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Veröffentlicht am 25.01.2023

Abwechslungreicher und spannender als Band eins.

Die fünf Zimmer 2
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Der magische Roman „Die fünf Zimmer“ bekam kürzlich eine Fortsetzung — doch auch ohne Vorkenntnisse kann die Geschichte von Juri, jüngste der Wood-Schwestern und Wächterin der Phönixwelt, gelesen werden.

K.M. ...

Der magische Roman „Die fünf Zimmer“ bekam kürzlich eine Fortsetzung — doch auch ohne Vorkenntnisse kann die Geschichte von Juri, jüngste der Wood-Schwestern und Wächterin der Phönixwelt, gelesen werden.

K.M. Parker lässt es sich nicht nehmen, Erklärungen über „Die Fünf Zimmer“ & die Familie Wood einzustreuen, sodass es ein leichtes war, sich zurecht zufinden. Wie gewohnt ist das Buch einfach und flüssig zu lesen, bildlich verfolgt der Leser die kreative und originelle Handlung, die lockeren Dialoge sind gespickt mit Biss und Humor. Wie auch Elli einst, die die Schattenwelt schützt, ist auch Juri, die ihre Freiheit und Unabhängigkeit liebt, nicht immer begeistert von ihrem Familienerbe und den damit einhergehenden Pflichten. Aber nicht nur die Wärme ihres Federsteins erinnert sie regelmäßig an die Verantwortung, sondern auch eine leise Sehnsucht. Denn hinter einer, ihrer, Tür wartet, neben arroganten und selbstüberzeugten Männchen, auch ein besonderer Feuervogel ... Und dieser wird ihr nun dabei helfen, die Welten, die im dritten Stock eines Hotels liegen, zu retten.

Im Vergleich zu früheren Büchern der Autorin, die zumeist kurzweilige Unterhaltung hergaben, erkennt man hier eine deutliche Steigerung. Die Story ist tiefer ausgebaut, abwechslungsreicher und überrascht.
Die unterschiedlichen Wesen, wie die gefährliche, chaosstiftende Silberspinne, die unberechenbaren, vielschichtigen Welten und einige Hintergründe sorgen für anhaltendes Interesse während rasante, temporeiche Szenen rege die Spannung anfachen. Aber auch Dramatik und Gefühl kommen nicht zu kurz.

Aufgrund der unheimlichen Bedrohung können die Wachterinnen nun auch das fünfte Zimmer, jenes, das mit Ignoranz bedacht wird, nicht mehr ausschließen. Dabei birgt dieses Geheimnis, diese Welt eine große Bürde ...

Juri wird Entscheidungen treffen müssen, die alles verändern, Reife und sogleich Abschied bedeuten, Blessuren davon tragen, die nicht nur auf ihrem Körper sichtbar sind ...

„Ich kann das Menschsein nicht zurücklassen.“

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Veröffentlicht am 13.01.2023

Sehr spannender, komplexer Fall.

Fifty-Fifty
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Nachdem Th1rt3en im letzten Jahr ein Highlight war, hatte ich hohe Erwartungen an „Fifty-fifty“.
Was soll ich sagen? Wieder gelang Steve Cavanagh ein interessanter Justizthriller, der auf einem komplexen ...

Nachdem Th1rt3en im letzten Jahr ein Highlight war, hatte ich hohe Erwartungen an „Fifty-fifty“.
Was soll ich sagen? Wieder gelang Steve Cavanagh ein interessanter Justizthriller, der auf einem komplexen Fall sowie deutlicher Recherche aufgebaut wurde. Sowohl der Ablauf im Gerichtssaal, die Arbeit von Anklage und Verteidigung wie die Ermittlungen waren authentisch und detailreich dargelegt.

Zwei Schwestern auf der Anklagebank. Eine Mörderin.
Zwei Verteidiger, die von der Unschuld ihrer Klientin überzeugt sind …

„Der Abend war perfekt gelaufen. Es sah brutal aus, bestialisch. Daddys zerstückelte Leiche. Ein manischer Mord.“

„Fifty-fifty“ wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, sodass der Leser einen Überblick über das vorhandene, erdrückende Beweismaterial bzw. die Indizien bekommt, nachvollziehbar am Prozess selbst sowie den Gedanken und Schritten der Verteidigung teilhaben kann. Doch auch SIE kommt zu Wort, und die hier beschriebenen Szenen und Einblicke in die Psyche sind Gänsehaut erregend und teilweise blutig.
Welche der Avellino-Schwestern auch immer schuldig ist, sie geht präzise, geplant und berechnend vor. Immer.

Beide sind bis zum Schluss gleichermaßen verdächtig, Vermutungen werden gekonnt angestachelt, neue Morde, die mit dem Fall zusammen hängen könnten, sorgen für Wendungen und halten den Spannungsbogen durchweg aufrecht.
Steve Cavanagh schreibt klar und, trotz der inhaltlichen Vielschichtigkeit, verständlich sowie nachvollziehbar. Zusätzlich zu der hier verhandelten, grausamen Tat und den charakterlichen Merkmalen von Alexandra und Sofia stehen die leidenschaftlichen Verteidiger Kate Brooks und Eddie Flynn im Vordergrund. Diese werden durch private Einblicke, ihre Intentionen, eigene Probleme und Verluste greifbar.
Der Thriller war authentisch, höchst interessant und lädt zum mitdenken ein. Durch die Mischung von Action und Information, undurchsichtigen Charakteren und lockeren Dialogen empfand ich diese Story zu keiner Zeit als zäh oder langweilig.

Hinzu verflocht der Autor gekonnt die schwammige Aussagekraft von forensischen Beweisen und deren Analyse, Korruption in den höchsten Rängen, Diskriminierung und sexuelle Belästigung.

„Fifty-fifty“: voll von Tod, Verlust und anschaulichen Bildern. Packend und mitreißend bis zum Schluss.

„Mein größtes Problem als Anwalt ist der Umstand, dass ich mir immer wünsche, Schuldige sollten bestraft und Unschuldige freigelassen werden. Aber so funktioniert die Justiz nicht. Hat sie nie. Wird sie auch nie.“

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Veröffentlicht am 13.01.2023

Wieder eine großartige und durchweg unterhaltsame Geschichte.

Blutopal
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Wo Saskia Louis draufsteht, ist Saskia Louis drinnen: Spannung, Romantik, Einfallsreichtum und verdammt viel Humor. Auch in ihrer neuen Fantasy Trilogie „Das Vermächtnis der Engelssteine“ finden wir all ...

Wo Saskia Louis draufsteht, ist Saskia Louis drinnen: Spannung, Romantik, Einfallsreichtum und verdammt viel Humor. Auch in ihrer neuen Fantasy Trilogie „Das Vermächtnis der Engelssteine“ finden wir all das und noch mehr.

Engel, Todesengel und Halbwesen.
Ein Kampf um die Menschheit, entfacht aus Überheblichkeit und Ideologie.

Was habt ihr euch zum 18. Geburtstag gewünscht?
Ein Flugticket? Ein Auto? Schnaps?
Definitiv nicht, von einem Fremden mit einem Dolch gejagt, von einem äußert düsteren, aber attraktiven Kerl gerettet zu werden und schon gar nicht die Tatsache, ein Halbengel zu sein.
Genau das bekam Elariel – in Gegenzug wurde ihr ihre Freiheit und das Leben, dass sie führte und plante, genommen …

In dieser Urban-Romantasy gestaltet die Autorin die Welt, wie wir sie kennen, um einige Nuancen aufregender und mystischer, es warten zahlreiche Geheimnisse, auf fast jeder Seite gibt es Neues zu entdecken und doch bleiben am Ende von „Blutopal“ viele Fragen offen.
Hintergründe über die Engel und ihre Häscher, ihre wahnsinnigen Intentionen werden verständlich dargelegt, und auch die Todesengel-Fraktion wird hier in ein neues Licht gerückt.
Ella erwies sich augenblicklich als eine taffe, gewitzte Frau, entpuppte sich als Halbengel, dessen Zorn seine stärkste Waffe ist, und umging, nach Gabriels wahnwitziger Offenbarung, kokett die Selbstmitleidsschiene. Wieder bewies Saskia, dass ihre erschaffenen Charaktere frisch und frech, absolut echt sind, statt im 0815-Typus unterzugehen.
Obgleich Gabe das Zeug zum potenzieller Bad-Boy mitbringt, ist er lediglich ein effektiver und rationaler, ehrgeiziger Kämpfer, der bisher weder Platz noch Zeit für tiefgründige Gefühle hatte.

Nebenfiguren machen die Story lebendig und bringen Abwechslung in die teilweise angespannte, verzwickte Situation.
Schlagfertige, saftige Dialoge, haufenweise Humor und Sarkasmus brachten mich, zusätzlich zu Trainingseinheiten voller blauer Flecken, und der wohl coolsten besten Freundin zum Schmunzeln.
Es geht spannend und actionreich zu, unschöne sowie romantische Überraschungen wenden rege das Geschehen, Ella entkommt mehrfach nur knapp den Zayat und dramatische Momente sowie Verlust runden Band eins der Trilogie ab, bevor ein Cliffhanger nervös auf die Fortsetzung macht …

„Am Ende war ich nassgeschwitzt, müde und mir einer Sache schmerzlich bewusst: Ich war wie ein lebendes Fleischstück am Spieß, das nur darauf wartete, abgeschlachtet zu werden.“

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Witzig, frech und absolut magisch.

Amari und die Nachtbrüder
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Amari Peters – ein zwölfjähriges, in Armut aufgewachsenes PoC-Magier-Mädchen, dass eine ganze Welt zum Umdenken bewegen kann. Und das einfach, in dem sie ist, wie sie ist.

„Meistens fürchten Menschen, ...

Amari Peters – ein zwölfjähriges, in Armut aufgewachsenes PoC-Magier-Mädchen, dass eine ganze Welt zum Umdenken bewegen kann. Und das einfach, in dem sie ist, wie sie ist.

„Meistens fürchten Menschen, was sie nicht verstehen. Und aus Furcht wird allzu leicht Hass.“


Amari = Harry Potter 2.0 —
obwohl ich ungern Geschichten vergleiche, gibt es gewisse Ähnlichkeiten – jedoch kommt der Jugendroman von B. B. Alston leicht und bunt daher, sodass viele Kinder & Jugendliche kurzweilige Unterhaltung genießen und sich zugleich mit den eingebundenen aktuellen, sozial- und gesellschaftskritischen Themen auseinandersetzen können.
Von unterdrückten Minderheiten, der ureigenen Angst vor dem Unbekannten, altbackenen Vorurteile und der Rache jener, deren Existenzrecht chancenlos eingedämmt wurde bis hin zu Selbstakzeptanz und tiefer Freundschaft.
Dieses eigenwillige Abenteuer bietet so einiges.

B. B. Alston kreierte mit viel Kreativität und Einfallsreichtum einen lebendigen und ereignisreichen Verlauf, bildlich und altersgerecht können wir die „Geheime Sommerakademie“ erkunden, Amari kennenlernen und sie bei der, nicht immer erlaubten, Suche nach ihrem schmerzlich vermissten Bruder begleiten.

Trotz abwertender Blicke und lauter Vorurteile, die der Protagonistin selbst in der „Verborgenen Welt“ zuteilwerden, zeigt sich Amari aufgeschlossen, taff und willensstark, behauptet sich gegen Führungskräfte, Zicken und das Böse. Die Autorin lässt uns gemeinsam mit ihr die Wunder und Hintergründe der
„Oberbehörde für Übernatürliches“ ergründen, zeigt uns die Gefahren, weckt Neugier. Im spaßigen und spannenden Sommersemester wächst Amari über sich hinaus, steht zu dem, was sie ist, lernt und zeigt Loyalität gegenüber jenen, die ihr wichtig sind.

Natürlich wäre diese Story ohne die Vielzahl der unterschiedlichsten Charaktere nicht halb so wundervoll. Manche legten Amari Steine in den Weg, andere wurden zu Freunden, heiterten die ernsten Momente auf und nahmen der Neuen die Zweifel. Geheimnisse, Intrigen und Plotttwists sorgen für Überraschungen genau wie die gelungene Kombination aus Magie und Technik, neuen und alten Elementen sowie dem „Special Agenten“-Charme.

„Amari und die Nachtbrüder“ – ein abwechslungsreicher, magischer und moderner Roman, den ich allen Altersklassen von Herzen empfehlen möchte.

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Veröffentlicht am 19.12.2022

„Manche Momente sind zu gut, um sie zu posten. Man muss sie einfach erleben.“

Zimmer gesucht, Liebe gefunden
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„𝒁𝒊𝒎𝒎𝒆𝒓 𝒈𝒆𝒔𝒖𝒄𝒉𝒕, 𝑳𝒊𝒆𝒃𝒆 𝒈𝒆𝒇𝒖𝒏𝒅𝒆𝒏“ ist genauso strange, wie der Titel vermuten lässt.

In einem humorvollen Rahmen verstecken sich Tiefsinn, aktuelle Themen und absolut umwerfende Charaktere ‐ die durch ...

„𝒁𝒊𝒎𝒎𝒆𝒓 𝒈𝒆𝒔𝒖𝒄𝒉𝒕, 𝑳𝒊𝒆𝒃𝒆 𝒈𝒆𝒇𝒖𝒏𝒅𝒆𝒏“ ist genauso strange, wie der Titel vermuten lässt.

In einem humorvollen Rahmen verstecken sich Tiefsinn, aktuelle Themen und absolut umwerfende Charaktere ‐ die durch Macken und Eigenheiten zu Herzen gehen.

Die erste große Liebe begann für Emma wie im Märchen und endete, nach 7 Monaten perfekt gestellten Fotos und von Filtern überzogenen Instagrampost, plötzlich und unpersönlich.
Dumm, dass die verlassene Studentin bereits auf gepackten Kisten sitzt und ihr altes Zimmer schon verplant ist.
Gut, dass Pepperline Salt – Privatermittlerin und aller allerbeste Freundin – nach einem trashigen Mädelsabend ein WG-Zimmer auftreibt.
Einziger Haken? Der introvertierte, verschlossene Mitbewohner hat sie nicht mehr alle. Und doch klemmt sich Emma Palme Pamela unter den Arm und los geht’s: der erste Schritt in die Unabhängigkeit … und zu sich selbst.

Caroline Brinkmanns Schreibstil ist bekanntermaßen sehr locker und modern, ihre Ideen erfrischend und so war es kein Wunder, dass die Seiten von „𝒁𝒊𝒎𝒎𝒆𝒓 𝒈𝒆𝒔𝒖𝒄𝒉𝒕, 𝑳𝒊𝒆𝒃𝒆 𝒈𝒆𝒇𝒖𝒏𝒅𝒆𝒏“ nur so dahin flogen.
Unterhaltung trifft Ernst, Leichtigkeit umfasst Melancholie und bringt somit nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken. Dabei erwartet uns keine vor Kitsch triefende Schnulze, dafür eine ordentliche Portion trockener Humor und Gefühlslagen, in die sich wohl jeder hineinversetzen kann, wie die nachvollziehbare Idealisierung des vermeintlichen Traumprinzen.

Emma lässt Stück für Stück los, sieht hinter die bearbeiten Fotos von #cinderemma und erkennt, was sie unbewusst für diese glamouröse Beziehung tun und aufgeben musste.
Immer an ihrerseits: Pepper – vielleicht sogar der heimliche Star der Geschichte. Caroline schrieb mit den hier aufgegriffenen Beziehungen und Dynamiken eine regelrechte Hommage an Freundschaften, treibt die Leser weg vom stupiden Schubladendenken, wischt den Glitzer von Momentaufnahmen der virtuellen Fake-Reality und setzt ein Statement für verschrobene Spleens.
Vielschichtige, bunte Figuren, von denen keine makellos, frei von Komplexen oder Problemen ist, füllen die abwechslungsreiche, manchmal skurrile Handlung, die lebendig, überraschend vonstattengeht und rund endet.

Ein Buch zum Wiederfinden und Wohlfühlen.

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