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Veröffentlicht am 27.01.2023

Es ist erst der Anfang

Rachejagd - Gequält
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Als FBI Agent Nick einen verzweifelten Anruf seiner Jugendliebe Anna bekommt, zögert er natürlich nicht ihr zu helfen. Seine Hilfe ist auch dringend nötig, denn es schein, als wäre Annas Entführer nach ...

Als FBI Agent Nick einen verzweifelten Anruf seiner Jugendliebe Anna bekommt, zögert er natürlich nicht ihr zu helfen. Seine Hilfe ist auch dringend nötig, denn es schein, als wäre Annas Entführer nach drei Jahren wieder aufgetaucht. Wie es aussieht hat seine krankhafte Obsession für Anna nicht nachgelassen und nun will er sie endlich in seine Finger bekommen. Es beginnt mit Nachrichten, Fotos, Trophäen, die er Anna schickt und entwickelt sich bald zu einem Alptraum, der auch Menschenleben fordert.

Das Buch ist der Auftakt zu einer Serie geschrieben von einem Autoren Duo. Andreas Suchanek kannte ich schon von anderen Büchern und fand ihn manchmal etwas anstrengend. Nica Stevens war mir bisher noch nicht bekannt. Beim Lesen merkt man nicht, dass hier verschiedene Autoren am Werk waren, der Stil der beiden passt gut zueinander und das Buch lässt sich super lesen. Aufgeteilt ist die Geschichte in verschiedene Kapitel, die hauptsächlich in der Gegenwart spielen, aber teilweise auch die Ereignisse von vor drei Jahren erzählen. Der Leser erhält dadurch einen guten Überblick über das, was letztlich zu dem führt, was Hauptfigur Anna gerade erlebt. Die Geschichte wird dabei abwechselnd aus den verschiedenen Perspektiven der handeln Figuren erzählt und dadurch ist man überall hautnah dabei und kann mitfiebern.

Neben Anna und Nick gibt es noch weitere, für die Handlung wichtige Figuren, die hoffentlich in der Fortsetzung auch wieder auftauchen. Leider bleiben die Figuren aber oft nur an der Oberfläche. Sie werden dem Leser sympatisch, aber man erfährt fast nichts über sie. Man kann nicht verleugnen, dass mit ihnen das ein oder ander Klischee bedient wurde. Das Augenmerk der Umsetzung liegt eindeutig auf den Handlungssträngen. Die Geschichte ist rasant erzählt, enthält mehr als einen unvorhergesehen Twist und bietet einen schaurigen Cliffhanger am Ende.

Leider hat die Geschichte aber auch einige Schwächen. Gerade die vielen Twists waren vielleicht einer zu viel. Es kann einen als Leser schnell frustrieren, wenn man glaubt das Spiel durchschaut zu haben und dann zum wiederholten Mal alles ganz anders ist. Ich denk dann oft - echt jetzt, muss das jetzt auch noch sein? Das das Autorenduo mich trotzdem bei der Stange gehalten hat war letztlich den sich überschlagenden Ereignissen zuzuschreiben, die mir gar nicht viel Zeit ließen über kleine Ungereimtheiten, oder das manchmal echt total naive und nicht nachvollziehbare Verhalten der Figuren nachzudenken.

Zusammengefasst ein wirklich lesenswerter Thriller, der sicher hier und da ein paar Kanten hat, an denen man beim lesen anstößt, gerade wenn man viel in diesem Genre unterwegs ist und Vergleichsmöglichkeiten hat. Allerdings ist die Story ja als Serie angelegt und das bieten genug Raum zur Entwicklung. Ich muss auf jeden Fall weiterlesen.

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Veröffentlicht am 13.01.2023

Entdeckungsreise

Literatour
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Bei den ersten Erfahrungen mit Büchern handelt es sich um das, was die Eltern für einen aussuchen, es beginnt mit Kinderbüchern und Märchen und den einschlägigen Autoren. Es gibt aber auch Autoren, mit ...

Bei den ersten Erfahrungen mit Büchern handelt es sich um das, was die Eltern für einen aussuchen, es beginnt mit Kinderbüchern und Märchen und den einschlägigen Autoren. Es gibt aber auch Autoren, mit denen man in Berührung kommt, weil sie zb auf der Leseliste der Schule stehen. Selbst hätte man sich diese Art von Literatur wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt nicht ausgesucht. Oft sind diese Begegnungen, gerade in jungen Jahren aber genau die, die einen in Welten eintauchen lassen, von denen man dann nicht mehr loskommt und die einen prägen.

Hermann Schmidt nimmt uns mit auf seine ganz persönliche Reise durch seine Lesehistorie. Er erzählt dabei nicht nur wie er zum jeweiligen Autor und dessen Werken gefunden hat, sondern er gibt auch einen kurzen Einblick in ihr Leben und Wirken. Besonders interessant ist dabei, dass er dem Leser die Möglichkeit gibt, Orte kennenzulernen, die mit den Autoren zusammenhängen, Orte, die man als Interessierter besuchen kann, Geburtshäuser, Museen, aber auch die Grabstätten.

Die vorgestellten Autoren sind in verschiedenen Gruppen zusammengefasst, es finden sich allseits bekannten Berühmtheiten darunter wie Erich Kästner, oder Isabell Allende, aber auch mir völlig unbekannte Namen. Auf den ein oder anderen Namen von ich neugierig geworden, bei manchem werde ich mich vielleicht nochmal an eins seiner anderen Werke heranwagen.

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Neue Heimat

Der Fühlweber
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Gavi lebt auf Nouworld, einem weit entfernten Planeten. Seine Vorfahren sind hier als Siedler vor mehreren hundert Jahren unplanmäßig gelandet. Seine Probleme sind denen eines Achtzehnjährigen auf der ...

Gavi lebt auf Nouworld, einem weit entfernten Planeten. Seine Vorfahren sind hier als Siedler vor mehreren hundert Jahren unplanmäßig gelandet. Seine Probleme sind denen eines Achtzehnjährigen auf der Erde nicht unähnlich. Ärger mit den Lehrern, Zoff mit einigen Mitschülern und eine unerwiderte Liebe. Sein Lebensweg scheint vorgezeichnet, ist er doch der Erbe des größten Gasthauses der Stadt. Als sein Vater bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, ändert sich allerdings alles.

Cathrin Block hat in ihrem Buch eine unglaublich detailverliebte Welt geschaffen, in der Vieles dem Leser vertraut, Vieles aber auch vollkommen fremd ist. Einerseits ist ihr Planet von überbordender Üppigkeit, andererseits karg und lebensfeindlich. Beim Lesen entstehen hier herrliche Bilder im Kopf. Gavi, ihre Hauptfigur, fungiert als Ich-Erzähler. Leider geht hierdurch manchmal etwas von der Geschichte verloren, einfach weil man eben nicht dabei ist und von den Ereignissen gar nicht, oder erst später erfährt. Neben ihm gibt es noch eine Vielzahl von Figuren und Orten, oft mit sehr exotischen Namen. Hier ist das Glossar am Ende des Buches sehr hilfreich, um den Überblick zu behalten.

Die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen sind nicht immer einfach. Ich als Leser habe das oft als anstrengend, sogar nervig empfunden. Im Austausch während der Leserunde wurde klar, dass es auch andere Leser so empfunden haben, die Autorin konnte aber im persönlichen Austausch gut erklären, mit welcher Intention sie dies so dargestellt hat. Es war sehr interessant zu sehen, wie unterschiedlich Autor und Leser bestimmte Dinge empfinden.

Generell könnte man das Buch sicherlich dem Sci-Fi Genre zuordnen, allerdings hat es für mich auch einige Fantasy Element. Während ich Sci-Fi sehr liebe habe ich mit Fantasy manchmal so meine Probleme. In diesem Fall ist die Mischung aber richtig gut gelungen. Manchmal dachte ich, dass ich von Alter her nicht unbedingt der geeignete Leser für das Buch bin und es viele vielleicht eher im Bereich Young Adult verorten würden, aber auch hier haben sich meine Bedenken schnell zerstreut.

Die Geschichte war spannend und rasant erzählt, man verliert fast etwas das Gefühl für den zeitlichen Ablauf. Im Mittelteil hat mich die Autorin durch das ständige Hin und Her zwischen den Figuren, dass ich schon angesprochen habe, etwas verloren, es aber immer wieder geschafft mich in die Geschichte zurück zu holen. Das Lesen war hier teilweise etwas ermüdend, anstrengen und ich habe mir mehr als einmal gedacht, die Story würde visuell auf dem Bildschirm wahrscheinlich super funktionieren.

Mit "Asche des Feindes" hat Cathrin Block den Grundstein für eine komplexe neue Welt geschaffen, die noch unglaublich viele Geheimnisse für ihre Bewohner und den Leser bereithält. Der Cliffhanger am Ende macht, ebenso wie die Leseprobe neugierig darauf, wie es auf Nouworld weitergeht.

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Veröffentlicht am 05.01.2023

Eiseskälte

Wintersterben
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Eigentlich hat Valeria Ravelli von Interpol die Nase voll von abgelegenen Bergdörfern, viel zu präsent sind noch die Erinnerungen an ihren letzten Einsatz und sie folgt dem Ansinnen ihres Vorgesetzten ...

Eigentlich hat Valeria Ravelli von Interpol die Nase voll von abgelegenen Bergdörfern, viel zu präsent sind noch die Erinnerungen an ihren letzten Einsatz und sie folgt dem Ansinnen ihres Vorgesetzten eher unwillig. Angekommen in den Waliser Alpen stößt sie schnell auf die Ablehnung der eigenbrötlerischen Dorfbewohner, in deren Augen der Tote selbst Schuld an seinem qualvollen Ende ist. Schwierige Ausgangsbasis für die Ermittlerin, die bald einem grausamen Geheimnis auf die Spur kommt.

Eine abgeschiedene Region mitsamt ihren schweigsamen und, Fremden gegenüber, skeptischen Bewohnern war schon oft Schauplatz für so manchen guten Thriller, auch hier bedient sich der Autor recht erfolgreich nan diesem Grundkonzept. Die Atmospäre, die er erzeugt macht leichte Gänsehaut und untermalt die Geschichte rund num Mord, verschwundene Mädchen und einen schwerreichen Geschäftsmann mit leichtem Napoleonkomplex.

Die Figur der Valeria Ravelli ist mit ihren Ecken und Kanten dem Leser schnell sympathisch, allerdings ist ihr verhalten manchmal nichtb ganz plausibel nachvollziehbar. Bei den anderen Figuren hat bder Autor oft sehr tief in die Kiste mit den Klischees gegriffen. Selbst mir war das manchmal zu überzeichnet und bemüht, fast fühlte ich mich hier an die Bösewichte in einem Bond Fiilm erinnert.

Die Story baut lange Zeit auf Geheimnisse und Nichtinformation, um dann, zumindest für mich, recht plötzlich in eine Richtung zu schwenken, die der aufmerksame Leser schon erahnt hat und die letztlich die Spannung etwas abgewürgt hat. Trotzdem war das Buch spannend zu lesen und ich bin bis zuletzt in der Story gehalten worden, vielleicht auch gerade wegen der starken Hauptfigur, die zum Schluss richtig ihre Stärken ausspielen konnte und so eine gute Balance zu all dem "Drüber" des Bösewichts geschaffen hat.

Martin Krüger versteht es zu schreiben und spannende, beängstigende, ja sogar beklemmende Situationen zu kreieren, wird bestimmt nicht mein letztes Buch des Autors gewesen sein.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Cold Case

Die Vergessene
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Emily steht kurz vor ihrem Highschool Abschluß, sie und ihre ungleiche Clique schmieden Zukunftspläne. Nach einer Drogenparty hat Emily einen Blackout, nur wenige verstörende Bilder tauchen aus dem Dunst. ...

Emily steht kurz vor ihrem Highschool Abschluß, sie und ihre ungleiche Clique schmieden Zukunftspläne. Nach einer Drogenparty hat Emily einen Blackout, nur wenige verstörende Bilder tauchen aus dem Dunst. Als Emily erfährt, dass sie schwanger ist, versteht sie die Welt nicht mehr, schließlich war sie bisher noch nie mit einem Jungen zusammen. Sie versucht das Dunkel ihrer Erinnerung zu lichten und stößt überall auf offene Feindseligkeit, diese gipfelt in einem brutalen Angriff auf das junge Mädchen, den sie nicht überlebt. Jahre später wird ihre Mutter, eine Richterin bedroht und Andrea Oliver, gerade zum US Marshal berufen wird zu ihrem Schutz abgestellt.

Karin Slaugther ist immer ein Garant für Spannung und starke weibliche Hauptfiguren, die oft mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen haben. Auch in diesem Buch findet man dieses bewährte Schema. Die Autorin baut darum eine Cold Case Ermittlung. Der Fall der ermordeten Emily führt in die Gegenwart der damals beteiligten Figuren und bringt hier teils erschreckende Details ans Licht, die fast jede der Figuren für die Rolle des Täters prädestinieren. zwischenzeitlich fiehl es mir manchmal etwas schwer den Verstrickungen zu folgen. Die Autorin baut verschiedenste Themen in ihren Thriller ein, neben Vergewaltigung und Mord thematisiert sie auch psychische und physische Gewalt gegen Frauen innerhalb sektenähnlicher Gemeinschaften. Hier wird es dann aber manchmal etwas stereotyp, wenn zum Beispiel der trinkende Sheriff des Ortes die Ermittlungen behindert, oder die frisch von der Akademie kommende Andrea immer wieder ihr Trainig vergisst und, typisch Frau, emotional reagiert.

Die Ereignisse der Gegenwahrt werden unterbrochen von Rückblenden, in dene der Leser Emily bei ihrer Colombo Ermittlung begleitet. Hier zeichnet die Autorin auch ein bedrückendes Bild der damaligen Gesellschaft. Als Kind erfolgreicher Eltern wird Emily schnell von ihrer Umwelt geächtet, als hätte sie verdient was ihr passiert ist, gleichzeitig schlägt ihr unverholener Hass entgegen, es wird ihr unterstellt das Leben der in Frage kommenden Väter absichtlich zerstören zu wollen, sie wird beschimpft und sogar verbal und körperlich bedroht. Besonders erschütternd fand ich die Beschreibung ihrer ärztlichen Untersuchung, bei der ein Arzt alter Schule sehr frauenfeindlich klar macht, was er von dem jungen Mädchen hält. Ein emotionaler Alptraum, an dem die Autorin den Leser teilhaben lässt.

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