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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2023

Ermutigend, lässig und anschaulich

Zuhause kochen
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„Die Wissenschaft sagt: Halt dich nicht an Rezepte.“

"Zuhause kochen" ist ein Aufruf zu mehr Intuition und Vertrauen in das eigene Können beim Kochen und präsentiert eine Mischung aus asiatischen, amerikanischen ...

„Die Wissenschaft sagt: Halt dich nicht an Rezepte.“

"Zuhause kochen" ist ein Aufruf zu mehr Intuition und Vertrauen in das eigene Können beim Kochen und präsentiert eine Mischung aus asiatischen, amerikanischen und klassischen Gerichten. David Chang geht hier einen ungewöhnlichen Weg, indem er zuhause das Thema Kochen spielerisch betrachtet, während er beruflich als Koch hohe Erwartungen erfüllen muss. Diese intuitiven Erfahrungen und sein Wissen gibt er in "Zuhause kochen", gemeinsam mit Priya Krishna, weiter. Eine echte Herausforderung für alle, die sich lieber stur ans Rezept halten, denn in diesem Buch gibt es keine Mengenangaben, nur eine Kochanleitung. Die moderne Gestaltung ist dementsprechend unkonventionell. Hier setzte man auf farbige Akzente und Anschaulichkeit. Die Schriftgrößen variierten zwischen sehr groß und normal, die Fotos sind bewusst nicht perfekt in Szene gesetzt und das alles wirkt persönlich und originell. Die Menge an Informationen und Text ist gewaltig und die bunte Gestaltung kann erschlagend wirken. Das macht es für Anfänger schwer, deswegen würde ich das Buch eher empfehlen, wenn man schon ein bisschen Erfahrung gesammelt hat, aber nun lernen möchte, mehr Vertrauen in die eigenen Kochkünste aufzubauen und dabei an die Hand genommen werden möchte. Chang minimiert den Aufwand, veranschaulicht Tricks und Wissenswertes und weckt mit seiner lässig motivierenden Art Experimentierfreude. Man erfährt eine Menge über eine gute (nicht perfekte) Küchenausstattung, viel über die Zubereitung von Fleisch und Fisch, verschiedene Methoden für Gemüse und Dinge, die Chang besonders gern in der Mikrowelle macht, wobei er im Grunde alles rein wirft.

Ich fand die Herangehensweisen von David Chang und Prima Krishna sehr erfrischend und habe mich von ihrer Gelassenheit anstecken lassen. Besonders toll fand ich die Anregung für eine Hühnersuppe mit Nudeln. Ich halte mich beim Kochen sonst lieber an das Rezept und das Buch hat mich ermutigt, diesbezüglich mehr zu experimentieren und mich nicht zu ärgern, wenn es mal nicht perfekt wird. Das war zugegebenermaßen schwierig, weil man eine jahrelange Gewohnheit Stück für Stück ablegen muss, aber es hat sich gelohnt, es mal auszuprobieren.

Veröffentlicht am 23.11.2022

Eine irrwitzige Weltrettungs-Geschichte

Shorty
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"Shorty" erzählt eine bizarre Weltrettungs-Geschichte mit einem widersprüchlichen Romanhelden namens Shorty, der Hörbücher und Filme liebt, ein einfaches Dasein führt und eine Vorliebe für absurde Geschichten ...

"Shorty" erzählt eine bizarre Weltrettungs-Geschichte mit einem widersprüchlichen Romanhelden namens Shorty, der Hörbücher und Filme liebt, ein einfaches Dasein führt und eine Vorliebe für absurde Geschichten hat (was ihm zum Verhängnis wird). Er wird auserwählt, die Welt zu retten oder nicht zu retten, wie man es nimmt, denn der Plan geht gründlich schief. Es bricht Chaos auf der Welt aus und Shorty ist auf der Flucht.

Ein Roman, in dem nichts so ist, wie es scheint. Jörg Maurer konnte sich als Autor und Kabarettist mit "Shorty" so richtig ausleben - jedenfalls merkt man ihm die sprühende Schreibfreude und kreative Schaffenskraft an, wenn ich an die seltsamen Lebensformen denke wie die perfiden Flachziegler. "Shorty" ist ein sehr unterhaltsamer, temporeicher Roman, in dem es um quantenphysikalische Erscheinungen und unbekannte Dimensionen geht. In dem immer wieder kulturelle Bezüge (ach ja, Simon Jäger) aufgegriffen werden wie zu filmischen Werken des Science-Fiction-Genre (Deep Impact, Man in Black…). Und zwischen all dem Sprachwitz versteckt sich auch eine tiefe Botschaft. "Shorty" hat mich gut unterhalten und ich empfehle es allen, die bizzare, irrwitzige Geschichten mit ein bisschen Tiefgang mögen.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Vorlesespaß mit viel Ironie

Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat
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"Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat" gewährt einen weiteren witzigen Familieneinblick in die Bilderbuchreihe von Marc-Uwe Kling. Diesmal gehen Mama, Luisa und die Oma sich ...


"Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat" gewährt einen weiteren witzigen Familieneinblick in die Bilderbuchreihe von Marc-Uwe Kling. Diesmal gehen Mama, Luisa und die Oma sich beim Wellness entspannen, während vor allem Profi-Papa, aber auch Max und Opa das jüngste Familienmitglied beaufsichtigen. Das verläuft natürlich ganz anders als erhofft, denn Tiffany nimmt immer dann ein Schaumbad, wenn jemand ihr „Küssen-verboten-Gebot“ nicht eingehalten hat.

Der typisch ironische Humor lebt von der Situationskomik und den daraus entstehenden Dialogen, den mitunter flapsigen Kommentaren und dem Erzählstil, der bei Erklärungsbedarf auch schon mal mit einem Exkurs Abhilfe leistet. Marc-Uwe Kling zeigt eben, „was in Sprache drinstecken kann“ und erfüllt ganz nebenbei seinen politischen Bildungsauftrag. Tolle Balance aus Anspruch, denen sich auch Erwachsene nicht entziehen können, und unterhaltsamen Lesespaß für Kinder, der sich durch fantasievoll skurrile Ideen, wiederholende Redewendungen, große Schrift und detailreiche Illustrationen auszeichnet. Ein Buch, das ältere Kinder zwar besser verstehen, den jüngeren aber auch was geboten wird - ein Kinderbuch zum immer-wieder-neu-lesen und Marc-Uwe Kling Fans.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Traditioneller Spuk trifft auf moderne Technik

SpooKI: Den Geist aufgeben gibt's nicht!
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"SpooKI 1: Den Geist aufgeben gibt's nicht!" bildet den originellen Auftakt einer Reihe um den eigentlich ganz normalen Robert, seine Geisterfamilie und die Bedrohung einer künstlichen Intelligenz. Auf ...

"SpooKI 1: Den Geist aufgeben gibt's nicht!" bildet den originellen Auftakt einer Reihe um den eigentlich ganz normalen Robert, seine Geisterfamilie und die Bedrohung einer künstlichen Intelligenz. Auf dem Cover sind alle wichtigen Personen zu sehen: Robert und das Computer-Genie Isabella, die als Einzige auch Geister sehen kann, und Roberts Geisterfamilie, bestehend aus seinen schrulligen Eltern, Gewinnspiel-Opa Arthur und dem verspielten Hund Unfug.

Die Geschichte strotzt vor futuristischen Technik-Ideen und bietet eine ordentliche Portion Aktion und Spannung. Hier trifft traditioneller Spuk auf moderne Technik, alltäglicher Schulwahnsinn auf familiäre Sorgen und Übernatürliches auf übergriffig neugierige Nachbarn. Zum Glück kann Robert auf seine neue Freundin Isabella und seinen Geister-Cousin Lorenzo zählen, um seine Familie zu schützen, wobei letzterer für ebenso viel Chaos sorgt. Das Buch liest sich wunderbar, ist toll illustriert und Roberts Bemühungen, nicht aufzufliegen, sind sehr amüsant. Allerdings bleiben vorerst einige Fragen offen, denn zum Hintergrund dieser ungewöhnlichen Familienkonstellation werden nur wenige Erklärungen gestreut. Das macht neugierig, auf die Folgebände. Interessant und abwechslungsreich bietet die temporeiche Handlung immer neue Überraschungen - es wird also bestimmt nicht langweilig. Das Ende verspricht eine spannende Fortsetzung; denn das Böse schläft nie. Zum Glück ist Band 2 bereits erschienen. So kann man ohne Wartezeit gleich weiterlesen.

Fazit: Ideale Unterhaltung für Jungs und Mädchen ab 9 Jahren, die es lieber lustig, spannend und modern mögen statt gruselig, aber zu Halloween nicht auf passenden Lesestoff verzichten möchten.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

„Der Ruf anderer Welten ist stark.“

Brombeerfuchs – Der Zauber von Sturmauge
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"Brombeerfuchs - Der Zauber von Sturmauge" ist der zweite Teil, in dem es erneut um den Gestaltenwandler Robin Goodfellow, die Anderswelt und die Freunde Portia und Ben geht. Diesmal bedroht eine dunkle ...

"Brombeerfuchs - Der Zauber von Sturmauge" ist der zweite Teil, in dem es erneut um den Gestaltenwandler Robin Goodfellow, die Anderswelt und die Freunde Portia und Ben geht. Diesmal bedroht eine dunkle Magie die Anderswelt und so wird die Rückkehr den beiden Abenteuern einiges abverlangen. Wer den ersten Teil nicht kennt, kann trotzdem einsteigen. Ich empfehle aber, die Reihe mit dem ersten Band zu starten, um die Zusammenhänge und Charaktere besser zu verstehen.

Während in "Brombeerfuchs - Das Geheimnis von Weltende die Entdeckung von Anderswelt" im Vordergrund stand, sind diesmal die komplizierten Gefühle wie Wut, Angst und Gedanken von Ben und Portia von zentraler Bedeutung. Trotz distanzierter Erzählweise sorgen die wechselnden Perspektiven zwischen Portia und Ben für tiefe Eindrücke. Portia wird von nächtlichen Wolfsträumen heimgesucht und sorgt sich um Ben, mit dem etwas passiert ist, an das er sich nicht erinnern kann. Zudem ist der Fuchswandler Robin Goodfellow verschwunden und braucht Hilfe. Diese Rettungsaktion wird spannend erzählt und hält dramatische Szenen und einige Wendungen bereit. Erneut ergänzen sich die unterschiedlichen Charakter wunderbar und vertiefen ihre Freundschaft. Man lernt neue Charaktere kennen und natürlich sind auch Figuren aus dem ersten Teil wieder dabei. Der Schreibstil ist gewohnt mitreißend und bildhaft. Nur das atmosphärische Setting kommt nicht so stark zur Geltung wie im ersten Band, stattdessen kommt die Fortsetzung düsterer und temporeicher daher. Was das betrifft, hat mir der erste Band etwas besser gefallen, auch, weil ich die Entdeckung der Anderswelt und ihrer Bewohner sehr mochte. Insgesamt zeigt Kathrin Tordasi jedoch erneut, wie sie schwierige Themen aufgreift und gekonnt zwischen spannenden und feinfühligen Momenten wechselt. Eine gelungene Mischung für ältere Leser und Leserinnen, die gern in andere Welten abtauchen, sich aber auch etwas Tiefgang wünschen.

Fazit: Es wird dramatisch, herzerwärmend und vor allem fantasievoll und spannend. Lasst euch mitreißen und begebt euch erneut auf eine Lesereise über die Grenzen hinaus in eine überbordende Fantasiewelt, bedroht von finsteren Mächten.

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