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Veröffentlicht am 27.04.2018

Unsterblich sein und doch sterblich!

Scythe – Die Hüter des Todes
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Infos:

Verlag: Fischer Sauerländer
Originaltitel: Scythe - Die Hüter des Todes
Seitenanzahl: 528
ISBN: 9783737355063
Preis: 19,99 €
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Inhalt:

Unsterblichkeit,
Wohlstand,
unendliches ...

Infos:

Verlag: Fischer Sauerländer
Originaltitel: Scythe - Die Hüter des Todes
Seitenanzahl: 528
ISBN: 9783737355063
Preis: 19,99 €
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Inhalt:

Unsterblichkeit,
Wohlstand,
unendliches Wissen.
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.

Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt...
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Meinung:

1. Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:
Das Buch ist in 5 Hauptteile untergliedert und weist einzelne Kapitel mit deren Überschriften auf. Jedoch muss ich das Buch von zwei unterschiedlichen Perpektiven betrachten. Neal Shusterman nimmt sich divergierende Stilrichtungen an, welches das Buch nochmals an Tiefe gewinnen lässt. Der allgemeine Schreibstil innerhalb der Kapitel wurde einfach und verständlich gehalten und aus der Erzählerperspektive geschrieben. Jedoch grenzen sich die Tagebucheinträge und die einzelnen Kapitel stilistisch deutlich voneinander ab. Neal Shusterman verwendet bei den Tagebucheintragungen die Ich-Perspektive der Scythe. Zudem weisen diese Einträge philosophisches Denken auf, welches dem Leser zum Nachdenken anregen kann. Das Cover ist schlicht und einfach gehalten. Jedoch lässt dies ein breites Band an Interpretationsmöglichkeiten zu. In meinem Fall denke ich an die Zweideutigkeit, die das ganze Buch mit sich trägt. Durch die durchzogene Linie und damit verbundenen gegenteiligen Farbspiele wird für mich eine klare Grenze zwischen "Richtig" und "Falsch" und dennoch die Zusammengehörigkeit beider verdeutlicht. Genauso gut kann es die unterschiedlichen Denkweisen der Scythe hervorheben. Denn kein Scythe ist wie der andere und handelt nach seiner Wahrheit!

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2. Inhaltliche Ausseinandersetzung:
Das Buch hält sich nicht lange mit Einleitungen und Beschreibungen auf. Es wirft den Leser sofort mit dem ersten Kapitel in die Welt der Scythe und damit verbundenen Ängste der Menschen. Die Protagonisten Citra, Rowan, Faraday, Curie und die Gruppe von Goddard finden wenig Beschreibung der Charaktere, welches jedoch dem Buch nicht schadet. Sicher könnte hier mehr Tiefgang erfolgen, andererseits wird der Leser durch die Gespräche der Protagonisten untereinander deren Denkweise verdeutlicht. In dem Buch wird das "Warum gibt es Scythe" mit dem Werdegang der Menschheit beschrieben. Durch die Unsterblichkeit der Menschen und damit verbundenen Überbevölkerung muss es eine andere Form des "sterbens" geben. Denn nach dem Gesetz müssen alle Menschen wiederbelebt werden, sofern sie "natürlich" sterben durch z.b. Unfall oder Selbsttötung. Somit ist der "Nachlesung" nur den Scythe vorbehalten. Sie selbst sind an ihre eigenen 10 Gebote gebunden und agieren unabhängig von der Thunderhead, dem Computer und "Herrscher" über alles. Der Tunderhead sorgt für Gleichberechtigung zwischen allen Menschen. Niemandem soll es an irgendetwas mangeln. Zudem sind sämtliche Erinnerungen dort gespeichert. Scythe Faraday bildet zwei Lehrlinge (Rowan und Citra) als einen möglichen neuen Scythe aus. Jedoch gibt es nur einen Ring für einen neuen Scythe und somit sind beide gegenseitig Konkurrenten. Der Leser erfährt im Laufe des Buches mehr und mehr über das Leben und agieren der Scythe. Über ihre Sorgen, Ängste und Gefühle. Auch über die dunklen Gedanken und die Gefahr das alles ausser Kontrolle geraten kann, weil Gesetze und Regeln auch für sich selbst anders ausgelegt und neu interpretiert werden kann. Hier wird deutlich, dass nichts für die Ewigkeit gemacht ist.

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Fazit:

Dies ist mein erstes Buch von Neal Shusterman und ich bin echt begeistert, wie es jemand schafft jegliche "was wäre wenn" Fragen vorab zu beantworten und trotz momentaner irrealer Zukunftsvisionen alles zu beachten. Der Leser wird von Anfang an in eine Welt geworfen, die einen mit Fragen der Moral, Ethik und Menschlichkeit zurück lässt. Wie kann eine Welt funktionieren, wo doch eigentlich jeder den Gewinn der Unsterblichkeit hat und zugleich diesen durch andere Menschen (Scythe) wieder verlieren. Denn die Scythe waren und sind auch nichts weiter als Menschen, die jedoch Immunität genießen und nur sich selbst nachlesen dürfen. Der Begriff des Nachlesens ist ein für mich ein "Verschönerungswort" für Mord durch Henker! Es gibt zwar Gebote der Scythe die bestimmte "Nachlesungen" verbieten, allerdings ist die Wahl der menschlichen Jagd ihnen selbst überlassen, wann, wen und wie sie nachlesen. In der Realität würde ich es der Ausführung der Todesstrafe durch einen Menschen gleich setzen. Beim Lesen wird man mit seinem eigenen Glauben an die Menschheit allein gelassen. Symphatien, die eigentlich gegen die eigentliche Moral sprechen bringen das Denken durcheinander. Herz und Verstand agieren zwiespältig und nicht konform miteinander. Das Buch hat mich mehr als einmal "zerstört" und mit meinen Gefühlen allein gelassen.
Der erste Teil des Buches geht rasant nach oben und lässt nichts an Spannung, Ärger, Frust und Gefühlen aus. Leider plätschert in der Hälfte des Buches die Geschichte etwas dahin, was am Ende jedoch durch neue Spannungsbögen wieder an Fahrt gewinnt. Gerne hätte ich zwischendurch mehr "böse" Überraschungen erwartet, auch wenn diese mich noch mehr gefrustet, jedoch dem Buch 5/5 Sternen geboten hätte. Doch war die Geschichte leider so eher vorhersehbarer und mir 4,5/5 Sternen wert. Ich freue mich wahnsinnig auf den zweiten Teil.

Das Buch erhält von mir 4,5/5 Vikis

Veröffentlicht am 29.12.2023

Super süße Idee, Weltliteratur für Kinder zugänglich zu machen

Stolz und Vorurteil
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Mickey Mouse trifft Jane Austen. Auf 34 Seiten mit vielen Bildern untermalt soll der berühmte Roman „Stolz und Vorurteil“ bereits für 4jährige zugänglich sein. Geht denn das?

Das Buch ist schön groß, ...

Mickey Mouse trifft Jane Austen. Auf 34 Seiten mit vielen Bildern untermalt soll der berühmte Roman „Stolz und Vorurteil“ bereits für 4jährige zugänglich sein. Geht denn das?

Das Buch ist schön groß, so dass die Zeichnungen und die Schrift gut zur Geltung kommen. Das Augenmerk ist hauptsächlich auf die Bilder gelegt. Diese nehmen bestimmt 80% des Buches ein und werden durch kurze schriftliche Absätze sprachlich untermauert. Am Anfang werden die Personen vorgestellt und hier hatte ich mein erstes Denkproblem. Da die Figuren vermeintlich nacheinander aufgezählt werden, passten die Namen nicht gleich, da die ersten beiden jeweils die äußeren bildeten. Da die Namen aber mit den Figuren und deren kurze Charakterbeschreibung gezeichnet worden sind, fiel es mir gleich auf. Für Kinder ab 4 Jahren empfinde ich die Anzahl der Charaktere auf die Seiten gerechnet ziemlich hoch. Die Zeichnungen sind Walt Disney typisch und wunderschön. Passend des zeitlichen Rahmens wurde auf Kleidung und Objekte geachtet.
Der Text ist extrem knapp gehalten. Auf der einen Seite für die Aufmerksamkeitsspanne ok, jedoch bleibt dadurch wenig Platz für die eigentlich Story. Von eigentlich ab 400 Seiten Roman auf 32 gekürzt bleibt kaum Raum für Inhalt. Dementsprechend ist die Story sehr oberflächlich gehalten. Die Sätze waren einfach, verständlich und Kindgerecht. In Verbindung mit den Bildern, fand ich das Gesamtkonzept schon gut gelungen, jedoch bezweifle ich ob Kinder ab 4 Jahren dem „Sinn“ oder „Hintergrund“ der Geschichte folgen können.
Dennoch finde ich die Idee, Literatur mit Kindheitsfiguren zu verbinden großartig. Langsames heranführen an Weltliteratur, jedoch eher empfohlen für Grundschulalter. Durch die passenden Bilder ist es den Kindern möglich, die Geschichte selbst wieder zu geben.

Jane Austen und Mickey Mouse geht in jedem Fall. Mit etwas mehr Seiten, könnte man die Story etwas detaillierter darstellen. Alles in allem eine super süße Empfehlung von mir.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 31.10.2023

Ein fesselnder Krimi zwischen den Weinbergen

Ein tödlicher Jahrgang
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Selten lese ich Kriminalromane war jedoch begeistert, als mich der Roman "Ein tödlicher Jahrgang" erreichte. Mit dem Titel versprach dieser Krimi eine tolle Atmosphäre und eine packende Handlung inne zu ...

Selten lese ich Kriminalromane war jedoch begeistert, als mich der Roman "Ein tödlicher Jahrgang" erreichte. Mit dem Titel versprach dieser Krimi eine tolle Atmosphäre und eine packende Handlung inne zu haben. Und ich wurde nicht enttäuscht!
Die Geschichte spielt in den malerischen Weinbergen von Wachau, die für erstklassige Weine bekannt ist. Durch die vielen Beschreibungen schaffte die Autorin eine tolle Kulisse. Die Protagonistin, eine ehemalige Polizistin namens Lou, hat sich aus dem aktiven Dienst zurückgezogen und arbeitet nun in einem Feinkostgeschäft. Doch als ein Mord eines Winzers auf seinem Weingut geschieht, wird Lou in die Ermittlungen hineingezogen.
Was diesen Krimi so besonders macht, ist die ruhige Atmosphäre, die Beate Maxian meisterhaft erschafft. Die Beschreibungen der idyllischen Weinberge und des ländlichen Lebens sind so lebendig und detailliert, dass man sich direkt dorthin versetzt fühlt. Diese sorgfältige Darstellung der Umgebung verleiht dem Buch eine einzigartige Stimmung, die perfekt zur Handlung passt. Jedoch hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Biss gewünscht. So dass es nicht zwischendurch wie ein Roman rüber kommt.
Die Autorin hat auch einen interessanten Kniff eingebaut: Lou hat einen treuen Begleiter - einen Hund namens Michelin. Michelin ist nicht nur ein liebenswerter Charakter, sondern spielt auch eine wichtige Rolle. Die Beziehung zwischen den beiden ist herzerwärmend und verleiht der Geschichte eine zusätzliche emotionale Ebene.
Die Suche nach Antworten in diesem Krimi ist spannend und gut durchdacht. Die Autorin hat geschickt verschiedene Verdächtige eingeführt und es geschafft, die Spannung bis zum Ende aufrechtzuerhalten. Es gibt viele unerwartete Wendungen.
Ein weiterer Pluspunkt dieses Krimis ist die Vielschichtigkeit der Charaktere. Jeder hat seine eigenen Geheimnisse und Motive, was dazu führt, dass man als Leser ständig miträtselt und versucht, die Puzzleteile zusammenzusetzen.
Alles in allem kann ich "Ein tödlicher Jahrgang" jedem empfehlen, der einen soliden Krimi mit einer ruhigen Atmosphäre sucht. Die Weinberge bieten eine einzigartige Kulisse für diesen packenden Fall, während der treue Hund Michelin das Herz des Lesers im Sturm erobert. Mit einer tollen Handlung und gut ausgearbeiteten Charakteren ist dieser Krimi ein Muss für alle Krimifans da draußen!

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Toller Einstieg mit einigen Schwächen

Air Awoken (Die Chroniken von Solaris 1)
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Ich kam gut in die Geschichte rein, da sie sich gut und locker leicht lesen lässt. Einfache Sätze machen das Buch zu einem guten Jugendbuch. Die Protagonisten sind sehr unterschiedlich bei mir angekommen. ...

Ich kam gut in die Geschichte rein, da sie sich gut und locker leicht lesen lässt. Einfache Sätze machen das Buch zu einem guten Jugendbuch. Die Protagonisten sind sehr unterschiedlich bei mir angekommen. Vhalla wirkt auf der einen Seite überlegen und intelligent, auf der anderen Seite ziemlich naiv und kurios. Aldrik hingegen ist gleichbleibend unnahbar und undurchsichtig, was seine Gefühle angeht. Es wirkt wie eine versteckte innerliche positive Gefühlswelt, die jedoch tief verborgen bleibt. Wenn ich an den Klappentext denke und mir Gedanken über die bevorstehenden Story mache, habe ich ein komplett anders Bild vor Augen. Denn es weicht für mich völlig vom eigentlichen Inhalt ab. Ich dachte an Magie und wie sich diese auswirkt. Welche Facetten hier zum Vorschein kommen und was dieses Mythus auf sich hat. Doch leider werden genau die wichtigen Elemente nur angerissen. Wie kurz mal nebenher erwähnt. Denn in der eigentliche Geschichte dreht es sich viel um die Liebe aller Protagonisten untereinander. Jeder liebt gefühlt den falschen und somit wird ein Riesen Tumult ausgelöst. Mehr oder weniger läuft die Magie ein wenig nebenher. Dinge die über die Magie bekannt sind, werden stetig wiederholt, jedoch wird hier nicht tiefer drauf eingegangen. Die ersten Seiten waren gut und spannend zu lesen. Dann kam ein langer Bruch mit Lückenfüller. Das Ende wurde jedoch noch einmal spannend und lässt Neugierde zum zweiten Band entfachen. Air Awoken ist ein solider Auftakt mit einigen Schwächen. Ich habe mir mehr über die eigentliche Story gewünscht, jedoch viele Nebensächlichkeiten erhalten. Im zweiten Band wird es hoffentlich magischer.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Ein guter Thriller mit einigen langgezogenen Stellen

Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13)
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Blutmond ist der 13. Band der Harry Hole Reihe. 544 Seiten voller Thriller und Ermittlungsarbeit. Das Cover ist für mich eher wenig ansprechend. Ich habe es gelesen, weil ich Jo Nesbø als Autoren sehr ...

Blutmond ist der 13. Band der Harry Hole Reihe. 544 Seiten voller Thriller und Ermittlungsarbeit. Das Cover ist für mich eher wenig ansprechend. Ich habe es gelesen, weil ich Jo Nesbø als Autoren sehr schätze. Und Harry Hole muss einfach jeder Thrillerliebhaber kennen. Ich mag die Art und Weise, wie Harry agiert und denkt. So bedacht und berechnend zudem ein Eigenbrödler, der jedoch nicht das typische Klischee eines Ermittlers bedient. Die Story war für mich erfrischend und wirklich interessant. Auch wenn es zwischenzeitlich langatmig für mich erschien, wo ein wenig die Luft raus war, war der Grundgedanke der Geschichte wirklich genial. Es gibt tatsächlich noch neue Ideen bezüglich des mordens. Ich fand einige Aspekte in dieser Story leicht eckelhaft und grausam in der Vorstellung. Das macht für mich auch einen guten Thriller aus, dass eine gewisse Grenze überschritten wird, welches menschliche Abgründe aufzeigt. Und dies war hier für mich gegeben. Darüber hinaus, scheint die Ermittlung bei 2/3 des Buches abgeschlossen zu sein. Doch es kam alles anders und man musste neu umdenken. Die Wendungen waren gut platziert und machten die langatmigen Stellen wieder spannender und hauchten dem Buch wieder neues Leben ein.
Alles in allem wieder ein gelungener Band von Jo Nesbø. Diese Geschichte kann sich sehen lassen!

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