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Veröffentlicht am 19.04.2023

Gut, aber nicht so stark wie die Vorgänger

A Place to Belong
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Cherry Hill: dazu gehören vor allem die drei Geschwister June, Poppy und Lilac mit ihrer Mutter. Eines Tages bekommen die 4 Besuch, von niemand geringerem als der bisher unbekannten Halbschwester der drei ...

Cherry Hill: dazu gehören vor allem die drei Geschwister June, Poppy und Lilac mit ihrer Mutter. Eines Tages bekommen die 4 Besuch, von niemand geringerem als der bisher unbekannten Halbschwester der drei Mädels, die sich zunächst als Journalistin ausgibt. Kein Wunder, dass sie das Farm- und Familienleben auf den Kopf stellt und sich dabei auch noch in Flynn verliebt - da ist Chaos vorprogrammiert.

Nach Cherry Hill zurückzukehren ist für mich mittlerweile ein bisschen wie nach Hause kommen. In diesem Band lernt der Leser die Farm noch einmal ein bisschen neu kennen - nämlich aus einer Außensicht. Ganz ungeahnt findet Maggy heraus, dass sie 3 Geschwister hat, die ihr ihre Mutter bisher verschwiegen hat. Sie macht sich auf den Weg zu deren Farm und verstrickt sich in ein paar alternative Wahrheiten, um ihre Halbgeschwister kennenzulernen. Maggy hat definitiv ein gutes Herz, doch leider fand ich sie zeitweise echt anstrengend: ich habe volles Verständnis dafür, dass sie überfordert und überrumpelt von der Situation ist. Vermutlich wäre das jeder an ihrer Stelle. Der Umgang damit ist jedoch fragwürdig: mehrfach ist sie erst nicht ehrlich und wundert sich dann, dass sie in unangenehme Situationen gerät, als die Wahrheit ans Licht kommt. Mehrfach ist ihre Lösung, einfach abzuhauen. Bei fragwürdiger Problembewältigung fällt mir noch Poppy ein. Ich habe sie in den ersten beiden Bänden als so liebenswürdig und auch zerbrechlich wahrgenommen. Zerbrechlich und schnell eingeschnappt kommt sie auch hier rüber, denn sie kommt mit den Veränderungen auf der Farm, in Gestalt von Maggy, nicht gut klar. Anstatt zu äußern, dass sie Zeit für sich und für die Verarbeitung benötigt, ist sie sauer und lässt ihre Laune und ihre Gefühle an den anderen aus. Sicher ist es für alle eine neue, merkwürdige und teils schmerzhafte Situation - aber dies kann man ja äußern! Die Charaktere haben oft viel kindischer gehandelt, als sie eigentlich sind.
Die Konflikte waren sehr offensichtlich und ich konnte alles erahnen, dennoch habe ich die Geschichte gern verfolgt. Besonders gefreut hatte ich mich auf Flynn und die Thematik der Baumhäuser. Leider blieb er ziemlich blass und ich hätte gern noch mehr über ihn erfahren.
Alles in allem ein gutes Buch, was für mich aber nicht an seine ersten beiden Vorgänger rankommt.

Jetzt bin ich gespannt auf den vierten und letzten Band. Am Ende des dritten Bandes erfährt der Leser nämlich noch, dass Poppy einen Freund hat - obwohl sie einige Tage vorher scheinbar noch Gefühle für jemand anderen hatte - die Auflösung bzw. Erklärung davon interessiert mich sehr.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Kurzweilig mit paar kleinen Schwächen

Unsere Herzen auf Repeat
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Die vierköpfige Girlband Moonlight Overthrow war in ihren Teenie-Jahren super erfolgreich. Doch verschiedene Zukunftsvorstellungen haben die Band schließlich auseinandergebracht - auch wenn die Fans und ...

Die vierköpfige Girlband Moonlight Overthrow war in ihren Teenie-Jahren super erfolgreich. Doch verschiedene Zukunftsvorstellungen haben die Band schließlich auseinandergebracht - auch wenn die Fans und das ein oder andere ehemalige Bandmitglied immer noch auf eine Reunion hoffen. Aufgrund eines starken Unwetters soll es diese auch in Form eines Benefizkonzerts geben - aber kann das gut gehen, wenn so viele unausgesprochene Dinge zwischen der Band liegen?

Zunächst hatte ich ein paar Probleme, in die Geschichte hineinzufinden. Die Kapitel geben wechselnd Einblicke in das Leben der 4 Bandmitglieder, dazwischen gibt es Zeitsprünge und man erfährt Anekdoten aus früheren Zeiten. Die Zeitsprünge folgen aber nicht chronologisch hintereinander, was mich etwas verwirrt hat, da ich die damaligen Szenen gar nicht einordnen konnte. Die Geschichte wird in der 3. Person erzählt, was das Ganze leider teils unpersönlich gemach hat. Außerdem hätte ich mir eine etwas komplexer Sprache gewünscht, da sie Sätze oft doch sehr einfach und umgangssprachlich waren.
Vor allem zu Beginn erfährt man von einigen problematischen Situationen: Eva wurde zb. Von den anderen Mitgliedern der Band vor vollendete Tatsachen gestellt, als diese die Band auflösen wollten. Sie hatte keinerlei Mitsprache und als sie sich äußern konnte, war es schon zu spät. Ebenso wird sie mehr oder weniger gezwungen mit ihrer Ex-Freundin in einem Bett zu schlafen, weil die anderen Bandmitglieder sie wieder zusammenbringen wollen. Dabei fühlt sie sich sehr unwohl und das finde ich sehr schwierig.
Während die Band in ihren Teeniejahren noch zusammen war, wurden einige Entscheidungen getroffen, die unüberlegt und teilweise kindisch waren. Es fiel mir schwer, diese Handlungen nachzuvollziehen, wobei man aber das Alter der Charaktere bedenken muss und es dann wieder zur Geschichte passt. Im Verlauf, wenn die 4 ehemaligen Bandmitglieder aufgrund des Benefizkonzerts noch einmal aufeinander treffen, reden sie sehr viel miteinander, berücksichtigen die Gefühle der anderen und versuchen einen Konsens zu finden, sodass jeder glücklich ist. Diese Entwicklung hin zu wertschätzender Kommunikation hat mir extrem gut gefallen. Das heißt übrigens nicht, dass gar keine unüberlegten Sätze mehr fallen und niemand mehr Fehler macht - diese werden bloß entsprechend kommuniziert und eingestanden. Somit fand ich auch die Auflösung bzw. das Ende total gelungen, denn jeder kommt auf seine Kosten und individuelle Wünsche werden respektiert.
Zwischendurch gibt es immer wieder Einschübe von Social Media Posts der Fanbase, die total auf das Konzert Hinfiebern und in jedes Foto alles mögliche reininterpretieren. Diese Nachrichten waren super süß gemacht und haben total in die heutige Zeit gepasst.
Positiv erwähnen möchte ich noch die Diversität in diesem Buch: die Bandmitglieder sind queer und eine Person von ihnen ist bonbinär. Im Rahmen dessen wird zum Beispiel auf die Verwendung der richtigen Pronomen aufmerksam gemacht, was ich als ein sehr aktuelles und unfassbar wichtiges Thema erachte.

Ein kurzweiliges Buch mit tollem Thema, das ein paar Schwächen hatte, das ich aber vor allem wegen der Kommunikation und Diversität sehr geschätzt habe.

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Tolles außergewöhnliches Setting mit mittelmäßiger Liebesgeschichte

Kein Horizont zu weit (Tales of Sylt, Band 1)
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Sylt als Setting hat mir sehr gut gefallen - ein deutsches Setting und dann noch in Kombination mit dem Meer, davon kann ich nie genug lesen. Die Atmosphäre wurde passend eingefangen: Sylt als raue Insel ...

Sylt als Setting hat mir sehr gut gefallen - ein deutsches Setting und dann noch in Kombination mit dem Meer, davon kann ich nie genug lesen. Die Atmosphäre wurde passend eingefangen: Sylt als raue Insel mit vielen Hotels, mit Bewohnern, durch die sich Neuigkeiten schnell verbreiten, den sogenannten Inselfunk. Gewünscht hätte ich mir fast noch ein paar mehr Szenen am Strand oder direkt am Meer.

Zu Beginn hatte ich einige Probleme mit den Namen und den (Familien-)Beziehungen der Charaktere untereinander. Das hat sich im Verlauf des Buches zwar verbessert, aber den kompletten Durchblick habe ich leider nicht bekommen.

Die Protagonistin Leni ist sehr wissbegierig, meer- und Syltvernarrt und liebt ihren Job als Schiffsbauerin. Die Einblicke in ihren Alltag waren sehr interessantund abwechslungsreich. Sie hat eine gemeinsame Vergangenheit mit Raffael, die durch Rückblenden erzählt wurde. Leider hat die sich anbahnende Beziehung geendet bevor sie wirklich beginnen konnte, denn nach dem Brand ist Raffael auf das Festland geflüchtet und hat nichts mehr von sich hören lassen. Nun ist Raffael zwar zurück auf der Insel, hat sich nach dem Schicksalsschlag aber sehr verändert. Sein Verhalten war ziemlich egoistisch und vor allem zu Beginn hat er sich wirklich irre unsympathisch und abweisend verhalten. Er behandelt andere von oben herab und nicht gerade emphatisch. Bis er plötzlich eine 180 Grad Wendung durchmacht und freundlicher ist. Leider blieb aus, woraus sein Sinneswandel resultierte. Ich hatte volles Verständnis dafür, dass er sehr verletzt ist von dem Brand, bei dem er Vater und Bruder verlor und dass er immer noch trauert. Vieles habe ich ihm daher nachgesehen, aber ab einem gewissen Punkt war das nicht mehr möglich und auch nicht angebracht, denn niemand trägt die Schuld an diesem Vorfall. Daher wäre ein Mindestmaß an Freundlichkeit angemessen gewesen. Doch Leni war in Hinblick auf diese Situationen quasi verblendet und hat nahezu alles akzeptiert, was Raffael getan und gesagt hat. Etwas schwierig, denn eine Beziehung auf Augenhöhe war das so nicht und außerdem wurde Leni unnötig verletzt. Mit Rat und Tat standen ihre Freundinnen, die EMIL-Gruppe, ihr zur Seite, die allesamt sehr herzlich und hilfsbereit waren.

Das Ende hat mich leider etwas ratlos zurückgelassen. Ich hatte absolut Verständnis für das Verhalten von Raffael, ich konnte es sogar nachvollziehen, denn sein Onkel Paul war menschlich gesehen wirklich eine Niete. Ein Dorn im Auge war mir allerdings Raffaels Umgang mit Leni, die sich total bemüht hat und dann mal wieder unter einer Situation leiden muss, an der sie nicht beteiligt ist. Danach folgen übertriebene Versprechungen, die einfach dahingesagt waren. Manche Dinge kann man eben nicht versprechen, wie man ein paar Seiten vorher noch gesehen hat. Dennoch nimmt Leni alles schnell hin, ohne dass Raffael in angemessenen Maße konfrontiert wird. Ich hätte mir noch eine bessere und ehrlichere Aussprache gewünscht, die nicht so über den Zaun gebrochen ist.

Zusammenfassend haben mir besonders das Setting Sylt sowie die Einblicke in den Berufsalltag von Leni als Schiffsbauerin gefallen, die Liebesgeschichte und vor allem Raffael konnten mich nicht so überzeugen. Auf den zweiten Band bin ich schon gespannt - vor allem darauf, wie es mit Elisa weitergeht. Die Autorin hatte angedeutet, dass es eine Storyline gibt, die sich über alle Bände zieht und ich vermute, das könnte es sein.

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Macht Lust auf mehr

Wenn die Sterne fallen
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Sophie hat es auf wunderbare Weise geschafft, die Flower-Power-Zeit und die damalige Stimmung und gewissermaßen den Aufbruch einzufangen, sodass ich einen guten Eindruck von der Zeit gewinnen konnte. Ihr ...

Sophie hat es auf wunderbare Weise geschafft, die Flower-Power-Zeit und die damalige Stimmung und gewissermaßen den Aufbruch einzufangen, sodass ich einen guten Eindruck von der Zeit gewinnen konnte. Ihr Schreibstil ist sehr besonders: poetisch und bildlich beschreibend, sodass ich während dem lesen durchgängig ein detailreiches Bild im kopf hatte.

Kalliope und Kai sind zwei Gegensätze: Kalliope laut, impulsiv, geschäftig, während Kai eher der ruhige, nicht weniger gefühlvolle Part ist. Die beiden sind beste Freunde seit sie denken können, haben sich über den Sommer jedoch etwas verloren und sind ihre Beziehung nun neu am ausrichten, während sie sich selbst und den Sinn des Lebens suchen. Die beiden nach dem Abitur auf ihrer Reise durch Deutschland zu begleiten hat mir viel Freude bereitet.
Teilweise haben sich die Ereignisse fast überschlagen und in Kombination mit den vielen Charakteren ist dadurch die hauptsächliche Handlung mit Kalliope und Kai etwas in den Hintergrund gerückt. Dennoch mochte ich die vielen Aspekte und Schauplätze der Geschichte.

Nicht so zugesagt hat mir der Teil mit der Legende, der vor allem zu Beginn und in der Mitte viel Platz eingenommen hat. Abgesehen davon, dass es persönlich einfach nicht so mein Thema ist (was aber prinzipiell gar nicht schlimm ist, denn durch den Klappentext wusste ich ja, worauf ich mich einlasse), bin ich leider bis zum Ende nicht ganz durchgestiegen und es blieben mir ein paar Fragen offen diesbezüglich.
Die Autorin schreibt meist Bücher mit nicht-heterosexuellen Charakteren, wobei das Thema diesmal nicht alleine im Fokus stand, aber dennoch behandelt wurde - und mir so sehr gut gefallen hat.

Ein toller erster Band, in dem mir vor allem die Atmosphäre der damaligen Zeit und die Reise der zwei Protagonisten durch das Land auf der suche nach sich selbst gefallen haben.

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Veröffentlicht am 04.01.2023

Lehrreich für Politikmuffel

Nachts im Kanzleramt
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Das Buch der bekannten Moderatorin Marietta Slomka handelt unter anderen von Themen die Demokratie, Medien, Europa und der Wirtschaft.
Es werden super viele Begriffe, Phänomene und Zusammenhänge erklärt, ...

Das Buch der bekannten Moderatorin Marietta Slomka handelt unter anderen von Themen die Demokratie, Medien, Europa und der Wirtschaft.
Es werden super viele Begriffe, Phänomene und Zusammenhänge erklärt, was mir sehr gut gefallen hat und vor allem lehrreich war. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass mein Politikwissen leider ziemlich begrenzt ist. Für jemanden, der sich gut auskennt, wird dieses Buch wohl eher nicht geeignet sein. Ob es wie versprochen Fachwissen vermittelt und nicht eher eine sehr ausführliche Politikstunde ist, sei in Frage gestellt.
Hin und wieder gab es ein paar kleine Insiderinfos, zum Beispiel zur Etikette von Politikertreffen oder gewisse Formulierungen wurden enttarnt. Aufgrund des Buchtitels hätte ich noch mehr Insiderinfos erwartet, wie es nachts im Kanzleramt zugeht. Das ist jedoch weniger eine Kritik am Buch als eine falsche Erwartungshaltung meinerseits.
Zwischendurch gab es immer wieder Cartoons passend zum Thema.
Überwiegend war das Buch sachlich gehalten und an einigen Stellen wurde Jugendsprache benutzt. Das sollte das ganze vermutlich auflockern, ich fand es jedoch eher unpassend in einem Sachbuch.

Ein Buch für alle, die im Politikunterricht vielleicht auch nicht allzu gut aufgepasst haben oder bei denen dieser Unterricht schon eine Weile her ist und die ihr Wissen auffrischen wollen. Alle, die das Politikgeschehen im Alltag schon regelmäßig aufmerksam verfolgen, werden hier nicht mehr so viel lernen.

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