Gut, aber nicht so stark wie die Vorgänger
A Place to BelongCherry Hill: dazu gehören vor allem die drei Geschwister June, Poppy und Lilac mit ihrer Mutter. Eines Tages bekommen die 4 Besuch, von niemand geringerem als der bisher unbekannten Halbschwester der drei ...
Cherry Hill: dazu gehören vor allem die drei Geschwister June, Poppy und Lilac mit ihrer Mutter. Eines Tages bekommen die 4 Besuch, von niemand geringerem als der bisher unbekannten Halbschwester der drei Mädels, die sich zunächst als Journalistin ausgibt. Kein Wunder, dass sie das Farm- und Familienleben auf den Kopf stellt und sich dabei auch noch in Flynn verliebt - da ist Chaos vorprogrammiert.
Nach Cherry Hill zurückzukehren ist für mich mittlerweile ein bisschen wie nach Hause kommen. In diesem Band lernt der Leser die Farm noch einmal ein bisschen neu kennen - nämlich aus einer Außensicht. Ganz ungeahnt findet Maggy heraus, dass sie 3 Geschwister hat, die ihr ihre Mutter bisher verschwiegen hat. Sie macht sich auf den Weg zu deren Farm und verstrickt sich in ein paar alternative Wahrheiten, um ihre Halbgeschwister kennenzulernen. Maggy hat definitiv ein gutes Herz, doch leider fand ich sie zeitweise echt anstrengend: ich habe volles Verständnis dafür, dass sie überfordert und überrumpelt von der Situation ist. Vermutlich wäre das jeder an ihrer Stelle. Der Umgang damit ist jedoch fragwürdig: mehrfach ist sie erst nicht ehrlich und wundert sich dann, dass sie in unangenehme Situationen gerät, als die Wahrheit ans Licht kommt. Mehrfach ist ihre Lösung, einfach abzuhauen. Bei fragwürdiger Problembewältigung fällt mir noch Poppy ein. Ich habe sie in den ersten beiden Bänden als so liebenswürdig und auch zerbrechlich wahrgenommen. Zerbrechlich und schnell eingeschnappt kommt sie auch hier rüber, denn sie kommt mit den Veränderungen auf der Farm, in Gestalt von Maggy, nicht gut klar. Anstatt zu äußern, dass sie Zeit für sich und für die Verarbeitung benötigt, ist sie sauer und lässt ihre Laune und ihre Gefühle an den anderen aus. Sicher ist es für alle eine neue, merkwürdige und teils schmerzhafte Situation - aber dies kann man ja äußern! Die Charaktere haben oft viel kindischer gehandelt, als sie eigentlich sind.
Die Konflikte waren sehr offensichtlich und ich konnte alles erahnen, dennoch habe ich die Geschichte gern verfolgt. Besonders gefreut hatte ich mich auf Flynn und die Thematik der Baumhäuser. Leider blieb er ziemlich blass und ich hätte gern noch mehr über ihn erfahren.
Alles in allem ein gutes Buch, was für mich aber nicht an seine ersten beiden Vorgänger rankommt.
Jetzt bin ich gespannt auf den vierten und letzten Band. Am Ende des dritten Bandes erfährt der Leser nämlich noch, dass Poppy einen Freund hat - obwohl sie einige Tage vorher scheinbar noch Gefühle für jemand anderen hatte - die Auflösung bzw. Erklärung davon interessiert mich sehr.