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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2025

Gelungener Auftakt einer Zeitreise-Trilogie

Timelock, Band 1 - Zeitrebellen
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Das Buch spielt in einer dystopischen Gegenwart, die sich von unserer unterscheidet. Wir lernen Jason kennen, der sich selbst so nennt, denn Namen gibt es in der Erziehungsanstalt in der er lebt nicht. ...

Das Buch spielt in einer dystopischen Gegenwart, die sich von unserer unterscheidet. Wir lernen Jason kennen, der sich selbst so nennt, denn Namen gibt es in der Erziehungsanstalt in der er lebt nicht. Er ist eigentlich J-4418, seine Eltern kennt er nicht. Seine ganze Liebe und Dankbarkeit soll dem großen Führer Nimrod gelten. Er ist der mysteriöse Herrscher über alles was Jason kennt.
In einem anderen Erzählstrang begleiten wir Otaku und Hana durch die U-Bahn-Tunnel in Kyoto. Die beiden bitterarmen Waisenkinder kämpfen ums Überleben.

„Time Lock“ ist eine Reihe rund um Zeitreisen, eingebettet in eine gesellschaftskritische Geschichte mit jugendlichen Hauptfiguren. Wie der Beiname „Zeitrebellen“ des ersten Bandes vermuten lässt formiert sich Widerstand gegen den großen Herrscher und seine Vollstrecker.
Das Buch hat mich gefesselt und durch die sympathischen Protagonisten wollte ich unbedingt wissen wie es weiter geht. Eine gelungene Mischung aus Science-Fiction, Thriller und Jugendbuch.

Der Autor ist kein Unbekannter, Michael Peinkofer hat schon einige Bestseller geschrieben. Vor allem in der Fantasy-Szene ist er eine feste Größe.

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Veröffentlicht am 29.06.2024

Ein persönlicher Fall für Gianna Pitti

Was der See birgt
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Das Geheimnis des Gardasees ist der erste Teil einer Krimi-Reihe rund um die junge Reporterin Gianna Pitti.
Ihr erster Fall ist in vielfacher Hinsicht sehr persönlich. Am Jachthafen von Riva wird ein ...

Das Geheimnis des Gardasees ist der erste Teil einer Krimi-Reihe rund um die junge Reporterin Gianna Pitti.
Ihr erster Fall ist in vielfacher Hinsicht sehr persönlich. Am Jachthafen von Riva wird ein Toter gefunden und Gianna hofft auf eine gute Story. Doch sie erkennt den Mann sofort, hatte sie doch am Abend zuvor noch ein Date mit ihm. Sie ermittelt natürlich auf eigene Faust und gerät dabei in ein Netz von Geheimorganisationen. Zusammen mit ihrem Onkel, der langsam immer vergesslicher wird, gerät sie immer tiefer in die Geschichte und damit auch in Gefahr.

Der Gardasee dient hier als wundervolle Kulisse, ist in erster Linie Wohnort der Protagonisten. Dadurch lernt man die Gegend aus einer anderen Perspektive kennen. Auch die Schattenseiten des Tourismus werden angerissen, allerdings nicht wirklich vertieft. Es bleibt ein cozy Regiokrimi, der sofort Lust auf Urlaub weckt.
Ich freue mich auf weitere Fälle mit Gianna und ihrer schrägen Familie.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Weniger wollen müssen

Anti-Girlboss
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Auch ich gehöre zu den Frauen, die schon einige Bücher über Selbstoptimierung und Zeitmanagement gelesen haben. Natürlich verkaufen sich Ratgeber gut, die einem zeigen möchten, wie man noch produktiver ...

Auch ich gehöre zu den Frauen, die schon einige Bücher über Selbstoptimierung und Zeitmanagement gelesen haben. Natürlich verkaufen sich Ratgeber gut, die einem zeigen möchten, wie man noch produktiver und organisierter wird. Und damit automatisch erfolgreicher.
Nadia Shehadeh macht es anders. Für mich ist sie eine erfolgreiche Frau, aber sie ist definitiv kein Girlboss. Sie beginnt damit, den Begriff selbst zu umreißen. Würde man einen erfolgreichen Mann wirklich „Boyboss“ nennen? Wohl kaum. Es ist immer noch die Ausnahme, dass Frauen in Führungsetagen wichtige Positionen einnehmen. Und so wird insbesondere von Frauen erwartet große Ziele zu haben: Kinder, Karriere, Heirat... dies nicht zu wollen ist gesellschaftlich kaum akzeptiert.
Ein sehr schönes Zitat aus dem Buch ist: „Wie so viele habe ich lange Zeit gedacht, ich wäre nicht gut genug, nicht so motiviert, engagiert und fleißig, wie es auf irgendeine ominöse Art und Weise richtig gewesen wäre […] So, wie ich im Nachhinein gern auf alle möglichen Diäten verzichtet hätte, hätte ich gern auch auf die Hustle-Gedanken in meinem Kopf verzichtet.“

Neben theoretischen Passagen über die kapitalistische Leistungsgesellschaft erzählt Nadia Shehadeh auch viel privates. So ist dieses Buch auch Biografie einer sehr interessanten Person. Vielleicht hätte ich mir sogar zwei Bücher gewünscht: Eines über patriarchale Strukturen im Kapitalismus und eines über die Autorin selbst, die wirklich viel zu erzählen hat. Dabei geht es auch um sehr persönliche Augenblicke, etwa die Zeit nach dem Tod ihrer Eltern. All das hat die Autorin in dieses kleine Buch gepackt. Es ist kurzweilig und interessant zu lesen, mich hat es neugierig auf Nadia Shehadeh und ihren Blog shehadistan.com gemacht.

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Veröffentlicht am 18.03.2023

Über die Tücken der Liebe im Alter...

Getraut
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Dies ist nicht der erste Roman rund um die Alltagsheldin Andrea Schnid, aber es lässt sich auch gut lesen ohne die Vorgänger zu kennen. Dieses Mal geht es erst einmal um Andreas Ex-Schwiegervater Rudi, ...

Dies ist nicht der erste Roman rund um die Alltagsheldin Andrea Schnid, aber es lässt sich auch gut lesen ohne die Vorgänger zu kennen. Dieses Mal geht es erst einmal um Andreas Ex-Schwiegervater Rudi, der zwar nicht mehr der jüngste ist, aber seine Irene trotzdem vor den Altar führen will. Dabei tauchen einige Probleme auf und wie im echten Leben ist Familie nicht immer einfach.
Andreas Familie ist dabei – und auch das ist realistisch – ein wenig verzweigt: Wie angedeutet ist sie geschieden, deshalb ist Rudi nur ihr ehemaliger Schwiegervater, zu dem sie aber ein sehr gutes Verhältnis hat. Ihr Ex-Ehemann samt neuer Freundin sind natürlich auch bei der Hochzeit, genauso wie die gemeinsamen Kinder, die inzwischen erwachsen sind und auch schon Nachwuchs haben. Auch Andreas Freund hat erwachsene Kinder und so bleibt ein Familientreffen nicht ohne Konkurrenzdenken und Vergleiche.
Die Autorin schafft es, Situationskomik so einzufangen, dass man das Gefühl hat mittendrin zu sein. Die Geschichte ist gleichzeitig herrlich verrückt und doch so alltagsnah, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Ich hatte das Gefühl vieles könnte sich genau so in meinem Bekanntenkreis abspielen.
Das Ende war mir allerdings ein wenig zu perfekt. Nach all den ganz normalen Problemen die Andrea mit Freunden, ihrer Beziehung und ihrer Familie hat scheint auf den letzten Seiten schnell noch alles, in wirklich jedem Punkt, gewendet zu werden.

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Veröffentlicht am 09.02.2023

Ein schweres Thema

Wehrlos
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Nele spielt mit ihrem Kindergartenfreund auf dem Spielplatz. Ihre Mutter Mieke ist mit der Mutter des Jungen ganz in der Nähe und hat die Kinder im Blick. Ein fremdes Mädchen spielt mit den beiden und ...

Nele spielt mit ihrem Kindergartenfreund auf dem Spielplatz. Ihre Mutter Mieke ist mit der Mutter des Jungen ganz in der Nähe und hat die Kinder im Blick. Ein fremdes Mädchen spielt mit den beiden und nimmt Nele an die Hand. Plötzlich laufen die beiden weg und Nele wird in ein Auto gezerrt. Im weiteren Verlauf des Buches fahren wir mit Nele in das Haus der Entführer (die sie quasi schon weiter vermittelt haben) und machen uns mit Mieke auf die Suche nach ihr. Aber auch einige Nachbarn, Freunde und Bekannte lernen wir kennen, die nicht alle ein reines Gewissen haben. Auch den Polizisten Ben begleiten wir bei seinen Ermittlungen, er findet heraus, dass es noch weitere Kindesentführungen gibt, bei denen ein fremdes Kind gesehen wurde. Gibt es einen Zusammenhang?
Die Entführer sind sehr skrupellos und das unausgesprochene Thema steht natürlich im Raum. Glücklicherweise gibt es hier keine Details, die wohl kaum auszuhalten wären. Am Ende wird es nochmal spannend und die Fäden laufen zusammen.
Für mich ein guter Thriller, der trotz des hochbrisanten Themas nicht zu reißerisch sondern beklemmend echt geschrieben ist.

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