Profilbild von Lrvtcb

Lrvtcb

Lesejury Star
offline

Lrvtcb ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lrvtcb über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2023

Sehr spannender, interessanter und gleichzeitig kurzweiliger Roman

Die Meisterin der Wachsfiguren
0

Mit vierzehn Jahren war ich das erste Mal in London und da dann auch in dem berühmten Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett. Zu dem Zeitpunkt war ich noch nicht groß auf Konzerten gewesen oder kannte irgendwelche ...

Mit vierzehn Jahren war ich das erste Mal in London und da dann auch in dem berühmten Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett. Zu dem Zeitpunkt war ich noch nicht groß auf Konzerten gewesen oder kannte irgendwelche Berühmtheiten. Es hat sich für mich so angefühlt, ob ich das erste Mal wirklich einen Star treffen würde. Es war eine ganz besondere Erfahrung. Wenn ich fast 200 Jahre immer noch so begeistert von den Wachsfiguren bin, dann kann ich sehr gut verstehen, wieso die Menschen zu Lebzeiten von Marie Tussaud so begeistert von ihren Kunstwerken waren.

Die Werke von Marie Tussaud sind zunächst nicht in London geschaffen worden, sondern in Paris. Als Kind war Marie bereits von den Wachsfiguren begeistert und ist bei ihrem Nennonkel in die Lehre gegangen. Zunächst hat sie ihm nur zugearbeitet, bis sie irgendwann selber zur Künstlerin geworden ist. Sie hat am Königshof in Versailles der Prinzessin Unterricht gegeben und hat während der französischen Revolution die Totenmasken von Revolutionären abgenommen. Ihr Leben war somit alles andere als langweilig und die Zeit, in die sie hinein geboren wurde, mit Sicherheit nicht immer leicht.

Nach dem Klappentext war ich mir sicher, dass ich mehr über diese spannende Persönlichkeit erfahren möchte, aber ich hatte etwas Sorgen, dass der Roman auch ziemlich schwerfällig sein könnte. Die französische Revolution ist kein leichtes Thema und ich hatte Sorge, dass hier zu viele historische Fakten beleuchtet werden. Hier wurde ich sehr positiv überrascht. Die Autorin hat viel Augenmerk auf die Darstellung des Alltags gelegt und hat damit die Zeit dem Leser sehr nahegebracht. Die anderen historischen Begebenheiten sind zwar auch Bestandteil der Geschichte, allerdings werden hier nicht alle Zusammenhänge bis ins kleines Detail beschrieben, sodass die Erzählung nicht zu schwerfällig wird. Es war dadurch in meinen Augen ein kurzweiliger Roman, den ich schnell ausgelesen hatte.

Durch dieses Buch habe ich die Kunst der Wachsfiguren noch mehr zu schätzen gelernt und ich habe eine Hochachtung für Marie Tussaud, die nicht nur in einer Zeit ein Handwerk ausgeübt hat, als Frauen eigentlich mit den Kindern Zuhause geblieben sind, sie hat auch einige wichtige Persönlichkeiten ihrer Zeit kennengelernt. Hier ist es gut, dass die Autorin in ihrem Nachwort darlegt, an welchen Stellen sie von der Geschichte abgewichen ist oder Lücken durch ihre eigenen Kreativität gefüllt hat. So kann jeder nachvollziehen, was historisch belegt ist und was nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.01.2023

Eine etwas kurze, aber überraschend tiefgründige Liebesgeschichte

Sweeter than Fame
0

Kylie Scott schreibt immer wieder wunderschöne Liebesromane. Bis vor kurzem hätte ich noch gesagt, dass sie ein Garant für geniale Romane ist, aber hier habe ich leider feststellen müssen, dass dies nicht ...

Kylie Scott schreibt immer wieder wunderschöne Liebesromane. Bis vor kurzem hätte ich noch gesagt, dass sie ein Garant für geniale Romane ist, aber hier habe ich leider feststellen müssen, dass dies nicht immer der Fall ist. Als im Klappentext eine weitere Rockstar-Geschichte vorgestellt wurde, war ich skeptisch, ob es sich hier um eine tiefgründige oder eher oberflächliche Handlung handelt. Bei diesem Buch wurde ich positiv überrascht, dass die Charaktere so facettenreich und spannend ausgearbeitet wurden.

Ani Bennett lebt in einer Kleinstadt, um über ein traumatisches Erlebnis hinwegzukommen. Daher hat sie auch ihren Job aufgegeben und arbeitet nun als Verkäuferin in einem Laden. Es wäre nicht herablassend, wenn ich behaupte, dass sie ein sehr einfaches Leben führt. Ihr Alltag ist ganz anders als der von Rockstar Garrett Hayes. Da er noch den Tod seiner Ehefrau verarbeiten muss, nutzt er den Umzug in die Kleinstadt als Neustart und wird Anis Nachbar. Zunächst sehr zu seinem Leidwesen.

Die Darstellung des Kleinstadtlebens hat mir sehr gut gefallen. Im Normalfall findet man Rockstargeschichten nur in den großen amerikanischen Städten, sodass dies eine schöne Abwechslung war. Außerdem mochte ich die ganzen Nebencharaktere. Da Ani hier schon länger lebt, kennt sie ihre Mitbürger gut und dementsprechend viele Nebenfiguren tauchen hier auf. Die Atmosphäre ist ruhiger und damit ist auch die Handlung entschleunigt. Der Fokus der Handlung liegt nicht auf actionreichen Erlebnissen, sondern auf der Ausarbeitung der Charaktere. Der Leser hat viel Zeit Ani und Garret im Detail kennenzulernen. Das mochte ich sehr.

Für mich hätte dieses Buch gerne noch mehr Kapitel haben können, da ich Ani und Garrett noch nicht gehen lassen wollte. Vielleicht lag es auch daran, dass mir die Geschichte so gut gefallen hat, dass ich das Buch nicht weggelegt und somit an einem Abend ausgelesen habe. Es ist in jedem Fall eine runde, stimmige und in sich abgeschlossene Geschichte. Mit knapp über dreihundert Seiten ist dies ein kurzweiliges Lesevergnügen, aber eines, das sich in jedem Fall lohnt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.11.2022

Eine herrliche, wenn auch etwas vorhersehbare Geschichte, die mir viel Spaß bereitet hat

Das irrationale Vorkommnis der Liebe – Die deutsche Ausgabe von »Love on the Brain«
0

Geschlechterdiskriminierung bekommt man beinahe jeden Tag mit, wenn man etwas darauf achtet. Ich arbeite im Finanzbereich und auch wenn es hier mittlerweile viele Frauen gibt, ist es häufig noch eine Männerdomäne. ...

Geschlechterdiskriminierung bekommt man beinahe jeden Tag mit, wenn man etwas darauf achtet. Ich arbeite im Finanzbereich und auch wenn es hier mittlerweile viele Frauen gibt, ist es häufig noch eine Männerdomäne. Daher fand ich es sehr spannend, dass Ali Hazelwood in ihren Romanen auch auf die Ungerechtigkeiten im MINT-Bereich aufmerksam macht. In ihrem ersten Roman hat sie mich damit wirklich überrascht und begeistert. Die drei Novellen, die darauf gefolgt sind, waren im Vergleich dazu relativ oberflächlich und enttäuschend. Daher hatte ich darauf gehofft, dass nun der zweite Roman eher wieder in die erste Kategorie fällt. Zum Glück tut er es.

Die Charakter kennt der Leser noch nicht aus den anderen Geschichten, sodass dieses Buch komplett unabhängig von allen anderen Büchern der Autorin gelesen werden kann. Die Hauptperson und Erzählerin der Geschichte ist Bee Königswater, die nun ihren Traumjob bei der NASA antreten kann. Sie liebt Marie Curie und hat sogar einen sehr erfolgreichen Twitter-Account, der schwierige Themen anspricht und überlegt „Was Marie Curie tun würde“. Alles könnte perfekt sein, wenn sie bei dem Projekt nicht mit Levi Ward zusammenarbeiten müsste, den sie schon seit einigen Jahren kennt und der sie aus unerklärlichen Gründen vom ersten Moment nicht leiden konnte.

Die Autorin sagt selbst im Nachwort, dass sie über dieses Buch ihre Abneigung gegen standardisierte Tests kundtut, da diese häufig Geringverdiener und gesellschaftliche Randgruppen diskriminieren. So häufig hatte ich darüber noch nicht nachgedacht, aber dies ist auch nur eines von vielen Beispielen, in denen die Autorin auf Probleme und vor allem Diskriminierungen in den Naturwissenschaften aufmerksam macht. Es lohnt sich somit diesen Roman zu lesen, wenn man auch gerne noch einmal etwas über den Tellerrand schauen möchte.

Es gab allerdings zwei Aspekte, die mir weniger gut gefallen haben und die in dem ersten Buch deutlich stärker waren. Zum einen ist die Handlung ziemlich vorhersehbar und hält leider keine Überraschungen bereit. Natürlich ist es trotzdem schön mitzuerleben, wie Bee sich bei der NASA schlägt, aber ein paar unvorhergesehene Wendungen sind trotzdem schön. Das andere war an manchen Stellen die Sprache. Ich mochte die Atmosphäre und die ganzen Beschreibungen. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass die Autorin hier besonders modern sein möchte. So clustert sie Menschen in Sexy TypenTM oder Sympathische TypenTM. Die Nutzung der Trademark Kennung vor allem auch die Häufigkeit fand ich etwas störend sowie unnötig.

Auch wenn dieses Buch nicht vollkommen an „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ heran reichen konnte, hat es mich sehr gut unterhalten und ich hatte es innerhalb von zwei Tagen ausgelesen. Es hat mich richtig gut unterhalten und ich kann es wirklich nur weiterempfehlen. Ich freue mich schon sehr auf die nächsten Romane der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2022

Ein Roman wie ein gemütlicher Abend in der Vorweihnachtszeit

Sternschnuppenfunkeln
0

Es ist wieder Oktober, die Tage werden kürzer und das Wetter wird deutlich ungemütlicher. Damit ist es die perfekte Zeit für die ganzen Verlage ihre Weihnachtsromane vorzustellen. Für viele mag es noch ...

Es ist wieder Oktober, die Tage werden kürzer und das Wetter wird deutlich ungemütlicher. Damit ist es die perfekte Zeit für die ganzen Verlage ihre Weihnachtsromane vorzustellen. Für viele mag es noch etwas zu früh für Weihnachten zu sein, aber für mich ist es die perfekte Zeit, um in eine winterliche Stimmung zu kommen. Der Roman „Sternschnuppenfunkeln“ hat für mich in jedem Fall die richtige Atmosphäre geschafft. Der Nachteil ist nun allerdings, dass es noch zwei Monate bis Weihnachten sind.

In dem Roman kehrt Laurel nach einer gescheiterten Ehe zurück in ihr Heimatdorf, um ihre Schwester und ihre Nichte zu unterstützen. Neben den Vorbereitungen für Weihnachten hält sie nicht nur ihre Familie auf Trapp, sondern auch ihre Jugendliebe Grady, dem sie immer wieder über den Weg läuft. Bei dem Buch mochte ich sehr die Stimmung in dem kleinen Städtchen. Es mag etwas stereotypisch wirken, dass jeder jeden kennt und alle sich gegenseitig unterstützen, aber es hat hier so authentisch gewirkt. Alle arbeiten daran die Stadt weihnachtlich zu gestalten und bereiten einen gemeinsamen Handwerksmarkt vor.

Ebenfalls spannend fand ich Laurels Schwester, die Agoraphobie leidet. Sie hat Angst vor der Außenwelt und hat seit einigen Monaten ihr Haus nicht mehr verlassen. Mein Eindruck ist, dass viele Menschen unter Ängsten oder Panikattacken leiden, sodass ich es gut finde, dass dies auch immer mehr in Roman thematisiert wird. Agoraphobie ist hier mit Sicherheit eine sehr einschränkende Angst, die vor allem auch nur selten in Büchern thematisiert wird. Ich mochte es allerdings auch, dass die Phobie nicht zu sehr im Vordergrund der Handlung stand, sodass der Roman in erster Linie ein Liebesroman ist und die weihnachtliche Stimmung nicht zu sehr durch diese Problematik beschattet wird.

Die Beziehung von Laurel und Grady ist definitiv nach dem Klappentext keine große Überraschung und auch im Verlauf des Romans wird hier kein Geheimnis draus gemacht. Es hat sich wirklich angefühlt, wie zwei alte Bekannte, die sich nur wieder kennenlernen. Das einerseits Vertraute und andererseits Neue in der Beziehung der beiden, hat die Autorin super dargestellt.

Sprachlich habe ich mich an der ein oder anderen Stelle an ein paar Wiederholungen gestört. Ich kann es verstehen, dass ein Charakter nicht nur einmal an ein Problem denkt und es dann komplett vergesst. Es ist somit nachvollziehbar, dass einige Themen mehrfach erwähnt werden, allerdings kamen mir hier manche Wiederholungen zu kurz hintereinander.

Jedes Jahr veröffentlicht Sue Moorcroft einen neuen Weihnachtsroman und dieser kann definitiv mit den bisherigen Romanen mithalten. Wer gerne schon in eine gemütliche, winterliche Stimmung kommen möchte, sollte in jedem Fall zu „Sternschneppenfunkeln“ greifen und sich ins Kleinstadtleben entführen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2022

Ein Roman wie ein gemütlicher Abend in der Vorweihnachtszeit

Sternschnuppenfunkeln
0

Es ist wieder Oktober, die Tage werden kürzer und das Wetter wird deutlich ungemütlicher. Damit ist es die perfekte Zeit für die ganzen Verlage ihre Weihnachtsromane vorzustellen. Für viele mag es noch ...

Es ist wieder Oktober, die Tage werden kürzer und das Wetter wird deutlich ungemütlicher. Damit ist es die perfekte Zeit für die ganzen Verlage ihre Weihnachtsromane vorzustellen. Für viele mag es noch etwas zu früh für Weihnachten zu sein, aber für mich ist es die perfekte Zeit, um in eine winterliche Stimmung zu kommen. Der Roman „Sternschnuppenfunkeln“ hat für mich in jedem Fall die richtige Atmosphäre geschafft. Der Nachteil ist nun allerdings, dass es noch zwei Monate bis Weihnachten sind.

In dem Roman kehrt Laurel nach einer gescheiterten Ehe zurück in ihr Heimatdorf, um ihre Schwester und ihre Nichte zu unterstützen. Neben den Vorbereitungen für Weihnachten hält sie nicht nur ihre Familie auf Trapp, sondern auch ihre Jugendliebe Grady, dem sie immer wieder über den Weg läuft. Bei dem Buch mochte ich sehr die Stimmung in dem kleinen Städtchen. Es mag etwas stereotypisch wirken, dass jeder jeden kennt und alle sich gegenseitig unterstützen, aber es hat hier so authentisch gewirkt. Alle arbeiten daran die Stadt weihnachtlich zu gestalten und bereiten einen gemeinsamen Handwerksmarkt vor.

Ebenfalls spannend fand ich Laurels Schwester, die Agoraphobie leidet. Sie hat Angst vor der Außenwelt und hat seit einigen Monaten ihr Haus nicht mehr verlassen. Mein Eindruck ist, dass viele Menschen unter Ängsten oder Panikattacken leiden, sodass ich es gut finde, dass dies auch immer mehr in Roman thematisiert wird. Agoraphobie ist hier mit Sicherheit eine sehr einschränkende Angst, die vor allem auch nur selten in Büchern thematisiert wird. Ich mochte es allerdings auch, dass die Phobie nicht zu sehr im Vordergrund der Handlung stand, sodass der Roman in erster Linie ein Liebesroman ist und die weihnachtliche Stimmung nicht zu sehr durch diese Problematik beschattet wird.

Die Beziehung von Laurel und Grady ist definitiv nach dem Klappentext keine große Überraschung und auch im Verlauf des Romans wird hier kein Geheimnis draus gemacht. Es hat sich wirklich angefühlt, wie zwei alte Bekannte, die sich nur wieder kennenlernen. Das einerseits Vertraute und andererseits Neue in der Beziehung der beiden, hat die Autorin super dargestellt.

Sprachlich habe ich mich an der ein oder anderen Stelle an ein paar Wiederholungen gestört. Ich kann es verstehen, dass ein Charakter nicht nur einmal an ein Problem denkt und es dann komplett vergesst. Es ist somit nachvollziehbar, dass einige Themen mehrfach erwähnt werden, allerdings kamen mir hier manche Wiederholungen zu kurz hintereinander.

Das Hörbuch wird gelesen von Mala Sommer, die eine angenehme sowie ruhige Stimme hat. Ich konnte ihr immer gut folgen und wusste zu jeder Zeit aus welcher Sicht das Kapitel erzählt wird oder wer gerade spricht – auch wenn die Autorin kaum bei den verschiedenen Charakteren ihre Stimme verstellt. Ich würde mir definitiv noch einmal ein Hörbuch von ihr anhören.

Jedes Jahr veröffentlicht Sue Moorcroft einen neuen Weihnachtsroman und dieser kann definitiv mit den bisherigen Romanen mithalten. Wer gerne schon in eine gemütliche, winterliche Stimmung kommen möchte, sollte in jedem Fall zu „Sternschneppenfunkeln“ greifen und sich ins Kleinstadtleben entführen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere