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Veröffentlicht am 29.03.2024

Bäuerliches Leben im Wandel

Mühlensommer
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Maria ist ein Bauernkind, das als geliebte Tochter aufwuchs, aber tüchtig mit anpacken musste auf dem Hof. Heute ist sie Agenturchefin in einer Großstadt. Ein Unfall des Vaters führt sie zurück in ihr ...

Maria ist ein Bauernkind, das als geliebte Tochter aufwuchs, aber tüchtig mit anpacken musste auf dem Hof. Heute ist sie Agenturchefin in einer Großstadt. Ein Unfall des Vaters führt sie zurück in ihr altes Zuhause. Die Zukunft des Hofes ist fraglich, denn die Landwirtschaft bringt nicht mehr genügend Geld ein.
Die Protagonistin schildert abwechselnd den aktuellen Besuch auf dem Hof und Erinnerungen an ihre Kindheit. Sie erzählt sehr anschaulich und detailliert, unter anderem von der Hausschlachtung eines Schweines, der Hopfenernte und auch von der Armut, in der sie aufwuchs. Sie ist eine sympathische Figur, in deren Geschichte man sich gut hineinversetzen kann.
Wirklich dramatisch wird es nicht. Die Darstellung ist warmherzig, der Stil angenehm und flüssig. Die pragmatische Bauerntochter, die in die Stadt gegangen ist, sich aber immer wieder mal zurücksehnt, wirkt authentisch. Manche Einfälle sind wirklich witzig.
Ein freundlicher Heimatroman. Ohne Kitsch und falsche Romantik. Gut wegzulesen.

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Veröffentlicht am 22.10.2023

Freude und Wissen

Die Superkräfte der Vögel
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Die Autorin will die Welt für die Vögel besser machen. Deshalb teilt sie ihre Faszination im Internet und jetzt auch in diesem Buch. Sie ist Autodidaktin und gibt ihr Wissen als selbst Erlerntes weiter. ...

Die Autorin will die Welt für die Vögel besser machen. Deshalb teilt sie ihre Faszination im Internet und jetzt auch in diesem Buch. Sie ist Autodidaktin und gibt ihr Wissen als selbst Erlerntes weiter.
Schon die allererste der aufgezählten Superkräfte zeigt eine andere Herangehensweise an das Thema, als man es von anderen Sachbüchern gewohnt ist: Verzaubern. Vögel verzaubern. Dies ist keine Listung von Arten oder Familien, hier steht das Staunen im Mittelpunkt. Es geht um die besonderen Kräfte und Fähigkeiten, die die Vögel, Nachfahren der Dinosaurier, im Laufe einer langen Evolution entwickelt haben. Teilweise werden sie mit denen von uns Menschen verglichen, was der Anschaulichkeit dient. Andere Eigenschaften sind nicht vergleichbar, wie zum Beispiel die Wahrnehmung des Erdmagnetfeldes, die den Zugvögeln bei der Orientierung hilft. Eine echte Superkraft ist, dass sie heilen können, denn Vogelgezwitscher ist nachweislich gesundheitsfördernd für uns.
Aufgelockert wird der Text durch Fotos und Zeichnungen sowie ein Layout mit Rufzeichen und Hervorhebungen, die das Erstaunliche noch einmal betonen. Auf Schemazeichnungen, Diagramme und Tabellen kann verzichtet werden.
Ein Sachbuch voller Faszination. Aber nicht alles ist neu. Manches ist eher dem besonderen Blick der Autorin aufgefallen. Und für die, die bereits einiges wissen über die „Superhelden“, gibt es auch viel Bekanntes.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Wandel - Wachstum - Wünsche

Hinter der Hecke die Welt
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Dies ist der zweite Roman von Gianna Molinari, die für ihren Erstling mehrere Preise gewonnen hat.
Hier geht es um eine Arktisforscherin, die ihre Arbeit beschreibt, und um deren Tochter, die in einem ...

Dies ist der zweite Roman von Gianna Molinari, die für ihren Erstling mehrere Preise gewonnen hat.
Hier geht es um eine Arktisforscherin, die ihre Arbeit beschreibt, und um deren Tochter, die in einem kleinen Dorf bei ihrem Vater lebt. Dieses Dorf hat nur noch sehr wenige Einwohner. Die einzigen Kinder dort haben aufgehört, zu wachsen. Wissenschaftler machen regelmäßig Aufzeichnungen darüber.
Viel passiert nicht in dieser Geschichte. Es wird beobachtet und aufgezeichnet, so wie die Wissenschaft das mit sonderbaren Phänomenen immer macht. Das Dorf scheint zu „verschwinden“, und die wenigen Dorfbewohner sträuben sich mit allen Mitteln dagegen. Es gibt ein Museum, eine Pension, und als Attraktion gibt es diese Hecke. Ein Bus bringt regelmäßig Touristen. Währenddessen schildert die Arktisforscherin, wie in Eisbohrkernen Geschehnisse aus vielen hunderttausend Jahren zu finden sind.
Bildreich meditiert das Buch über Zeit und Vergänglichkeit. Am Rande entstehen einige überraschende Erkenntnisse.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Verrückte Geschichte um griechische Götter in der heutigen Welt

Jetzt ist Sense
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Olivia ist Psychotherapeutin mit eigener Praxis. Eines Tages klingelt der Sensenmann bei ihr - es ist Thanatos, der Gott des sanften Todes. Normalerweise holt er Todgeweihte ab, um sie zu seinem Bruder ...

Olivia ist Psychotherapeutin mit eigener Praxis. Eines Tages klingelt der Sensenmann bei ihr - es ist Thanatos, der Gott des sanften Todes. Normalerweise holt er Todgeweihte ab, um sie zu seinem Bruder Hades zu geleiten. Aber eigentlich hat er keine rechte Lust mehr auf seinen Job, denn er macht ihn schon allzu lange.
Wir befinden uns in der heutigen Welt. Die Verknüpfung mit den antiken Göttern und ihren Aufgaben wird bis zum Ende konsequent durchgehalten. Sie sind mitten unter uns! Das ist anfangs schwer zu akzeptieren, nicht nur für Olivia. Doch sie erkennt die Wahrheit und hilft ihm schließlich.
Denn hier läuft wirklich ein griechischer Gott mitten in Berlin herum. Er hadert mit seiner Aufgabe und streitet mit seinen Geschwistern wie ein ganz normaler Mensch. Genau so haben sich Götter auch in der Antike verhalten: menschlich. Wer sich darauf einlassen kann, dass das hier und heute ganz genauso passiert, findet eine humorvolle, ziemlich verrückte Geschichte um Tod, Leben und Psychologie. Denn der Tod versteht auch eine Menge vom Leben.

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Veröffentlicht am 16.01.2023

Jung , frei und unentschlossen

Ohne mich
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Das Leben ist nicht einfach, wenn man gerade zu Ende studiert hat und darüber hinaus frisch getrennt ist. Zwischen Studium, Party, Drogen, Sex und Praktikum scheint die Erzählerin vollkommen verloren. ...

Das Leben ist nicht einfach, wenn man gerade zu Ende studiert hat und darüber hinaus frisch getrennt ist. Zwischen Studium, Party, Drogen, Sex und Praktikum scheint die Erzählerin vollkommen verloren. Sie schildert ihre wirre Gefühle und Gedanken, und machmal fragt sie sich, wo soll es hingehen und warum.
Die Ich-Erzählerin ist ebenso namenlos wie ihr Ex, der nur als "der Ehemann" bezeichnet wird. Sie beschreibt das Jahr, das nach dieser Trennung ins Land geht. Das ist flüssig geschrieben und lässt sich gut lesen. Eine echte Geschichte ist es nicht, eher die Darstellung eines Schwebezustandes und einer Lebensweise: Die Studierenden leben in Wohngemeinschaften, gehen nachts auf Partys und nehmen sehr viel Alkohol und Drogen zu sich. Manche gehen nach Berlin oder ins Ausland, andere in die Provinz. Oder sie bleiben. Nicht alle schließen das Studium ab.
Ganz am Ende hat die Erzählerin eine Idee davon, worauf es ankommt, und dass in dieser ganzen Zeit doch wichtige Dinge passiert sind. Endlich nennt sie auch ihren Ex wieder beim Namen. Seine Funktion hat er nicht mehr inne.
Ein Buch für Studierende und solche, die es einmal waren.

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