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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2017

Nicht ganz so überwältigend wie Band 1, aber wieder super spannend!

Die dritte Stimme
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Vom zweiten Band der Stilton/Rönning-Reihe war ich nicht ganz so überwältigt wie vom Auftakt. Aber es war trotzdem ein Lesegenuss. Man sollte allerdings immer mitdenken und „drüberbleiben“, denn die parallelen ...

Vom zweiten Band der Stilton/Rönning-Reihe war ich nicht ganz so überwältigt wie vom Auftakt. Aber es war trotzdem ein Lesegenuss. Man sollte allerdings immer mitdenken und „drüberbleiben“, denn die parallelen Erzählstränge machen das Buch schon sehr vielschichtig. Am Ende fügt sich – wie es bei einem guten Krimi/Thriller sein sollte – vieles zusammen und man bekommt ein Bild des großen Ganzen. Ein paar wenige Sachen bleiben aber offen – wohl um den Übergang zum nächsten Buch zu finden.

Ein wenig verwirrt hat mich über weite Teile des Buches der Titel – denn bis zu den letzten 100 Seiten weiß man eigentlich nicht, wer oder was „Die dritte Stimme“ sein soll. Das offenbart sich erst im Finale des Buches und dann kam auch bei mir die gedankliche Erleuchtung. Trotzdem fand ich den Titel nicht so gut gewählt, weil ich mich zunächst immer wieder gefragt habe, ob ich etwas nicht mitbekommen hab, was den Bezug zum Titel herstellt.

Ich finde Olivia Rönning (bzw. Rivera, wie sie sich in diesem Buch aufgrund ihrer mexikanischen Wurzeln nennt) ist eine sympathische Hauptfigur, die gleichzeitig verletzlich und tough wirken kann. Ihre kriminalistische bzw. polizeiliche Laufbahn will sie ja nicht weiterverfolgen – aber im Laufe dieses Buches wird deutlich, dass es wohl doch ihre Bestimmung ist und man hofft einfach nur, dass sie nicht wirklich den „Fehler“ macht, Kunstgeschichte zu studieren. Schon das ist ein Grund, bald den nächsten Band anzufangen

Ich bin von dieser Krimireihe jedenfalls auch nach dem zweiten Teil überzeugt und freue mich schon auf die Bände 3 („Die Strömung“) und 4 („Schlaflied“), die ich demnächst lesen werde.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Die Geschichte der Provence in einem spannenden Krimi

Provenzalisches Feuer
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In seinem 4. Fall bekommt es Dorfpolizist Pierre Durand mit der wechselhaften (Sprach-)Geschichte der Provence zu tun. Nachdem er sich nun heimisch fühlt auf seinem alten Hof im idyllischen Sainte-Valerie, ...

In seinem 4. Fall bekommt es Dorfpolizist Pierre Durand mit der wechselhaften (Sprach-)Geschichte der Provence zu tun. Nachdem er sich nun heimisch fühlt auf seinem alten Hof im idyllischen Sainte-Valerie, macht ihm der Tod eines Journalisten während eines Sommerfestes im Ort besonders zu schaffen. Und plötzlich wird dann auch noch der Zusammenhang zu einem anderen Todesfall offenbar, der bereits 4 Jahre zurückliegt.

Auch mit diesem Roman hat Sophie Bonnet wieder das richtige Gleichgewicht zwischen Kriminalfall und Privatleben der Hauptfigur gefunden. Pierre ist nach wie vor ein sympathischer Typ, der ab und zu Probleme hat, Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bekommen. Genau wie seine Freundin Charlotte, die gerade dabei ist sich selbstständig zu machen mit einem Feinkostladen. Ein paar Zwistigkeiten sind damit vorprogrammiert, was den Roman auflockert und menschlich macht.

Das Thema des Kriminalfalls allerdings ist diesmal so speziell und vielschichtig, dass es etwas schwierig ist, den Entwicklungen zu folgen (zumindest ging es mir so). Die Geschichte der Provence, angefangen von den Kreuzrittern, und die sprachliche Entwicklung der Region wird detailreich beleuchtet (auch wenn man dazu wahrscheinlich noch viel größere wissenschaftliche Abhandlungen schreiben könnte). Das zeugt davon, wie intensiv sich die Autorin mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Für mich war es allerdings zeitweise dennoch etwas verwirrend.

Trotzdem: Insgesamt wurde ich (wieder einmal) sehr gut unterhalten und freue mich schon auf den nächsten Band!

PS: Der Roman lässt sich problemlos lesen, ohne dass man die Vorgängerbände kennt. Aber schon weil ich auch die bisherigen Fälle gut gelungen finde, würde ich dafür plädieren, bei Band 1 zu beginnen.

Veröffentlicht am 11.08.2017

Locker-leichte Liebesgeschichte zum Schmunzeln

Landliebe
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Ich bin mir sicher, ich habe es richtig gemacht: diese Geschichte sollte man als Hörbuch genießen. Diana Amft ist genau die richtige, um Elisabeth alias Elli Leben einzuhauchen. Ich mag Diana als Schauspielerin ...

Ich bin mir sicher, ich habe es richtig gemacht: diese Geschichte sollte man als Hörbuch genießen. Diana Amft ist genau die richtige, um Elisabeth alias Elli Leben einzuhauchen. Ich mag Diana als Schauspielerin sehr gern und sie drückt auch diesem Hörbuch ihren Stempel auf. Ihre etwas mädchenhafte Art, die sie als Gretchen in „Doctors Diary“ bekannt gemacht hat, ist auch in dieser Geschichte wieder zu spüren und so hatte Elli für mich natürlich auch Dianas Aussehen, als ich dem Hörbuch gedanklich gefolgt bin.

Das Buch an sich, die Geschichte, ist ein locker-leichtes Stück Unterhaltung. Unverkennbar angelehnt an die Sendung „Bauer sucht Frau“ wird hier der Sinn und Unsinn einer solchen Show in den Mittelpunkt gestellt. Und auch das Wesentliche daran: die meisten tun es für Geld. In „Landliebe“ haben sowohl Köchin Elli aus München als auch Jung-Winzer Tom aus dem Moseltal ihre ganz eigenen Gründe für die Teilnahme an der Show. Diese werden jedoch vom Drehbuch geschickt verborgen und statt dessen wird eine neue Realität erschaffen.

Trotzdem passiert etwas Unvorhergesehenes: Tom und Elli verlieben sich ineinander. Mit vielen Irrungen und Wirrungen führt uns Jana Lukas dem Happy End entgegen und natürlich weiß man, dass sie sich am Ende kriegen werden. Aber der Weg dahin ist amüsant und kurzweilig, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle – nicht nur an Weinliebhaber oder Bauer-sucht-Frau-Fans

Veröffentlicht am 06.08.2017

Gelungener Mix aus Familien- und Spannungsroman

Am dunklen Fluss
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Seit langem mal wieder habe ich einen Roman gelesen, der im weit entfernten Australien spielt. Da ich den Kontinent selbst schon besucht habe, ist es immer ein bisschen so, als könne man mit der Lektüre ...

Seit langem mal wieder habe ich einen Roman gelesen, der im weit entfernten Australien spielt. Da ich den Kontinent selbst schon besucht habe, ist es immer ein bisschen so, als könne man mit der Lektüre die Erlebnisse zurückholen.

Es ist eine sehr spannende Geschichte, die Anna Romer hier erzählt und sie spannt den Bogen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Am Anfang hat man den Eindruck, dass die historische Geschichte um Brenna und ihre Vernunftehe mit einem tasmanischen Geschäftsmann nichts zu tun hat mit der Geschichte um Ruby und ihre verlorene Schwester Jamie. Doch natürlich gibt es eine Verbindung, die im Laufe des Buches offenbar wird.

Oftmals ist ja bei solch „zweigeteilten“ Büchern der historische Part der interessantere und die Teile aus der Gegenwart dienen nur dazu, der Haupthandlung einen Rahmen zu geben. Diesmal empfand ich es aber umgekehrt und war am meisten von der „aktuellen“ Geschichte fasziniert. Nicht zuletzt, weil sie eigentlich ein Krimi ist und es darum geht, wie Rubys Schwester als Teenager zu Tode kam. Ruby war dabei, aber aufgrund der traumatischen Erlebnisse ist das gesamte Jahr der Geschehnisse aus ihrem Gedächtnis wie ausradiert. Ganz langsam tastet sie sich bei einem Besuch auf Lyrebird Hill, (dem Anwesen, wo sie ihre Kindheit verbracht hat) wieder heran und die Erinnerungen kehren Stück für Stück wieder…

Zwar konnte mich das Ende nicht überraschen, da ich die Auflösung aus irgendeinem Grund schon geahnt habe, aber es war sehr spannend geschrieben, so dass man wirklich dranbleiben und Seite um Seite mehr erfahren wollte. Für Freude von Familiengeschichten sehr zu empfehlen, aber auch Krimifreunde könnten durchaus ihre Freude an dem Buch haben!

Veröffentlicht am 06.07.2017

Inspirationen zum (Neu-)Entdecken der Stadt

MARCO POLO Mach`s in Dresden
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Der ungewöhnliche Reiseführer „Machs in Dresden“ soll einen neuen Blick auf die Stadt eröffnen – für Alteingesessene, aber sicher auch für Neulinge. Ich denke, für beide Gruppen ist er gut geeignet. Aber ...

Der ungewöhnliche Reiseführer „Machs in Dresden“ soll einen neuen Blick auf die Stadt eröffnen – für Alteingesessene, aber sicher auch für Neulinge. Ich denke, für beide Gruppen ist er gut geeignet. Aber eine Voraussetzung gibt es, um mit diesem Büchlein seine Freude zu haben: Experimentierfreudigkeit.

Denn die Aufgaben, die hier gestellt werden, haben es teilweise in sich. Während es sicherlich noch für jedermann machbar ist, eine Flaschenpost in die Elbe zu werfen, in der man einem Hamburger erklärt, warum Dresden viel schöner ist geht es bei anderen Challenges ans Eingemachte. „Laufe durch Dresden und halte Lobreden auf die vielen Wichtigtuer der Stadt! Kreuze im Buch die Reaktionen der Leute an! (Sie klatschen, sie lachen mich aus, einige machen mit,…)“ Also, ich gebe zu – das war mir nix. Da knacke ich doch lieber 3 Haselnüsse für Aschenbrödel im Schloss Moritzburg. Einige der Aufgaben habe ich erledigt, andere nicht. Und so sollte jeder entscheiden, welche der angebotenen Möglichkeiten er wahrnimmt.

Tendenziell empfand ich die Aufgaben als etwas zu papier-lastig. Da gibt es Puzzle zum Ausschneiden und wieder Einkleben, Seiten um spontane Ideen festzuhalten und ein Ausmalbild zum Selbstgestalten von Schloss Übigau. Ich hätte mir noch mehr Aufgaben gewünscht, die die Highlights oder auch gern den einen oder anderen Sightsseing-Geheimtipp Dresdens fokussieren.

Viele der Aufgaben haben Kreativität zu tun: „Male deinen eigenen Canaletto-Blick“, „Werde zum Geschichtenschreiber wie die Märchenerzähler in der Yenidze“, „Zeichne deine Wege durch Dresden in die Karte“, oder „Mach dem Gesicht im Buch ein paar Dreadlocks, damit der in der Neustadt nicht auffällt. Benutze Nadel, Faden, Schere und zeig deine Friseur-Künste.“ Ich gebe zu – ganz so künstlerisch begabt bin ich nicht und so habe ich mich eher auf die Sightseeing-Aufgaben konzentriert. Der Papierflieger vom Turm der Frauenkirche aus oder das Papierbootrennen (bzw. Schiffe versenken) auf der Elbe zum Beispiel. Das macht Spaß und bringt einen der Stadt wirklich näher.

Fazit: Definitiv ein Reiseführer für kreative Köpfe. Aber auch „Normal-Touristen“, die mal über den Tellerrand schauen wollen, finden pfiffige neue Ideen und Inspirationen.