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Veröffentlicht am 22.01.2023

Gelungenes Debüt

Ohne mich
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Der Debütroman von Esther Schüttelpelz beschreibt die Lebenssituation einer jungen Frau Mitte zwanzig , die nach Beendigung ihres Studiums und der Trennung von ihrem Ehemann etwas orientierungslos durch ...

Der Debütroman von Esther Schüttelpelz beschreibt die Lebenssituation einer jungen Frau Mitte zwanzig , die nach Beendigung ihres Studiums und der Trennung von ihrem Ehemann etwas orientierungslos durch den Alltag schwebt.
So rasant wie die Gedanken und das Handeln der Erzählerin, wirkt anfangs auch die Erzählweise.
Zuerst war ich mir nicht sicher, ob dieser Schreibstil ganz ohne wörtliche Rede mit kurzen Sätzen auf Dauer nicht zu anstrengend sein würde. Doch dann war es wie eine Welle, die einen mitreißt. Von Seite zu Seite getragen, habe ich das Leben der Erzählerin in dieser Zeit nach der Trennung gebannt begleitet.
Die Zweifel am Studium und die Suche nach dem richtigen Weg habe ich sehr gut nachvollziehen können.
Mit viel Witz und einem Hauch Poesie an einigen Stellen, gelingt es Esther Schüttelpelz, die Gedanken und Gefühle der Protagonistin zu transportieren und den Leser mitzunehmen durch das Auf und Ab eben dieser.

Fazit:
Ein lesenswerter Roman über eine Frau, die ihren Weg und ein bisschen auch sich selbst sucht.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Spannender Thriller, der nachdenklich stimmt

Wehrlos
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Im Thriller „Wehrlos“ von Nora Benrath geht es um ein perfide ausgeklügeltes System der Kindesentführung.
Mieke muss hilflos mit Ansehen, wie ihre 4 jährige Tochter Nele in einen fremden Wagen gezogen ...

Im Thriller „Wehrlos“ von Nora Benrath geht es um ein perfide ausgeklügeltes System der Kindesentführung.
Mieke muss hilflos mit Ansehen, wie ihre 4 jährige Tochter Nele in einen fremden Wagen gezogen wird. Gerade spielt sie noch mit anderen Kindern auf dem Spielplatz und nur einen kurzen Moment der Unaufmerksamkeit später erlebt Mieke den Alptraum aller Eltern.
Geht man zunächst von einer Einzeltat aus, wird den Ermittlern bald klar, dass es sich um ein organisiertes Verbrechen größeren Ausmaßes handelt.

Gleich zu Beginn wird man als Leser „hineingeworfen“ in das Setting dieser unfassbaren Situation. Bedrückend und besonders für Leser, die selber Kinder haben schwer zu ertragen, beschreibt die Autorin den Ablauf der Entführung sowie die darauffolgende Fassungslosigkeit.
Dabei verzichtet sie auf eine zu emotionale Beschreibung der Reaktionen und schildert stattdessen unaufgeregt die Ermittlungen und Vorgänge in der Nachbarschaft, was mir sehr gut gefallen hat.
Im Laufe des Romans wird deutlich, dass die Mutter, wenn auch natürlich unabsichtlich zumindest eine Mitverantwortung an den Ereignissen trägt und welche Auswirkungen die Aufhebung der Privatsphäre in sozialen Medien haben kann.

Kurze Kapitel und die spannende Schreibweise haben mich atemlos durch die Seiten fliegen lassen.
Das Ende kam dann allerdings etwas abrupt, das hätte ich mir etwas runder vorgestellt.

Fazit:
Ein unglaublich spannender Thriller, der mich bis kurz vor Schluss gefesselt hat. Das Thema Sichtbarkeit in den sozialen Medien hat mich nachdenklich gestimmt und wird vielleicht den ein oder anderen dazu motivieren, den eigenen Umgang damit zu überprüfen. Trotz des für mich etwas enttäuschenden Endes, empfehle ich dieses Buch nur zu gern weiter.

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Interessantes Konzept

Because It's True − Tausend Momente und ein einziges Versprechen
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Because it’s true beinhaltet zwei Kurzromane von Bestseller Autorinnen,u.a. als Einführung in deren jeweilige Buchreihen, die in Zukunft erscheinen.

Dieses Konzept und dass beide Geschichten eine Three ...

Because it’s true beinhaltet zwei Kurzromane von Bestseller Autorinnen,u.a. als Einführung in deren jeweilige Buchreihen, die in Zukunft erscheinen.

Dieses Konzept und dass beide Geschichten eine Three -Things-Challenge in den Plot einbinden, fand ich sehr interessant.
Auch das Cover ist finde ich so schön gestaltet, dass man gar nicht daran vorbeigehen kann.

Der erste Roman, „Tausend Momente“ von Kira Mohn hat es aber dann leider nicht geschafft, mich zu fesseln. Gerne hätte ich mehr über die Bookish Belles erfahren. Denn wer liest als Buchliebhaber nicht gern eine Geschichte, in der drei lesebegeisterten Freundinnen eine Bibliothek überlassen wird? Die Liebesgeschichte, die stattdessen die Handlung bestimmt, konnte mich weder sprachlich noch inhaltlich ganz überzeugen.

Ganz anders der zweite Kurzroman „Ein einziges Versprechen“ von Kelly Moran. Einfühlsam erzählt die Autorin von dem neunzehnjährigen Jack, der unter schwierigen familiären Verhältnissen auch noch fast allein für den familieneigenen Pub zuständig ist. Der einzige Halt ist Vic, seine beste Freundin aus Kindertagen, die immer für ihn da ist. Wenn da nur nicht diese alles andere als freundschaftlichen Gefühle für sie plötzlich aufgetaucht wären. Hier bin ich sehr gespannt, wie es weitergeht.

Fazit: Ein interessantes Konzept und mindestens eine Geschichte, die große Lust auf eine Fortsetzung macht.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Interessanter Zukunftsroman, der zu sehr ins Mystische abgleitet

Endling
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Wir schreiben das Jahr 2041 als Zoe, Biologin in Frankfurt, in ihre Heimat zurückkehrt, um sich um ihre 16 jährige Schwester und ihre schrullige Tante Auguste zu kümmern. Keine leichte Aufgabe, denn Hanna ...

Wir schreiben das Jahr 2041 als Zoe, Biologin in Frankfurt, in ihre Heimat zurückkehrt, um sich um ihre 16 jährige Schwester und ihre schrullige Tante Auguste zu kümmern. Keine leichte Aufgabe, denn Hanna steckt mitten in der Pubertät und Auguste hat aufgrund von Angstzuständen das Haus seit Jahren nicht verlassen. Zoes Mutter, die diese Aufgabe sonst erfüllt, begibt sich aufgrund ihrer Alkoholabhängigkeit nämlich für einige Wochen in eine Reha.
Als dann auch noch Augustes Freundin spurlos verschwindet, überschlagen sich die Ereignisse und die drei Frauen beschließen, sich auf eine abenteuerliche Suche nach ihr zu begeben.

Für mich war „Endling“ das erste Buch der Autorin Jasmin Schreiber, aber natürlich hatte ich schon viel Gutes über die Vorgänger gelesen. Mit relativ hohen Erwartungen ging ich also diesen Roman an, die auch in der ersten Hälfte zum großen Teil erfüllt wurden.
Der Anfang des Buches hat mich richtig begeistert. Die Vorstellung von einer Welt, zeitlich nicht wirklich weit entfernt, in der Pandemien und Klimawandel dazu geführt haben, dass die Menschen gesellschaftliche Rückschritte vollzogen haben, war so beängstigend, gerade weil es zum Teil realistisch ist.
Die dystopischen Elemente der Geschichte fand ich genauso faszinierend wie die botanischen Erläuterungen. Zusätzlich zu dem, was die Welt bewegt wartet Jasmin Schreiber noch mit allerlei anderen schweren Themen wie Alkoholismus und Angstzuständen auf, die allerdings mit solch einer humorvollen Nüchternheit beschrieben werden, dass sie leichter zu ertragen sind.

Im zweiten Teil driftet die Geschichte für meinen Geschmack dann leider zu sehr ins Mystische ab, was ich so überhaupt nicht erwartet hatte. Ein mysteriöser Wald, ein reines Frauendorf - Vieles wird auf dem Roadtrip der Frauen in die Handlung hineingeworfen, ohne wirklich aufgeklärt zu werden. Hier hätte eine etwas realistischere Erklärung der Handlung bestimmt gut getan.
Das Buch war schön zu lesen, insgesamt hat mir aber die Tiefe gefehlt, die der Anfang des Romans angedeutet hatte.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Interessanter Fall, der die Spannung allerdings nicht ganz halten kann

Spüre meinen Zorn
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In „Spüre meinen Zorn“ wird der Leiter der Mordkommission Wolfgang Stöhrl mit einem grausamen Mord konfrontiert und kaum haben die Ermittlungen so richtig begonnen, folgt schon die nächste furchtbar zugerichtete ...

In „Spüre meinen Zorn“ wird der Leiter der Mordkommission Wolfgang Stöhrl mit einem grausamen Mord konfrontiert und kaum haben die Ermittlungen so richtig begonnen, folgt schon die nächste furchtbar zugerichtete männliche Leiche. Stöhrl, der gerade erst die Leitung übernommen hat, muss sich eingestehen, dass er die Hilfe seines ehemaligen Vorgesetzten Nathan Weiß braucht, der sich mittlerweile im Ruhestand befindet.

Das Buch hat stark und spannend begonnen, doch mit den für meinen Geschmack etwas seltsam anmutenden Ermittlungen ließ die Spannung nach und konnte dann nicht mehr in dem Maße aufgebaut werden, der mich bis zum Schluss hätte fesseln können.
Sehr schnell werden Schlüsse gezogen und verschiedene Personen als Täter „entlarvt“, nur um sich kurz danach eingestehen zu müssen, dass man vielleicht etwas vorschnell agiert hat. Der ermittelnde Kommissar Stöhr blieb für mich einfach nicht fassbar, die aufkeimende Romantik zwischen ihm und der Kollegin wirkte irgendwie seltsam auf mich.
Nichtsdestotrotz hat mich dieser Krimi ganz gut unterhalten, was daran lag, dass ich die Figur des Nathan Weiß sympathisch und interessant fand. Die Idee eines kompetenten Beraters im Hintergrund, der zusätzlich noch Interessen auf einem komplett anderen Gebiet verfolgt, wie hier der Buchhandlung, bietet Stoff für einige weitere Bände.

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