sich auf diese zwar mit Leichtigkeit erzählte, aber doch sehr gefühlvolle Geschichte einzulassen, ich habe mich hier sehr gut aufgehoben gefühlt.

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Warum wurde Nele entführt?

Wehrlos
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Die vierjährige Nele wird auf dem Spielplatz entführt, nur einen kurzen Moment war ihre Mutter mit dem Handy beschäftigt und abgelenkt. Nele ist wie vom Erdboden verschwunden, Lösegeldforderungen gehen ...

Die vierjährige Nele wird auf dem Spielplatz entführt, nur einen kurzen Moment war ihre Mutter mit dem Handy beschäftigt und abgelenkt. Nele ist wie vom Erdboden verschwunden, Lösegeldforderungen gehen auch nicht ein. Die sofort informierte Kripo ist ratlos hinsichtlich des Motifs.

Dieser extrem spannende Thriller hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Durch einen prägnanten Schreibstil, gefasst in kurze Kapitel, die jeweils aus der Sicht verschiedener Beteiligter geschrieben sind, kommt man als Leser zu keinem Zeitpunkt zur Ruhe. Als man allmählich auf den Hintergrund der Entführung stößt, wechseln für mich dennoch alle paar Seiten die Verdächtigen. Auch die vermeintlich "Guten" werden hier nicht unbedingt und ausschließlich positiv charakterisiert. Die Geschichte endet in einem fulminanten Finale und lässt mich nicht nur atemlos, sondern auch etwas nachdenklich zurück.

Ein mitreißender Fall, den ich allen Thrillerbegeisterten nur empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 05.01.2023

Licht und Schatten in der Dorfgemeinschaft

Ginsterhöhe
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Dieser Roman führt uns in ein zur dortigen Zeit real existierendes Eifeldorf in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen und kurz danach. Albert kommt als schlimm im Gesicht entstellter junger Mann aus ...

Dieser Roman führt uns in ein zur dortigen Zeit real existierendes Eifeldorf in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen und kurz danach. Albert kommt als schlimm im Gesicht entstellter junger Mann aus dem ersten Weltkrieg in seinen Heimatort zurück, um auf dem elterlichen Bauernhof die Existenz der Familie, Frau und kleinem Sohn, zu gewährleisten. Doch die Vorboten des aufkommenden Nazi-Regimes machen auch vor der vermeintlichen Idylle nicht halt.

Diese historisch bestens recherchierte Geschichte erzählt uns von großem Zusammenhalt des Dorflebens, aber auch von Intrigen und von dörflichem Getratsche, sowie dem für jeden unterschiedlichen Umgang mit dem schrecklichen Geschehenen. Sehr feinfühlig und recht vielschichtig sind die einzelnen Charaktere aufgezeichnet, die Geschichte ist zunächst angenehm unaufgeregt, gewinnt jedoch später noch sehr an Fahrt, viele "Baustellen" gilt es zu kitten, was - bedingt durch die für alle schwierigen Zeiten - nicht immer gelingt.

Sehr gut gefallen hat mir auch die Verbindung zwischen fiktiver Geschichte und realer Historie, eingebunden in kurze Tagebuchaufzeichnungen des Dorflehrers, die einem recht unanstrengend noch mal kurz den geschichtlichen Hintergrund nahebringen.

Für mich ein ganz besonderes Leseerlebnis, die Geschichte mit der mir unbekannten Historie wird noch lange in mir nachhallen.

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Veröffentlicht am 01.12.2022

Wenn eine verbotene Liebe ein Leben überlebt

Feldpost
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Die Anwältin Cara gelangt per Zufall in einem Cafe an eine dort vermeintlich vergessene Aktenmappe mit alten Feldpost-Liebesbriefen aus dem 2. Weltkrieg und macht sich - neugierig geworden - auf die Suche ...

Die Anwältin Cara gelangt per Zufall in einem Cafe an eine dort vermeintlich vergessene Aktenmappe mit alten Feldpost-Liebesbriefen aus dem 2. Weltkrieg und macht sich - neugierig geworden - auf die Suche nach Empfänger bzw. Absender.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und berichtet uns in der Gegenwart über Caras "Ermittlungen", in der Vergangenheit wird die Geschichte einer tragischen Liebe sowie der beteiligten Familien erzählt, bis diese Erzählstränge in der Gegenwart schließlich wieder zusammenfinden.

Ein wunderbar fließender und nahegehender Erzählstil lässt einen tief in diese berührende Geschichte eintauchen, zwei befreundete Familien, die in Kriegszeiten jede ihren Weg gehen. Der Roman erzählt uns von erfüllter und unerfüllter Liebe, von schwierigen Lebensverhältnissen, aber auch von wahren Freundschaften in einer entbehrungsreichen Zeit, in der es vielleicht am Ende gar keinen Sieger geben kann.

Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, wie ich sie so zu dem historischen Hintergrund noch nicht gelesen habe, lässt mich tief berührt zurück.

Für die gekonnte Umsetzung und den eingehenden Schreibstil gerne 5 Sterne von mir, verbunden mit einer absoluten Leseempfehlung für diejenigen, die die Kriegszeit mal aus einer anderen Perspektive erleben möchten.

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