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Veröffentlicht am 31.03.2023

ein mörderischer Neuanfang

Abschied auf Italienisch
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So hatte sich Commissario Vito Grassi sich seinen Neuanfang in Ligurien nicht vorgestellt. Er hat nicht nur unvorhergesehen eine Mitbewohnerin in dem Haus seines verstorbenen Vaters, sondern wird auch ...

So hatte sich Commissario Vito Grassi sich seinen Neuanfang in Ligurien nicht vorgestellt. Er hat nicht nur unvorhergesehen eine Mitbewohnerin in dem Haus seines verstorbenen Vaters, sondern wird auch sofort mit zwei Mordfällen konfrontiert und eine Leiche liegt sogar in der Nähe seines Hauses. Und außerdem schafft er es sogar, an seinem ersten Arbeitstag in Konflikt mit anderen Mitarbeitern der Polizei zu kommen. Ja, wir lernen Vito sofort sehr gut kennen, zumindest was seine Charaktereigenschaften betrifft. Aber er ist mir trotz seines aufbrausenden und undiplomatischen Auftretens sympathisch. Denn er weiß wenigstens um seine Inkompetenz beim Umgang mit Kollegen. Aber auch alles andere, was wir über ihn und seine Vergangenheit bzw. sein Verhältnis zum verstorbenen Vater oder auch zu seiner Familie erfahren, zeigt, dass er auch nur ein Mensch ist. Er versucht durch den Ortswechsel sicher mehr über sich selber und sein Verhältnis zum Rest der Welt zu erfahren. Man erfährt aber auch viel über die Landschaft, das Haus mit dem Olivenhain und natürlich über die Menschen, die jetzt sein Leben teilen. Aber auch hier sind mir gerade die drei Frauen: seine Mitbewohnerin Toni, seine Kollegin Marta und seine Chefin Lilia, sehr sympathisch. Es sind sehr unterschiedliche Frauen, aber sie haben alle einen starken Charakter und gehen ihren eigenen Weg. Mir haben die Begegnungen mit ihnen immer gut gefallen, da sie sich nichts gefallen lassen. Ansonsten ist die Handlung sehr interessant und mich hat die Aufklärung der Morde dann doch sehr überrascht. Es hat Spaß gemacht, diese Ermittlungen zu verfolgen. Vito hat so seine eigenen Methoden und diese werden nicht von allen gut aufgenommen. Aber der Erfolg gibt ihm Recht und so werden seine manchmal gefährlichen Aktionen akzeptiert. Mir hat dieser Ligurienkrimi gut gefallen. Ich war schonmal dort und konnte mir durch die detailreichen Beschreibungen alles wieder gut vorstellen. Es geht aber nicht nur über die Mordfälle, sondern die persönlichen Geschichten der Protagonisten machen das Geschehen so lebendig. Man erlebt die unterschiedlichsten Lebensläufe und Situationen der Menschen und ich bin gespannt, wie sich alles weiterhin entwickelt. Dabei können wir sicher noch spannende Kriminalfälle erleben und uns quer durch Ligurien bewegen. Ich freue mich auf weitere Fälle mit Vito Grassi und seinem Umfeld.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

viele Geheimnisse

Böse
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Der Titel gibt ja schon einen Vorgeschmack auf den Inhalt des Buches. Und es bewahrheitet sich dann auch: hier ist viel Böses am Werk. Und ich habe mit dem Bösen nicht nur die körperlichen Auswirkungen ...

Der Titel gibt ja schon einen Vorgeschmack auf den Inhalt des Buches. Und es bewahrheitet sich dann auch: hier ist viel Böses am Werk. Und ich habe mit dem Bösen nicht nur die körperlichen Auswirkungen verbunden, sondern auch die psychischen Wunden, die bei den Betroffenen entstanden sind. Ich fand es sehr gut gemacht, dass sich eigentlich so viele verschiedene Szenarien hier in der Geschichte wiederfinden. Es geht nicht nur um Mord, sondern auch um Rache, Mobbing, Verbundenheit, Wahrheit und Lüge, Liebe, Wut und Hass. Man wird fast mit der Vielzahl an Ereignissen und ihren Hintergründen überfordert, denn sie alleine sind schon heftig. Aber hier verbinden sich die unterschiedlichsten Erlebnisse der Protagonisten miteinander. Das Schicksal von Mila ist alleine schon schrecklich, denn man erlebt ein junges Mädchen, das in ihrer prikären Situation keine Hilfe bekommt und dafür noch mit einer Krise in ihrem Elternhaus konfrontiert wird. Die Protagonisten sind irgendwie alle miteinander verbunden und da es sich um ein Dorf handelt, kennen sich die Menschen auch alle untereinander. Die vergangenen Geschehnisse sind allen dort noch präsent. Und jetzt holt es die damals involvierten Personen wieder ein. Die Familienkonstellationen sind sehr gut dargestellt. Wie sich etwas über die Jahre auch dort anstauen kann und unterschwellig immer die Verhältnisse untereinander prägt. Die beiden Ermittler Fiona und Hanno haben es nicht so leicht. Fiona hat einen kleinen Vorteil, denn sie kann sich an die Ereignisse 1993 erinnern. Aber ansonsten sind die Ermittlungen nicht so einfach. Die Befragten lassen sich nicht richtig greifen und sie kommen damit nicht gut weiter. Mir hat die Herangehensweise der Ermittler gut gefallen. Sie werden zwar oft auf eine Falsche Fährte geschickt, aber durch Hartnäckigkeit kommen sie dann doch weiter. Und hier fand ich die Reaktion eines der Beschuldigten sehr interessant. Er möchte nun auch die Vorfälle in der Vergangenheit gänzlich geklärt haben und stellt seine eigenen Nachforschungen an. Und das ist nicht ganz ungefährlich. Die Autorin hat es sehr gut verstanden, die ganzen Hintergründe und die Motivationen der unterschiedlichsten Betroffenen gut darzustellen. Die einzelnen Beweggründe mögen ja noch einen positiven Grundgedanken gehabt haben, aber die Auswirkungen der einzelnen Handlungen wurden einfach von den Betroffenen nicht durchdacht und haben viele Menschen ins Unglück geschickt. Es zeigt eben die charakterlichen Merkmale der Protagonisten und welche Folgen sie auf soviele Menschen haben können. Wie Zusammenhalt und Loyalität auch zu schlimmen Ereignissen führen können und alles vergiften. Aber es wird wie so oft, alles ans Licht kommen - auch Jahrzehnte später noch. Diese Aspekte fand ich hier wirklich gut dargestellt. Alles rächt sich irgendwann und man sollte nichts auf Lügen aufbauchen.

Außer dem aktuellen Fall fand ich die Schilderungen aus den Privatleben der beiden Ermittler sehr interessant. Auch sie haben so ihre Probleme zu meistern und auch wohl ziemlich schlimme Erlebnisse aus der nahen Vergangenheit aufzuarbeiten. Allerdings habe ich aus den Rückblicken im Text nicht auf die genauen Handlungen schließen können. Aber es reicht aus, um die Brisanz und die Wichtigkeit erkennen zu können. Außerdem beeinflusst es ja heute noch das Verhältnis zwischen Fiona und Hanno und vor allen Dingen auch das Verhältnis zwischen Fiona und ihrer Tochter Caro.

Mir hat dieser Krimi insgesamt sehr gut gefallen. Er ist spannend, enthält eine sehr bildhafte Sprache und interessante Charaktere. Man wird durch die detailreichen Beschreibungen und auch durch die wechselnden Sichtweisen gut ins Geschehen eingebunden. Es gibt einige verwirrende Entwicklungen und mich hat einiges an dem Abschluß des Buches überrascht. Es war aber schlüssig und ich konnte das Buch nach einer spannenden und schönen Lesezeit aus den Händen legen.

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Veröffentlicht am 07.01.2023

spannender Aufenthalt auf der Insel

Canaria Mortal
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In diesem Buch lernen wir den Journalisten Felix kennen, der eine neue Stelle auf Gran Canaria antritt. Und nicht nur er war über die Verhältnisse dort überrascht. Die "Dienstwohnung" war jedenfalls schonmal ...

In diesem Buch lernen wir den Journalisten Felix kennen, der eine neue Stelle auf Gran Canaria antritt. Und nicht nur er war über die Verhältnisse dort überrascht. Die "Dienstwohnung" war jedenfalls schonmal gut. Sein neuer Wirkungsort ist eben etwas anders als es in Deutschland üblich ist. Die Zeitung ist noch sehr neu und die Kollegen sind auch schon sehr speziell. Aber mir waren sie alle sofort sympatisch. Gerade Candela gefällt mir gut. Sie kommt frisch und munter rüber, aber sie kann sicher auch anders. Felix findet sie jedenfalls auch sehr nett, nachdem er sich von der Überraschung einer solchen Begrüßung erholt hat. Er merkt schnell, das hier alles anders läuft, aber es gefällt ihm gut. Er wird allerdings sofort mit einer seltsamen Begebenheit überrascht und weiß noch nicht so richtig, wie er es einordnen soll. Aber eigentlich läuft es gut und er ist glücklich, hier zu sein. Aber dann verändert sich etwas und seine Zukunft wird unsicher. Und dann noch ein Mord - er wird in Dinge hineingezogen, die er so nicht vorhersehen konnte. Mir hat diese schnelle Änderung von der heilen Welt auf Gran Canaria zu den dunklen Seiten der Insel sehr gut gefallen. Es kam alles sehr authentisch rüber und auch die Akteure waren interessante Personen, die durch ihre sehr unterschiedlichen Charaktere immer für Überraschungen gut waren. Felix hätte jedenfalls nicht mit solchen Entwicklungen gerechnet. Die Ermittlerin Ana Montero ist jedenfalls eine große Bereicherung für die Geschichte. Sie ist mir auch sofort sympatisch, auch wenn sie nicht ohne Ecken und Kanten ist. Oder eben gerade deswegen. Die Geschehnisse werden sehr detailreich geschildert und man kann alles gut nachvollziehen. Der Text an sich lässt sich gut und flüssig lesen. Es ist spannend und man lernt viele interessante Dinge kennen. Sei es über die Lebenssituation auf der Insel, über die Art und Weise der Ermittlungen von Ana oder die vielschichtigen Zusammenhänge bezüglich der Geschehnisse. Es macht Spaß dem Ganzen zu folgen und auch die Beschreibungen der Umgebung sind interessant. Es ist alles sehr lebendig und ich habe eifrig mitgefiebert. Wer die Insel kennt, findet es bestimmt noch interessanter, denn er kennt vielleicht bestimmte Orte wieder. Felix hat jedenfalls sehr viel erlebt und seine Mitwirkung bei den Ermittlungen von Ana waren ein aufregendes Erlebnis für ihn. Die Handlung ist gut dargelegt und ich bin mit dem Ende auch zufrieden. Felix ist jedenfalls sehr froh über den Wechsel auf die Insel und vielleicht erleben wir ja noch mehr Abenteuer mit ihm.

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Veröffentlicht am 26.12.2022

es ist nicht immer so harmonisch, wie es aussieht

Katz und Mord
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Beim Lesen dieses Regionalkrimis habe ich sofort die Übereinstimmungen zwischen den detailreichen Schilderungen im Buch und meinen eigenen Erfahrungen mit dem Sauerland festgestellt. Schützenvereine und ...

Beim Lesen dieses Regionalkrimis habe ich sofort die Übereinstimmungen zwischen den detailreichen Schilderungen im Buch und meinen eigenen Erfahrungen mit dem Sauerland festgestellt. Schützenvereine und auch die Jäger haben eine große Bedeutung im Ort. Und die Personen entsprechend auch oft das Sagen. Mir haben die vielschichtigen Charaktere der Dorfbewohner gut gefallen. Sie lebten vor meinem inneren Auge auf und ich konnte mir alles gut vorstellen. Es ist auch gut rübergekommen, dass im Dorf (fast) nichts geheim gehalten werden kann. Jeder weiß über den anderen Bescheid - auch wenn man dann nicht unbedingt darüber redet. Aber das größte Geheimnis wurde ja erst spät gelüftet und hatte keine positiven Auswirkungen auf die Beteiligten. Die Handlungen sind interessant und spannend. Die Leute wirken immer so unscheinbar, aber irgendwie hat so jeder sein Geheimnis und damit auch Probleme. Aber es wird ja oft unter den Tisch gekehrt... Die Hauptkommissarin Anne hat mir sehr gut gefallen. Sie ist eine sehr sympathische Frau, die allerdings auch so ihren eigenen Kopf hat und durchsetzt. Auch gegen den Willen ihrer Vorgesetzten. Sie hat sich aber auch von dem äußeren Schein der Bewohner einwickeln lassen. Obwohl sie ja erst durch ihre Skepsis dort gelandet ist. Anne hat es im Moment auch nicht so einfach. Und dazu kommt noch ihr etwas seltsames Verhältnis zu Thorsten, ihrem Vorgesetzten. Aber ich glaube, die beiden haben schon gemerkt, was wirklich wichtig ist und das kommt am Schluß des Buches auch gut rüber. Witzig auch, dass die auswärtigen Touristen aus den Niederlanden kommen. Tja, wie im wahren Leben halt Die Handlungen kommen immer sehr real rüber. Das Verhalten der Personen und auch die Rückschlüsse, die die Ermittler daraus ziehen, kann man gut nachvollziehen. Es ist spannend zu erleben, wie die vielen Geheimnisse der Leute die Ermittlungen immer wieder in neue Richtungen ziehen. Aber dadurch vergeht auch viel Zeit und das wird für Anne gefährlich. Ich war jedenfalls sehr über die Ereignisse überrascht. Auch ich hatte damit auf keinen Fall gerechnet. Es war jedenfalls noch sehr spannend und dramatisch. Die Schilderungen der Landschaft haben mir auch gut gefallen. Der Text lässt sich auch sehr gut und flüssig lesen. Man ist sofort im Geschehen drin und kann alles gut nachvollziehen. Ich habe mich bei diesem Ausflug ins Sauerland auf alle Fälle sehr gut unterhalten gefühlt und vielleicht wird man jetzt mit einer anderen Sichtweise auf diese Dörfer blicken. Was verbirgt sich hinter den Fassaden in den Orten? Ich fand es jedenfalls sehr interessant und würde gerne noch mehr Fälle mit den Ermittlern aus Dortmund lösen.

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Veröffentlicht am 16.12.2022

Jeder hat so sein Geheimnis

Die letzte Party
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Der Titel und auch das schöne Cover haben den Leser ja schon zumindest auf eine Party vorbereitet. Und diese Party konnten wir dann auch erleben. Aber bis dahin wurden wir mit einer wunderschönen Gegend ...

Der Titel und auch das schöne Cover haben den Leser ja schon zumindest auf eine Party vorbereitet. Und diese Party konnten wir dann auch erleben. Aber bis dahin wurden wir mit einer wunderschönen Gegend und ihren Bewohnern bekanntgemacht. Die Geschichte spielt in Wales an einem See, der auch die Grenze zu England markiert. Mir haben die sehr eindrucksvollen Beschreibungen der Natur sehr gut gefallen. Ich konnte den See mit dem dichten Wald richtig vor Augen sehen. Und dann natürlich dieser kleine Ort Cwm Coed mit seinen Einwohnern. Hier kennt jeder jeden und fast nichts bleibt ein Geheimnis. Das weiß auch die ermittelnde Ffion Morgan, denn sie lebt selber in dem Ort. Ffion ist mir sehr sympathisch und ich war überrascht, welche Geheimnisse sie so hat. Da sie aus dem Ort ist, kann sie ihr Insiderwissen anwenden. Ihr Kollege von der englischen Polizei, Leo Brady, hat dadurch einen kleinen Nachteil, aber zusammen ergeben sie eigentlich ein gutes Team. Ihr erstes gemeinsames offizielles Zusammentreffen war allerdings sehr amüsant für mich und das wird sicher jeder Leser*in so empfunden haben. Es hat jedenfalls Spaß gemacht, mir ihre fassungslosen Gesichter vorzustellen. Leo ist mir zwar auch sympathisch, aber ich finde, er könnte sich wirklich besser gegen seinen Chef wehren. Aber zum Glück ist ja dann später Ffion da und sie lässt sich nichts gefallen und gibt dem Chef kontra. Das passt gut zu Ffion und lässt sie in einem positiven Licht darstehen. Die anderen Protagonisten sind auch nicht ohne. Die Bewohner der Ferienhaussiedlung haben auch alle so ihre Probleme und Geheimnisse. Es war sehr interessant, diese verschiedenen Charaktere zu beobachten. Ihre Handlungen waren manchmal schon sehr krass. Und eben weil sie alle was zu vertuschen haben, ist die Aufklärung des Mordes schon nicht einfach. Jeder hat ein Motiv und ich habe auch immer wieder meine Vermutungen bezüglich des Täters geändert. Aber der Schluß hat mich dann doch überrascht. Darauf wäre ich nicht gekommen. Aber er war schlüssig und ich war sehr zufrieden mit dem Ende. Ich finde, jeder hat bekommen, was er verdient hat. Es wurde aber nicht nur auf den Mord und seine Aufklärung geguckt, sondern auch die Lebensgeschichten von Leo und Ffion waren ein großes Thema. Es hat mir gut gefallen, wie alles zu dieser Geschichte verarbeitet wurde. Die privaten Themen waren immer präsent und wurden gut in die Handlungen einbezogen. Mir hat das Buch gut gefallen. Man konnte den Text gut und flüssig lesen. Die Handlungen waren die ganze Zeit über interessant und abwechslungsreich. Man bekam viel Einblick in die Dorfbewohner und die Bewohner der Ferienhaussiedlung. Gerade die Ablehnung der Dorfbewohner gegenüber diesem Projekt der Ferienhäuser war sehr klar und deutlich dargestellt. Und alles in allem war es ein spannender Krimi mit sympathischen Ermittlern in einer wunderschönen Umgebung.

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