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Veröffentlicht am 24.03.2023

Wut, Unterdrückung, der Wunsch nach Veränderung und eine Prise Magie

We Will Give You Hell
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Nach dem Abitur machen Hellea und ihre Freunde gemeinsam Urlaub in Schweden, aber die Wälder und die Geschichte des Ortes haben eine unerwartete Wirkung auf Hell: Plötzliche Fieberschübe kommen zusammen ...

Nach dem Abitur machen Hellea und ihre Freunde gemeinsam Urlaub in Schweden, aber die Wälder und die Geschichte des Ortes haben eine unerwartete Wirkung auf Hell: Plötzliche Fieberschübe kommen zusammen mit einer starken Wut. Eine mysteriöse Frau scheint aber Antworten zu haben und Hellea findet sich schon bald inmitten der jahrhundertealten Geschichte unterdrückter Frauen wieder.

Hellea ist keine perfekte Protagonistin, denn sie wird schnell wütend, wenn jemand ungerecht ist - zum Beispiel ihr herablassender Stiefvater, der sie kontrollieren will und ihr außerdem immer unbegründete Vorwürfe macht. Aber wenn sie der Wut nachgibt, schämt sie sich hinterher und versucht, sich unter Kontrolle zu kriegen. Ihren Wunsch, sich zu bessern, mochte ich an ihr, auch wenn ich schon fand, dass sie oft zu hart zu sich selbst ist. Ich hatte oft mehr Verständnis für ihre Taten und Gefühle als sie selbst.

In Schweden spürt Hellea eine unerklärlich starke Wut begleitet von Fieber. Sie stößt zu einer Gruppe Frauen und erfährt von der Geschichte der unterdrückten Frauen Schwedens, deren Wut sie spürt. Hier fühlt sie sich verstanden, erhält magische Fähigkeiten durch ihre Wut und die Erde und schließt sich dem Wunsch nach Veränderung an - oder eher dem Verlangen nach Gerechtigkeit.

Ich fand es ganz gut gelungen, wie problematisches Verhalten im Buch selbst auch angesprochen wird, dass viele Situationen aus anderen Blickwinkeln betrachtet und verschiedene Argumente aufgeführt werden. So hat sich im Buch auch alles wie eine bewusste Entscheidung der Autorin angefühlt. Das hat dann aber auch ein wenig dafür gesorgt, dass man schon gewisse Wendungen der Geschichte erwartet, da ich damit gerechnet habe, dass die Autorin es noch besser und genauer erklären wird.

Fazit
Das Abenteuer in Schweden fand ich wirklich spannend und auch das Thema der Unterdrückung und der weiblichen Wut fand ich sehr interessant umgesetzt, man denkt auf jeden Fall viel über vergangene und aktuelle Ungerechtigkeiten nach.

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Gelungener Abschluss einer unterhaltsamen Reihe

Die Wallflowers - Daisy & Matthew
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Evie ist die letzte der vier Wallflowers, die noch unverheiratet ist, und ihr Vater wird langsam ungeduldig. Wenn sie es selbst nicht schafft, einen geeigneten Ehemann zu finden, dann wird er sie mit seinem ...

Evie ist die letzte der vier Wallflowers, die noch unverheiratet ist, und ihr Vater wird langsam ungeduldig. Wenn sie es selbst nicht schafft, einen geeigneten Ehemann zu finden, dann wird er sie mit seinem Geschäftspartner verheiraten. Ausgerechnet der langweilige Matthew Swift, mit dem Evie gar keine Gemeinsamkeiten hat! Aber Matthew ist seit ihrem letzten Treffen attraktiver geworden und wider Willen findet Evie ihn sogar charmant.

Auch wenn Evie ihn lange kaum wahrgenommen hat, und schon gar nicht als potenziellen Ehemann, bewundert Matthew die junge Frau schon lange. Mit den Heiratsplänen ihres Vaters hat er nichts zu tun, denn er plant auch gar nicht, sich an jemanden zu binden. Er hat eine geheimnisvolle Vergangenheit und möchte niemanden in die Geschichte hineinziehen, die ihm keine Ruhe lässt.

In Evies Augen ist er nicht viel mehr als als ein berechnender Geschäftsmann, der alles tun würde, um ihrem Vater zu gefallen und seinen Reichtum zu vermehren. Wenn er sie heiraten will, dann ja wohl nur, um sich das Vermögen ihrer Familie zu sichern und das entspricht nicht Evies romantischen Erwartungen einer Ehe.

Ihre Schwester und ihre zwei besten Freundinnen haben alle wunderbare und liebevolle Ehemänner und Evie will sich eigentlich auch nicht mit weniger zufrieden geben, aber besonders viele vielversprechende Verehrer hat sie auch nicht. Sie beginnt entgegen ihrer Erwartungen, sich für Matthew zu interessieren, aber dann ist er es, der sich der Anziehung widersetzt. Wie auch in den Vorgängern gibt es einiges an Reibungen und albernen Momenten, aber an Romantik und Spannung fehlt es auch nicht.

Die anderen Wallflowers spielen hier wieder eine große Rolle, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr als in den anderen Büchern, ohne aber Evie und Matthew die Show zu stehlen. Insgesamt fand ich die gesamte Reihe sehr gelungen, in jedem Buch hat man ein ungleiches Paar mit einer guten Chemie, sympathische Protagonisten und Nebencharaktere und eine unterhaltsame Liebesgeschichte, die nie langweilig wird.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Eine spannende Rückkehr in die Welt der Nebelgeborenen!

Jäger der Macht
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Zwanzig Jahre lang war Waxilium Ladrian zusammen mit Wayne einer der bekanntesten Gesetzeshüter des Raulands, aber nun kehrt er zurück in die Hauptstadt, wo er als Oberhaupt seiner adeligen Familie gebraucht ...

Zwanzig Jahre lang war Waxilium Ladrian zusammen mit Wayne einer der bekanntesten Gesetzeshüter des Raulands, aber nun kehrt er zurück in die Hauptstadt, wo er als Oberhaupt seiner adeligen Familie gebraucht wird. Er gibt sich schon Mühe, sich anzupassen, doch die "Verschwinder" begehen rätselhafte Diebstähle und entführen Frauen - früher oder später wird dann auch Wax in die Sache hineingezogen.

Wax hat sein Leben als Gesetzeshüter nach einem verhängnisvollen Schuss an den Nagel gehängt, aber es ist schwer, alte Gewohnheiten hinter sich zu lassen. Eigentlich möchte er sich um das Erbe seiner Familie kümmern, von dem auch sehr viele Arbeitsstellen abhängen, und dafür möchte er sich mit Steris verloben, aber die Dinge entwickeln sich anders als geplant, sodass er stattdessen mit ihrer gebildeten Cousine Marasi versucht, den "Verschwindern" auf die Schliche zu kommen. Unterstützt werden sie von Wayne und bilden so ein interessantes Trio; der vernünftige Wax macht die Pläne, Wayne stürzt sich ins Geschehen und Marasi steuert neue Fakten und Ideen bei.

Die Abenteuer aus der Vorgänger-Trilogie liegen dreihundert Jahre zurück, seitdem hat sich die Welt verändert und ehemals bekannte Charaktere sind Legenden oder auch der Ursprung der ein oder anderen Religion. Es gelten noch ähnliche Regeln; durch die Mischung von Ferrochemie und Allomantie gibt es neue Möglichkeiten, es gibt auch neue Waffen und kreative Köpfe, wodurch die magischen Kämpfe immer sehr spannend und abwechslungsreich sind. Trotz viel Action und cleverer Rätsel ist die Handlung nicht zu komplex und ist daher eine schöne Rückkehr in die Welt der Nebelgeborenen. Außerdem fand ich die Geschichte auch etwas weniger weltbewegend, da es hauptsächlich um die Aufklärung eines lokalen Verbrechens geht, also ist es eher eine Art magischer Krimi. Ich hatte viel Spaß daran und bin gespannt, wie es in den Fortsetzungen weitergeht!

Die Hörbuchfassung hat mir gut gefallen, Detlef Bierstedts Stimme hat sehr gut zu Waxilium gepasst und ich mochte auch die Sprechweisen der verschiedenen Rollen, in die Wayne schlüpft. Ich fand es aber manchmal ein bisschen schwer sofort zu begreifen, wenn sich die Erzählperspektive mal geändert hat, da neben Wax auch Wayne, Marasi und ein Antagonist mal zu Wort kommen.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Spannendes Abenteuer mit komplexen Charakteren und unerwarteten Wendungen

ELFENERBE - Der gestohlene Thron
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Oak ist nicht mehr der unschuldige und naive Junge, den man aus der Elfenkrone-Reihe kennen könnte. Erst war seine Herkunft geheim, danach wurde er vom Hof der Elfen ferngehalten, um ihn vor Intrigen zu ...

Oak ist nicht mehr der unschuldige und naive Junge, den man aus der Elfenkrone-Reihe kennen könnte. Erst war seine Herkunft geheim, danach wurde er vom Hof der Elfen ferngehalten, um ihn vor Intrigen zu bewahren, aber inzwischen musste er sich schon an die Gefahren in Elfenheim gewöhnen. Ich fand es schon schade, dass er keine eigene Perspektive hatte, aber auch so konnte man nach und nach erkennen, wie es ihm ergangen ist und wie er sich entwickelt hat.

Ich konnte nicht umhin, Oak und Suren (aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird) mit Jude zu vergleichen, denn die Elfenkrone-Reihe ist nicht nur wegen der komplizierten Liebesgeschichte und den hinterhältigen Elfen so spannend, die es hier ja auch gibt. Judes Ehrgeiz im Gegensatz zu ihrer Verletzlichkeit und Fürsorge waren es, die sie zu einer mitreißenden Protagonistin gemacht haben. Im Vergleich fand ich Wren und Oak nicht ganz so überzeugend, auch wenn sie trotzdem interessante Hintergründe haben und auf ihre Art auch Außenseiter sind.

Besonders Suren, die als Wechselbalg unter Menschen aufgewachsen ist und dann von ihren Elfeneltern zurückgeholt wurde, was ein großer Schock für sie war. Sie soll herzlos sein und die Ziele des Hofs der Zähne voranbringen, aber Suren möchte eigentlich in ihr altes Leben zurück, doch das ist unmöglich. Sie ist einsam und wird eigentlich von allen schlecht behandelt, gequält und manipuliert. Als sie jünger war, war Oak ihr einziger Freund, aber auch das liegt in der Vergangenheit. Damals war er auch beinahe menschlich, aber inzwischen ist er nicht anders als die anderen Elfen, sie ist überzeugt, dass er nicht mehr als ein verwöhnter Prinz ist.

Etwas schade fand ich, dass wir geliebte Charaktere aus der Elfenkrone-Reihe kaum zu Gesicht bekommen, auch wenn sie öfters erwähnt werden und die meisten Nebencharaktere hier eigentlich auch schon bekannt sind. Die Rückkehr nach Elfenheim fand ich aber trotzdem sehr gelungen. Suren und Oak sind auf einer gemeinsamen Mission, aber sie werden von Geheimnissen und anderen Gefahren begleitet. Macht, Magie, wechselnde Loyalitäten und eine ehemalige Freundschaft, die auf der gemeinsamen Reise auf die Probe gestellt wird machen das Buch zu einem richtigen Pageturner.

Fazit
Ich fand die Mischung nicht ganz so explosiv wie bei den Vorgängern, aber insgesamt ist es ein spannendes Abenteuer mit komplexen Charakteren und unerwarteten Wendungen. Ich freue mich auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Spionage und Intrigen, Gift und Magie

A Magic Steeped in Poison – Was uns verwundbar macht
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Ning hat eine Begabung für die Tee-Magie, doch sie will nur am Wettbewerb der Tee-Magier teilnehmen, um ihre Schwester Shu zu retten. Sie hofft, dass sie ein Mittel gegen das weit verbreitete Gift findet, ...

Ning hat eine Begabung für die Tee-Magie, doch sie will nur am Wettbewerb der Tee-Magier teilnehmen, um ihre Schwester Shu zu retten. Sie hofft, dass sie ein Mittel gegen das weit verbreitete Gift findet, bevor es zu spät ist und bevor man entdeckt, dass Ning eigentlich gar keine Einladung zum Wettkampf erhalten hat.

Bei dem Wettkampf der "Shénnóng-Shī" muss Ning ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen, aber sie merkt schon bald, dass nicht unbedingt faire Bedingungen herrschen. Es gibt offensichtlich Favoriten unter den Teilnehmern, die sich gut am Hof auskennen und nicht viel von der Amateurin aus der Provinz halten. Doch Ning lässt sich davon nicht beeindrucken und ist bereit, alles zu tun, um an ein Heilmittel zu gelangen.

Ihr Plan ist eigentlich, den Wettkampf zu gewinnen, aber schon bald wird sie in Machtkämpfe zwischen der Prinzessin, den Adeligen und Kang, dem Sohn des verbannten Prinzen, verwickelt. Spionage und Intrigen, Gift und Magie - es ist auf jeden Fall eine Menge los, aber Ning findet auch Zeit, Freunde und Verbündete zu finden und sogar unerwartet Gefühle für jemanden zu entwickeln. Trotz ihrer natürlichen Begabung für Tee-Magie, durch die sie auch etwas mit Pflanzen kommunizieren kann, lernt sie während ihrer Zeit im Palast auch eine Menge. Ihren Plan, dort um ein Heilmittel zu bitten, konnte ich nicht so ganz nachvollziehen, aber andererseits war sie auch ziemlich verzweifelt und dieser Weg ist schon ihre letzte Hoffnung, da sind vielleicht auch nicht alle Entscheidungen besonders rational.

Namen, einige Begriffe und Teemagie sorgen für ein interessantes asiatisches Setting, aber es ist eher dezent, da hätte ich gerne noch mehr von gespürt. Durch den Wettkampf, den Zeitdruck und die vielen Geheimnisse ist die Geschichte fast durchgehend spannend und ich freue mich auf die Fortsetzung!

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