Profilbild von leseratte1310

leseratte1310

Lesejury Star
offline

leseratte1310 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte1310 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2017

Hausarrest im Hotel

Ein Gentleman in Moskau
0

Moskau, 1922: Die politischen Verhältnisse ändern sich in Russland. Graf Alexander Iljitsch Graf Rostov hat ein sehr privilegiertes Leben geführt und ist damit und mit einem seiner Gedichte angeeckt. Das ...

Moskau, 1922: Die politischen Verhältnisse ändern sich in Russland. Graf Alexander Iljitsch Graf Rostov hat ein sehr privilegiertes Leben geführt und ist damit und mit einem seiner Gedichte angeeckt. Das Volkskommissariat verurteilt ihn zu lebenslangem Hausarrest im Luxushotel Metropol, in dem der Graf schon vor dem Urteil logiert hat. Er muss seine Suite räumen und darf nur wenige Dinge mit in seine neue Unterkunft, eine Kammer unter dem Dach, mitnehmen. Aber diese Dinge wählt er mit Bedacht. Er richtet sich in seiner Kammer und in seinem neuen Leben ein und dennoch lässt ihn die Situation nach einiger Zeit fast verzweifeln, denn auch wenn er durch das Fenster einen Blick auf das Leben draußen hat, so ist es doch anders als wenn man an dem Leben draußen teilhaben kann. Dann lernt er zum Glück die kleine Nina kennen, mit der er interessante Gespräche führt und die geheimen Ecken des Hotels kennenlernt.
Dieses Buch ist ein ganz besonderes Highlight für mich. Der Schreibstil ist elegant und lebendig. Auch wenn die Umstände etwas traurig sind, so ist doch eine heitere Note spürbar. Der Autor beschreibt die Menschen und Schauplätze sehr bildhaft, so dass ich mir alles sehr schön vorstellen konnte.
Graf Alexander Iljitsch Graf Rostov ist ein sympathischer Mensch. Obwohl er bisher das Leben in vollen Zügen genossen hat, fügt er sich mit Haltung in seine neue, missliche Situation. Er ist wirklich ein Gentleman, selbst als er der Umstände halber als Kellner die Gäste bedienen muss. Da er ein liebenswürdiger Mensch ist, reißt der Kontakt zu alten Freunden auch nicht ab und er gewinnt neue hinzu. So erfährt er aus zweiter Hand, was draußen im Land vorgeht. Er ist diskret, loyal und hilfsbereit und so kümmert er sich um das Mädchen Sofia, das ihm von der erwachsenen Nina anvertraut wird. Es ist ein Aufgabe, die weitaus länger andauert als vorhergesehen, nämlich viele Jahre. Unter seiner Aufsicht wächst das kleine Mädchen zu einer jungen Frau und wundervollen Pianistin heran, der er dann die Tür zur Welt öffnet.
Es begegnen uns aber in diesem Hotel noch eine ganze Reihe von Personen, die ganz außergewöhnlich und von denen mir einige wirklich ans Herz gewachsen sind.
Eine wundervolle Geschichte, die mich absolut begeistert hat. Ich kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Abenteuer im All

Kalle Komet 1
0

Es ist schon seltsam, dass Kinder überhaupt nicht müde sind, wenn sie zu Bett gehen sollen, selbst wenn sie die Augen kaum aufhalten können. Auch Paul hat keine Lust schlafen zu gehen. Da klopft es an ...

Es ist schon seltsam, dass Kinder überhaupt nicht müde sind, wenn sie zu Bett gehen sollen, selbst wenn sie die Augen kaum aufhalten können. Auch Paul hat keine Lust schlafen zu gehen. Da klopft es an sein Fenster. Er traut seinen Augen kaum, als er nachschaut, was da geklopft hat. Ein Raumschiff und ein Astronaut warten draußen auf ihn. Er heißt Kalle Komet. Paul ist natürlich begeistert, er freut sich auf einen Ausflug ins All und ahnt nicht, was er alles erleben wird. Krissie Kristall hat bei einem Niesanfall den Regenbogen beschädigt. Nun fehlt „orange“ und der Regenbogen muss dringend repariert werden.
Es ist eine schöne und unterhaltsame Geschichte, die Kindern viel Spaß bereitet. Die Wortkreationen sind einfach köstlich. Nicht nur Kalle Komet, auch seine Freunde sind sehr individuell und liebenswert gestaltet. Aber auch Paul ist ein netter und hilfsbereiter Junge, der alles versucht, um bei der Reparatur des Regenbogens zu helfen.
Die schönen und bunten Illustrationen passen sehr gut zur Geschichte.
Ich kann das Buch nur empfehlen, denn es sorgt für eine unterhaltsame Lese-/Vorlese-Zeit.

Veröffentlicht am 11.08.2017

Und weiter geht’s

Bourbon Sins
0

Wie sich schon im Vorgängerband „Bourbon Kings“ abzeichnete, kommen nach dem Tod des Vaters eine Menge Probleme auf Lane zu. Sein Bruder Edward gerät unter Verdacht, den Vater ermordet zu haben. Das Unternehmen ...

Wie sich schon im Vorgängerband „Bourbon Kings“ abzeichnete, kommen nach dem Tod des Vaters eine Menge Probleme auf Lane zu. Sein Bruder Edward gerät unter Verdacht, den Vater ermordet zu haben. Das Unternehmen ist hoch verschuldet und steht kurz vor dem Ruin. Nur noch die größte Konkurrentin Sutton Smythe, die zudem Edwards große Liebe ist, könnte helfen.

Auch bei diesem Band ist der Schreibstil wieder sehr angenehm flüssig zu lesen.

Edward als ältester Sohn sollte eigentlich das Unternehmen in dieser schwierigen Phase leiten, aber seit seiner Entführung ist er dazu nicht mehr in der Lage. Zudem steht er unter Mordverdacht. Aber einer muss sich kümmern und diese Aufgabe übernimmt Lane. Es ist schön zu beobachten, wie er sich vom leichtlebigen Unternehmersohn zum einem verantwortungsvollen und geschickten Unternehmer entwickelt. Neben den bekannten Personen gibt es einige neue, die Schwung in die Handlung bringen. So taucht Amelia, Gins Tochter, auf. Gin war einen Deal eingegangen und sie steht zu ihrem Wort. Ich bin gespannt, ob sie am Ende doch mit ihrer großen Liebe zusammenkommt. Die Liebesgeschichte zwischen Lane und Lizzie tritt in den Hintergrund. In dieser Familie passiert so viel, dass es nicht langweilig wird. Auch über Edward und Sutton erfährt man in diesem Band einiges mehr.

Ich bin gespannt, was hinter den Schwierigkeiten des Unternehmen steckt und wer das Familienoberhaupt William Baldwine getötet hat, denn das wird immer noch nicht aufgeklärt. So ist die Neugier auf den Folgeband „Bourbon Lies“ geweckt.

Wieder gibt es Intrigen und Skandale und die Familie Bradford ist immer für Überraschungen gut.

Ein spannende Familiengeschichte mit interessanten Charakteren, die sehr gut unterhält.

Veröffentlicht am 10.08.2017

Drachenjagd

Der Drachenjäger - Die erste Reise ins Wolkenmeer
0

Adarons erste Begegnung mit Garganthuan bestimmt sein ganzes weiteres Leben, denn der schwarze Drache hat ihm seine Liebste und einige seiner Freunde genommen. Daraufhin hat Adaron Rache geschworen und ...

Adarons erste Begegnung mit Garganthuan bestimmt sein ganzes weiteres Leben, denn der schwarze Drache hat ihm seine Liebste und einige seiner Freunde genommen. Daraufhin hat Adaron Rache geschworen und ist nun seit Jahren auf der Suche nach Garganthuan.

Zwanzig Jahre später: Lian lebt mit seinem Vater Lonjar Drachentod, der einst ein großer Dachenjäger war und nun dem Alkohol verfallen ist, in Skargakar. Dann mischt sich Lonjar in eine Sache ein und machte sich damit einen mächtigen Feind. Da Lian seinen Vater unterstützt, wird es auch für ihn lebensgefährlich. Er flieht. Mit seinem Freund Canzo heuert er auf dem Flugschiff von Adaron an.

Wieder einmal nimmt uns Bernd Perplies mit in eine eindrucksvolle Fantasy-Welt. Skargakar liegt am großen eindrucksvollen, aber auch gefährlichen Wolkenmeer. Es ist der Lebensraum der Drachen, auf die mit Flugschiffen Jagd gemacht wird, da sie für das Überleben der Bewohner sorgen.

Lian fühlt sich eigentlich wohl in Skargakar. Er ist Kristallschleifer für die magischen Kyrilliane, welche die Flugschiffe in Luft halten. Auf seiner Flucht muss er alles zurücklassen, außer einem Speer mit seltsamen Runen, der seinem Vater gehörte. Lian ist ein sympathischer junger Mann, der zu seinen Freunden steht und Verantwortung übernimmt. Zuerst ist er fasziniert von der Reise übers Wolkenmeer und er zeigt schon bald, dass er auch eine Begabung als Drachenjäger hat. Aber anders als der von Rache zerfressene Adaron, der die Rache über das Leben seiner Mannschaft setzt, macht er sich auch Gedanken über den Sinn der Reise. Aber darüber hinaus gibt es im Wolkenmeer und auf dem Schiff noch eine ganze Reihe interessanter Figuren.

Obwohl ich eigentlich kein Fantasy-Leser bin, hatte mich schon „Das Imperium der Drachen“ begeistert und auch dieses Buch hat mir wieder gut gefallen. Diese fremdartige Welt ist so toll und bildhaft beschrieben, dass man sich gleich dorthin versetzt fühlt und diese Welt vor Augen hat. Oft taten mir die Drachen leid, obwohl die auch nicht gerade zimperlich waren, wenn sie auf die Flugschiffe losgingen.

Es ist eine abenteuerliche und sehr spannende Geschichte.

Veröffentlicht am 08.08.2017

Verfolgt

Sündenfeuer - Mörderische Flucht
0

Ihr Bruder soll eine normale Beerdigung erhalten, dafür heiratet Shirin sogar einen skrupellosen und gewalttätigen Waffenhändler. Als sie selbst in Gefahr gerät, sucht sie Zuflucht in einer Kirche und ...

Ihr Bruder soll eine normale Beerdigung erhalten, dafür heiratet Shirin sogar einen skrupellosen und gewalttätigen Waffenhändler. Als sie selbst in Gefahr gerät, sucht sie Zuflucht in einer Kirche und trifft auf den katholischen Priester Pater Nataniel. Aber Nataniel scheint ein Geheimnis zu haben. Wieso ist er so gut darüber informiert, was in Caracas geschieht? Bald darauf sind sie gemeinsam auf der Flucht.

Das Buch ist toll geschrieben und die Geschichte ist hochspannend, so dass es schwer fällt, das Buch einmal zur Seite zu legen. Im Laufe der Geschichte steigert sich diese Spannung noch. Die Handlung spielt an interessanten, aber auch bedrohlichen Orten.

Shirin und Nataniel sind authentisch und sympathisch beschrieben. Ihre Handlungsweisen sind gut nachzuvollziehen. Nataniel ist für die Ärmsten der Armen da und versucht sie von Drogen und Kriminalität fernzuhalten. Aber da ist noch etwas anderes unter der Oberfläche, das ihn offensichtlich belastet. Sein Zwiespalt ist gut zu erkennen. Ich kann gut verstehen, dass sich Shirin, die nicht viele Perspektiven hat, von ihm angezogen fühlt. Die beiden geben nicht so schnell auf und ich habe bis zum Ende mitgefiebert und mich gefragt, ob sie wohl eine Chance haben.

Ein sehr unterhaltsames Buch.