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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2023

Berührender Schreibstil

Wovon wir leben
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„Wovon wir leben“ behandelt das Leben und die Beziehungen von Julia, eine junge Frau, die nach ihrer Kündigung als Krankenschwester zurück bei ihren Eltern einzieht. Julia ist von Lungenproblemen betroffen, ...

„Wovon wir leben“ behandelt das Leben und die Beziehungen von Julia, eine junge Frau, die nach ihrer Kündigung als Krankenschwester zurück bei ihren Eltern einzieht. Julia ist von Lungenproblemen betroffen, die sie stark prägen und vor allem zu Anfang des Buches einen großen Teil einnehmen. Julia erzählt in einem eher trockenen Ton aus der Ich-Perspektive, mit dem ich mich trotzdem einfinden konnte. Sie hat einen sehr realistischen Blick auf die Welt, Humor schwingt ganz subtil in manchen Stellen mit. Auch wenn sie das Dorf, die Beziehung mit ihren Eltern oder die wenigen anderen Menschen um sich herum beschreibt, ist der Ton nüchtern gehalten, aber genau auf den Punkt getroffen. Die Beziehung zu ihren Eltern scheint eher unpersönlich. Sie spricht von „der Vater“ und „die Mutter“ und geht kaum auf Gefühle zwischen ihnen ein.



Im Dorf der Eltern trifft sie auf Oskar, den sie als „der Städter“ bezeichnet. Hier kommen jedoch direkt mehr Gefühle ins Spiel. Sie fühlt sich befreit nach ihrer ersten Unterhaltung mit Oskar und über die Beschreibung ihres Atems kann man auch die Gefühlswelt verstehen. Oskar hat einen Herzinfarkt erlitten, Julia erkennt einige Parallelen in ihm und sie entwickeln eine eigene Nähe zueinander.



Teilweise durch das Thema, aber vor allem auch durch den eher nüchternen Schreibstil hat das Buch ein eigenes Gefühl bei mir hinterlassen. Es berührt auf seine eigene Art und wirft vor allem ein Licht auf zwischenmenschliche Beziehungen sowie den Umgang mit Krankheiten und den Mut im Leben.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Spannend und kurzweilig

Der Weg ins Feuer
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„Der Weg ins Feuer“ ist ein spannender Thriller, in dem es um Betty Rhyzyk geht, die als Drogenfahnderin einen neuen Auftrag bekommt. Auch wenn sie anfangs keine Lust auf den Auftrag hat, der sich für ...

„Der Weg ins Feuer“ ist ein spannender Thriller, in dem es um Betty Rhyzyk geht, die als Drogenfahnderin einen neuen Auftrag bekommt. Auch wenn sie anfangs keine Lust auf den Auftrag hat, der sich für sie erst einmal langweilig anhört, kommt es Schlag auf Schlag zu neuen Ereignissen, die Betty tiefer in das Geschehen einbinden und Gefahr aussetzen.

Ich hab das erste Buch der Serie nicht gelesen und kannte Bettys Vergangenheit daher nur über die wenigen Beschreibungen, die am Anfang des zweiten Bandes zu finden sind. Das reichte jedoch, um den Kontext und Bettys psychischen Zustand zu verstehen. Betty wird gut dargestellt, sie hat schon einiges mitgemacht, was sie psychisch belastet und ihre Handlungen prägt. Dadurch wird das Buch jedoch auch authentisch und es war gut, nicht nur perfekte Hauptdarstellerinnen zu erleben.

Die Handlung hat mir ebenfalls gefallen. Drogenkartelle, mysteriöse Banden, rätselhafte Botschaften … eine gute Mischung, die den Thriller ausmachen und mich gefesselt hat. Schnell sind die 350 Seiten ausgelesen und vor allem das Ende hat mich richtig gepackt.

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Veröffentlicht am 20.01.2023

Gelungene Fortsetzung

Die Kinder von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 2)
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„Die Kinder von Schönbrunn - Träume von einer besseren Welt“ ist der zweite Band der Serie, kann meiner Meinung nach aber auch eigenständig gelesen werden. Alles dreht sich um Greta, die über eine Ausbildung ...

„Die Kinder von Schönbrunn - Träume von einer besseren Welt“ ist der zweite Band der Serie, kann meiner Meinung nach aber auch eigenständig gelesen werden. Alles dreht sich um Greta, die über eine Ausbildung zur Erzieherin nach dem Verlust ihres Mannes im Krieg wieder aufzublühen scheint und neuen Mut fasst. Greta lässt sich ausbilden, macht ein Praktikum in einem Kinderheim und lernt den Pädagogen Michael Brenner kennen. Das alles verspricht ein großes Chaos an Emotionen und viel Wirbel im Leben.

Greta hat mir sehr gut gefallen. Sie ist eine authentische Person, deren Gedanken ich gut nachvollziehen konnte. Sie ist hin und her gerissen, ob sie ihr Leben in voller Freude weiterleben soll, obwohl ihr Mann noch als verschollen gilt. Gleichzeitig muss sie sich um ihre Tochter kümmern, fängt die Ausbildung an und knüpft neue Freundschaften. Die Anzahl an Charakteren war überschaubar, was es aber angenehm zu lesen gemacht hat.

Im Kinderheim herrschen wirklich schlimme Verhältnisse; harte Erzieherinnen, heftiges Mobbing unter den Kindern und Armut. Vor allem die Kapitel mit Emil haben mich erschrocken. Zuerst konnte ich sie nicht einordnen, dann haben seine Erzählungen aber Sinn gemacht. Wirklich schrecklich, was ihm widerfährt. So ist es aber vermutlich auch eine realistische Darstellung.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 17.01.2023

Poetisch mitreißend

Der Inselmann
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„Der Inselmann“ sticht vor allem durch den Schreibstil hervor. Der Autor schreibt in einem einzigartigen Ton, den ich noch nie in einem anderen Buch gelesen habe. Es hat etwas poetisch und melancholisches. ...

„Der Inselmann“ sticht vor allem durch den Schreibstil hervor. Der Autor schreibt in einem einzigartigen Ton, den ich noch nie in einem anderen Buch gelesen habe. Es hat etwas poetisch und melancholisches. So wurde ich direkt in den Bann gezogen, auch wenn es etwas schwierig ist, sich in der Geschichte zu orientieren.

Das Buch fokussiert sich auf die Perspektive von Hans, einem Jungen, der einsam heranwächst und viel zu reflektieren scheint. Als seine Eltern auf eine Insel ziehen, ernennt er sich zum Inselkönig. Auch wenn keine richtige Bindung zu ihm aufgebaut wird, ist man durchweg nah an ihm dran. Besonders aufgefallen sind die kurzen Sätze, in denen er sich Titel gibt, meistens in einer Gruppierung von drei. Das unterstreicht den Eindruck von Poesie, da es wie ein Refrain regelmäßig wiederholt wird.

Die anderen Personen werden nur angedeutet. Seien es die Eltern oder andere Menschen, die relativ anonym bleiben. Dafür stechen die Beschreibungen der Atmosphäre mehr heraus. Es werden Metaphern und eine sehr bildliche Sprache verwendet.

Insgesamt ein einzigartiges Buch, das mich auf eine besondere Art mitgenommen hat.

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Erste Lösungsansätze

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
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Sara Weber geht in ihrem Buch „Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?“ auf die Herausforderungen des aktuellen Arbeitsalltags ein und liefert Lösungsansätze, um diesen zu verbessern.

Besonders ...

Sara Weber geht in ihrem Buch „Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?“ auf die Herausforderungen des aktuellen Arbeitsalltags ein und liefert Lösungsansätze, um diesen zu verbessern.

Besonders gut finde ich, dass zwar auf die Probleme eingegangen wird, dies aber nicht den Hauptteil des Buches einnimmt, sondern die Lösungsansätze einen größeren Teil umfassen. Sara Weber beleuchtet verschiedene Facetten der Arbeit; Arbeitszeit- und Ort, Strukturen und Kultur in Unternehmen. Interessant finde ich auch, wie sie diese Themen auf das Klima bezieht und somit ein weiteres zentrales Thema der heutigen Zeit angeht.

Das Buch ist klar strukturiert und es ist mir leicht gefallen, der Argumentation der Autorin zu folgen. Der Schreibstil fühlt sich natürlich an. Die Kapitel setzen sich vor allem aus Sara Webers Erfahrungen und Recherchen zusammen, darunter befinden sich einige Beispiele, um die Gedanken zu verdeutlichen.

Insgesamt finde ich das Buch einen interessanten Gedankenanstoß in Richtung Lösungsansätzen. Wie man diese genau in die Umsetzung bringt, fehlt mir etwas. Aber das lässt sich wohl auf die Größe der Probleme zurückführen. Dennoch ein gelungenes Buch!

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