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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2023

Ungewöhnliches autobiografisches Werk

Das glückliche Geheimnis
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In "Das glückliche Geheimnis" erzählt der österreichische Autor
Arno Geiger autobiografisch von seinen Weg als Schriftsteller und Suchender und seiner Leidenschaft für Bücher und Briefe (bzw. Briefserien). ...

In "Das glückliche Geheimnis" erzählt der österreichische Autor
Arno Geiger autobiografisch von seinen Weg als Schriftsteller und Suchender und seiner Leidenschaft für Bücher und Briefe (bzw. Briefserien).
Geiger schreibt schonungslos über seinen schriftstellerischen Werdegang und private Bekenntnisse. Trotzdem schafft er es überwiegend, eine persönliche Distanz zu wahren, um nicht alles von sich preis zu geben.

Mir hat besonders gefallen, dass man einiges an Hintergrundwissen über seine früheren Werke erfährt. Außerdem streut Geiger immer wieder passende Zitate anderer Werke ein und rundet damit dieses anspruchsvoll Buch ab. Das titelgebende Geheimnis fand ich sehr interessant, wie er über seine Fundstücke schreibt und die Gefühle, die sich im Laufe der Zeit wandelten und welche Kreativität diese in ihm auslösten. Gern hätte ich davon mehr konkrete Details erfahren, während andere Textstellen mir unwichtig erschienen. Hier fehlte mir das gewisse Etwas, aber insgesamt ist "Das glückliche Geheimnis" eine inspirierende Lektüre, die vom Scheitern berichtet, vom Anderssein, von der Liebe und vom Leben und neue Perspektiven für Geschichten und Literatur aufzeigt. Sehr zu empfehlen, für alle, die sich für die Arbeit als Schriftsteller interessieren, für Literatur begeistern und Arno Geiger besser kennenlernen möchten. Dieses Werk steht aber ganz für sich und wird nicht jedem zusagen, der auch seine Romane mochte.

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Veröffentlicht am 14.01.2023

Toller Comic mit Botschaft

Die Giganten 1: Erin
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Der erste Band von "Die Giganten" ist ein vielversprechender Auftakt zu einer sechsteiligen Comic-Reihe, in der weltweit Kinder mit ihren Verbündeten gegen eine globale Bedrohung antreten. Ein bisschen ...

Der erste Band von "Die Giganten" ist ein vielversprechender Auftakt zu einer sechsteiligen Comic-Reihe, in der weltweit Kinder mit ihren Verbündeten gegen eine globale Bedrohung antreten. Ein bisschen hat mich die Story an Digimon aus den 90ern erinnert, weil auch dort ganz unterschiedliche Helden und Heldinnen mit ihren Begleitern Abenteuer erleben. Auch sie haben Fähigkeiten, die an die Elemente erinnern und die sie mit Erde, Wasser etc. verbindet. Ein tolles Konzept, das hier erneut aufgegriffen wurde.

Es geht in diesem Band um ein außergewöhnliches Mädchen namens Erin, die einen schweren Verlust verkraften muss und in Schottland bei ihren Verwanden lebt. Sie ist eines von insgesamt sechs Kindern, die auf besondere Weise mit einem Giganten verbunden sind. Erin begeistert sich für Pflanzen und hat einen Sinn für ihre sensible Natur. Die Handlung ist mysteriös und spannend erzählt. Zu gern hätte ich noch mehr von Erin und Yrso und ihrer Verbindung erfahren. Auch die Illustrationen dazu waren toll. Insgesamt fand ich den Comic etwas kurz, denn es blieben viele Fragen offen. Was hat es mit dem Konzern auf sich? Wer ist der Gigant im Eis? Es bleibt sehr geheimnisvoll und man muss sich gedulden. Die Gestaltung ist einfach genial und sehr positiv hervorzuheben. Von der Colorierung, über die Mimik, bis zur Schriftgröße war ich begeistert von diesem stimmigen Gesamtkonzept und der realistisch düsteren Wirkung. Der Cliffhanger war keine große Überraschung und bereitet den Weg für die nächsten Bände, die bereits in der ersten Jahreshälfte noch erscheinen werden. Bin sehr gespannt auf die folgenden fünf Bände.

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Veröffentlicht am 14.01.2023

Ermutigend, lässig und anschaulich

Zuhause kochen
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„Die Wissenschaft sagt: Halt dich nicht an Rezepte.“

"Zuhause kochen" ist ein Aufruf zu mehr Intuition und Vertrauen in das eigene Können beim Kochen und präsentiert eine Mischung aus asiatischen, amerikanischen ...

„Die Wissenschaft sagt: Halt dich nicht an Rezepte.“

"Zuhause kochen" ist ein Aufruf zu mehr Intuition und Vertrauen in das eigene Können beim Kochen und präsentiert eine Mischung aus asiatischen, amerikanischen und klassischen Gerichten. David Chang geht hier einen ungewöhnlichen Weg, indem er zuhause das Thema Kochen spielerisch betrachtet, während er beruflich als Koch hohe Erwartungen erfüllen muss. Diese intuitiven Erfahrungen und sein Wissen gibt er in "Zuhause kochen", gemeinsam mit Priya Krishna, weiter. Eine echte Herausforderung für alle, die sich lieber stur ans Rezept halten, denn in diesem Buch gibt es keine Mengenangaben, nur eine Kochanleitung. Die moderne Gestaltung ist dementsprechend unkonventionell. Hier setzte man auf farbige Akzente und Anschaulichkeit. Die Schriftgrößen variierten zwischen sehr groß und normal, die Fotos sind bewusst nicht perfekt in Szene gesetzt und das alles wirkt persönlich und originell. Die Menge an Informationen und Text ist gewaltig und die bunte Gestaltung kann erschlagend wirken. Das macht es für Anfänger schwer, deswegen würde ich das Buch eher empfehlen, wenn man schon ein bisschen Erfahrung gesammelt hat, aber nun lernen möchte, mehr Vertrauen in die eigenen Kochkünste aufzubauen und dabei an die Hand genommen werden möchte. Chang minimiert den Aufwand, veranschaulicht Tricks und Wissenswertes und weckt mit seiner lässig motivierenden Art Experimentierfreude. Man erfährt eine Menge über eine gute (nicht perfekte) Küchenausstattung, viel über die Zubereitung von Fleisch und Fisch, verschiedene Methoden für Gemüse und Dinge, die Chang besonders gern in der Mikrowelle macht, wobei er im Grunde alles rein wirft.

Ich fand die Herangehensweisen von David Chang und Prima Krishna sehr erfrischend und habe mich von ihrer Gelassenheit anstecken lassen. Besonders toll fand ich die Anregung für eine Hühnersuppe mit Nudeln. Ich halte mich beim Kochen sonst lieber an das Rezept und das Buch hat mich ermutigt, diesbezüglich mehr zu experimentieren und mich nicht zu ärgern, wenn es mal nicht perfekt wird. Das war zugegebenermaßen schwierig, weil man eine jahrelange Gewohnheit Stück für Stück ablegen muss, aber es hat sich gelohnt, es mal auszuprobieren.

Veröffentlicht am 23.11.2022

Eine irrwitzige Weltrettungs-Geschichte

Shorty
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"Shorty" erzählt eine bizarre Weltrettungs-Geschichte mit einem widersprüchlichen Romanhelden namens Shorty, der Hörbücher und Filme liebt, ein einfaches Dasein führt und eine Vorliebe für absurde Geschichten ...

"Shorty" erzählt eine bizarre Weltrettungs-Geschichte mit einem widersprüchlichen Romanhelden namens Shorty, der Hörbücher und Filme liebt, ein einfaches Dasein führt und eine Vorliebe für absurde Geschichten hat (was ihm zum Verhängnis wird). Er wird auserwählt, die Welt zu retten oder nicht zu retten, wie man es nimmt, denn der Plan geht gründlich schief. Es bricht Chaos auf der Welt aus und Shorty ist auf der Flucht.

Ein Roman, in dem nichts so ist, wie es scheint. Jörg Maurer konnte sich als Autor und Kabarettist mit "Shorty" so richtig ausleben - jedenfalls merkt man ihm die sprühende Schreibfreude und kreative Schaffenskraft an, wenn ich an die seltsamen Lebensformen denke wie die perfiden Flachziegler. "Shorty" ist ein sehr unterhaltsamer, temporeicher Roman, in dem es um quantenphysikalische Erscheinungen und unbekannte Dimensionen geht. In dem immer wieder kulturelle Bezüge (ach ja, Simon Jäger) aufgegriffen werden wie zu filmischen Werken des Science-Fiction-Genre (Deep Impact, Man in Black…). Und zwischen all dem Sprachwitz versteckt sich auch eine tiefe Botschaft. "Shorty" hat mich gut unterhalten und ich empfehle es allen, die bizzare, irrwitzige Geschichten mit ein bisschen Tiefgang mögen.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Vorlesespaß mit viel Ironie

Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat
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"Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat" gewährt einen weiteren witzigen Familieneinblick in die Bilderbuchreihe von Marc-Uwe Kling. Diesmal gehen Mama, Luisa und die Oma sich ...


"Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat" gewährt einen weiteren witzigen Familieneinblick in die Bilderbuchreihe von Marc-Uwe Kling. Diesmal gehen Mama, Luisa und die Oma sich beim Wellness entspannen, während vor allem Profi-Papa, aber auch Max und Opa das jüngste Familienmitglied beaufsichtigen. Das verläuft natürlich ganz anders als erhofft, denn Tiffany nimmt immer dann ein Schaumbad, wenn jemand ihr „Küssen-verboten-Gebot“ nicht eingehalten hat.

Der typisch ironische Humor lebt von der Situationskomik und den daraus entstehenden Dialogen, den mitunter flapsigen Kommentaren und dem Erzählstil, der bei Erklärungsbedarf auch schon mal mit einem Exkurs Abhilfe leistet. Marc-Uwe Kling zeigt eben, „was in Sprache drinstecken kann“ und erfüllt ganz nebenbei seinen politischen Bildungsauftrag. Tolle Balance aus Anspruch, denen sich auch Erwachsene nicht entziehen können, und unterhaltsamen Lesespaß für Kinder, der sich durch fantasievoll skurrile Ideen, wiederholende Redewendungen, große Schrift und detailreiche Illustrationen auszeichnet. Ein Buch, das ältere Kinder zwar besser verstehen, den jüngeren aber auch was geboten wird - ein Kinderbuch zum immer-wieder-neu-lesen und Marc-Uwe Kling Fans.

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