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Veröffentlicht am 19.03.2023

Schöner Zeichenstil

Eva - Klima in der Krise
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"Eva - Klima in der Krise" von Arild Midthun ist eine Graphic Novel, die versucht, das Thema Klimawandel auf eine unterhaltsame und informative Weise zu präsentieren. Der Zeichenstil ist wunderbar und ...

"Eva - Klima in der Krise" von Arild Midthun ist eine Graphic Novel, die versucht, das Thema Klimawandel auf eine unterhaltsame und informative Weise zu präsentieren. Der Zeichenstil ist wunderbar und verleiht dem Buch eine raue und grobe Atmosphäre, die die dunkle Stimmung unterstützt, die erzeugt werden soll. Allerdings sind die Charaktere sehr klischeehaft dargestellt, was ein wenig enttäuschend ist. Zum Beispiel gibt es eine konsumorientierte Influencerin und einen Umweltverschmutzer, der Bierdosen und Zigaretten verwendet.

Ein weiterer Schwachpunkt des Buches sind die Konversationen zwischen den Charakteren. Oft wirken sie gezwungen oder unnatürlich, was das Lesevergnügen beeinträchtigen kann. Die Dialoge scheinen nicht organisch zu fließen.

Die Darstellung der verschiedenen Zukunftsszenarien zeigt extreme Szenarien, aber auch solche, zu denen wir gelangen werden. Ein Mittelmaß wird es mit dem Klima nicht geben. Allerdings sind die Übergänge zwischen den einzelnen Szenarien manchmal ein bisschen unverständlich. Nichtsdestotrotz ist es wunderbar, dass die drei Szenarien am Ende des Buches noch einmal aufgearbeitet werden.

Insgesamt ist "Eva - Klima in der Krise" eine interessante Graphic Novel, die das Thema Klimawandel auf eine unterhaltsame und informative Weise präsentiert. Die Charaktere und Dialoge könnten jedoch etwas natürlicher gestaltet werden, um das Lesevergnügen zu steigern. Auch das Ende des Buches wirkte ein wenig abrupt. Trotzdem würde ich das Buch jedem empfehlen, der sich für das Thema Klimawandel interessiert und mehr darüber erfahren möchte.

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Veröffentlicht am 03.03.2023

Guter Ansatz

Anti-Girlboss
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Nadia Shehadehs "Anti-Girlboss" ist ein interessantes und erfrischendes Buch, das einen kritischen Blick auf den derzeit herrschenden Kapitalismus wirft und insbesondere die Situation von Frauen in dieser ...

Nadia Shehadehs "Anti-Girlboss" ist ein interessantes und erfrischendes Buch, das einen kritischen Blick auf den derzeit herrschenden Kapitalismus wirft und insbesondere die Situation von Frauen in dieser Gesellschaftsform in den Fokus rückt.

Das Buch las sich gut und flüssig und die darin dargestellte Biographie und ehrliche Selbstreflexion der Autorin machen nachvollziehbar, warum das Thema "Anti-Girl-Boss" für sie so wichtig geworden ist und wie sie diese Haltung in ihrem eigenen Leben umsetzt. Das Buch bietet interessante Einblicke und zeigt auf, welche Gruppen, insbesondere Frauen, unter dem Kapitalismus und den damit einhergehenden Strukturen zu leiden haben.

Allerdings gibt es auch Aussagen und Ansätze im Buch, die meiner Meinung nach zu kurz greifen und viel zu verallgemeinernd sind und konkretere Lösungsansätze für die kritisierten Probleme fehlen vollends.

Alles in allem ist "Anti-Girlboss" jedoch ein interessantes Buch, das einen kritischen Blick auf den Kapitalismus und dessen Auswirkungen auf Frauen wirft, wobei jedoch eine tiefere Auseinandersetzung mit diesem Thema fehlt.

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Veröffentlicht am 03.03.2023

Interessant, auf lange Sicht aber nichts für mich

Wir hätten uns alles gesagt
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Judith Hermanns Buch "Wir hätten uns alles gesagt" gibt interessante Einblicke und Perspektiven auf das Leben und die menschlichen Beziehungen. Die Autorin beschäftigt sich mit verschiedenen Themen wie ...

Judith Hermanns Buch "Wir hätten uns alles gesagt" gibt interessante Einblicke und Perspektiven auf das Leben und die menschlichen Beziehungen. Die Autorin beschäftigt sich mit verschiedenen Themen wie Freundschaften, Einsamkeit und mehr und bringt dabei ihre persönlichen Erfahrungen und Gedanken ein.

Allerdings fehlen mir in dem Buch oft Erläuterungen, Beispiele und Gedankenausführungen zu vielen Thesen, was dazu führt, dass ich manchmal Schwierigkeiten hatte, den Gedankengängen der Autorin zu folgen. Die Gedanken waren manchmal zu wirr, zu sprunghaft und auch zu wenig verbunden, was es schwer machte, die Aussagen und Überlegungen nachzuvollziehen.

Dennoch bietet das Buch einige interessante Perspektiven und Einsichten, insbesondere wenn es um die Beziehungen zwischen Menschen geht. Die Autorin beschreibt auf einfühlsame Weise die Komplexität und Ambivalenz von zwischenmenschlichen Beziehungen, die oft von einer Mischung aus Nähe und Distanz geprägt sind. Dabei geht es auch um die Schwierigkeiten, die damit verbunden sind, sich in einer Welt der oberflächlichen Kommunikation und des schnellen Wandels zu verbinden.

Insgesamt halte ich "Wir hätten uns alles gesagt" für ein Buch, das einige interessante Perspektiven auf das Leben und die menschlichen Beziehungen bietet, jedoch in der Umsetzung manchmal zu wirr und unverständlich ist. Leser, die nach tieferen Einblicken in die menschliche Natur suchen, werden sicherlich fasziniert sein.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

In Ordnung

Equilon
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Das Buch "Equilon" ist eine Dystopie, die in einer faszinierenden Welt spielt, die von der Autorin sehr detailliert beschrieben wird. Die Grundidee der Ordnung in dieser Welt hat mir sehr gut gefallen, ...

Das Buch "Equilon" ist eine Dystopie, die in einer faszinierenden Welt spielt, die von der Autorin sehr detailliert beschrieben wird. Die Grundidee der Ordnung in dieser Welt hat mir sehr gut gefallen, zudem konnte ich mir durch die Beschreibungen vieles genau vorstellen.

Obwohl die Weltbeschreibung des Buches sehr gelungen ist, hatte ich den Eindruck, dass die Handlung an einigen Stellen etwas zu schnell abgehandelt wurde. Ein Beispiel dafür ist Dorians Reise, die eher unspektakulär verläuft und somit nicht besonders spannend erzählt wird. Gleiches gilt für die letzte große Szenenabfolge am Ende des Buches. Da hat mir einiges gefehlt.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Hauptfigur Jenna zu manchen Zeitpunkten etwas naiv erscheint, was die Glaubwürdigkeit der Handlungen beeinträchtigt. Zudem hat es einige Zeit gebraucht, bis ich als Leser verstanden habe, worum es in dem Buch eigentlich geht.

Insgesamt ist "Equilon" eine solide Dystopie mit einer faszinierenden Welt. Das Buch lässt sich gut und zügig lesen, obwohl die Handlung an einigen Stellen etwas zu schnell abgehandelt wird. Trotz einiger Schwächen empfehle ich das Buch allen Lesern, die sich für dystopische Geschichten interessieren.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

nichts herausragendes

Stigma (Milosevic und Frey ermitteln 1)
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"Stigma" ist ein Thriller, der sich mit Themen wie Selbstjustiz, Rache und Schuld auseinandersetzt. Die Handlung dreht sich um Frauen, die Opfer sexuellen Missbrauchs wurden, aber keine angemessene Gerechtigkeit ...

"Stigma" ist ein Thriller, der sich mit Themen wie Selbstjustiz, Rache und Schuld auseinandersetzt. Die Handlung dreht sich um Frauen, die Opfer sexuellen Missbrauchs wurden, aber keine angemessene Gerechtigkeit erfahren haben. Die LeserInnen werden durch die detaillierten Beschreibungen des Schicksals der Frauen sensibilisiert und die ausgenutzen Machtpositionen der Männer für das wichtige gesellschaftliche Thema sexuellen Missbrauchs.

Insgesamt würde ich das Buch als mittelmäßig bewerten. Einige Details werden mehrfach wiederholt, wie dass die Protagonistin sich unbedigt eine Winterjacke holen müsse (das habe ich auch nach dem zweiten mal verstanden, ist gut jetzt), oder dass ihr Partner unsgesund und fettig isst, das muss nicht bei jeder Mahlzeit erwähnt werden. Zudem hätten die abfälligen Bemerkungen des Partners reduziert werden können. All das hätte gut gegen Spannungsmomente ausgetauscht werden können.

Als feministischen Thriller würde ich das Buch ganz sicher nicht bezeichnen, es zeigt zwar gesellschaftliche Probleme passiv auf, doch handeln die Charaktere nicht aktiv gegen, sondern lassen vieles einfach an sich abprallen. Ja, es spiegelt die grausame Realität wieder, doch es wird nicht gehandelt, es wird nicht kritisch angesprochen, nichts erklärt etc. Als Beispiel dient eben die Protagonistin, die nicht aktiv gegen bestimmte Aktionen vorgeht (keine spezifische Nennung, da ich nicht spoilern will), sondern sich denkt "das legt sich wieder, ich muss jetzt kein Aufsehen darum machen, ich regel das alleine". Insgesamt sind die CHaraktere auch recht eindimensional.

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