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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2023

Da wird man ja depressiv.....

Where have the Stars gone
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Saga hat ihren besten Freund Ingvi durch einen Unfall verloren. Ihre Kindheit und ihr gemeinsames Musikstudium schweißten sie einst zusammen. Um ihre Trauer verarbeiten zu können, reist Saga in die isländischen ...

Saga hat ihren besten Freund Ingvi durch einen Unfall verloren. Ihre Kindheit und ihr gemeinsames Musikstudium schweißten sie einst zusammen. Um ihre Trauer verarbeiten zu können, reist Saga in die isländischen Highlands, um dort über den Sommer als Betreuerin für Feriengäste zu arbeiten. Eines Tages trifft sie dort auf Tyler, der als Rockstar bereits durch die Welt tourte, und nun neue Inspirationen sucht. Endlich beginnt sich Saga wieder zu öffnen, denn in Tylers Gegenwart fühlt sie sich verstanden. Doch der Musiker hat nur eine begrenzte Zeit in Island – soll sich Saga wirklich auf ihn einlassen?

Ein außergewöhnlicher Handlungsschauplatz und eine Rockstar-Romance? Was für eine Kombination! Her damit! Ich freute mich sehr auf diese Geschichte, die im Teaser einiges an Gefühl und Aufregung versprach.

Doch je mehr ich las, desto desillusionierter wurde ich. Natürlich begann Sagas Weg mit der Trauer um ihren Freund Ingvi, aber diese schwermütige, bedrückende Stimmung legte sich nicht, sondern zog sich durch das ganze Buch hindurch. Zudem fand ich den Schreibstil der Autorin sehr nüchtern, fast schon monoton, was vielleicht mit der Grund dafür war, dass bei mir der Funke einfach nicht überspringen wollte. Passend dazu wirkte die Handlung unspektakulär, langatmig, auch gefühlt beengt, und der Rockstar erschien mir wie ein unscheinbarer, verschüchterter Junge, wobei die Verbindung zwischen im und Saga für mich nicht wirklich spürbar war. Als Figuren und auch als Paar waren sie mir viel zu langweilig und nichtssagend, es fehlte einfach das gewisse Etwas. Alles in allem erschien mir die Story im Grunde genommen karg, oder auch reduziert.

Auf der anderen Seite kümmerte sich die Autorin ausgiebig um Sagas Emotionen. Für meinen Geschmack ging die junge Frau nämlich zu sehr in ihrer Trauer auf. Sie zelebrierte es fast schon. Als sie anfing, sich imaginär mit ihrem verstorbenen Freund zu unterhalten, war mir das Drama doch zu viel und zu ausschweifend gestaltet. Ich wartete vergebens auf die Rockstar-Liebesgeschichte, die nicht wirklich in die Gänge kam. Aber eine Liebesgeschichte war es schon: Die Liebe zu Island! Die Natur des Landes wurde in allen Facetten eingehend beschrieben, was mir in einem gewissen Maß auch sehr gut gefiel. Jedoch wurde hier ein Schwerpunkt gesetzt, welcher die Story, die ich mir versprach, auf die Ersatzbank verwies, und die somit mehr im Hintergrund vor sich hin plätscherte. Zu guter Letzt erwartete mich gegen Ende ein allzu perfekter, kitschiger Schluss, der mich in seiner Gestaltung eher nervte. Denn gefühlt waren es zwei mir Unbekannte, die sich hier begegneten, und deren Emotionen ich nicht teilen konnte.

Rückblickend war dieses Buch eine herbe Enttäuschung für mich. Ich hatte etwas gänzlich anderes von der Geschichte erwartet. Gelegentlich werde ich ja von einer unerwarteten Umsetzung einer Romanidee positiv überrascht, doch diese Erzählung gehörte definitiv nicht dazu. Für einen Liebesroman fehlte mir hier eindeutig das Prickeln des Verliebtseins, interessante Charaktere und eine spürbare Spannung zwischen den Protagonisten.

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Veröffentlicht am 16.05.2023

Belanglos und uninspiriert

Love Unscripted
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Norah arbeitet als Kellnerin, als der Superstar Patrick Walsh ihr einen Job anbietet: Sie soll seine Fake-Freundin sein, um sein Image wieder aufzubauen. Bei dem ihr angebotenen Gehalt kann Norah schlecht ...

Norah arbeitet als Kellnerin, als der Superstar Patrick Walsh ihr einen Job anbietet: Sie soll seine Fake-Freundin sein, um sein Image wieder aufzubauen. Bei dem ihr angebotenen Gehalt kann Norah schlecht Nein sagen und willigt schließlich ein. Filmreif und abgeklärt lässt sie sich von Patrick von Veranstaltung zu Veranstaltung schleppen, gibt immer ihr Bestes und zeigt sich professionell. Bis sie merkt, dass sie doch etwas für den Hollywood-Star empfindet...

Die Idee bietet so viel Potenzial! Doch über die Umsetzung bin ich fast schon schockiert. Mir gefiel dieses Buch leider überhaupt nicht, denn es hat mich auf keiner Ebene erreicht.

Die Protagonisten fand ich irgendwie seltsam, sie harmonierten überhaupt nicht miteinander. Es wirkte, als wäre Norah Patricks Mama, so belehrend wie sie sich ihm gegenüber gab. Er wiederum hatte für mich überhaupt kein spürbares Charisma, was ich in Anbetracht seines Star-Status unbedingt erwartet hätte. Darüber hinaus wirkten die Dialoge zwischen den beiden belanglos und manche Sätze so deplatziert, von der Sprache her so unpassend, dass ich mehr als einmal lachen musste. Das Ganze wirkte stellenweise wie eine Parodie und irgendwie unelegant.

Passend dazu gestaltete sich auch die Handlung. Unfassbar konstruiert, mit gefühlt ständigen Wiederholungen, ohne Überraschungen und ohne besondere Atmosphäre, die eine bestimmte Situation hätte unterstreichen können. So ging das komplette Geschehen emotionslos an mir vorbei, die Eintönigkeit langweilte mich zunehmend. Außerdem entwickelte sich das Geschehen viel zu schnell und zu sprunghaft, gefüllt mir belanglosem Geplapper und Beschreibungen von Klamotten. Letztlich wirkte die Geschichte eher kindisch und seelenlos auf mich.

Kurzum, ich hatte schnell das Interesse an dem Roman verloren. Die Story war nichts für mich, mir fehlte hier eindeutig das nötige Quäntchen Authentizität und ein Mindestmaß an Spannung, was ich bereits anhand eines anderen Werkes der Autorin feststellen musste. Daher werde ich wohl die künftigen Veröffentlichungen der Autorin nicht mehr verfolgen. Ich verzichte hier auf eine Weiterempfehlung des Buches, denn es gibt meines Erachtens eindeutig besser Geschichten aus diesem Genre.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Enttäuschend

Abschied auf Italienisch
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Commissario Vito Grassi kommt eigentlich aus Rom, doch sein brüchiges Privatleben und der Tod seines Vaters treiben ihn in die Provinz Liguriens. Als Erbe steht Vito das Haus seines Vaters zu, daher wagt ...

Commissario Vito Grassi kommt eigentlich aus Rom, doch sein brüchiges Privatleben und der Tod seines Vaters treiben ihn in die Provinz Liguriens. Als Erbe steht Vito das Haus seines Vaters zu, daher wagt er kurzerhand einen Neuanfang und lässt sich aufs Land versetzen. Kaum angekommen, wird er gleich mit zwei Morden konfrontiert, aber auch mit der jungen, etwas undurchsichtigen Mitbewohnerin seines Vaters.

Ich war äußerst gespannt auf diese neue Krimi-Reihe! Bisher haben mich hauptsächlich französische Ermittler begeistert, daher war ich nun auf ein italienisches Pendant neugierig.

Allerdings war für mich ziemlich schnell klar, dass ich den Protagonisten überhaupt nicht mag! Grassi, meinem Eindruck nach eher „Krassi“, fand ich weder interessant oder lässig, noch charmant, sein Humor kam so gar nicht bei mir an und im Ganzen war er mir zu angepasst. Zudem schien mir seine Besessenheit von seinem Elektroauto in einem Krimi irgendwie deplatziert. Mich störte es ungemein, dass er ständig darüber nachdenken musste, wie weit er mit dem Fahrzeug noch würde fahren können, bevor er es laden müsste – falls eine Steckdose in greifbarer Nähe wäre, usw. Sollte dieser Aspekt ein versteckter Witz gewesen sein, kam er bei mir nicht an. So wurde die Geschichte meines Erachtens schwerfällig, verzettelte sich in dieses und jenes, und sorgte dafür, dass meine Gedanken abschweiften. Nach etwa einem Drittel des Buches tat sich meiner Ansicht nach immer noch nicht genug, um mein Interesse für den Fall zu wecken. Dafür fragte ich mich beispielsweise, warum Vito eine wildfremde Frau in seinem Haus leben und seine Familie darüber im Dunkeln ließ. Rückblickend fand ich alles etwas merkwürdig, gewollt speziell und auch etwas fade.

Grundsätzlich fand ich den Kriminalroman aber ansprechend geschrieben. Er ließ sich gut lesen und auch für die Landschaftsbeschreibungen hatte ich einiges übrig. Doch ich werde mit diesem ersten Band auch gleichzeitig Abschied von der Reihe nehmen. Ich hatte mir von diesem Buch deutlich mehr versprochen.

„Abschied auf Italienisch“ konnte mich nicht mitreißen. Schleppende Handlung, ziemlich uninteressanter Fall und überwiegend unsympathische Charaktere. Doch jeder wie er mag. Lest selbst.

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Sehr schlecht umgesetzt

Der Riss
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Antonia wird als Vulkanologin in die Antarktis geschickt. Sie soll dort untersuchen, ob die kürzlich entdeckten Vulkane auszubrechen drohen. Doch ihre ganz private Mission ist die Suche nach ihrem Bruder ...

Antonia wird als Vulkanologin in die Antarktis geschickt. Sie soll dort untersuchen, ob die kürzlich entdeckten Vulkane auszubrechen drohen. Doch ihre ganz private Mission ist die Suche nach ihrem Bruder Emilio, der auf der Forschungsstation als Biologie arbeitete und auf einer Erkundungsfahrt verschwand. Allerdings hat Antonia nicht mit den gefährlichen Machenschaften gerechnet, über die sie während ihres Aufenthaltes stolpert.

Ein Buch über die Antarktis? Her damit! Ich fand die Idee eines Thrillers in dieser, uns noch vorwiegend unbekannten Zone der Erde großartig, weshalb ich mich mit gespannter Erwartung in die Lektüre gestürzt habe. Doch leider fiel schon mein Zwischenresümee, nach dem ersten Drittel des Buches, nicht sonderlich positiv aus. Mir schien die Handlung, aber auch die Charakteristik der Figuren irgendwie seltsam.

Trotz des umfangreichen Fachwissens, welches der Autor in die Geschichte einbaute, hatte die Story etwas überaus Skurriles an sich, was über den Aspekt der Fiktion hinausging und oft völlig überzogen daherkam. Nicht selten fühlte ich mich an diverse hollywoodreife Action-, bzw. Abenteuerszenen erinnert, gepaart mit Slapstick-Momenten, die ab und an sogar in realitätsfernen Darstellungen mündeten. Kurzum, es fiel mir schwer den Thriller ernst zu nehmen, womit natürlich auch die Spannung erheblich litt. Letztlich hatte ich für den Showdown nicht mehr als ein müdes Lächeln übrig, um dann froh zu sein, das Buch endlich beendet zu haben.

Unglücklicherweise wirkte die Handlung oft nicht wirklich logisch und ließ auch Fragen offen, die nie, bzw. nur unzureichend beantwortet wurden. Außerdem fühlten sich manchen Szenen an, als wären Ereignisse lediglich aneinandergereiht worden, ohne eine wirkliche Verbindung zu schaffen. So war mir die Geschichte im Ganzen nicht rund genug, nicht harmonisch im Verlauf und auch nicht in der Interpretation der Figuren. Denn die seltsame Handlung im Außen, spiegelte sich definitiv im Verhalten und in den Persönlichkeiten der Figuren wider. Die Protagonistin Antonia benahm sich beispielsweise durchgehend absonderlich und zeigte sich dabei unerträglich großspurig und blasiert, was nach meinem Empfinden jegliche Sympathie für die Dame vom Tisch fegte. Wahrscheinlich sollte Antonia eine starke Frau mit Willenskraft darstellen, was allerdings deutlich missglückte. Überdies vermisste ich Tiefe in den Charakterzügen der Figuren, um ein echtes Verständnis für deren Verhalten aufzubringen. Im Ansatz war dies meines Erachtens nur im Charakter des Bösewichtes Malatesta zu finden.

Eine echte Gemeinschaft, wie sie im ewigen Eis unverzichtbar ist, war für mich leider auch nicht erkennbar. Die Angestellten der Forschungsstation wirkten auf mich lediglich wie schmückendes Beiwerk ohne Gesicht, was in Anbetracht der Situation irgendwie unnatürlich wirkte. Vielleicht lag es an der Fokussierung auf die superheldenhafte Protagonistin, vielleicht aber auch an fehlenden Ideen, jedenfalls schien mir die ganze Situation zu leblos. Dahingehend wirkten Interaktionen, bzw. einzelne Szenen konstruiert und zu bemüht, eine Atmosphäre oder bestimmte Entwicklungen zu schaffen.

Was ich außerordentlich schade fand, ist die Tatsache, dass der ernste und wissenschaftliche Stoff, welchen der Autor hier einbrachte, meiner Meinung nach nicht richtig zum Tragen kam. Ein Sachbuch hätte ihm vielleicht besser gestanden, als dieser verunglückte Thriller. Als Thriller würde ich das Buch rückblickend nämlich nicht bezeichnen, obwohl das absolut gelungene Cover dafür sprach.

Ich kann es am Ende drehen und wenden wie ich will: Das Buch entpuppte sich für mich als großer Flop. Abgesehen von der Idee und dem stimmungsvollen Cover, glänzte „Der Riss“ für mich mehr mit oberflächlicher Effekthascherei, als mit atemberaubendem, beständigem Nervenkitzel.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

War mir zu konfus

Im Feuer
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Als die junge Ermittlerin Lilly Hed ihren neuen Arbeitsplatz an der Schärenküste antritt, lodern dort schon gefährliche Feuer, die der Hitzewelle des aktuellen Rekordsommers geschuldet sind. Seltsamerweise ...

Als die junge Ermittlerin Lilly Hed ihren neuen Arbeitsplatz an der Schärenküste antritt, lodern dort schon gefährliche Feuer, die der Hitzewelle des aktuellen Rekordsommers geschuldet sind. Seltsamerweise sterben dabei scheinbar gezielt immer ein bis zwei Menschen in jedem neuen Brand. Ob dies alles nur Zufälle sind, kann Lilly nur mit Hilfe des Feuerwehrchefs Jesper herausfinden. Doch Spuren bleiben nach einem Brand nur wenige zurück.

Leider hat mich dieser Krimi hat auf vielen Ebenen enttäuscht. Lilly, die ihren Dienst gefühlt nur halbherzig wahrnahm, und sich mehr in ihren Gedanken und neuen Freundschaften verzettelte, hat mich in puncto Einsatzbereitschaft furchtbar gelangweilt. Die sogenannte Star-Ermittlerin schien mir extrem hilflos und blauäugig, zudem fand ich überhaupt keinen Zugang zu ihr als Charakter.

Mir fehlte außerdem eine gehörige Dosis Spannung in der Handlung, die mir sehr konstruiert und einfach daherkam. Der Fall wurde überhaupt nicht richtig angegangen, man ließ viel einfach geschehen und ergötzte sich dafür ständig an Aussagen über die Hitze oder das schreckliche, schreckliche Feuer, was mich recht schnell ziemlich nervte. Selbst die Auflösung hat mich dann nicht mehr vom Hocker gerissen, was vielleicht auch daran lag, dass ich froh war, am Ende des Buches angelangt zu sein.

Letztlich wurde im Klappentext eine Handlung angeteasert, die so bei mir in keinster Weise ankam. Ich gebe in diesem Fall keine Leseempfehlung, es gibt aus dem Hause Fischer/Scherz wesentlich bessere Bücher dieses Genres.

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