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Veröffentlicht am 09.03.2023

Die Magie des Silbers

Silver & Poison, Band 1 - Das Elixier der Lügen
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Avery ist wohl das, was man eine gescheiterte Magierin nennen würde. Ohnehin nur mit einer schwachen Gabe als Poisonerin ausgestattet, fristet sie ihre Zeit als Barkeeperin im Rhapsody, wo den Kunden ganz ...

Avery ist wohl das, was man eine gescheiterte Magierin nennen würde. Ohnehin nur mit einer schwachen Gabe als Poisonerin ausgestattet, fristet sie ihre Zeit als Barkeeperin im Rhapsody, wo den Kunden ganz besondere Drinks ausgeschenkt werden. Nebenbei, und das darf niemand wissen, erledigt sie kleine Aufträge für Gangsterboss Dorian Mars, um sich aus dessen Gang freizukaufen. Wenn ihr da nur nicht immer dieser eine Detective über den Weg laufen würde, mit dem sie eine gemeinsame Vergangenheit teilt. Doch gerade dem begegnet sie ständig, vor allem seit in New York immer mehr Magier ermordet werden. Etwas Geheimnisvolles geht vor sich, und auch Averys Magie scheint sich zu verändern.

Die Urban Fantasy erinnert in ihrer Handlung stark an einen Krimi, nur eben mit magischen Elementen. Die düstere Atmosphäre unsicherer Gassen in New York ist gut eingefangen. Streckenweise hat man das Gefühl, ein Gangsterepos zu lesen. Die magischen Elemente sind geschickt eingeflochten und schlüssig erklärt. Dank einiger überraschender Wendungen und dank undurchsichtiger Charaktere weiß man beim Lesen nie, wem man glauben kann. Gerade diese Ungewissheit sorgt für ordentlich Spannung. Actionszenen und teilweise auch etwas grausame Szenen tragen zum düsteren Ambiente bei. Überhaupt ist die Stimmung einer der ganz großen Stärken dieses Fantasy-Romans.

Am Ende zeigten sich einige kleine Schwächen in der Logik, aber vielleicht werden diese ja im zweiten Band aufgelöst. Auf diesen darf man auf jeden Fall schon sehr gespannt sein!

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Rückkehr nach Venedig

Script of Love - Mit jedem deiner Blicke (Love-Trilogie, Band 2)
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Nachdem mich der erste Band der Trilogie so begeistert hatte, habe ich mich unbändig auf die Rückkehr nach Venedig gefreut. Die Lagunenstadt verzaubert auch in der Fortsetzung mit ihrem einzigarten Flair. ...

Nachdem mich der erste Band der Trilogie so begeistert hatte, habe ich mich unbändig auf die Rückkehr nach Venedig gefreut. Die Lagunenstadt verzaubert auch in der Fortsetzung mit ihrem einzigarten Flair. Die Autorin versteht es, mich mit wenigen Sätzen dorthin zu versetzen. Dieses Mal steht die Geschichte von Sofia und Orlando im Mittelpunkt. Orlando hat es zum erfolgreichen Hollywood-Schauspieler gebracht. Für einen Filmdreh kehrt er zurück in seine Heimatstadt und zurück zu Sofia, die er damals ohne ein Abschiedswort verlassen hatte, sowie zu seiner Familie, zu der er sämtliche Brücken abgebrochen hatte. Sofia und Orlando tragen beide tiefe Wunden auf der Seele von dunklen Ereignissen, über die sie nicht sprechen können.

Mir gefiel in diesem Band die Freundschaft zwischen den Mädels Sofia, Cleo und Livia ausgesprochen gut, da gab es auch viel zu lachen. Meine Lieblingsfigur der Reihe ist und bleibt aber die Nonna in ihrer unvergleichlichen Art, die ich von Anfang an ins Herz geschlossen habe mit ihrer großmütterlichen, italienischen Herzlichkeit.

Die Story von Sofia und Orlando selbst ist von äußerst großer Dramatik geprägt. Die im Buch enthaltene Triggerwarnung konnte mich nicht auf die entsetzlichen Dramen vorbereiten, die nach und nach aufgedeckt werden. Das war beim Lesen teilweise nur schwer auszuhalten. Im übrigen ist die Darstellung dieses Mal sehr spicy, was ich persönlich in diesem Ausmaß nicht gebraucht hätte. Insgesamt gefiel mir der New-Adult-Roman aber sehr gut, und ich warte nun sehnsüchtig auf das Erscheinen des finalen Bands der Trilogie.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Nichts ist wie es scheint in der Freakshow

Freakshow
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Ein Detective wird gerufen, um die Vernehmung einer berüchtigten Gefangenen zu übernehmen, während draußen der Mob tobt. Es ist der mittlere Westen in Amerika, während Europa sich am Vorabend des 1. Weltkriegs ...

Ein Detective wird gerufen, um die Vernehmung einer berüchtigten Gefangenen zu übernehmen, während draußen der Mob tobt. Es ist der mittlere Westen in Amerika, während Europa sich am Vorabend des 1. Weltkriegs befindet. Die Angelegenheit scheint eindeutig. Die Zirkuskünstlerin Madame Mallory aus einer Freakshow. Eine schwarze Witwe. Die Bevölkerung geht bereits auf die Barrikaden wegen des Gesindels. Doch schnell wird dem Detective klar, dass mehr dahintersteckt. Und Mallory bleibt genau diese eine Nacht, um ihre Geschichte zu erzählen. Noch ahnt der Detective nicht, dass er selbst mit dieser verwoben ist.

Es ist kein klassischer Thriller im eigentlichen Sinne, der sich beim Lesen ausbreitet. Die ganze Atmosphäre dieses Buchs hat mich an Steampunk erinnert, die Story ist gespickt mit Charakteren, die alle etwas zu verbergen scheinen, und reichlich außergewöhnlichen Kulissen. Auch der zeitliche Kontext erscheint trotz der Definition vor dem Ausbruch des 1. Weltkriegs nicht streng historisch, sondern voller Rätsel und Verschwörungen. Überhaupt ist dies der rote Faden, der sich durch das Buch zieht, dass nichts ist wie es scheint. So erleben wir mit Mallory nicht etwa eine lineare Handlung, sondern diese springt zu verschiedenen Episoden mit teils überraschenden Wendungen und Offenbarungen. Am Ende fügen sich die Puzzleteile faszinierend und völlig unerwartet zusammen.

Einige Fragen bleiben noch offen, die ihre Beantwortung in den übrigen Teilen der als Trilogie angelegten Reihe finden werden. Man darf daher brennend auf die Fortsetzung gespannt sein!

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Wunderbare Anekdoten

Kummer aller Art
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Ich bin für ein paar Wochen bei Mariana Leky eingezogen. Also eigentlich in die Geschichtensammlung „Kummer aller Art“, die mir jeden Tag eine interessante Begegnung im Treppenhaus oder im Heizungskeller ...

Ich bin für ein paar Wochen bei Mariana Leky eingezogen. Also eigentlich in die Geschichtensammlung „Kummer aller Art“, die mir jeden Tag eine interessante Begegnung im Treppenhaus oder im Heizungskeller geschenkt hat.
Nachdenkliches gab es da und Heiteres. Manchmal war ich nach dem Lesen traurig, manchmal packte mich die Sehnsucht. Und am Ende war ich wehmütig, als die kleinen Episoden ausgelesen waren, denn ich war doch zur Nachbarin, zur Mitbewohnerin geworden, und dann musste ich mit Frau Wiese einfach so ausziehen.

An das große Werk und Lieblingsbuch „Was man von hier aus sehen kann“ reicht das Büchlein nicht ganz heran. Die Entfaltungsmöglichkeit kurzer Kolumnen ist im Vergleich zum Roman natürlich eingeschränkt. Dafür wurde vieles schön auf den Punkt gebracht, es gab wertvolle Impulse und Denkanstöße, ein Kopfschütteln oder ein Lächeln auf die Lippen.

Ich habe gerne im Haus bei Mariana Leky gewohnt und kann diesen Aufenthalt/diesen kleinen Erzählband von Herzen weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 27.01.2023

Wem kannst du vertrauen?

Als das Böse kam
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Auf jeden Fall doch wohl deinen Eltern, mit denen du einsam und versteckt auf einer Insel lebst! Wo du und dein Bruder vor der Außenwelt verborgen seid, weil eure Eltern euch schützen wollen vor den Fremden. ...

Auf jeden Fall doch wohl deinen Eltern, mit denen du einsam und versteckt auf einer Insel lebst! Wo du und dein Bruder vor der Außenwelt verborgen seid, weil eure Eltern euch schützen wollen vor den Fremden. Die verfolgen nämlich deine Familie und dürfen nichts von eurer Existenz wissen. Zum Glück passen deine Eltern aber gut auf dich auf, und im Notfall rennst du in den Schutzraum, der euch Zuflucht vor den Fremden gewährt. Wie gut, dass du genau weißt, wem du vertrauen kannst – oder etwa doch nicht?

Ich gestehe, dass ich diesen Thriller nahezu in einem Rutsch durchgelesen habe, weil ich ihn nicht mehr aus der Hand legen konnte. Mich hat die Frage in Atem gehalten, wem die fünfzehnjährige Protagonistin Juno (und somit auch ich!) vertrauen können. Die Suche nach der Wahrheit hat mich zweifeln, glauben und erneut zweifeln lassen. Der Schreibstil lässt einen Lesefluss im hohen Tempo zu, so dass man nur so durch die Seiten fliegt. Der Thriller bietet zudem zahlreiche Actionszenen, die ebenfalls zur Spannung beitragen. Mit der Auflösung hat mich der Autor bis zum Schluss gequält, weil sich die Frage, wem man letztendlich wirklich glauben kann, wie ein roter Faden durch die Story gezogen hat. Ich persönlich hatte mir den Schluss ein wenig raffinierter erhofft, habe mich aber insgesamt sehr gut unterhalten gefühlt.

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