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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2023

Eine kurzweilige Reise zur Religion

Deutschland, deine Götter
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Inhalt:
Gideon Böss schaut sich zwischen Alpen und Nordsee um, ob auch etwas für seine bislang unerlöste Seele dabei ist. Die Auswahl ist groß, vielfältig – und sehr unterhaltsam.

Meine Meinung:
Der Agnostiker ...

Inhalt:
Gideon Böss schaut sich zwischen Alpen und Nordsee um, ob auch etwas für seine bislang unerlöste Seele dabei ist. Die Auswahl ist groß, vielfältig – und sehr unterhaltsam.

Meine Meinung:
Der Agnostiker Gideon Böss ist quer durch Deutschland gereist. Auf seiner Route lagen 26 verschiedene religöse Gruppierungen, die er besucht hat und die er uns in ihrer ganzen Vielfalt in seinem Buch vorstellt. Ohne zu werten, aber mit subtilem Humor, erzählt er mit seiner leicht zu lesenden und flüssigen Sprache, was die jeweiligen Religionen ausmacht und was ihre Ziele sind. Seine Fragen an die Glaubensmänner und -frauen sind nicht immer bequem, teilweise sogar etwas grenzwertig und er bekommt nicht immer die gewünschten Antworten, was meines Erachtens ein wesentliches Merkmal vieler Religionen ist, denn Kritik ist selten erwünscht. Man erhält aber einen guten Überblick der vielfältigen Gemeinschaften, die es in unserem Land gibt. Eine tiefer gehende Information bekommt man jedoch nicht, da sind es wohl einfach zu viele. Seine Position ist anfangs die eines neutralen Beobachters, erst im Nachwort gibt er dem Leser seine eigene Meinung preis. Das Buch ist gut geeignet, um sich über die verschiedenen Religionen in Deutschland zu informieren. Mir hat besonders der Schreibstil und die humorvolle Herangehensweise an dieses doch recht heikle Thema gefallen. Auch das Cover ist ein echter Hingucker.

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Grausam und spannend

18 - Zahlen des Todes
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Kann Vergeltung Erlösung sein? Wo beginnt Gerechtigkeit und wo hört Rache auf?

Flirrende Augusthitze quält Düsseldorf seit Wochen. Da wird ein Toter in einem Rosengarten entdeckt – grotesk in Szene gesetzt. ...

Kann Vergeltung Erlösung sein? Wo beginnt Gerechtigkeit und wo hört Rache auf?

Flirrende Augusthitze quält Düsseldorf seit Wochen. Da wird ein Toter in einem Rosengarten entdeckt – grotesk in Szene gesetzt. Einen Tag später findet die Kölner Polizei eine ähnlich inszenierte Leiche in ihrer Marina. Das Spezialisten-Team vom LKA um Leana Meister ist mit hochmoderner Ermittlungstechnik ausgestattet und erstellt ein Profil: Die Mörderin agiert kühl, schnell und geplant. Weitere Morde vollstreckt sie in aller Öffentlichkeit mit solch ruhiger Gelassenheit, dass Leana Meister ahnt: Diese Frau hat nichts mehr zu verlieren. Es folgt der Wettkampf zweier hochintelligenter Frauen, denen das Leben alles abverlangt und die versuchen, ihr Glück und ihren Frieden zu finden. Die Zahl 18 ist der Schlüssel zu beider Leben…

Das neue Buch von Mia Winter hat mir wieder sehr gut gefallen. Schon in Janusmond ist mir ihre flüssige und spannende Art zu schreiben positiv aufgefallen. Es entsteht ein regelrechter Sog, dem man sich nicht mehr entziehen kann, bis man das Buch zu Ende gelesen hat. Auch hier will man den Roman gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich hatte es dann auch an einem Nachmittag durch. Der Plot ist irre spannend und sehr geschickt gemacht. Wie in Janusmond zeigt uns die Autorin auch hier, welche tiefen Abgründe in uns Menschen stecken und wozu man fähig sein kann. Die Verbrechen sind sehr schockiered und auch ebenso detailliert geschildert. Die beiden Hauptprotagonistinnen sind sehr realistisch dargestellt und werden uns im Laufe des Buches sehr sympathisch. Die anfänglichen Zickenkriege und kleinen Streitereien zwischen Leana und Natalia sind durchaus nachvollziehbar und machen die beiden erst richtig menschlich. Ihre Ermittlungen sind in den Ansätzen sehr unterschiedlich und verknüpfen sich erst in der Kombination zu einem großen Ganzen. Nur gemeinsam kommen sie zum Ziel. Als endlich klar ist, wer diese grausamen Verbrechen verübt hat , kommt es zu einem Rennen auf Zeit. Nur weil es den beiden Ermittlerinnen gelungen ist ihre bestehende Abneigung der jeweils anderen gegenüber zu überwinden, können sie diesen Fall zu einem Ende bringen. Auch das Cover ist passend und der schwarze Schnitt ist ein echter Hingucker. Das Buch ist nichts für zartbesaitete Gemüter, aber wer gerne spannende Bücher liest, ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Schöner Krimi mit viel Lokalkolorit

Halbe Miete
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Lilo Gondorf, fast sechzig und ehemalige Polizistin, hat ihren Beruf an den Nagel gehängt und zieht nach dem Tode ihres Mannes auf die Insel Rügen, um dort zwei Ferienwohnungen an Urlaubsgäste zu vermieten. ...

Lilo Gondorf, fast sechzig und ehemalige Polizistin, hat ihren Beruf an den Nagel gehängt und zieht nach dem Tode ihres Mannes auf die Insel Rügen, um dort zwei Ferienwohnungen an Urlaubsgäste zu vermieten. Als eines Tages ein Urlaubsgast, vor den "Augen" seiner blinden Frau spurlos verschwindet, wird ihr Spürsinn wieder geweckt und sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Nachbarn Oskar. Auch Lilos Tochter Verena, die ebenfalls wie ihre Mutter es war, Polizeibeamtin ist, kommt nach Rügen, um den Fall zu untersuchen.
Das Buch liest sich gut, ist unterhaltsam und vermittelt viel Lokalkolorit. Auch das Cover gefällt mir sehr gut. Die Personen, allen voran Oskar, sind recht treffend und sympathisch dargestellt. Einige, wie die Familie Tesselbrink, wirken etwas seltsam, gar verdächtig und eher unangenehm. Die Tochter dagegen ist mir zu farblos und wird ihrer Rolle als Polizistin irgendwie nicht gerecht. Die Handlung springt mir teilweise etwas zu sehr hin und her, so dass ich, vor allem gegen Ende zu, fast gar nicht mehr folgen konnte. Für mich war der Roman eher eine Milieustudie über Groß Zicker, als ein veritabler Krimi, aber das macht nichts. Ich mag solche Geschichten, die mir etwas über Land und Leute verraten, es muss nicht immer blutrünstig sein. Im Großen und Ganzen war es eine unterhaltsame Lektüre mit einigen Schwächen, trotzdem interessiert es mich, wie es weitergeht mit Lilo und Oskar und der bezaubernden Insel Rügen.

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Sehr schöne Geschichte

Mittenrein ins Leben
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Hildegard arbeitet in der Firma ihres Schwiegervaters als ungelernte Sekretärin. Als dieser stirbt übernimmt ihr Exmann das Geschäft und entlässt sie sofort. Um arbeiten zu können verläßt sie schweren ...

Hildegard arbeitet in der Firma ihres Schwiegervaters als ungelernte Sekretärin. Als dieser stirbt übernimmt ihr Exmann das Geschäft und entlässt sie sofort. Um arbeiten zu können verläßt sie schweren Herzens das beschauliche Dorf in der Eifel, in dem sie lebt und geht nach Köln, um sich dort als Putzfrau selbstständig zu machen. Sie zieht zu einer Freundin, Regina, die alleine in einer viel zu großen Wohnung lebt. Das Leben als Putzfrau ist entpuppt sich als anstrenger als erhofft und Antonia überlegt, was sie machen kann. Durch einen Zufall lernt sie die schwer kranke Antonia kennen, die reich und einsam in ihrer Villa lebt. Beide gründen zusammen einen Supper Club, damit in Antonias Haus wieder das Leben einzieht.
Das Buch ist leicht und locker geschrieben. Man findet schnell in die Geschichte hinein und kann sich gut mit den Protagonisten identifizieren. Auch das Cover passt mit seinen heiteren Farben gut dazu. Der Roman erzählt von Freundschaft, Liebe, aber auch von Problemen und Krankheit.Man trifft seltsame und skurille Menschen, aber auch nette und sympathische, die sich zu Freunden entwickeln. Trotz der schweren Krankheit von Antonia gibt es eine positive Entwicklung in ihrem Leben und das macht Hoffnung. Auch Hildes Leben bekommt eine glückliche Wendung., ich möchte aber nicht zu viel verraten. Mir gefällt es sehr gut, dass nicht alles nur schwarz weiß gezeichnet wird, sondern ganz banale, alltägliche Dinge die Hauptrolle spielen. Es ist ein Roman wie aus dem richtigen Leben, ohne bitteren Nachgeschmack, den ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Gänsehaut

Janusmond
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Janusmond, der Thriller von Mia Winter, spielt in einem Ort in Südfrankreich. Der Deutsche Leon Bernberg will seine, seit 10 Jahren verschwundene, Zwillingsschwester Lune für tot erklären lassen, damit ...

Janusmond, der Thriller von Mia Winter, spielt in einem Ort in Südfrankreich. Der Deutsche Leon Bernberg will seine, seit 10 Jahren verschwundene, Zwillingsschwester Lune für tot erklären lassen, damit er das Erbe antreten kann. Die beiden sind in einem Monat mit zwei Vollmonden geboren. Kindern denen dies passiert, sagt man nach, dass sie zwei Gesichter haben, ein gutes und ein böses. Der zuständige Polizist Christian Mirambeau will die Todeserklärung aber nicht einfach so unterschreiben und stellt Nachforschungen über den Verbleib von Lune an. Und auch Leon macht sich mithilfe von Briefen, die ihm Lune geschrieben hat, auf die Suche. Bald werden zwei Männer ermordet, die mit Lune Kontakt hatten und der Kommissar und seine Familie werden tiefer in die Ereignisse verstrickt.
Das Buch hat mich sehr beeindruckt. Es ist flüssig geschrieben und ist durchgehend spannend. Man kann sich sehr gut in die Geschichte und die Charaktere hineinversetzen und spürt förmlich die Hitze Südfrankreichs. Das Cover wirkt mit seinen düsteren Farben und den blutroten Fensterläden schon sehr unheimlich und passt sehr gut zum Inhalt des Romans. Ich fand die eingewobenen Briefe von Lune sehr interessant. Sie haben so nach und nach die schwarzen Seiten der Zwillinge aufgedeckt. Erst hat man das Gefühl, dass Lune die Böse ist, aber mit der Zeit merkt man, dass auch Leon seine dunklen Seiten hat. Die Spannung war kaum auszuhalten und ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Es war sehr interessant zu sehen, welche Abgründe offenbar in jedem Menschen stecken und wozu jeder fähig ist.Der Schluss und die Auflösung, warum Lune verschwunden ist haben mich sehr überrascht und bei mir einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Die Gänsehaut ist noch lange geblieben. Mia Winter hat einen wirklich packenden und verstörenden Psychothriller geschrieben, den ich nur weiterempfehlen kann.

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