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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2023

Der 18 November

Über die Berechnung des Rauminhalts I
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Und täglich grüßt das Murmeltier ist ein unterhaltsamer, aber kitschiger Hollywoodfilm.
Die dänische Schriftstellerin Solvej Balle setzt die Idee des immer wiederkehrenden Tages literarisch auf ernste ...

Und täglich grüßt das Murmeltier ist ein unterhaltsamer, aber kitschiger Hollywoodfilm.
Die dänische Schriftstellerin Solvej Balle setzt die Idee des immer wiederkehrenden Tages literarisch auf ernste Art um und zeigt, wie das realistisch wirken kann. Es ist ein dröges Leben.
Leider fand ich die Sprache nicht so ansprechend wie erwartet und das Buch bleibt auch thematisch für mich hinter den Erwartungen zurück.
Es ist ein ruhiges Buch. Für ungeduldige Leser nicht das richtige!

Veröffentlicht am 04.02.2023

Sam und Nisha

Mein Leben in deinem
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Ein ganzes halbes Jahr war ein wirklich packendes Buch. Das Niveau wieder zu erreichen ist schwierig.
Das neue Buch handelt von zwei unterschiedlichen Frauen, deren Leben sich durch einen Vertausch ihrer ...

Ein ganzes halbes Jahr war ein wirklich packendes Buch. Das Niveau wieder zu erreichen ist schwierig.
Das neue Buch handelt von zwei unterschiedlichen Frauen, deren Leben sich durch einen Vertausch ihrer Taschen verändert.
Den Handlungsstrang um Sam bin ich ganz gerne gefolgt, die Geschichte um Nisha wirkte zu konstruiert, Das liegt auch an dem merkwürdigen Weltbild, das Jojo Moyes hat.
Luise Helm spricht das Hörbuch routiniert, wie immer. Aber sie hat durch den leicht rudimentären Stil der Autorin zu kämpfen.
Stärken entwickelt die Handlung, wenn es dramatische, spannende Passagen gibt und als Unterhaltungsroman funktioniert das Buch schließlich doch.

Veröffentlicht am 12.10.2022

Kammerspiel auf dem Meeresgrund

Gespräche auf dem Meeresgrund
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Die Schriftstellerin und Künstlerin Root Leeb hat mit Gespräche auf dem Meeresgrund ein ungewöhnliches Buch mit philosophischen Ansatz geschrieben, dass ich mir trotz des Schauplatzes gut auf einer Bühne ...

Die Schriftstellerin und Künstlerin Root Leeb hat mit Gespräche auf dem Meeresgrund ein ungewöhnliches Buch mit philosophischen Ansatz geschrieben, dass ich mir trotz des Schauplatzes gut auf einer Bühne vorstellen, mit 3 Schauspielern. Ein wenig wirken die 3 Hauptfiguren so. Der eine, der andere und dir dritte, werden sie zunächst genannt, erst später erfährt man auch Namen. Es sind drei sehr unterschiedliche Figuren, in den Dialogen kommen sie nicht auf einen Konsens. Ihre Gemeinsamkeit sind eigentlich nur, dass sie offenbar Ertrunkene sind. In ihrem früheren Leben haben sie unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
Zwischendurch zieht Poseidon mit mächtigen Rauschen vorüber. Root Leeb nutzt gerne große Metaphern. Außerdem streut sie ein paar Illustrationen ein.
Ich fand es nicht einfach, zu den Figuren und ihren Themen richtig Zugang zu finden. Man spürt aber die Entschlossenheit der 3, ihren jeweiligen Standpunkt durch Diskussion zu verdeutlichen. Dennoch, das ganze hat etwas künstliches und die wichtigen Themen nehmen schließlich nicht wirklich Gestalt an.

Veröffentlicht am 11.10.2022

Alice und Adrian und das Interview

Catching up with the Carters - In your words
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Hadrian hat genug vom Reality Star-Dasein und läuft von zu Hause weg. Eigentlich normal, wenn man 5 ist, aber Hadrian ist erwachsen.
Jetzt ist er einer der von der Yellow Press meistgesuchten Promis.
Die ...

Hadrian hat genug vom Reality Star-Dasein und läuft von zu Hause weg. Eigentlich normal, wenn man 5 ist, aber Hadrian ist erwachsen.
Jetzt ist er einer der von der Yellow Press meistgesuchten Promis.
Die Journalistin Alice gehört dazu und kommt in Kontakt mit Hadrian, allerdings nur über Text-Messages und sie hält ihn für jemand anders.
Schnell verstehen sie sich gut und das Spiel der Täuschung wird ernst.

Dieser Plot in nicht unoriginell, obwohl etwas weit hergeholt. Aber es geht schließlich um Romance und soll unterhalten.
Interessant ist dass beide Protagonisten an Wendepunkten in ihrem Leben stehen. Hadrian will dem Rampenlicht entfliehen und selbstbestimmt leben und Alice möchte eine ernsthaftere Journalistin werden. Und beide leiden sie unter Problemen mit ihrer Familie. Das verbinden die beiden.

In der Mitte des Buches endet die Täuschung und der Plot verliert Leichtigkeit und an Charme. Das ändert sich schließlich wieder, als es endlich wirklich zum Interview kommt.

Die Handlung ist okay, aber ein paar Zufälle sind doch zu sehr konstruiert. Stören muss man sich daran nicht.

Fam Schaper konnte mit ihrer Reihe anscheinend einen Riesenerfolg gelandet und das sei ihr gegönnt.

Veröffentlicht am 02.10.2022

Der Klang der Koto

Die rätselhaften Honjin-Morde
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Ich bin immer auf der Suche nach neuen Büchern aus dem asiatischen Raum. Der 1902 geborenen Japaner Seishi Yokomizo, von dem ich vorher noch nicht gehört hatte, gehört aber eher zu den Klassikern der Kriminalliteratur. ...

Ich bin immer auf der Suche nach neuen Büchern aus dem asiatischen Raum. Der 1902 geborenen Japaner Seishi Yokomizo, von dem ich vorher noch nicht gehört hatte, gehört aber eher zu den Klassikern der Kriminalliteratur. Die Handlung spielt sich 1937 ab.
Das Cover ist zwar bluttriefend, aber ansonsten ist das Buch eher Cozy.
Die bewährte Usrula Gräfe hat die Übersetzung übernommen.

Schon die Erzählweise ist klassisch und absolut prägend. Ein Kriminalautor erzählt den Fall der rätselhaften Honjin-Morde, bei dem ein Brautpaar getötet wurde. Dabei ist der Raum von innen verschlossen und es ist unklar, wie der Mörder herausgekommen sein sollte. Es ist also ein Locked Room Murder Mystery.
Es gefällt mir gut, wie der Erzähler Bezug auf internationale Kriminalliteratur nimmt.
Die teilweise detaillierten Beschreibungen sind überhaupt gut, zum Beispiel die lange Episode der Hochzeit und die der Ermittlung.

Der Privatdetektiv Kosuke Kindaichi kommt erst relativ spät ins Spiel, so in der Mitte des Buches. Er bringt noch einmal Leben in das Buch.

Für mich waren die japanischen Begriffe und Motive interessanter als der eigentliche Mordfall, der mich im letzten Romandrittel wirklich nicht mehr fesseln konnte.