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Veröffentlicht am 09.03.2023

War nicht meins

Stille blutet
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Nadine Just ist Nachrichtensprecherin und kündigt in einer Live-Schalte ihre eigene Ermordung an. Kurz darauf wird sie tatsächlich tot aufgefunden. Schnell gerät ihr Ex-Freund Tibor Glaser unter Verdacht. ...

Nadine Just ist Nachrichtensprecherin und kündigt in einer Live-Schalte ihre eigene Ermordung an. Kurz darauf wird sie tatsächlich tot aufgefunden. Schnell gerät ihr Ex-Freund Tibor Glaser unter Verdacht. Doch dies bleibt nicht der letzte Mord. Die junge Polizistin Serafina Plank ist neu bei der Mordkommission und muss sich zwischen den ausschließlich männlichen Kollegen ihren Platz hart erkämpfen. Um so verbissener ermittelt sie in diesem Fall. Dies war mein erstes Buch von Ursula Poznanski. Leider hat es mir nicht gefallen, denn die Story tröpfelt nur so vor sich hin. Der Hauptverdächtige trifft einfach jedes Fettnäpfchen, die Polizisten sind mehr mit dem Mobbing ihrer etwas beleibten jungen Kollegin beschäftigt und die vergeht in ihren Selbstzweifeln. Irgendwann haben mich die dummen sexistischen Sprüche und die vertrottelte Art der meisten Protagonisten nur noch geärgert. Wäre ich nicht in einer superlieben Leserunde eingebunden gewesen, hätte ich sicher nicht durchgehalten.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Schräges Gaunergrüppchen

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
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Mitten im Urlaubsparadies der Reichen, an der südfranzösischen Mittelmeerküste, hat Monsieur Lipaire seinen Lebensmittelpunkt gewählt. Er selbst hat es im Leben weder zu Ruhm noch Reichtum gebracht. Als ...

Mitten im Urlaubsparadies der Reichen, an der südfranzösischen Mittelmeerküste, hat Monsieur Lipaire seinen Lebensmittelpunkt gewählt. Er selbst hat es im Leben weder zu Ruhm noch Reichtum gebracht. Als eine Art Verwalter der Ferienvillen schlägt er sich mit Gaunereien durch. Sein Traum ist der große Coup, der ihn reich und unabhängig macht. Doch mit diesem Wunsch steht er nicht allein, denn an der Côte D’Azur gibt es so einige Kleinkriminelle, die ihr Glück suchen. Als ihn das Schicksal einen Toten vor die Füße legt, der eine Adelsdynastie erpresste, springt er voller Elan aufs Trittbrett. Nach und nach gesellen sich zu seiner Gaunerei die schrägsten Typen. Gemeinsam bilden sie ein witzig schräges Gaunergrüppchen die gewieft die Leiche verschwinden lassen und die Fährte nach dem Familiengeheimnis aufnehmen. Bisher haben mir alle Bücher des Autorenduos sehr gut gefallen. Deshalb hatte ich mich auf dieses Buch auch sehr gefreut. Leider muss ich aber sagen, dass ich weder mit der Geschichte noch mit den Protagonisten warm geworden bin. Die Geschichte zog sich hin wie Gummi. Handlungen wurden ausufernd beschrieben und zogen sich seitenlang. Die Gauner sollten sympathisch und niedlich rüberkommen, jedoch konnte ich mich mit ihrer Selbstsucht und ihrem Neid auf die Reichen nicht anfreunden. Mir kamen sie eher wie Parasiten vor, die von dem leben, was sie den Reichen stehlen können. Die Sicht der Bösewichte ist ein interessanter Ansatz für eine Geschichte, ich befinde mich aber dann doch lieber (auch lesetechnisch) auf der anderen Seite.

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Veröffentlicht am 15.12.2022

Lügen haben kurze Augenbrauen

Mimik
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Menschen, die an deinem Gesicht ablesen können, ob man lügt oder die Wahrheit sagt, waren mir schon immer unheimlich. Hannah Herbst ist so eine, sogar beruflich: Mimikresonanz-Expertin. Nur weiß sie nichts ...

Menschen, die an deinem Gesicht ablesen können, ob man lügt oder die Wahrheit sagt, waren mir schon immer unheimlich. Hannah Herbst ist so eine, sogar beruflich: Mimikresonanz-Expertin. Nur weiß sie nichts mehr davon, als sie verletzt und gefesselt in einem Hotelzimmer wieder zu sich kommt. Bei ihr ist ein verurteilter, flüchtiger Psychopath. Und der zwingt sie, sich ein Video anzusehen. Eine Frau gesteht in diesem, ihre Familie ermordet zu haben. Irgendwie kommt ihr die Frau bekannt vor, aber sie kann sich leider an überhaupt nichts mehr erinnern. Ja so fängt alles an, und ungebremst geht es auch so weiter. Eine rasante Aufnahme einer spektakulären Nacht, mit mehreren Fluchten, vielen Morden und so einigen Psychopathen. Was einen am Anfang noch total gefesselt hat, war nach einigen Kapiteln einfach nur noch drüber. Und auch das Ende war nicht sehr überraschend, denn es blieben ja nicht mehr viele übrig, und dass die dann nicht so ganz knusper sind, war ja auch klar. Aber die Erklärungen waren mir dann doch zu abenteuerlich. Der Schreibstil war gewohnt temporeich und fesselnd, hat für mich die Handlung jedoch nicht so wirklich rausgerissen.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Eine andere Familie

Frau in den Wellen
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„Frau in den Wellen“ von Beatrix Kramlovsky
Joni hat eine sagenhafte Karriere. Für ihren Job reist sie um die ganze Welt. In Wien leben ihre Kinder bei ihrem Ex-Mann. Diese sehen ihre Mutter nur selten, ...

„Frau in den Wellen“ von Beatrix Kramlovsky
Joni hat eine sagenhafte Karriere. Für ihren Job reist sie um die ganze Welt. In Wien leben ihre Kinder bei ihrem Ex-Mann. Diese sehen ihre Mutter nur selten, erleben die Besuchszeit jedoch sehr intensiv. Kraft und Erfüllung erfährt Joni durch ihre zahlreichen Freunde, diese sie auf ihrem Weg begleiten. Dann jedoch wird ihr Lebensmodel auf eine harte Probe gestellt. Sie sanften Wellen um Joni beginnen zu wogen und drohen, sie in die tiefe zu reißen.
Gerade hier, beim Schreiben dieser Rezension wird für mich sehr deutlich, wie schwer es mir fällt, diesen Roman zusammenzufassen. Die Handlung plätschert sehr lange vor sich hin, bis zum letzten Drittel des Buches endlich mal etwas zu passieren scheint. Wobei ich auch diese Handlung sehr konstruiert empfand. Die Figuren, inklusive Joni blieben für mich total farblos. Nur ein einziges Mal hatte ich das Gefühl ihren Charakter begreifen zu können. Aber auch dieser Moment war dann schnell wieder verflogen. Das von dem ich glaubte, dass es den Hauptbestanteil des Buches ausmachen würde, nämlich den Konflikt zwischen dem Muttersein und der Karriere, wurde für mich nicht realistisch dargestellt. Joni geht ihren Weg (weg von der Familie), eine andere übernimmt ihre Mutterrolle, aber Konflikte gibt es nicht. Alle sind zufrieden und glücklich und haben volles Verständnis für den anderen. Auch scheint Joni mehrere Liebhaber an unterschiedlichen Orten zu haben und auch das wirft keine oder einfach nicht thematisierte Konflikte auf. Vieles wird in diesem Roman nicht gesagt, warum blieb mir leider verborgen. So blieb die Geschichte und auch die Protagonisten für mich unnahbar und konnte mich nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Morbide Theologin

Die Ewigkeit ist ein guter Ort
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Mitten im Gebet am Bett einer Sterbenden entfällt der jungen Pastorin Elke der Text des „Vater unser“. Die Worte wollen ihr einfach nicht mehr über die Lippen kommen. Sie stellt fest, dass ihr auch sonst ...

Mitten im Gebet am Bett einer Sterbenden entfällt der jungen Pastorin Elke der Text des „Vater unser“. Die Worte wollen ihr einfach nicht mehr über die Lippen kommen. Sie stellt fest, dass ihr auch sonst alles abhanden gekommen ist was von Gott handelt und sie schon ihr ganzes Leben lang begleitet. „Gottdemenz“ nennt sie es. Ihr Leben gerät völlig aus den Fugen, denn ihr Fundament scheint auf Sand gebaut zu sein. Oder ist die Basis rissig geworden, nach dem Tod ihres Bruders?
Mich hat der Klappentext und auch die Leseprobe total neugierig gemacht. Auch der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Doch schnell wurde mir die Protagonistin unsympathisch und hier Handeln für mich nicht mehr nachvollziehbar. Der morbide Charme hatte sich schnell abgenutzt und wandelte sich in Ekel. Dazwischen waren leider auch oft Passagen die ich langweilig fand und nicht ganz verstand was sie zur Geschichte beitragen sollten. Insgesamt fehlte mir das Verständnis für die Hauptfigur, da sie doch häufig kindlich fast kindisch wirkte. Leider war dieses Buch für mich kein literarisches Highlight.

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