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Veröffentlicht am 16.03.2018

Wer liest sowas?

Unsere unbekannte Familie
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In Unsere unbekannte Familie erzählt Jürgen Teipel Geschichten von Tieren und Menschen, bzw. lässt Menschen von ihren Begegnungen mit Tieren erzählen. Er hat die Gespräche, die er mit ihnen führte nur ...

In Unsere unbekannte Familie erzählt Jürgen Teipel Geschichten von Tieren und Menschen, bzw. lässt Menschen von ihren Begegnungen mit Tieren erzählen. Er hat die Gespräche, die er mit ihnen führte nur in schriftliche, lesbare Form gebracht. Und so kommen bekannte und unbekannte Personen zu Worte und solche, die mit Tieren zu tun haben oder auch nicht. Es sind unterschiedliche Begegnungen mit Haus- und Wildtieren und es sind Geschichten über Beziehungen und ungewöhnlichen Begegnungen. Manchmal philosophisch oder esoterisch angehaucht, manchmal kurz und manchmal länger.
So kommen u. a. Hilal Sezgin (Schriftstellerin, Publizistin und Journalistin, Gnadenhof-Betreberin und Zoo-Gegnerin), Randolf Menzel (ehemaliger Leiter des neurobiologischen Instituts der Freien Universität Berlin), Jens Westphalen (Biologe, Tierfilmer, Kameramann, Regisseur und Filmproduzent) und viele andere zu Wort.
Wenn man Gefallen an Tiergeschichten hat, ist man mit diesem Buch gut bedient. Ich gebe zu, dass mich einige der Geschichten durchaus berührt haben (z. B. Roland Gockels Begegnung mit einem Glattwalbaby), aber die meisten sind mir nicht nahe gegangen, selbst wenn einige dabei sind, die sich auf rührige Art mit den Tod (eines Tieres) zusammenhängen. Manche haben mir auch das ein oder andere Augenrollen abgerungen.

Vielleicht ist es auch nicht die Art von Buch an dem ich Gefallen finden könnte. Auch in meinem Umfeld werden Geschichten von Tieren erzählt (meist von Hunden, Katzen und Pferden), das finde ich interessanter und auch nahegehender, da man die entsprechenden Personen (und manchmal auch die Tiere) kennt. Diese Nähe habe ich zu Unsere unbekannte Familie nicht, weshalb mir die Geschichten nicht nahegehen, wenn sie es vielleicht sollten. Hin und wieder bringen mich die Geschichten auch zum Schmunzeln, aber ich kann nicht sagen, dass ich mich gut unterhalten habe.
Auch kam mir öfter die Frage in den Sinn: Wer liest so etwas?
Ich habe keine Antwort gefunden.
Ich kann nicht sagen, dass es ein schlechtes Buch ist, es hat mich nur nicht erreicht. Vielleicht wurde auch nur zuviel erzählt und weniger wäre mehr gewesen. Ich weiß es nicht.
Sehr viele Vielleichts. Kein Buch, das ich weiterempfehlen würde, aber auch nur deshalb, weil ich mit diesem Buch nichts anfangen konnte.

Veröffentlicht am 26.07.2025

???

Rettet die Vielfalt
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Ein Manifest (von lateinisch manifestus ‚handgreiflich gemacht‘, ‚offenbart‘) ist eine öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten, oftmals politischer Natur. Der Begriff wird vielseitig verwendet, ...

Ein Manifest (von lateinisch manifestus ‚handgreiflich gemacht‘, ‚offenbart‘) ist eine öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten, oftmals politischer Natur. Der Begriff wird vielseitig verwendet, eine allgemein akzeptierte Definition existiert nicht. Manifeste sollen in der Regel eine breite Öffentlichkeit erreichen.
Ob es RETTET DE VIELFALT – Manifest für eine biodiverse Gesellschaft schafft ist fragwürdig. Ab einem gewissen Grade darf man sich fragen, was dieses Manifest eigentlich will. Dabei fängt alles vielversprechend an. Es wird erklärt was es mit der Biodiversität auf sich hat und was der Unterschied zur Artenvielfalt ist. Nachdem beides immer in einen Topf geschmissen wird, kann man das nie genug erwähnen. Der Verlust der Artenvielfalt ist nicht mit dem Verlust der Biodiversität gleichzusetzen. Sie ist ein Teil davon, aber Biodiversität ist weitaus mehr. Und ja, wir müssen sie erhalten/retten. Da führt kein Weg daran vorbei. Nur … dieses Manifest ergeht sich in so vielen allgemeinen Phrasen, bei denen man sich fragen muss, wer sich eigentlich angesprochen gefühlt werden soll. Die Politik? Der Bürger? Und was will mir das Manifest eigentlich sagen. Es wird mit juristischen Begriffen um sich geworfen, mit denen ich nicht viel anfangen kann und von denen ich mich eher abgeschreckt fühle. Mag sein, dass eine Politisierung der Biodiversität nötig ist und man dadurch die Politik zu einer Reaktion bringt, der Ottonormalverbraucher wird dadurch eher verunsichert und durch die Theoretisierung eines wichtigen Themas auch eher zu einer negativen oder gleichgültigen Reaktion verleitet. Und dann habe ich das Gefühl, dass sehr viel immer wieder erwähnt wird und sich die Kapitel fast nicht unterscheiden.
Ist dieses Buch hilfreich. Kann ich etwas daraus lernen? Kann ich die (Arten)Vielfalt retten und die >Biodiversität erhalten? Ich habe nicht den Eindruck, dass ich das kann. Also doch ein Buch für die Politik oder die Wissenschaft (allerdings kann man da auch nicht verallgemeinern, was oder wen die Autorin und ihre CoAutoren ansprechen will, ist mir da auch ein Rätsel).
Ja, die Einleitung ist wirklich eine Hilfe, den Zusammenhang zwischen Artenvielfalt und Biodiversität zu verstehen. Der Rest des Buches ist … ein Manifest, das niemanden erreicht.

Veröffentlicht am 08.04.2024

Vielversprechend aber langatmig

Scarlet
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Die Bibliothekar-Reihe von Genevieve Cogman fand ich sehr unterhaltsam und auch SCARLET klang vielversprechend. Zauberer und Vampire ... Potential für jede Menge Konflikte und Auseinandersetzungen, aber ...

Die Bibliothekar-Reihe von Genevieve Cogman fand ich sehr unterhaltsam und auch SCARLET klang vielversprechend. Zauberer und Vampire ... Potential für jede Menge Konflikte und Auseinandersetzungen, aber dann auch noch in der Französischen Revolution ... Das musste ja ein Feuerwerk an Konflikten und Auseinandersetzungen sein, Spannung garantiert, denn so eine Guillotine stellt für alle eine Gefahr dar.
Nur ... meine Erwartungen wurden nicht erfüllt. Es war leicht sich in die französische Revolution einzufügen, das Ambiente ist der Autorin meiner Meinung nach gut gelungen.
Anima und Fleurette empfand ich als interessante Charaktere mit viel Potential, der Rest war irgendwie austauschbar, selbst die eigentliche Hauptperson Eleanor.
Das Ende zog sich etwas und irgendeine große Offenbarung blieb aus. So vielversprechend das Buch begann und wie es sich anhörte, am Ende war ich doch etwas unbefriedigt. Ich weiß nicht ob es daran liegt dass es sich um eine neue Reihe handelt und Genevieve Cogman noch das eine oder andere interessante Detail in der Hinterhand hat aber ich muss zugeben, dass sie mich mit SCARLET nicht abgeholt hat. Ich werde die Reihe nicht weiter verfolgen.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Naja....

Das Gemälde von Ashton Manor
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Eine Gothic Novel ... der Klappentext ist vielversprechend und macht neugierig und auch der Anfang von DAS GEMÄLDE VON ASHTON MANOR ist gelungen und lässt den Leser leicht und problemlos in die Geschichte ...

Eine Gothic Novel ... der Klappentext ist vielversprechend und macht neugierig und auch der Anfang von DAS GEMÄLDE VON ASHTON MANOR ist gelungen und lässt den Leser leicht und problemlos in die Geschichte eintauchen. Ian Ashton ist ein gut skizzierter, glaubwürdiger Charakter, man merkt wie viel Liebe die Autorin in ihren Protagonisten gesteckt hat. Nur ... im Vergleich zu Ian verblassen die Nebendarsteller und bleiben entweder schemenhaft oder so klischeebeladen, dass ihre Motive schnell ersichtlich sind. Das geht natürlich zu Lasten der Handlung, die dadurch eher Kurzgeschichtencharakter bekommt, mit dem Nachteil zu lang zu sein. Zumal die Geschichte sehr vorhersehbar ist. Hin und wieder kann die Autorin eine schaurige Atmosphäre erzeugen, auch was die Erotik anbelangt kann dem Leser ein Schauer über den Rücken laufen, aber ... wenn man ehrlich ist, kann man nicht behaupten, dass an irgendeiner Stelle (abgesehen vielleicht vom Prolog) Spannung erzeugt wird.
Eine Gothic Novel, die kurze wie eine Novelle ist, aber das typische Gothicflair größtenteils vermissen lässt. Schade eigentlich.

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Veröffentlicht am 15.12.2022

Nicht wirklich weihnachtlich

Geheimnis am Weihnachtsabend
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KLETT COTTA bringt seit einigen Jahren kleine Krimi-Highlights wenig oder gar nicht bekannter Autoren und Autorinnen des vergangenen Jahrhunderts heraus. Darunter befinden sich auch einige unterhaltsame ...

KLETT COTTA bringt seit einigen Jahren kleine Krimi-Highlights wenig oder gar nicht bekannter Autoren und Autorinnen des vergangenen Jahrhunderts heraus. Darunter befinden sich auch einige unterhaltsame Weihnachtskrimis.
Gladys Mitchell wurde 1901 in Oxfordshire geboren, studierte in London Geschichte und arbeitete als Lehrerin, bevor sie 1929 die berühmte Detektivin Beatrice Adela Lestrange Bradley erschuf und ihr anschließend über sechzig Kriminalromane widmete. Meines Wissens stellt GEHEIMNIS AM WEIHNACHTSABEND die erste Übersetzung eines Adela Bradley-Romans dar. Aber ich kann zum einen nachvollziehen, dass es ewig gedauert hat bis ein Gladys Mitchell-Roman übersetzt wurde, aber ich kann nicht nachvollziehen, warum es so viele MRs Bradley-Romane gibt. Die Frau ist mir sehr unsympathisch und ihre Angewohnheit manche Personen mit „Kind“ anzusprechen ist einfach nur nervend. Daran ist nichts Liebenswertes.
Die durchaus vielversprechende Story, welche im Klappentext versprochen wurde war auch eher uninteressant und wurde von anderen Autorinnen und Autoren besser umgesetzt (angebliche Spukgeschichten sorgen in vielen Krimis für eine gruselige Atmosphäre, selbst wenn im Nachhinein nichts außersinnliches daran beteiligt ist).
Nett war hingegen die Beschreibung der Örtlichkeiten und deren Bewohner, die durchaus für eine entsprechende Atmosphäre hätte sorgen können, wenn ich nicht den Eindruck hatte in eine sehr banale Geschichte verwickelt zu werden. Die Spannung blieb auf der Strecke und an sich waren die Ermittlungen auch eher belanglos, da die Protagonisten nicht sympathisch waren (oder unsympathisch, eigentlich wirkten sie entweder nervig, wie die eigentliche Protagonistin, oder farblos, wie der Rest, obwohl man mehr erwarten hätte können).
Und wer einen unterhaltsamen Weihnachtskrimi erwartet … nun ja, auch Weihnachtsstimmung findet man vergeblich.
Da sollte man sich doch eher an einen Agatha Christie Krimi wagen, die sind (zumindest meiner Meinung und Erinnerung nach) alle unterhaltsam und spannend.

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