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Veröffentlicht am 19.02.2023

Tolle Fortsetzung.

Seahorse - Die Insel der Wasserpferde
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»Sie wollten ihn töten. Weil sie ihn für ein Monster halten.«

„Seahorse - Die Insel der Wasserpferde“ setzt nach der knappen Flucht des wunderschönen Kaltbluthengsts, auf seinem Rücken die kraftlose Shona, ...

»Sie wollten ihn töten. Weil sie ihn für ein Monster halten.«

„Seahorse - Die Insel der Wasserpferde“ setzt nach der knappen Flucht des wunderschönen Kaltbluthengsts, auf seinem Rücken die kraftlose Shona, an und hält allerhand Konflikte, Überraschungen und Enthüllungen bereit, bevor uns das Ende mit neuen Fragen zurücklässt.

Da es sich um eine Fortsetzung handelt, verzichte ich auf eine Zusammenfassung — Karin Müller gibt uns einen vorstellbaren und umfassenden Eindruck des urigen Schottlands, ohne sich in Ausschweifungen zu verlieren, erweckt gekonnt eine mystische, verheißungsvolle Atmosphäre und spickt ihre Erzählung mit viel Gefühl.

Die aktuellen Geschehnisse werden von Shona wiedergegeben, Aufregung und Wut, Unverständnis und Mut prägen diesen Handlungsstrang, während andere Perspektiven für Bedrohungen und Vorahnungen sorgen, Zusammenhänge knüpfen oder neue Rätsel aufgeben.
Dass sich die Autorin mit den Legenden und Gepflogenheiten der Highlands auseinandergesetzt hat, ist auch im zweiten Teil der Urban-Fantasy Trilogie deutlich zu erkennen. Die Protagonistin ist altersgerecht gezeichnet, temperamentvoll und wankelmütig, das Zusammenspiel mit Seahorse strotzt vor Leidenschaft und Zuneigung, während es mit Cuan romantisch und intensiv wird.
Auch die anderen Figuren werden griffiger, überraschen und ihre Ängste, begründet auf den alten Sagen über die Each Uisge, scheinen nachvollziehbar.

„Seahorse - Die Insel der Wasserpferde“ ist interessant, abwechslungsreich, spannend und geheimnisvoll. Am Ende wartet der Nebel ... wird er im letzten Teil alle Antworten preisgeben?

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Lügen, Korruption und eine Vergangenheit, die nicht schweigt.

Das Sanatorium
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Ein abgelegenes Hotel in den Schweizer Bergen, erbaut auf einer Vielzahl Geheimnisse … Heimgesucht von einem Mörder und Lügen, Lügen, Lügen …

„Das Sanatorium“

Elin Warner, eine labile Ermittlerin in ...

Ein abgelegenes Hotel in den Schweizer Bergen, erbaut auf einer Vielzahl Geheimnisse … Heimgesucht von einem Mörder und Lügen, Lügen, Lügen …

„Das Sanatorium“

Elin Warner, eine labile Ermittlerin in Auszeit, reist mit ihrem Lebensgefährten an, um der Verlobungsfeier ihres Bruders beizuwohnen. Nicht nur die distanzierte Beziehung zu Isaac, sondern auch Traumata und Panikattacken trüben von Anfang an den Aufenthalt im neuen Designerhotel. Als ein Schneesturm Personal und Gäste von der Zivilisation und jeglicher Hilfe abschneidet, aus plötzlich Vermissten Tote werden, die auf morbide Art drapiert wurden, sieht sich die Kommissarin, trotz ihrer psychischen Verfassung, verpflichtet, Spuren zu suchen und Antworten zu finden. Doch das Lügenkonstrukt, auf dem „Le Sommet“ neu begründet wurde, ist dichter, als das Schneegestöber vor den Türen.

In ihrem Debüt gelang der Autorin eine beklemmende Atmosphäre, die sich im Angesicht von Elins Ängsten, Flashbacks und eigenen Befindlichkeiten über dem Geschehen manifestierte. Sarah Pearse schuf nicht nur ein unheimliches Setting, welches oftmals ein Gefühl von Unwohlsein mit sich brachte, sondern auch zahlreiche unberechenbare Charaktere, die als Verdächtige infrage kommen.
Durch einen vorstellbaren und detailreichen Stil war es leicht, der Storyline, die sowohl zähe, nichtige Momente, wie Überraschungen bereithält, mit all den Verstrickungen zu folgen. Das scheinbar perfide, skrupellose Vorgehen des Täters, Elins teilweise überstürze Handlungen sorgen für Spannung, auffällige Verhaltensweisen etlicher Figuren verschieben das Misstrauen immer wieder neu. Vorhersehbar scheint hier nichts und niemand: Jeder könnte der Mörder sein.

Interessante, schockierende Entdeckungen halten sich mit unglaubwürdigen, zu konstruierten Ereignissen die Waage. Am Ende sinnen eine schaurige Vergangenheit und das Unrecht der Gegenwart nach Rache, nach dem gehört werden. Ob alles vollkommen logisch und nachvollziehbar ist, bleibt fraglich, dennoch spricht die Autorin eine Vielzahl wichtiger Themen an, Gedanken aus.

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Seichte Lovestory.

Dein Blick in meine Seele
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In „Dein Blick in meine Seele“ führt Sarah Saxx auf virtuelle Art zwei Fremde zusammen – doch kann Online-Dating wahrhaft eine Beziehung ebnen?

Cami steht diesem Weg jedenfalls skeptisch gegenüber, doch ...

In „Dein Blick in meine Seele“ führt Sarah Saxx auf virtuelle Art zwei Fremde zusammen – doch kann Online-Dating wahrhaft eine Beziehung ebnen?

Cami steht diesem Weg jedenfalls skeptisch gegenüber, doch ihrer Freundin Sheryl zuliebe, die ständig Flirts über »Perfect Match« kennenlernt, gibt sie der App eine Chance. Nach zahlreichen Flops und primitiven Anmachsprüchen ist es eine Ananas, die das Gespräch mit Elijah und gegenseitiges Interesse anfacht. Und während die Chats intensiver und freier werden, Cami Skepsis und Misstrauen ablegt, verschweigt Elijah so viel mehr, als sie ahnt …

Erzählt wird der lockere Roman aus wechselnder Perspektive. Neben der Dating-App und der seichten Annäherung greift die Autorin den Alltag beider und einige rasche Eindrücke aus ihrer Vergangenheit auf. Humorvoll und leider gar nicht so unrealistisch werden die plumpen, oft niveaulosen Flirtversuche, für die derartige Portale eine Plattform bieten, eingebracht und auch die potenzielle Bedrohung – denn neben schnellem, unverbindlichen Spaß, Freundschaft und Beziehung verstecken sich hinter Anonymität auch Gefahren.

Durch Elijahs Gedanken, die kurzen Einblicke in sein Leben entstehen etliche Vermutungen – eins ist sicher: Irgendwas stimmt hier nicht. Was sich Sarah für den jungen Hundebesitzer erdachte, stellt das Thema Oberflächlichkeit in ein neues, oft außer Acht gelassenes Licht. Stilistisch fand ich das Geschehen sehr einfach, stellenweise zäh und Dialoge öfter gestellt. Angesichts der Tatsache, dass es sich um zwei Fremde handelt, auf eine Entwicklung verzichtet wurde, waren mir manche Reaktion „too much“. Die Charaktere waren ein schöner Mix, mit Handicaps, Fehlern und Unsicherheiten ausgestattet. Neben den Protagonisten standen auch Teddy, Elijahs treuer, bester Freund, Alice, die noch für Überraschungen sorgen wird, und Sheryl immer mitten im Geschehen.
Dass sich die Autorin mit dem Arrangieren in unabänderlichen und dem Zurechtfinden in „besonderen“ Situationen genaustens beschäftigt hat, ist positiv hervorzuheben.

Fans von »Liebe auf den ersten Satz« werden mit „Dein Blick in meine Seele“ ganz sicher eine romantische Zeit genießen.

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Guter Abschluss für eine rundum aufregende Reihe.

Feuerhexe - Conquer my Love
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»𝑰𝒄𝒉 𝒗𝒆𝒓𝒅𝒊𝒆𝒏𝒆 𝒅𝒊𝒄𝒉 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕. 𝑨𝒃𝒆𝒓 𝒘𝒆𝒏𝒏 𝒅𝒖 𝒎𝒊𝒄𝒉 𝒅𝒆𝒏𝒏𝒐𝒄𝒉 𝒘𝒊𝒍𝒍𝒔𝒕, 𝒃𝒊𝒏 𝒊𝒄𝒉 𝒅𝒆𝒊𝒏.«

🔥 𝑭𝒆𝒖𝒆𝒓𝒉𝒆𝒙𝒆 - 𝑪𝒐𝒏𝒒𝒖𝒆𝒓 𝒎𝒚 𝑳𝒐𝒗𝒆 🔥

Eine letzte Reise in den Àedh Kosmos …
… auf der es nicht nur gilt, einen Krieg zu verhindern ...

»𝑰𝒄𝒉 𝒗𝒆𝒓𝒅𝒊𝒆𝒏𝒆 𝒅𝒊𝒄𝒉 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕. 𝑨𝒃𝒆𝒓 𝒘𝒆𝒏𝒏 𝒅𝒖 𝒎𝒊𝒄𝒉 𝒅𝒆𝒏𝒏𝒐𝒄𝒉 𝒘𝒊𝒍𝒍𝒔𝒕, 𝒃𝒊𝒏 𝒊𝒄𝒉 𝒅𝒆𝒊𝒏.«

🔥 𝑭𝒆𝒖𝒆𝒓𝒉𝒆𝒙𝒆 - 𝑪𝒐𝒏𝒒𝒖𝒆𝒓 𝒎𝒚 𝑳𝒐𝒗𝒆 🔥

Eine letzte Reise in den Àedh Kosmos …
… auf der es nicht nur gilt, einen Krieg zu verhindern und Gemüter zu besänftigen, sondern auch alles Leben zu retten und die stetig voranschreitende Weltentrennung aufzuhalten.

Da im Finale der magisch-romantischen Reihe einige Ereignisse der Vorgänger weitergeführt, Informationen zum Verständnis benötigt werden, rate ich dazu, Orabelle und Kalòn mit ein wenig Vorwissen gegenüberzutreten.
Im letzten Band bringt B.E. Pfeiffer nochmal alle Charaktere zusammen, lässt uns einen Blick auf das werfen, was aus den Paaren, die auf so unterschiedliche Weise zusammen kamen, wurde und erschuf inmitten dieses Abenteuers eine bewegende Gruppendynamik, die, allen Zwist und Umständen zum Trotz, zusammen hält.

Um alles Unglück, dass der hier kreierten, wundersamen Welt droht, abzuwenden, braucht es den, bisher unauffindbaren, Feuerschlüssel – jetzt geben die Obersten der »Hexen von Teribor« den entscheidenden Hinweis: nur Orabelle kann ihn finden und damit Krieg, Krankheit sowie Untergang aufhalten und einen mächtigen Fluch, der schwer auf den Hexen lastet, bezwingen. Doch diese Suche birgt Gefahren, verlangt Opfer … und die Erwählte ist in einem bedenklichen Zustand.
In „Conquer my Love“ müssen sich der ungestüme Prinz und Orabelle beweisen, selbst ihre Liebe steht auf dem Prüfstand. Hürden, Probleme und tiefgreifende Veränderungen verlangen den beiden alles ab. Und am Ende muss sich vor allem Kalòn entscheiden …

Der rote Faden der Reihe wird logisch und bedacht weiter geführt, doch die eigene Geschichte der Protagonisten blieb blass. Zwar geizt Betty weder mit malerischen Beschreibungen, überraschenden Wendungen noch mit sinnlichen Momenten, dafür fehlte es mir an Spannung und Dramatik, lösten sich brenzlige Situationen doch zu schnell und einfach. Romantische Liebesschwüre übertönten greifbare Emotionen und auch wenn „Feuerhexe“ der für mich schwächste Roman der Autorin ist, bildet dieser einen runden Abschluss.
Ich werde Àedh und die facettenreiche Bevölkerung sehr vermissen.

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Interessant und hervorragend recherchiert.

Der Horror der frühen Chirurgie
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„Der Horror der frühen Chirurgie“ meint vorrangig die plastische Chirurgie, die sich nennenswert ab Anfang des 20. Jahrhunderts und verstärkt inmitten des Ersten Weltkriegs entwickelt hat. Im Fokus steht ...

„Der Horror der frühen Chirurgie“ meint vorrangig die plastische Chirurgie, die sich nennenswert ab Anfang des 20. Jahrhunderts und verstärkt inmitten des Ersten Weltkriegs entwickelt hat. Im Fokus steht der Mediziner
Harold Gillies, der mit Ehrgeiz und Präzession diesen Fachbereich signifikant voran brachte. Aufgrund realer und bildhafter Schilderungen, den detaillierten Beschreibungen des Schreckens, den der Erste Weltkrieg mit sich brachte und hinterließ, benötigt dieses Sachbuch meiner Meinung nach keine Bilder.

Lindsey Fitzharris legt ihre Recherche samt Fachbegriffen trotz ihrer weitreichenden Kenntnisse auch für LeserInnen, die wenig Wissen auf dem Gebiet vorweisen können, verständlich dar. Zudem werden in diesem Werk, neben einem authentischen Eindruck des Kriegsszenarios, weitere interessante, bedeutungsvolle und übergreifende Themen angeschnitten oder zumindest erwähnt, beispielsweise Bluttransfusion, Zahnmedizin, Influenzapandemie und Anästhesie, aber auch die Entwicklung von Waffen und Schutz an der Front.

Stilistisch empfand ich das Gelesene, unabhängig der Thematik, als sehr einfach dargelegt, trotz vieler Längen ging das Interesse nie verloren. Verzweiflung und Angst der Kriegsjahre lagen düster und schwer auf den Informationen.
Neben dem historischen und medizinischen Wissen, den Einblicken in die Versorgung während der damaligen Umstände, brachte die Autorin auch einige Beispiele von durchgeführten Operationen und deren Verläufen ein.

Harold Gillies, der sein Augenmerk auf die Gesichtsrekonstruktion, welche nicht nur den Funktionsverlust korrigieren, sondern auch im aparten Bereich überzeugen soll, legte, trieb die ästhetische-plastische Chirurgie innovativ voran. Trotz des anfänglich mangelhaften Wissens, den eingeschränkten Möglichkeiten, dem hohen Infektionsrisiko, dem Argwohn und dem Druck von der Front hat dieser Mann unumstritten die Gelegenheit, die aus der Not des verheerenden Kriegs geboren wurde, genutzt, dieses Gebiet weiterzuentwickeln.


„Der Horror der frühen Chirurgie“ ein informatives, authentisches und erschreckendes Sachbuch.

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