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Veröffentlicht am 31.03.2023

Leider ein Flop

Where the Hummingbirds Sing
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Eine neue Kanada Lovestory 🗻

Seit Ewigkeiten bin ich auf der Suche nach einer süßen, cozy Kanada-Lovestory. Und zumindest süß und cozy ist dieses Buch. So irgendwie, denn gefallen hat es mir leider nicht.

Es ...

Eine neue Kanada Lovestory 🗻

Seit Ewigkeiten bin ich auf der Suche nach einer süßen, cozy Kanada-Lovestory. Und zumindest süß und cozy ist dieses Buch. So irgendwie, denn gefallen hat es mir leider nicht.

Es geht um Lilly und Ben. Lilly arbeitet für ein Jahr in den Rocky Mountains in einem Natur-Resort. Schon bei ihrer Ankunft begegnet sie Ben, dem Ranger des Nationalparks, denn er springt spontan ein, um sie vom Flughafen abzuholen. Schon auf der Fahrt ist er eher unfreundlich und mürrisch. Und ich muss eines sagen: Ich habe langsam die Nase voll von diesen mürrischen Love Interests!
Wieso müssen die denn immer grundlos mürrisch gegenüber den Protagonistinnen sein? Das ist nicht sexy, nicht anziehend, nicht romantisch. Ich will das einfach nicht mehr! Die Mürrigkeit hält nicht lange an, wo man definitiv nach der Plausibilität des Charakters fragen kann, aber ich war ehrlich gesagt einfach nur froh, dass Ben auch wie ein normaler Mensch mit Lilly umgehen kann.

Ich war anfangs also eigentlich noch echt positiv eingestellt zu diesem Buch ☀️ Und es gibt zumindest nichts super negatives zu kritisieren. Keine toxischen Inhalte oder problematischen Verhaltensweisen. Gar nicht, die Charaktere gehen alle respektvoll miteinander um und reden auch viel miteinander.

Mein Hauptproblem mit diesem Buch war, dass die Charaktere flach sind. Ihnen fehlt jede Persönlichkeit, weshalb auch die Liebesgeschichte zwischen den beiden überhaupt nicht rüberkommt. Ben beschreibt mal Lillys Charakter (er bezeichnet sie unter anderem als stur) und ich habe mich beim Lesen gefragt, woher er all das weiß. Denn ich bin als Leserin in ihrem Kopf gewesen und habe überhaupt keine Charaktereigenschaften bei ihr wahrgenommen. Und dadurch, dass ich mich in keinen von beiden hineinversetzen konnte, gab es zwischen den beiden auch keine Funken und kein Knistern. Und dann fehlt mir bei einer Liebesgeschichte ganz grundsätzlich etwas.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Große Enttäuschung

When the Storm Comes
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Dieses Buch hätte so gut werden können! Ich habe mich richtig darauf gefreut, weil ich das Cover hübsch fand und den Farbschnitt! Kanada, Kleinstadt, Wohlfühlbuch - das habe ich erwartet. Der Anfang war ...

Dieses Buch hätte so gut werden können! Ich habe mich richtig darauf gefreut, weil ich das Cover hübsch fand und den Farbschnitt! Kanada, Kleinstadt, Wohlfühlbuch - das habe ich erwartet. Der Anfang war sogar noch richtig gut, und das trotz meiner Bedenken wegen dem grumpy Protagonisten. Denn Jack war gar nicht so grumpy. Und auch wenn mir der Schreibstil schon zu Beginn sehr wechselhaft vorkam, war ich zumindest bis Kapitel 6 total in der Geschichte und dachte: Das wird gut! Wurde es aber leider nicht.

DER SCHREIBSTIL
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Wie schon erwähnt, kam mir der Schreibstil von Anfang an sehr wechselhaft vor. Es gab Absätze, die waren ganz furchtbar, weil sie vor Adjektiven aus allen Nähten geplatzt sind. Es gab aber auch Absätze, die ganz gut waren und nicht so sehr von der Handlung abgelenkt haben. Und ja, gerade was den Schreibstil angeht, bin ich super kritisch und habe mich vor allem am Anfang selbst ermahnt, das etwas lockerer zu sehen. Ich habe also auch erst mal nur geschmunzelt, als Marly Jacks Augenfarbe erkennen konnte … während er mit dem Auto vorbeifährt. Oder als sie die Augenfarbe wieder erkennt … durch ein Schaufenster hindurch (er erkennt ihre Augenfarbe übrigens auch durch ein Schaufenster hindurch). Oder als sie Jacks Mutter kennen lernt und auch deren Augenfarbe über Meter hinweg erkennen kann.

Ich habe versucht, über all das hinwegzusehen. Weil ich wollte, dass mir das Buch gefällt. Aber ich hatte ja keine Ahnung, dass Marlys Superkraft, Augenfarben aus unglaublicher Entfernung zu erkennen, nur der Tropfen auf dem heißen Stein ist. Und ich möchte hier mal erwähnen, dass »Augenfarbe aus Metern Entfernung zu erkennen« so einer der klassischen Fehler ist, die Autorinnen mittlerweile zu vermeiden versuchen (dachte ich zumindest). Immerhin hat das bei »Begin Again« von Mona Kasten schon zu unzähligen Diskussionen geführt. Und falls ich mich nun irre und Kanadierinnen tatsächlich einfach so gute Augen haben, dann verzeiht mir bitte.

Aber wie gesagt, mit der Augensache fing es erst an. Weiter ging es mit Dialogen, die so sehr inszeniert wirkten, das ich mich nur fragen konnte: Wer redet denn so? Aber okay, vielleicht kann man darüber auch mit einem zugedrückten Auge hinwegsehen. Wo es dann für mich aber definitiv aufhört, ist, wenn ich Emotionen überhaupt nicht mehr nachempfinden kann. Und das war ab dem siebten oder achten Kapitel in diesem Buch durchweg der Fall.

Zunächst einmal ging mir der Umschwung von »grumpy sein und nicht mögen« zu »sich gegenseitig mögen« viel zu schnell. Ich bin da nicht mitgekommen - gefühlsmäßig. Was dann in einem sehr humorvollen Moment endete, als Jack denkt, er hätte ihr seine Gefühle früher gestehen sollen. Wann denn? Während des Lesens hat es sich angefühlt, als wären die Gefühle innerhalb von zwei Tagen entstanden. Ein »früher« gibt es da eigentlich kaum.

Ich habe noch ein paar mehr Beispiele für diese großen und kleinen Logikfehler, die sich in das Buch geschlichen haben, und (meiner Meinung nach) im Lektorat hätten auffallen müssen. Ich zähle sie hier einfach mal auf:

-> Es geht Marly einmal emotional wirklich gar nicht gut und Jack begegnet ihr zufällig. Obwohl wir hier noch an der Stelle sind, an der sich die beiden nicht leiden können, ist er sehr aufmerksam und lieb und begleitet sie nachhause, weil er sie in dem Zustand nicht sich selbst überlassen möchte. Danach führt Marly ein Gespräch mit ihrer Besten Freundin, in dem diese erwähnt, dass Amerikaner so unhöflich sind. Und Marly denkt daraufhin, dass auch einige Kanadier unhöflich sind. Sie spielt damit auf Jack an, obwohl er sich kurz vorher so um sie gekümmert hat und wirklich einfach nur sehr nett war, was er nicht hätte machen müssen. Er hätte sie auch heulend am Strand sitzen lassen können.
->Marly sagt einmal, dass an jeder Ecke in St. Andrews traurige Erinnerungen lauern. Erstens, war Marly zuvor nie in St. Andrews. Der Satz ist an sich also schon vollkommen unlogisch, und er wird nicht logischer, nur weil die Autorin sagt, dass Marly zwar noch nie dort war, aber trotzdem alles Erinnerungen weckt. Zweitens, wo lauern diese Erinnerungen? Während dem Lesen habe ich von den traurigen Erinnerungen nämlich kaum etwas mitbekommen. Und sie sind nicht einfach da, nur weil man als Autorin irgendwann mal erwähnt, dass sie da sind. Ich hatte beim Lesen sehr häufig das Gefühl, dass einige Sätze nur geschrieben wurden, um künstliche Emotionen aufzubauen. Das funktioniert so aber halt nicht. »Show, don’t tell« ist da das Stichwort!
-> Gegen Ende des Buches gibt es noch einmal so ein Beispiel. Marly sagt, dass ihr Exfreund ihr schon an den Kopf geworfen hat, dass alles, worauf sie sich einlässt, in die Brüche geht. Was wieder einmal absolut keinen Sinn ergibt, weil Marly mit ihm Schluss gemacht hat. Da ist nichts einfach so in die Brüche gegangen, sondern es wurde eine Entscheidung getroffen, von Marly.
-> Jack wirft Marly irgendwann einmal vor, dass sie Leute zu schnell verurteilt. Was er mit ihr auch getan hat. Worauf sie ihn aber nicht hinweist. Okay, Boys dürfen das wohl.
-> Jack sagt einmal, dass Marly ihn von Anfang an umgehauen hat. Als sein Gegenüber das bestätigt, erwidert Jack ungefähr sowas wie: »Ganz so war es nicht, wir hatten einen holprigen Start.« Also einerseits hat Marly ihn umgehauen, andererseits mochte er sie gar nicht. Muss man das verstehen?
Ich frage mich ernsthaft: Wie konnte all das durch ein professionelles Lektorat gehen? Wie?

Für das letzte große Drama wurde dann ein sehr klassisches Trope gewählt: Das Missverständnis. Hier ist es aber so schlecht umgesetzt, dass es das Paradebeispiel dafür ist, wie man es nicht macht. Ehrlich, es liegt nicht mal ein Missverständnis vor. So, wie ich es schwarz auf weiß gelesen habe, wie ich es gemeinsam mit Marly erlebt habe, frage ich mich: Mädchen, was ist los mit dir? Um da ein Missverständnis zu erzeugen, muss Marly so unglaublich viel Fantasie in die Worte hineinlegen, dass es für mich als Leserin absolut nicht mehr nachvollziehbar ist. Und sorry, aber da bin ich raus. Das war dann die Kirsche auf einem Cupcake voller Mist.

Und dass Marlys Suche nach ihrer Mutter am Ende überhaupt nicht mehr erwähnt wird, dass das Ganze nicht aufgelöst wird, macht das Ende dieses Buches noch dazu einfach nur unbefriedingend.

DIE CHARAKTERE
Zu den Charakteren kann ich gar nicht viel sagen, denn ehrlich gesagt, haben sie für mich absolut keine Persönlichkeit gehabt. Das einzige, das Marly ausmacht, ist ihre Sneaker-Obsession, die so oft erwähnt wird, dass es eigentlich nur noch nervig war. Wenn ich ein Buch lese, möchte ich eine Geschichte, die Emotionen in mir weckt. Und keine, die mich ständig stocken lässt, weil ich über die Aussprache eines Sneaker-Modells nachdenke.

Ein anderes Indiz für die fehlende Persönlichkeit ist, dass sich die Ausdrucksweisen der beiden an andere Charaktere anpassen. Beispielsweise holt Marly irgendwann ihr repariertes Auto ab und der Mechaniker nennt das Auto »alte Dame«. Marly ist total verwirrt, was er damit meint, nennt das Auto im nächsten Satz aber selbst »alte Lady«. Und ja, vielleicht ist das ein bisschen kleinlich von mir, aber wir haben hier schon einen großen Teil des Buches gelesen und es häuft sich so sehr, dass es nervt.

Über Jack weiß man übrigens auch nicht mehr als dass er einen Hund hat. Und anfangs ein bisschen grumpy war. Das war’s. Mehr macht ihn nicht aus. Und als Marly und er einmal miteinander flirten, klingen seine Sprüche mehr nach dem draufgängerischen Blake als nach ihm. Und zu Blake kommen wir auch noch.

DAS SETTING
Ich bin großer Kanada-Fan. Ich weiß nicht wieso, aber die Landschaft dort fasziniert mich einfach. Deshalb war ich auch total neugierig auf dieses Buch. Vor allem, als ich auf Instagram gesehen habe, dass die Autorin selbst in St. Andrews war. Ich dachte, dieses Buch wird landschaftlich schön, aber bis auf Jacks Wohnort auf einer Insel, die mit dem Auto nur bei Ebbe erreichbar ist, hätte das Buch auch irgendwo anders spielen können. Es gab keine besonderen Landschaftsbeschreibungen, leider.

Kurz wurde dann mal noch der Klimawandel angesprochen. Passte nicht so richtig zur Geschichte, aber genau so wurde es halt auch beschrieben. Nur ganz kurz, damit man »wichtiges gesellschaftliches Thema einbauen« abhaken kann.

In diesem Buch geht es unter anderem auch um die »First Nations«, was ich total interessant finde. Vor allem, weil Marly so ein bisschen in die Traditionen und Bräuche eingeführt wird. Gerade das hätte das Buch so besonders machen können. Ich kann mir nicht erklären, wie das möglich ist, aber tatsächlich hat es die Autorin geschafft, dieses spannende Thema absolut langweilig darzustellen.

»SEXY« SZENEN
Wie die Überschrift schon erwarten lässt, fand ich die sexy Szenen in diesem Buch alles andere als sexy. Aber die sexy Time hat auch so einen verdammt miesen Start hingelegt, dass das nicht mehr zu retten kann. Denn Marly sitzt einmal im Sturm fest. Ihr müsst euch die Situation so vorstellen, dass sie ihre Jacke an zwei Ästen über sich gespannt hat, um ein bisschen vor dem Wetter geschützt zu sein. Jack findet sie und macht sich natürlich Sorgen um sie. Aber die Sorgen sind scheinbar nicht so groß, dass ihr durchs T-Shirt durchscheinende BH bei ihm unbemerkt bliebe. How romantic!

Und es wird noch besser, weil er sich dann auch, als es zur Sache geht, hungrig über die Lippen leckt. Und vielleicht liege ich ja falsch, weil Dirty Talk sowieso nicht mein Fall ist, aber gibt es wirklich Frauen, die es heiß finden, wenn man sich bei ihrem Anblick »hungrig« über die Lippen leckt?

TRIGGERWARNUNG: ALKOHOLSUCHT
Ich finde es sehr löblich, dass sich die Autorin und der Verlag dazu entschieden haben, dem Buch eine Triggerwarnung hinzuzufügen. Hier ist auch die Alkoholsucht vermerkt, die sowohl in Marlys Vergangenheit als auch in Jacks Freundeskreis eine Rolle spielt. Das könnte jetzt gleich ein bisschen spoilern, ihr könnt also gerne diesen Part der Rezension überspringen, aber ich möchte unbedingt noch eines vorher loswerden: Die Warnung, dass das Thema vorkommt, hat mich nicht darauf vorbereitet, WIE das Thema behandelt wird. Das war nämlich einfach nur mies.

Also gut, ab hier könnte es spoilern. Wie bereits erwähnt, spielt Alkoholsucht in Marlys Vergangenheit eine Rolle. Ihr Vater ist Alkoholiker (nach wie vor), was als Kind, auch als erwachsenes Kind, absolut nicht einfach ist. Dass Marly also selbst keinen Alkohol trinkt, finde ich vollkommen nachvollziehbar, auch dass ihr betrunkene Leute nicht ganz geheuer sind. So weit so gut. Wo es mich ehrlicherweise ein bisschen geschüttelt hat, war der Umgang mit Blake. Blake ist ein langjähriger Freund von Jack, dessen berufliche Zukunft als Footballspieler durch einen Unfall ruiniert wurde. Seit dem trinkt er offenbar häufig zu viel Alkohol. Soweit thematisch auch noch vollkommen in Ordnung, aber die Art, wie er dargestellt wurde … Ich kann es nicht mal richtig benennen, aber es hat mir ein unglaublich schlechtes Gefühl bereitet. Einmal fragt Marly, ob Blake etwa schon wieder betrunken ist. Und diese Frage! »Ist er etwa schon wieder betrunken?« Obwohl sie weiß, dass er ganz eindeutig nicht mit seinem Unfall klarkommt und deshalb seine Sorgen in Alkohol ertränkt. Und obwohl sie einen Alkoholiker als Vater hat. Ich finde diese Frage so extrem problematisch und habe mich beim Lesen so krass unwohl gefühlt, weil sie trotz ihrer Erfahrungen so seltsam damit umgeht.

Die Autorin hatte Sensitivity Reader für das Thema »First Nation«, was ich absolut großartig finde, aber für das Thema Alkoholsucht hätte sie ganz offensichtlich auch welche gebraucht. Und ehrlich gesagt kotzt es mich an, dass Alkoholsucht so oft als Drama-Trope genutzt wird, ohne das wirklich gut und unproblematisch damit umgegangen wird.

FAZIT
Leider muss ich sagen, dass ich wirklich sauer bin, Geld für dieses Buch ausgegeben zu haben. Bis auf die ersten paar Kapitel (die auch durchwachsen waren) konnte ich »When the Storm comes« nichts positives abgewinnen. Dieses Buch ist eine einzige Enttäuschung, weil es emotional überhaupt nicht mitgerissen hat und vor Logikfehlern nur so trieft. Ich frage mich ernsthaft, was hier im Lektorat gemacht wurde, und weshalb das Buch online fast ausschließlich positive Rezensionen bekommt.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Erster Flop des Jahres!

Like Snow We Fall
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"Like Snow we fall" ist mein erstes Buch 2022. Es war quasi mein Experiment, nicht mehr so kritisch zu lesen. Und ich habe mir wirklich viel Mühe gegeben. Anfangs haben mich auch nur Kleinigkeiten gestört, ...

"Like Snow we fall" ist mein erstes Buch 2022. Es war quasi mein Experiment, nicht mehr so kritisch zu lesen. Und ich habe mir wirklich viel Mühe gegeben. Anfangs haben mich auch nur Kleinigkeiten gestört, aber das ist dann doch immer mehr geworden.

Inhalt:
Es geht um Paisley, die nach Aspen kommt, um sich auf der iSkate auf Olympia vorzubereiten. Und um vor ihrer Vergangenheit zu fliehen. Dort trifft sie schon ziemlich bald auf den Snowboarder Knox. Er ist erst ein bisschen ruppig, taut aber ziemlich schnell auf. Doch dann holt beide die Vergangenheit ein.

Schreibstil & Drama
Ich muss leider sagen, dass mich anfangs nicht viel an dem Buch begeistert hat, ich stand ziemlich lange relativ neutral zu der Geschichte. Mich haben so ein paar Kleinigkeiten am Schreibstil gestört, aber das war alles noch ziemlich harmlos. Sogar das angedeutete Drama hat mich noch nicht abgestoßen. Denn es wird ziemlich schnell klar, dass Paisley vor etwas flieht, etwas, das mit Gewalt zu tun hat. Und auch Knox kämpft mit etwas.
So viel Drama ist eigentlich überhaupt nicht mein Fall, das ist mir dann einfach zu viel und vor allem hier hatte ich auf einen cozy Wohlfühl-Roman gehofft.
Abgesehen davon fand ich die "Rivalin" auch absolut überflüssig. So unnötigen Bitch Fight braucht es meiner Meinung nach nicht, nur um die Protagonistin sympathischer darzustellen. Vor allem, weil ich Paisley eigentlich sogar ziemlich mochte, da brauchte es die Quoten-Zicke gar nicht.

Das Aufeinandertreffen
Das einzig positive waren für mich irgendwann tatsächlich nur noch die Aufeinandertreffen zwischen Paisley und Knox. Da war die Atmosphäre nämlich auf einmal ganz anders. Hier habe ich diese Wohlfühlmomente bekommen, auf die ich mich so gefreut habe. Neben dem ganzen Drumherum sind die aber definitiv zu kurz gekommen.
Leider ging dann auch alles ziemlich schnell. Erst blockt Paisley ab und sagt, dass sie und Knox nicht zusammen sein können. So einen richtigen Grund gab es dafür allerdings nicht, es war einfach so - ich schätze aufgrund ihrer Vergangenheit, aber selbst da habe ich als Leserin ihre Vergangenheit noch nicht komplett aufgedeckt. Deshalb konnte ich mich da schlecht hineinversetzen. Der Umschwung zu "Wir entscheiden uns füreinander" ging dann auch ziemlich schnell.

Und was mich in diesem Zusammenhang immer stört, ist dieses sich kaum kennen, aber super tiefgründige Gespräche führen. Ist an sich ja in Ordnung, aber wenn dann Sätze wie "Ich kenne dich gut. Ich weiß, wie du bist." fallen, kann ich das nicht so richtig ernst nehmen.

Fehlende Triggerwarnung
Achtung, ab hier Spoilergefahr!
Ich bin kein Verfechter der Triggerwarnungen oder Content Notes. Dennoch hätte ich bei diesem Buch gerne vorher gewusst, worauf ich mich einlasse. Was in der Vergangenheit der Charaktere passiert ist, macht mir nichts aus, aber was sie aktuell noch betrifft, irgendwie schon.
Es war für mich damaturgisch gesehen also okay, dass Paisley vor ihrem gewalttätigen und missbrauchenden Ex-Trainer flieht. Es war auch okay für mich, dass ihre Mutter drogensüchtig war und sie im Heim aufgewachsen ist.
Worauf ich aber gerne vorbereitet gewesen wäre, ist der Medikamentenmissbrauch von Knox. Er dopt sich, um seine Leistung beim Snowboarden zu steigern, und das finde ich echt ziemlich hart. Vor allem weil die Auflösung dazu ziemlich mickrig ist. Selbst Paisley reagiert (für mein Empfinden) echt harmlos darauf, als sie es erfährt. Sie ist nämlich einfach nur wütend. Man könnte meinen, dass ihr das heftige Flashbacks zu ihrer drogensüchtigen Mutter gibt, dass ihr das richtig zusetzt und sie alles hinterfragt, denn mal ehrlich, würde ich erfahren, dass mein Partner hartes Zeug nimmt, um sich zu dopen, das wäre das allerschlimmste für mich. Und da war mir die Auflösung und Paisleys Reaktion viel zu einfach.


Fazit
Der eine Stern und die vorangegangenen Worte sagen schon genug. Ich habe ein Wohlfühlbuch wie die Green Valley-Reihe von Lilly Lucas erwartet. Stattdessen habe ich Drama ohne Ende bekommen. Leider habe ich mir als eBook-Deal auch direkt noch den zweiten Band geholt, bevor ich den ersten gelesen habe. Also muss ich da wohl auch noch durch. Ich hoffe, es wird besser, aber das Pairing in Band 2 gibt mir schon zu bedenken.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Match on Ice

Match on Ice
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Puh, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ehrlich gesagt fand ich das Buch von vorne bis hinten schlecht. Der anfängliche Konflikt wirkt vollkommen konstruiert, die Annäherung ist von heute auf morgen ...

Puh, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ehrlich gesagt fand ich das Buch von vorne bis hinten schlecht. Der anfängliche Konflikt wirkt vollkommen konstruiert, die Annäherung ist von heute auf morgen da, und die Emotionen der Charaktere kommen und gehen genauso schnell, wenn sie nicht gerade absolut toxisch sind. Und als wäre das nicht genug, fand ich die Geschichte auch noch sehr langweilig.

Der Klappentext verrät den anfänglichen Konflikt ja schon. Romy landet wegen einem Streich des Eishockey-Teams in der Notaufnahme und hat jetzt Angst vor dem Eis. Die Sprünge, an denen sie schon so lange gearbeitet hat, funktionieren jetzt noch viel weniger. Um das Problem zu lösen und eine Sperre der ganzen Eishockey-Mannschaft zu vermeiden, wird Jack als Captain dazu verdonnert, mit Romy zu trainieren und ihr die Angst wieder zu nehmen. Da fragt man sich, wie ein Eishockeyspieler eine Eiskunstläuferin trainieren soll, damit sie die Angst vor dem Eis verliert. Es wirkte beim Lesen absolut unlogisch. Alle Charaktere haben sich gefragt, was der Sinn dahinter sein soll. Und wenn sich die Charaktere das fragen, dann tue ich es als Leserin natürlich auch. Und ich habe keine wirklich logische Antwort erhalten.

Die Dates zwischen Romy und Jack fand ich eigentlich ganz schön. Eigentlich. Denn am Anfang haben sie beide keine Lust auf die Strafe, die ihnen auferlegt wurde. Sie wollen keine Zeit miteinander verbringen und finden sich nicht mal unbedingt sympathisch. Und auf einmal treffen sie sich zu einem Date. Ich habe sogar ein paar Seiten zurückgeblättert, weil ich dachte, ich hätte etwas verpasst. Habe ich aber nicht, es ging tatsächlich so schnell. Und deshalb waren die Emotionen und die Gefühle, die die beiden auf einmal füreinander hatten, für mich absolut nicht nachvollziehbar.

Und das gilt für jegliche Art von Emotion. Ist Romy wegen irgendetwas traurig, dann passiert das mit einem Schlag. Die Emotionen bauen sich nicht auf, sie ist ganz auf einmal vollkommen am Boden zerstört. Auch hier fällt das Nachvollziehen wieder wahnsinnig schwer.

Aber jetzt zum wichtigsten Punkt an diesem Buch: die toxischen Charaktere. Und das gilt nicht nur für Dan, den Ex-Freund von Romy, der mit ziemlicher Sicherheit absichtlich auf diese Weise dargestellt wird. Sondern auch für Jack. Ja, Jack der Love Interest. Gegen Ende kommt nochmal etwas Drama auf - oder eher viel Drama. Das Drama dreht sich um Jack und ich möchte hier nicht zu sehr daraufeingehen, weil das spoilern würde. Aber eines möchte ich dazu sagen: Aufgrund dieses Dramas geht es Jack überhaupt nicht gut. An einem Wochenende, an dem Romy einen wichtigen Wettkampf hat. Zu dem sie fährt. Und genau das wirft Jack ihr vor. Dass sie keine Rücksicht auf ihn genommen hat, sondern an einem Wettkampf teilgenommen hat, auf den sie sich Wochen oder Monate vorbereitet hat. WTF? Er ist Sportler, sollte er es nicht besser wissen? Und als sich das Drama um ihn auflöst, sind die beiden Happy ever after. Ohne sein mieses Verhalten noch einmal zu besprechen. Das Drama ist gelöst und damit ist alles gut, dem happy End steht nichts mehr im Weg. Aber Entschuldigung, ich finde es schon sehr bedenklich, wenn sich ein Partner so verhält. Dass das abschließend nicht noch besprochen oder geklärt wird, finde ich überhaupt nicht gut. Es ist nämlich kein Happy End, wenn die Protagonistin von einer toxischen Beziehung in die nächste springt. Das ist jetzt natürlich überspitzt ausgedrückt. Aber für mich war das Thema einfach noch nicht abgeschlossen.

Fazit
Ich bin letztendlich sehr zwischen einem und zwei Sternen geschwankt. Einem langweiligen Buch will ich nicht direkt nur einen Stern geben. Aber aufgrund des unlogischen Anfangskonfliktes und der toxischen Verhaltensweisen der Charaktere und vor allem des Love Interests habe ich mich doch für einen Stern entschieden. Das Buch war leider ein Flop auf ganzer Linie und ich habe es nur beendet, weil es ein Rezensionsexemplar ist. Ich hoffe, 2023 geht besser weiter als es gestartet hat.

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