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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2023

Verbreitet Wohlfühlatmosphäre

Das Schiff der Träume
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Auch schon 1925 war das Reisen auf einem Schiff ein Traum, der nur für die obere Gesellschaft in Erfüllung ging. Umso mehr freute sich Alma Engel, dass sie eine Anstellung als Zimmermädchen auf den Luxusdampfer ...

Auch schon 1925 war das Reisen auf einem Schiff ein Traum, der nur für die obere Gesellschaft in Erfüllung ging. Umso mehr freute sich Alma Engel, dass sie eine Anstellung als Zimmermädchen auf den Luxusdampfer Regina Danubia erhielt. Die Reise führte auf dem Donauschiff von Passau über Wien und Budapest ans Schwarze Meer. Kaum auf dem Schiff angekommen, trifft Alma auf den sympathischen Kellner Vincent. Dieser reist inkognito mit, ist er doch in Wahrheit der Sohn des Reeders. Bei den letzten Fahrten ist einigen Gästen wertvoller Schmuck abhanden gekommen. Nun versucht Vincent den Dieb zu überführen. Aber er ist nicht der einzige an Bord, der ein Geheimnis hat. Stück für Stück kommen kleine Geheimnisse der Passagiere und Bediensteten ans Tageslicht, die das Buch sehr abwechslungsreich mit immer neuen Wendungen bereichern.

Der flüssige Schreibstil und die bildhaften Schilderungen lassen die Seiten nur so dahin fliegen. Neben kurzen Beschreibungen der Ausflugsziele gibt es auch Andeutungen auf politische Ereignisse, die einen die zwanziger Jahre näher bringen. Diese werden aber nur skizziert, so dass die Geschichte authentischer wirkt. Die handelnden Personen, auch die Nebenfiguren, waren sehr vielschichtig gezeichnet und fügen sich wunderbar in die Geschichte ein. Obwohl mir die vielen Charaktere keine Probleme bereiteten, wäre vielleicht ein Personenregister sinnvoll.

Ich empfehle diesen Roman gern für wunderbare Lesestunden mit Wohlfühlatmosphäre.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Faszinierende Aktualität

Das München-Komplott
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Georg Dengler, ehemaliger Beamter des BKA und heutiger Privatermittler, bekommt einen neuen Auftrag. Er soll den Fall des schlimmsten Attentats in der Geschichte der BRD auf das Münchner Oktoberfest untersuchen. ...

Georg Dengler, ehemaliger Beamter des BKA und heutiger Privatermittler, bekommt einen neuen Auftrag. Er soll den Fall des schlimmsten Attentats in der Geschichte der BRD auf das Münchner Oktoberfest untersuchen. Vor fast dreißig Jahren wurde die Tat begangen. Das Bundeskriminalamt bittet ihn die Akten der damaligen Sonderkommission Theresienwiese zu überprüfen. Schnell entdeckt Georg Dengler erste Widersprüche. Doch warum wird dieser Fall neu aufgerollt? Und welche Rolle spielt die Staatssekretärin Charlotte von Schmoltke, die beim Bundesamt für Verfassungsschutz versucht hatte, das Amt dazu zu bringen, alle V-Leute aus der NPD abzuziehen, um dann erneut ein hoffentlich erfolgreiches Verbot der Partei beim Bundesverfassungsgericht zu beantragen.
Fasziniert hat mich die Aktualität der wirtschaftlichen und politischen Themen, die in die Geschichte mit eingebunden sind. Diese machen das Buch noch interessanter und spannender.
Durch kurze Kapitel und ständige Sprünge zu anderen Handlungsabläufen wird die Spannung schnell aufgebaut. Die Personen sind sehr lebendig dargestellt und der Schreibstil ist flüssig. Die Geschichte ist nicht reißerisch, aber sehr klar geschrieben. Keine langatmigen Detailbeschreibungen und trotzdem kann man sich die Szenen bildhaft vorstellen.
Wolfgang Schorlau hat es verstanden, einen spannenden politischen Kriminalroman zu schreiben, der auf Grund der Nähe zur Realität auf mich gleichzeitig sehr erschreckend wirkt. Oft stellt man sich die Frage: Was ist Fiktion und was ist Realität? Die Grenzen verschwimmen ineinander.

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Bergkloster Tannhöhe

Das Gelübde der vergessenen Tochter
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Mit diesem historischen Roman reisen wir ins Mittelalter. Eine junge Frau wird niedergeschlagen und ihr Liebhaber Julian erstochen. Sie sucht Hilfe im Doppelkloster Tannhöhe. Hier werden ihre Wunden von ...

Mit diesem historischen Roman reisen wir ins Mittelalter. Eine junge Frau wird niedergeschlagen und ihr Liebhaber Julian erstochen. Sie sucht Hilfe im Doppelkloster Tannhöhe. Hier werden ihre Wunden von den Ordensschwestern versorgt. Aus Angst will sie ihren Namen nicht verraten und täuscht Gedächtnisverlust vor, so erhält sie den Namen Laya. Sie schwört Rache an denjenigen zu nehmen, der ihr dies angetan hat. Bei ihren Nachforschungen entdeckt sie, dass einige junge Frauen und Männer in der Umgebung verschwunden und nicht wieder aufgetaucht sind. Der Ordensbruder Ansgar, ein zorniger junger Mann, der sich mit seinem Vater überworfen und dadurch sein Erbe verloren hat, unterstützt sie nicht ganz uneigennützig.

Auch mit ihrem neuesten historischen Roman konnte mich Manuela Schörghofer wieder von Beginn an begeistern. Der Schreib- und Erzählstil ist dabei sehr packend und gleichzeitig flüssig. Die Protagonisten wirken lebendig und authentisch, so dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte. Die Handlung selbst ist sehr abwechslungsreich und ausführlich beschrieben. Neben Spannung und mal etwas zum Schmunzeln, kommt auch die Liebe nicht zu kurz, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Obwohl der Band in sich abgeschlossen ist, macht das Ende neugierig auf die Fortsetzung, da ich wissen möchte, ob Laya und Ansgar trotz der Standesunterschiede zusammen kommen.

Ein Verzeichnis der handelnden Personen sowie historische Figuren, damalige sowie heutige Orts- und Flussbezeichnungen und ein Glossar, das bestimmte Begriffe erläutert, runden die Geschichte ab.

Mir hat es viel Freude bereitet Laya auf ihrem Weg zu begleiten. Wer gerne historische Romane liest und spannende Geschichten mit einer starken Protagonistin liebt, dem empfehle ich gern dieses Buch.

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Veröffentlicht am 02.02.2023

Spannende Unterhaltung

Kalt und still
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Hanna Ahlander hatte die fehlerhaften Ermittlungen gegen einen Kollegen nicht auf sich beruhen lassen wie die anderen und nun war sie nicht mehr Teil der Gemeinschaft. Sie wurde für eine Zeit freigestellt ...

Hanna Ahlander hatte die fehlerhaften Ermittlungen gegen einen Kollegen nicht auf sich beruhen lassen wie die anderen und nun war sie nicht mehr Teil der Gemeinschaft. Sie wurde für eine Zeit freigestellt und sollte sich versetzen lassen oder ihren Job bei der City Polizei aufgeben. Damit nicht genug macht auch ihr Lebenspartner Schluss mit ihr und stellt ihr ein Ultimatum die Wohnung zu verlassen. Ihre Schwester Lydia lädt Hanna ein, in ihr Ferienhaus nach Åre zu ziehen. In dem kleinen Bergdorf herrscht Aufregung, denn die junge Amanda Halvorsson ist nach einer Party verschwunden. Hanna bietet der örtlichen Polizei ihre Unterstützung an.

Wie von Viveca Sten gewohnt, lässt sich das Buch leicht und flüssig. Die kurzen Kapitel und der ständige Wechsel zwischen den Protagonisten erhöhen die Spannung ständig. Durch die Beschreibungen spürt man die Kälte und wird auf den Winter eingestellt. Neben den Ermittlungen der Polizei erfährt man auch etwas über das Privatleben der von Hanna und ihrem neuen Kollegen Daniel Lindskog.

Mir hat es wieder Freude bereitet den neuen Roman von Viveca Sten zu lesen.

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Veröffentlicht am 02.02.2023

Purer Nervenkitzel

Leopard
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Von Beginn an versteht es Jo Nesbo einen Spannungsbogen aufzubauen, der permanent anhält. Bei einem Thriller ist dies eine große Kunst und zeichnet das Buch als lesenswert aus.
Nach Beendigung seines letzten ...

Von Beginn an versteht es Jo Nesbo einen Spannungsbogen aufzubauen, der permanent anhält. Bei einem Thriller ist dies eine große Kunst und zeichnet das Buch als lesenswert aus.
Nach Beendigung seines letzten Falles um den Schneemann hat Harry Hole seinen Job als Hauptkommissar der Osloer Polizei gekündigt und setzt sich nach Hongkong ab. Neben Problemen mit seinem Alkohol- und Drogenkonsum hat er auch noch Schwierigkeiten mit der chinesischen Mafia. Der jungen Kommissarin Kaja Solness gelingt es, ihn in Hongkong zu finden und den sich sträubenden Harry Hole nach Oslo zurück zu holen. Denn hier sind bereits grausame Morde geschehen, die die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen. Eine Verbindung der Fälle ist zu Beginn nicht ersichtlich, doch Harry ahnt, dass ein Serienmörder am Werk ist. Ein verwickeltes Spiel beginnt. Die Spuren führen bis in den Kongo. Aber nicht nur der Täter gibt Harry Rätsel auf, sondern auch der auf seinen Vorteil bedachte Kollege Bellmann arbeitet gegen ihn.

Schon nach wenigen Seiten war ich von der Geschichte gefesselt. Die Charaktere der Hauptprotagonisten sind sehr gut beschrieben und fallen sehr unterschiedlich aus. Harry, der bärbeißige Sonderling, sein Kollege Bellmann, ein ich-bezogener selbstsüchtiger Mensch und die junge Kaja Solness, die sich hin- und hergerissen fühlt und daher sehr sympathisch wirkt.
Dies ist der achte Thriller von Jo Nesbo, in dem der Ermittler Harry Hole eine zentrale Rolle spielt. Der Autor ersinnt nicht nur eine faszinierende Mordgeschichte, sondern bringt uns auch den Menschen Harry Hole näher. Dieser äußerst sympathische Alkoholiker, der versucht gegen seinen Drang anzukämpfen, sein Verhältnis zu seinen sterbenden Vater und der seiner Liebe zu Rakel nachtrauert. Harry ist ein Einzelgänger, der mit unkonventionellen Methoden arbeitet und ein unheimliches Einfühlungsvermögen in die Denkweise eines Serienmörders hat. Er verfolgt stur seine Suche nach der Wahrheit.
Ein rasant geschriebener Thriller mit überraschenden Wendungen, der keine Langeweile aufkommen lässt.

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