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Veröffentlicht am 08.02.2023

Mordermittlungen anno 1924

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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Fräulein vom Amt. Der Tote im Kurhaus
Autorin: Charlotte Blum
Verlag: Fischer scherz
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Der Autorin bzw. dem Autorinnenduo Bott und Böhme ist eine interessante, historisierende ...

Fräulein vom Amt. Der Tote im Kurhaus
Autorin:
Charlotte Blum
Verlag: Fischer scherz
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Der Autorin bzw. dem Autorinnenduo Bott und Böhme ist eine interessante, historisierende Fortsetzung der Krimireihe im Baden-Baden der 1920er Jahre gelungen. Meiner Ansicht nach lässt sich der zweite Band auch ohne die Kenntnis des Vorgängerbandes lesen, da in Regressen die wichtigsten Ereignisse des ersten Bands dargestellt werden.
Aufgrund der zeitadäquaten sprachlichen Ausdrücke und der Beschreibungen des Alltaglebens und der Gepflogenheiten in der Kurstadt konnte ich Baden-Baden und die Atmosphäre der 1920er Jahren gut vor meinem inneren Auge sehen.
Ich hatte auch den Eindruck, dass die historisch realen Teile gut recherchiert waren und damit in diesem historisierenden Krimi auch einige interessante geschichtliche Elemente zu einer Wissenserweiterung beitrugen. Technische Errungenschaften, wie das Automobil, die Waschmaschine, die zu erwartende Selbstwähltechnik etc. wurden gekonnt in den Krimi eingeflochten und machten mir wieder einmal bewusst, welche immensen Entwicklungen Europa in den letzten 100 Jahren durchlebt hat.
Die Hauptdarstellerin Alma wird als sympathische, wissbegierige und unerschrockene junge Frau dargestellt, was mir sehr gefiel. Sie wirkt modern, aufgeschlossen und ihrer Zeit voraus und dadurch gerät sie mitunter in Konflikte zu den Ansichten älterer Generationen (im Speziellen ihrer Großmutter).
Die Handlung des Krimis schreitet kontinuierlich, aber eher gemächlich, voran, was an den damaligen technischen Möglichkeiten der Ermittlungstätigkeiten liegen mag. Das Einflechten einiger Romanzen bringt auch eine romantische Seite in die Geschichte, wobei die moralischen Vorstellungen jener Zeit für mich sehr interessant zu lesen waren.
Insgesamt gelingt es dem Autorinnenduo hervorragend, jene Zeitepoche wieder auferstehen zu lassen und ich bin schon auf die Fortsetzung der Reihe mit Band 3 „Fräulein vom Amt. Spiel auf Leben und Tod“ gespannt, der im Herbst 2023 erscheinen soll.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem historisierenden Krimi im Baden-Baden der 1920er Jahre mit einer aufgestellten Hauptdarstellerin ist, dem sei der zweite Band des „Fräulein vom Amt“ mit Titel „Der Tote im Kurhaus“ wärmstens empfohlen.

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Veröffentlicht am 02.02.2023

Burgenlandkrimi im Topformat

Aufblattelt
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Aufblattelt
Autorin: Martina Parker
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Ich liebe Martina Parkers leichtfüßigen, flüssigen und originellen Schreibstil und ich habe ihre beiden anderen Bücher ...

Aufblattelt
Autorin:
Martina Parker
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Ich liebe Martina Parkers leichtfüßigen, flüssigen und originellen Schreibstil und ich habe ihre beiden anderen Bücher überaus genossen. Der dritte Band konnte meine Erwartungen nicht nur völlig erfüllen, sondern sogar noch übertreffen und ich schwelgte im burgenländischen Dialekt und der Beschreibung der burgenländischen Gepflogenheiten. "Aufblattelt" war die perfekte Fortsetzung der Reihe, die man aber auch lesen kann, wenn man die Vorgänger nicht kennt. Dass man dann allerdings zwei Bücherhighlights verpasst hat, ist wieder eine andere Geschichte.
Martina Parker ist, meiner Ansicht nach, eine sehr aufmerksame Beobachterin ihrer Umwelt und Mitmenschen. Sie bereitete mir mit ihren Schilderungen das wunderbarste Kopfkino in Farbe und 3D! Auch wenn sie unter anderem ernstere Themen anspricht, passen diese durchaus in die Handlung und driften keineswegs ins Melodramatische ab.
Obwohl ich mir vorgenommen hatte, das Buch extra langsam zu lesen (was für mich eine enorme Herausforderung darstellt), damit ich möglichst lange etwas davon habe, bin ich doch viel zu rasch zum Ende gekommen, denn ich hätte für meinen Geschmack noch ewig weiterlesen können! Die Spannung ist wohldosiert und wird bis zum Schluss aufrechterhalten und die Geschichten rund um den Krimi sind es schon an und für sich wert, ein Buch zu füllen. Das Gartenwissen wird so „gschmackig“ präsentiert, dass ich schon wieder große Lust auf die Gartensaison bekommen habe.
Was mich am Ende des Buches besonders glücklich machte, ist die Ankündigung, dass es eine Fortsetzung bereits im Herbst 2023 geben soll. Ich hatte schon befürchtet, ein Jahr warten zu müssen. Dem ist jetzt nicht so und daher freue ich mich schon ungemein auf den nächsten Band!
Einen herzlichen Dank an die Autorin, dass sie mir mit ihrem Werk so ein großartiges Lesevergnügen bescherte!

Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden Krimi mit viel burgenländisch-österreichischem Lokalkolorit, gepaart mit Gartenwissen und feinem Humor ist, dem sei „Aufblattelt“ wärmstens empfohlen. Gerne vergebe ich die volle Sternezahl und eine absolute Leseempfehlung!


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Veröffentlicht am 27.01.2023

Morde im Leer der 50er

Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser
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Der Fall Kaltwasser
Autorinnen: Christiane Franke und Cornelia Kuhnert
Verlag: RORORO
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Den beiden Autorinnen ist mit „Der Fall Kaltwasser“ die Fortsetzung der Reihe „Frisch ...

Der Fall Kaltwasser
Autorinnen:
Christiane Franke und Cornelia Kuhnert
Verlag: RORORO
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Den beiden Autorinnen ist mit „Der Fall Kaltwasser“ die Fortsetzung der Reihe „Frisch ermittelt“ wunderbar gelungen. Der zweite Band lässt sich aber genauso ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen, da alle nötigen Informationen kurz und geschickt eingebaut werden und mit einem Glossar am Buchende noch zusätzlich die wichtigsten Personen vorgestellt werden.
Ich konnte dank der detaillierten Beschreibungen des Alltags tief in die 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts eintauchen. So manche heute allgegenwärtige Selbstverständlichkeit (z. B. Handy) war damals noch undenkbar und auch ein Festnetztelefon hatten nur wenige und da eher solche, die finanziell bessergestellt waren. Diese Details aus den 50ern hatten natürlich ihren Einfluss auf die Polizeiarbeit und so ist das Ermitteln ganz anders dargestellt als in zeitgenössischen Krimis. Es musste mehr kombiniert werden und die Tüftelei machte mir Spaß zu lesen. Auch die Bezüge zu den Kriegsjahren wurden meiner Ansicht nach sehr realistisch dargestellt und gaben der Geschichte noch eine zusätzliche Note, wenn diese mich auch mitunter traurig und nachdenklich stimmte.
Die Hauptdarstellerin Martha Frisch ist eine bodenständige, unaufgeregte und unerschrockene Frau, die in ihrem Dasein schon einiges erlebt hat und sich nicht so schnell ins Bockshorn jagen lässt. Ihre taffe und sympathische Art trug bei mir wesentlich zum Lesevergnügen bei.
Der flüssige Schreibstil ließ mich geradezu durch die Seiten fliegen und am Ende des Buches gab es nach einigen Fährten, die mich in die Irre führten, eine schlüssige Auflösung des Krimis, wodurch ich das Werk zufrieden aus den Händen legte.
Mein einziger Kritikpunkt an der Geschichte ist, dass ich relativ wenig über die Umgebung und die Stadt im Sinne von Lokalkolorit erfahren habe. Da hätte ich mir noch mehr Beschreibung der Umgebung und Eigenheiten des Lebens in der Region gewünscht.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden und flüssig zu lesenden Krimi mit Fünfzigerjahre-Charme ist, wird mit „Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser.“ fündig. Ich fühlte mich gut unterhalten und vergebe die volle Sternezahl, sowie eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Bayern wie es leibt, lebt und mordet

Männer, Mord und Remmidemmi
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Männer, Mord und Remmidemmi
Autorin: Alexandra Stiglmeier
Verlag: Emons
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Männer, Mord und Remmidemmi“ ein witziger, unterhaltsamer, spannender und herzerfrischender ...

Männer, Mord und Remmidemmi
Autorin:
Alexandra Stiglmeier
Verlag: Emons
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Männer, Mord und Remmidemmi“ ein witziger, unterhaltsamer, spannender und herzerfrischender Regionalkrimi aus Bayern bestens gelungen.
Die Hauptdarstellerin Elli Fuchs ist eine bodenständige, sympathische Frau, die nicht auf den Mund gefallen ist und noch dazu einiges aushält, wenn es ums Feiern geht. Wie gut, dass die Geschichte im Fasching spielt, denn so kann Elli ihre Trinkfestigkeit auf etlichen Veranstaltungen unter Beweis stellen und zugleich wertvolle Hinweise auf mögliche TäterInnen sammeln.
Auch die anderen Protagonisten sind Originale der bayrischen Dorfkultur und wurden meiner Ansicht nach mit viel Liebe zum Detail herausgearbeitet. Dass dabei einige Klischees bedient werden, damit kann ich in diesem Zusammenhang durchaus gut leben.
Mordverdächtige Personen gibt es im Laufe der Geschichte genug und ich konnte bis zuletzt nicht erraten, wer es gewesen sein könnte. Es blieb für mich also spannend bis zum Schluss, wo es zu einer stimmigen Auflösung des Falls kam.
Der Schreibstil der Autorin ist locker und flüssig und vom bayrischen Dialekt geprägt und ich musste an einigen Stellen herzhaft lachen, denn die Situationskomik wurde grandios wiedergegeben.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem humorvollen, kurzweiligen und flüssig zu lesendem Regionalkrimi aus Bayern ist, dem sei „Männer, Morde und Remmidemmi“ wärmstens empfohlen. Ich fühlte mich grandios unterhalten und vergebe daher gerne die volle Sternezahl und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Feinsinnige, lebenskluge Liebesgeschichte der besonderen Art

Die Liebe an miesen Tagen
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Die Liebe an miesen Tagen
Autor: Ewald Arenz
Verlag: Dumont
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Dem Autor Ewald Arenz ist mit „Die Liebe an miesen Tagen“ ein wunderbarer Liebesroman bestens gelungen.

Die ...

Die Liebe an miesen Tagen
Autor:
Ewald Arenz
Verlag: Dumont
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Dem Autor Ewald Arenz ist mit „Die Liebe an miesen Tagen“ ein wunderbarer Liebesroman bestens gelungen.

Die Geschichte fesselte mich nicht nur durch ihre eindrücklichen ProtagonistInnen, die sich auf ihre besondere Art und Weise in mein Gefühl spielten, sondern auch durch einen spannenden Handlungsstrang, der mich geradezu durch die Seiten fliegen ließ. Dazu trugen auch die angenehmen Kapitellängen wesentlich bei. „Ein Kapitel geht sich noch aus!“ war oft mein Gedanke und so schritt die Lektüre rasch voran.

Obwohl das Buch im engeren Sinne ein Liebesroman ist, driftet die Geschichte nie ins Kitschig-Belanglose ab. Im Gegenteil: Der Roman kommt mit viel Lebensklugheit daher, ohne dabei belehrend zu wirken. Ich konnte mich in dieses Buch fallen lassen und dabei stellenweise selbst Erlebtes oder Erlittenes mitfühlen und mitleiden. Die sorgfältig gewählte, nahezu poetische Sprache war für mich schön zu lesen und hob sich von anderen Liebesromanen auch durch ihre gehaltvollen und mit Humor gespickten Dialoge ab.

Was mir besonders gut gefiel, war die Darstellung der innigen Verbundenheit der ProtagonistInnen untereinander und das Gefühl der Zugehörigkeit.

Fazit
Wer einen feinsinnigen, von Lebensklugheit durchdrungenen, Liebesroman mit sympathischen ProtagonistInnen sucht, dem sei „Die Liebe an miesen Tagen“ ans Herz gelegt. Von mir gibt es dafür die volle Sternezahl und eine absolute Leseempfehlung.




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