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Veröffentlicht am 11.04.2023

Mysteriöse Erinnerungen

Haus der Stimmen
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Der Kinderpsychologe Pietro Gerber erhält einen Anruf von einer australischen Kollegin. Sie bittet ihn ihre Patientin Hanna Hall zu übernehmen. Durch Hypnose hat sie sich an ihre Kindheit in der Toskana ...

Der Kinderpsychologe Pietro Gerber erhält einen Anruf von einer australischen Kollegin. Sie bittet ihn ihre Patientin Hanna Hall zu übernehmen. Durch Hypnose hat sie sich an ihre Kindheit in der Toskana erinnert und ist davon überzeugt, dass sie damals einen Mord begangen hat. Gerber der eigentlich nur mit Kindern arbeitet, lässt sich überreden die 30jährige Hanna zu therapieren. Gemeinsam reisen sie per Hypnose in die Vergangenheit, doch schon bald bereut er, sich darauf eingelassen zu haben, denn es passieren seltsame Dinge.
Der Autor Donato Carrisi versteht es gleich von Anfang an eine düstere Stimmung zu erschaffen. Die brillant konstruierte Story lädt den Leser immer wieder zum Miträtseln ein.
Der anfangs so selbstbewusste Pietro gerät mehr und mehr durch die Erkenntnisse aus den Hypnosesitzungen aus der Fassung und die Geheimnisse die dadurch aus Licht kommen, sorgen für so manchen Nervenkitzel. Hanna bleibt sehr undurchsichtig und ihre geheimnisvollen Andeutungen lassen einiges mysteriös erscheinen. Vieles bleibt bis zum Schluss im Dunkeln.
Ein Thriller, der ohne Blutvergießen auskommt, atmosphärisch und spannend geschrieben.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Island-Krimi

Verschwiegen
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In der isländischen Kleinstadt Akranes ist das Leben eher unaufgeregt, bis in der Nähe des Leuchtturms eine Leiche gefunden wird.
Die Polizistin Elma ist nach dem Ende einer Beziehung wieder in ihrem Heimatort ...

In der isländischen Kleinstadt Akranes ist das Leben eher unaufgeregt, bis in der Nähe des Leuchtturms eine Leiche gefunden wird.
Die Polizistin Elma ist nach dem Ende einer Beziehung wieder in ihrem Heimatort zurückgekehrt und übernimmt die Ermittlungen mit ihren neuen Kollegen Saevar und Hördur. Sie stoßen auf menschliche Abgründe und decken weitere längst vergangene Verbrechen auf.

Dies ist der Auftakt einer Krimiserie der isländischen Autorin. Ihr Schreibstil ist gut zu lesen, allerdings empfand ich die Story anfangs etwas zäh und mehrere Wiederholungen störten die Dynamik. Dadurch konnte ich auch erst spät Zugang zu den Protagonisten finden.

Durch die verschiedenen Rückblenden und den wechselnden Perspektiven gewährt die Autorin Einblicke in düstere Geheimnisse und menschliche Abgründe. Die behandelten Themen Kindesmissbrauch, Vernachlässigung und Alkoholsucht sind nicht immer leicht zu lesen, so ist die Stimmung durchweg düster und beklemmend.

Sehr gut gelungen sind die Beschreibungen der Handlungsorte, man spürte beim Lesen praktisch die kalte Nase und hatte die karge und doch faszinierende Natur Islands vor Augen.

Dieser düstere Krimi macht trotz des etwas holprigen Beginns Lust auf den nächsten Teil.
3,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Wozu bist du fähig?

NIGHT – Nacht der Angst
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Als die Studentin Maddy von einem Serienkiller ermordet wird, fühlt sich ihre Freundin Charlie schuldig und will nur noch nach Hause zu ihrer Großmutter. In Josh findet sie schnell eine Mitfahrgelegenheit. ...

Als die Studentin Maddy von einem Serienkiller ermordet wird, fühlt sich ihre Freundin Charlie schuldig und will nur noch nach Hause zu ihrer Großmutter. In Josh findet sie schnell eine Mitfahrgelegenheit. Unterwegs kommt ihr ein furchtbarer Verdacht, hat sie sich zu dem Campus-Killer ins Auto gesetzt?
Aufgebaut ist dieser Thriller wie ein Drehbuch, was sehr passend ist, denn Charlie ist ein absoluter Film-Fan und ihr fällt zu jeder erdenklichen Szene ein passender Film ein. Dabei driftet sie immer wieder in eine Scheinwelt ab und hat Schwierigkeiten zu unterscheiden ob sich die Ereignisse in der Realität abspielen oder nur in ihrem Kopf.
Dadurch, dass sich das Geschehen in einer kalten und dunklen Nacht abspielt, wurde eine beklemmende Atmosphäre geschaffen. Sehr gut gefallen hat mir wie Charlie mit all ihren Schicksalsschlägen, den Schuldgefühlen und ihren Ängsten sehr treffend gezeichnet wurde. Allerdings wurde sie meiner Meinung nach zu naiv dargestellt und bei mehreren ihrer Aktivitäten konnte ich nur noch den Kopf schütteln.
Die Handlungen finden anfangs hauptsächlich im Auto statt, dies empfand ich sehr in die Länge gezogen und ich ertappte mich mehrmals dabei ganze Seiten nur quer zu lesen. Die Art des Autors zu schreiben, hat mir aber gut gefallen und es dadurch geschafft, mich trotz einiger unlogischen Handlungen der Protagonisten bis zum Schluss an die Story zu fesseln.

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Wenn die Sinne täuschen

SCHNEE
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Als vier Freunde mitten im Winter von einer Wanderung in eine einsame Gegend nicht zurückkehren, wird eine Rettungsaktion gestartet. Als Johanna und ihr Kollege in einer Schutzhütte Kleidung finden, glauben ...

Als vier Freunde mitten im Winter von einer Wanderung in eine einsame Gegend nicht zurückkehren, wird eine Rettungsaktion gestartet. Als Johanna und ihr Kollege in einer Schutzhütte Kleidung finden, glauben sie auf der richtigen Spur zu sein. Nahe bei der Hütte wird die Leiche einer Frau gefunden. Sie ist nackt. Was hat sie veranlasst den Schutz der Hütte ohne Kleidung zu verlassen?
Die Story wird in drei Handlungssträngen erzählt. Einmal erfahren wir aus Sicht von Johanna die Handlungen des Rettungsteams, zum anderen lesen wir die Gedanken von Dröfn und erfahren was einige Tage zuvor in der Wandergruppe passiert ist. Und dann sind da noch die seltsamen Geschehnisse in einer Radarstation. Hier wurden durch die unterschwellige Bedrohung einige Gänsehaut-Momente erzeugt.
Die Autorin hat mit dem Setting eine eiskalte und düstere Atmosphäre geschaffen, aber andererseits auch eine wunderschöne winterliche Kulisse beschrieben.
Die Spannung wird erhöht durch die Vorspiegelung eventueller Einbildungen. Sind manche Szenen wirklich geschehen oder passierte dies nur in den Köpfen der Protagonisten. Mmh, aber was soll ich sagen, so richtig hat mich das nicht überzeugt, mir war es manchmal zu spooky und dabei zu konstruiert.
Anfangs war überhaupt nicht zu erkennen, wie die verschiedenen Fäden verknüpft werden sollen, aber nach und nach ergibt sich durch überraschende Wendungen ein unerwartetes Ende. Leider hat mir der Schluss nicht gut gefallen, zu schnell und zu abrupt.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Die rote Gefahr

Chicago in Flammen
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Louisa wurde von ihrem tyrannischen Vater in die USA verkauft und lebt mittlerweile als Näherin in Chicago. Ihr Vater ist mittlerweile gestorben und sie holt ihre Mutter und Schwester zu sich. Mit auf ...

Louisa wurde von ihrem tyrannischen Vater in die USA verkauft und lebt mittlerweile als Näherin in Chicago. Ihr Vater ist mittlerweile gestorben und sie holt ihre Mutter und Schwester zu sich. Mit auf dem Schiff war der junge Wilhelm, der sich allerdings als Dieb und Betrüger entpuppt und dadurch Louisa in einige brenzliche Situation mit hineinzieht.
Vor dem Hintergrund des Chicagoer Großfeuers im Oktober 1871 hat die Autorin mit einem bildlichem Schreibstil eine mutige Protagonistin zum Leben erweckt, die in dramatischen Situationen immer einen kühlen Kopf bewahrt.
Die Feuersbrunst wurde authentisch und mitreißend in Szene gesetzt und man fieberte bei aufwühlenden Handlungen mit den jeweiligen Schicksalen geradezu mit. Allerdings war mit dann irgendwann zu viel Feuer in der Geschichte. Ich hätte mir mehr und tiefgreifende Hintergründe zu den Protagonisten gewünscht, so blieben mir die Charaktere etwas blass.
Zum Ende hin empfand ich die Handlungen etwas zu abgehackt und ein paar Erzählstränge liefen ins Leere. Hervorzuheben ist die gute Recherchearbeit von Jana Beck, die die Informationen informativ und doch fesselnd in die Story eingewebt hat.
Ich habe das Buch gern gelesen und vergebe hierfür 3,5 Sterne.

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